Niko Arnautis: „Davon träumen wir alle!“

Für Niko Arnautis und Eintracht Frankfurt stehen ab diesem Wochenende die nächsten Aufgaben der noch jungen Saison an: Beim SV 67 Weinberg wollen die SGE-Frauen ins DFB-Pokal-Achtelfinale einziehen – keine all zu einfache Hürde. Nach dem Last-Minute-Aus in der Champions League-Qualifikation wollen es die Adlerträgerinnen im Pokal und der Bundesliga besser machen und wieder angreifen. CL-Aus, DFB-Pokal und das Bundesliga-Eröffnungsspiel im Frankfurter Waldstadion. Über diese Themen haben wir mit Cheftrainer Arnautis, der seinen Vertrag in Frankfurt bis 2026 verlängert hat, gesprochen.

Hallo Niko Arnautis, wie bist du mit dem äußerst bitteren Aus in der Champions League-Qualifikation umgegangen und wie groß ist noch die Enttäuschung?

Niko Arnautis: „Für uns alle war die Niederlage ein sehr bitterer und harter Moment. Gerade aufgrund der Leistung in der zweiten Halbzeit, in der wir genug Chancen zum Siegtreffer gehabt hätten, wäre ein Sieg über Ajax verdient gewesen. Das Gegentor in der Nachspielzeit war ein richtiger Schockmoment. Auch mit etwas Abstand hätten wir trotz der herausfordernden Umstände weiterkommen müssen. Doch wir müssen damit leben und nehmen mit, dass wir durchaus auf internationalem Niveau mithalten und Spiele dominieren können. Das gibt uns Mut für die Saison, in der wir neu angreifen wollen.“

Jetzt steht im DFB-Pokal eine vermeintlich einfache Aufgabe bevor. Wie werdet ihr das Spiel beim SV 67 Weinberg angehen?

„Als Bundesligist gehen wir natürlich als Favorit in die Partie, trotzdem werden wir das Spiel mit der nötigen Konzentration angehen. Weinberg spielt zwar in der Regionalliga, hat den Aufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga aber nur knapp im Elfmeterschießen der Relegation verpasst. Was die Qualität angeht, haben sie einen Zweitligakader. Wir werden uns deshalb auf die Partie auch wie auf jedes andere Pflichtspiel vorbereiten. Wir wollen unserer Rolle gerecht werden und in die nächste Runde einziehen.“

Wie ist der Stand bei Stina Johannes? Wann kann man mit ihrem ersten Pflichtspiel-Einsatz für Eintracht Frankfurt rechnen?

„Stina konnte in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und die Belastung weiter steigern. Wir werden in den nächsten Tagen schauen, wie weit sie ist, und dann entscheiden, ob es für Sonntag reicht.“

Wegen der hohen Nachfrage wurde für das Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen Bayern München jetzt auch ein Teil des Oberrangs für den Kartenverkauf geöffnet. Was sagt das über den Frauenfußball in Frankfurt aus?

„Dass uns so viele Menschen unterstützen, zeigt, dass der Standort Frankfurt nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart Fußball lebt – egal, ob Männer oder Frauen. Vor so vielen Zuschauern spielen zu können, ist das, wovon wir alle träumen. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass wir dieses Eröffnungsspiel gegen den FC Bayern München im Deutsche Bank Park spielen dürfen. Dieses Spiel mit einer hoffentlich neuen Zuschauer-Bestmarke ist für den gesamten deutschen Frauenfußball ein tolles Signal. Wir freuen uns riesig, dass wir vor einer solchen Wahnsinnskulisse mit unseren grandiosen Fans auflaufen können und werden diese Atmosphäre aufsaugen, gleichzeitig aber auch alles dafür tun, wie im Vorjahr eine Überraschung zu schaffen.“

Wie lautet das Ziel für die neue Saison?

„Wir wollen unsere bisherige Entwicklung bestätigen und weiter vorantreiben. In der Liga ist unser Ziel, wieder um die internationalen Plätze mitzuspielen, im DFB-Pokal möchten wir möglichst weit kommen – nach dem Finale in Köln 2021 wollen wir unbedingt dorthin zurück. Auch spielerisch wollen wir uns auf individueller Ebene aber auch als Team weiterentwickeln. Mit dem mutigen, begeisterungsfähigen Fußball, der uns in der vergangenen Saison ausgezeichnet hat, möchten wir auch in dieser Saison die Menschen in der Region mitreißen.“