Marco Russ muss nach Abpfiff von Stefan Kießling aufgebaut werden.
Marco Russ muss nach Abpfiff von Stefan Kießling aufgebaut werden.

Nach der bitteren 0:3-Niederlage bei Bayer Leverkusen haben wir erste Stimmen der Spieler, Trainer und Verantwortlichen gesammelt:

Niko Kovac: „Es ist nicht einfach, wie auch letzte Woche. Denn meine Mannschaft hat über 70 Minuten einen guten Kampf hingelegt. Sie hat Leverkusen vor große Probleme gestellt. Gerade auch in der ersten Halbzeit. Leverkusen ist eine sehr gute Mannschaft, die gerade einen Lauf hat. Wir haben nichts zugelassen bis zum 1:0. Wir hatten aber vor dem 1:0 zwei glasklare Chancen. Täglich grüßt das Murmeltier. Es ist immer das selbe. Wir machen die Chancen nicht rein, die wir haben. Und solch eine Topmannschaft, wie es Leverkusen ist, macht eben das Tor. Da ist der Unterschied. Ich kann aber nur wieder Folgendes sagen: Die Mannschaft hat alles gegeben, hat sich nur selbst nicht belohnt. Die Situation wird für uns entsprechend schwieriger.“

Kovac: (auf die Frage, ob noch Hoffnung auf ein Comeback von Alex Meier besteht):„Man kann dort keine Prognose abgeben, es ist schwierig. Ich hoffe, genau wie alle anderen, dass Alex schnell zurückkommt. Ob das gegen Darmstadt schon ist oder etwas später, kann ich nicht sagen.“

Kovac: (auf die Frage, was jetzt noch Hoffnung macht): „Wir haben jetzt vier Endspiele. Wir haben jetzt das, was wir eigentlich nicht wollten. Wir wollten hier heute punkten. Aber es macht mir Hoffnung, dass die Mannschaft das alles, was wir ihr vorgeben, auch umsetzt. Dass sie sich nicht selbst belohnt, das ist das Traurige und Ärgerliche. Aber das ist, das was man im Fußball braucht – Tore. Dieses Spiel, die Spiele gegen Hoffenheim und Hannover – wir haben zahlreiche Chancen, die wir nicht reinmachen. Glasklarer kann man die Chancen nicht erspielen. Die Flanke, die Sonny abnimmt, die muss er aufs Tor bringen. Die Chance von Aigner muss er eigentlich auch machen. Aber so ist das. Dann gibt es den Freistoß, wo ich mir die Frage stelle, ob das ein Foul war. Ich bin der Meinung, der Ball wird zuerst mit dem Fuß gespielt. Dann läuft Belarabi in das Bein von Abraham rein. Aber wir schlafen dann ja auch bei dem Volley. Ich habe aber trotzdem noch Hoffnung. Denn die Mannschaft arbeitet, sie kämpft, sie erspielt sich die Chancen. Und es wird dann ja wohl möglich, dass man dann auch mal das Tor macht.“

Roger Schmidt (Trainer Bayer Leverkusen): „Ich glaube, dass es heute ein sehr enges Spiel war. Wir hatten zwar gefühlt das Spiel unter Kontrolle. Hatten dann aber große Probleme, uns klare Torchancen herauszuspielen. Frankfurt hat defensiv sehr gut gearbeitet. Sie hatten viele gute Konterspieler auf dem Platz und hatten im Ansatz schon in der ersten Halbzeit ein paar gefährliche Torchancen, die wir gerade noch so verteidigen konnten. Aber es war klar, dass es heute nicht so glatt und einfach wird, wie in den letzten Spielen. Heute konnte das Spiel so oder so ausgehen. Hätte Kittel das Tor gemacht, wäre es sehr schwierig geworden. Wir hätten einem Rückstand hinterherlaufen müssen. Wer das 1:0 schießt, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit als Sieger vom Platz gehen. Das ist und dann gelungen. Ich wusste gar nicht, dass Kevin Kampl so einen Schuss rausholen kann. Dass er dann mit seinem Willen und seiner Technik direkt nach seiner Einwechslung so ein Tor schießt, hat uns natürlich extrem gut getan. Nach hinten raus haben wir uns den Sieg dann verdient. Allerdings spiegelt das 3:0 natürlich nicht den Spielverlauf wider. Es war ein sehr enges Spiel. Aber gerade so ein Spiel, wo man viel arbeiten und Geduld haben muss, ist besonders wertvoll, wenn du sie am Ende gewinnst. Ich bin wirklich sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie heute zu Null gespielt hat.“

Heribert Bruchhagen: „Erstmal ist man natürlich ein bisschen sprachlos, dass wir heute beim Stande von 0:0 wirklich Chancen hatten, um in Führung zu gehen. Das wäre genau das richtige Rezept gewesen, um mit einem solchen Tor sich empor zu ranken und hier Punkte zu holen. Das ist uns nicht gelungen. In diesen Situationen hat sich auch wieder gezeigt, dass wir nicht torgefährlich genug sind. Die Chancen waren riesig – sowohl für Aigner als auch für Kittel. Das sind Chancen, die man nutzen muss, um auswärts etwas holen. Das haben wir nicht getan. Diesen Vorwurf müssen wir uns machen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Saison. Dann hat am Ende Bayer Leverkusen seine Chancen genutzt. Wir stehen mit leeren Händen da. Und deshalb ist es sehr, sehr schwierig. Aber: Wir werden nicht aufgeben. Wir haben noch vier Spiele zu spielen. Und die Leistung, die wir heute in den ersten 65 Minuten gesehen haben, gibt zu Optimismus Anlass. Wir müssen jetzt natürlich gewinnen. Ohne Wenn und Aber.“

Bruno Hübner: „Die letzten zwei Spieltage sind schon komplett gegen uns gelaufen. Das ist echt ärgerlich. Denn ich denke, dass die Mannschaft eigentlich ein ordentliches Spiel abgeliefert hat. Wir hätten eigentlich mit 1:0 in Führung gehen müssen. Den Schuss von Sonny haben wir schon drin gesehen. Von daher ist es nur brutal. Die Mannschaft bekommt die anderen Ergebnisse auf dem Spielfeld mit. Die Ergebnisse der anderen Mannschaften sind schon brutal. Wir dürfen ja nicht Spieltag für Spieltag hoffen. Natürlich wussten wir, dass es heute bei uns schwer wird. Ich habe gedacht, dass die Konkurrenz heute Punkte lässt. Aber sie haben alle gepunktet. Von daher ist die Situation ziemlich schwierig geworden. Aber wir geben auf keinen Fall auf. Wir müssen schauen, dass wir zumindest Drittletzter werden.“

Marco Russ: „Ich habe gerade die ganzen anderen Ergebnisse gesehen. Jetzt haben wir die Quittung dafür bekommen, was ich die letzten Wochen schon die ganze Zeit gesagt habe, dass wir uns nicht immer darauf verlassen können, dass die anderen Mannschaften mit uns nicht punkten. Sie holen nämlich die Punkte. Jetzt ist es nicht mal mehr so, dass wir es aus eigener Kraft schaffen können. Es ist sogar so, dass wir hoffen müssen, dass die Mannschaften vor uns Federn lassen, sodass wir, wenn wir mal irgendwann Punkte holen sollten, aufholen können. Wir schießen vorne keine Tore. Wir kriegen ein Gegentor und müssen dem Rückstand hinterherlaufen. Wenn wir dann die letzte Viertelstunde offen sind, werden wir ausgekontert. Das ist das Problem in den letzten 15 Minuten. Ich denke, Leverkusen hat in der ersten Halbzeit kein einziges Mal aufs Tor geschossen. Ich kann mich an keine Chance erinnern. Wir hatten so zwei, drei Möglichkeiten. Wenn wir da ein bisschen cleverer und zielstrebiger gewesen wären, wären wir eins gegen eins auf Leno zugelaufen. Das ist dann zu wenig. Aber es muss ja irgendwie weitergehen. Es sind noch vier Spiele. Die Welt geht morgen nicht unter, sondern wir haben noch vier Wochen vor uns. Und jetzt müssen wir es irgendwie so hinbiegen, dass wir am letzten Spieltag in Bremen ein Endspiel bekommen.“

Russ (auf die Frage, ob das heute ein schwerer Schlag war): „Jede Niederlage ist ein schwerer Schlag. Es ist natürlich umso bitterer, da die Mannschaften vor uns gewonnen haben. Es ist eine riesigschwere Situation. Wir haben genauso viel Angst, wie die Fans. Aber ich muss natürlich auch sagen, dass wenn man bei einer Mannschaft auswärts spielt, die nächstes Jahr Champions League spielen will, bis zum 1:0 – was meiner Meinung nach aus heiterem Himmel fiel – ebenbürtig ist, dann soll das zumindest Hoffnung bringen für die letzten vier Spiele. Wir haben ja die Chancen. Aber wir machen halt einfach keine Tore. Dass natürlich auch Leverkusen die Qualität besitzt, irgendwann ein Tor zu machen, war uns klar. Aber es passt zur Situation. Es kommt dann ja eins zum anderen. Kramer spielt Hand und der Schiedsrichter lässt es weiterlaufen. Heute war der Schri aber das kleinste Problem. Das Problem war, dass wir keine Tore geschossen haben, wie die letzten Wochen auch. Das ist ja nichts Neues bei uns.“

Russ (auf die Frage, ob er Parallelen zu dem Abstieg 2011 sieht): „Nein, die sehe ich überhaupt nicht. Die Tabellensituation ist parallel zu 2011. Damals war es ja so, dass wir in der Hinrunde Fünfter oder Sechster waren. Und dann haben wir kein Spiel mehr gewonnen. Jetzt ist es ja so, dass wir schon Mitte, Ende der Hinrunde in der Situation waren, in der wir stecken und seitdem wissen, um was es geht. Die einzige Parallele zu 2011 ist, dass wir die Spiele nicht gewinnen. Was die Mannschaft, die Leidenschaft und den Teamgeist angeht, würde ich nie in den Mund nehmen, dass es Parallelen zu 2011 gibt.“

Kevin Kampl:Als der Ball in der Luft war, habe ich gehofft, dass er abgeprallt wird und mir vor die Füße fällt. Ich treffe ihn natürlich auch perfekt, habe volles Risiko drauf gehämmert. Frankfurt hat klasse dagegen gehalten.

Julian Brandt:Wir haben ein schwieriges Spiel gehabt. Es war nicht leicht heute. Kevins Tor war der Schlüsselpunkt. Dann lief es einfach für uns. Es ist immer gefährlich gegen solche Mannschaften zu spielen, weil es geht um die Existenz. Die müssen alles geben. Da geht es nicht darum, gegen wen die spielen, sondern dass sie punkten. Das haben wir schon gemerkt. Die haben sich in jeden Ball hineingeschmissen, haben gekämpft, haben gefightet, haben gelbe Karten gezogen. Dann ist so ein 1:0 natürlich immens wichtig.“

Christoph Kramer:Frankfurt ist eine Mannschaft, die sehr organisiert steht. Wir hatten kaum Torchancen und kaum Druck nach vorne. Wir haben viel in die Breite gespielt und haben sie viel laufen lassen. So gewinnt man gegen so eine Mannschaft Fußballspiele, weil irgendwann ist die Lücke da. Die haben wir dann ausgenützt. Wir können aber auch in Rückstand geraten. Das Tor, das Kevin schießt, schießt er auch nicht jeden Tag. Deswegen kommen immer auch glückliche Umstände zum Tragen.“

(Quellen: eigene Aufzeichnungen, Bayer 04-TV)

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14 Kommentare

  1. SGE – Mainz 2-1 (Eigentor Mainz, Russ köpft das Siegtor) = 30 Punkte
    Lilien – SGE 0-1 (unberechtigter Elfmeter 87 Min) = 33 Punkte
    SGE – BVB 3-2 (Meier 2x) = 36 Punkte
    Bremen – SGE 1-3 (Aigner, Russ, Seferovic) = 39 Punkte

    Eintracht wird 15er Stuttgart Relegation, Bremen direkt runter

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  2. Is scho recht, Niko.

    Auch wenn es punktemäßig nicht besser als unter seinem Vorgänger läuft, würde ich ihn auch nächste Saison gerne hier sehen. Selbst wenn (Gott bewahre!) ein neuer Vertrag dafür ausgehandelt werden müsste.

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  3. Stellt euch mal vor…. Ihr dürfet wählen.
    Gruppe 1 : fc Ingolstadt , tsg hoffenheim, fc Augsburg , VfL Wolfsburg , red Bull Leipzig,
    Und ein ewig gleichen Meister.
    Oder : Nürnberg, Lautern, Pauli , Braunschweig , Dresden , Fortuna
    Und Spannung pur .

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  4. Ich habe dieses „Spiel“ mit den Unionern in Berlin gesehen. Einladungen zum Spiel Union vs Ffm in der Alten Försterei sind gebucht.Keine Buden gemacht, also Abstieg. Fakt!

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  5. Jetzt MUSS aufgehört werden zu träumen und eine schlagfertige Mannschaft, für die Mission direkter Wiederaufstieg zusammengestellt werden. Lebbe geht weiter,auch wenn es verdammt weh tut!
    Auch in der zweiten Liga muss man Tore schießen um aufzusteigen, also müssen die Verantwortlichen einiges am Kader ändern.
    Aber auch das werden wir überstehen.

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  6. Meine Prognose:
    Wir schießen kein Tor mehr!
    Hannover zieht noch an uns vorbei.
    Damit steigt die schlechteste Mannschaft der Saison auch völlig zu Recht als Letzter ab.
    Danach warten die Schicksale von 1860, Lautern, Karlsruhe, Duisburg und Bochum auf uns.
    Die Ziele heißen dann: fester Bestandteil im deutschen Profifußball zu sein und in Liga 2 in jedem Spiel die Möglichkeit zu haben mitzuhalten.
    Wenigstens wird die Dauerkarte billiger.

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  7. So ist es. H96 macht noch paar Zähler, wir kein einziges Tor mehr. Abstieg als Letzter. Deshalb sollte man auch aufhören zu träumen und die 2. Liga planen ab heute, alles andere ist völliger Bullshit.
    Ich gehe diese Saisom auch nicht mehr ins Stadion, what für? Nächste Nullnummer gegen Mainz angucken? Nein danke, ich feuere nächste Saisom wieder an, damit wir wieder hochkommen. Brauchen nur paar Kicker bis dahin, die auch mal ggf den Kasten treffen.

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  8. Hallo?gehts noch???? Was seid ihr denn für fans? Ich bin nach den letzten auftritten positiver gestimmt denn je, weil die leistung stimmte und wir irgendwann die bude machen werden! Gegen Bremen ist am letzten Spieltag ein Dreier sowas von drinn, und den anderen Punkt werden wir uns auch noch irgendwie holen. Bei dieser ganzen Schwarzmalerei könnte ich kotzen!!

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  9. Nichts ist drinnen, da wir KEINE Tore schießen. Es ist das gleiche wie unter AV, auch wenn die Spielanlage ja sooooo viel besser ist 😉

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  10. im Moment fallen die Tore für uns nicht so leicht aber irgendwann ist die Kugel auch wieder drinn

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