Social-Media Performance ist für Vereine mittlerweile ein wichtiger Baustein für Fan-Bedingung – und noch mehr, um den eigenen Umsatz zu steigern. (IMAGO images / osnapix)

„Follower-Meilenstein auf Instagram“ publizierte Eintracht Frankfurt in dieser Woche über ihre hauseigenen Informationsdienste. So knackte der Verein die Millionen-Marke auf der Meta-Plattform Instagram. Die SGE ist damit erst der sechste deutsche Verein, dem das gelang und das gut zehn Jahre (Juni 2013) nach der offiziellen Aufschaltung des Kanals. Neben der Eintracht haben auch Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, RB Leipzig und Schalke 04 diese Marke bisher geknackt. Vor allem der Europapokalsieg 2022 brachte den Hessen einen gewaltigen Schub. Die Follower-Anzahl hat sich seitdem sogar verdoppelt.

Grund genug, hier noch einmal einen Überblick zu den Social-Media Kanälen der Bundesligisten zu bieten. Denn obwohl der Fußball in erster Linie vermeintlich im Stadion eine Verbindung mit den Fans eingeht, wird über die medialen Kanäle die intensivste Beziehungspflege und Identitätsstiftung stattfinden. Kein Wunder also, dass Fußballklubs immer mehr Fan-Nähe über ihre digitalen Angebote vermitteln wollen. Bereits 2017 haben wir auf Basis einer Erhebung von Facebook, Twitter und Instagram aller 18 Bundesligisten vorgenommen. Den Artikel dazu zum Vergleich findet ihr hier. Bei der Bewertung fließen lediglich die „Follower“ bzw. „Gefällt-mir“ Angaben eine Rolle.

Bereits zum damaligen Zeitpunkt befand sich Eintracht Frankfurt im Ligavergleich im Wesentlichen im Mittelfeld aller Klubs. Mit 621.000 Fans (Platz 10) auf Facebook, 347.000 Followern (Platz 10) auf Twitter und 112. Followern (Platz 11) auf Instagram. Seit der beiden Pokalsiege auf nationaler und internationaler Ebene hat der Verein einen echten Schub vernommen, der sich auch auf Social-Media deutlich macht. Über Instagram ging es bereits eingangs, aber auch auf Facebook mit 1,2 Millionen Fans (Platz 5) und auf Twitter mit 610.000 Followern (sogar Platz 4) konnte der Verein zu den reichenweitenstärksten Vereine in der Bundesliga. Der Branchen-Primus Bayern München, gefolgt von Borussia Dortmund, sind auf allen drei Plattformen mit den meisten Followern zu verfolgen. Das Schlusslicht bilden geschlossen der VfL Bochum, SV Darmstadt und Bundesliga-Neuling 1. FC Heidenheim auf den Plätzen 16, 17 und 18.

(Alle Angaben ohne Gewähr, Stand: November 2023)

VereinInstagram Facebook Twitter
Bayern München40,7 Mio. (Platz 1)57,0 Mio. (Platz 1)6,9 Mio. (Platz 1)
Borussia Dortmund19,3 Mio. (Platz 2)15,0 Mio. (Platz 2)4,4 Mio. (Platz 2)
Bayer Leverkusen 2,6 Mio. (Platz 3)2,93 Mio. (Platz 3)465.000 (Platz 8)
RB Leipzig1,9 Mio. (Platz 4)1,02 Mio. (Platz 7)274.000 (Platz 11)
Eintracht Frankfurt1,0 Mio. (Platz 5)1,20 Mio. (Platz 6)610.000 (Platz 4)
Borussia M'Gladbach845.000 (Platz 6)1,32 Mio. (Platz 5)540.000 (Platz 6)
VfL Wolfsburg719.000 (Platz 7)2,04 Mio. (Platz 4)293.000 (Platz 10)
SC Freiburg588.000 (Platz 8)283.000 (Platz 13)308.000 (Platz 9)
1. FC Köln 567.000 (Platz 9)804.000 (Platz 9)654.000 (Platz 3)
TSG Hoffenheim486.000 (Platz 10)333.000 (Platz 12)216.000 (Platz 12)
Werder Bremen467.000 (Platz 11)1,0 Mio. (Platz 8)536.000 (Platz 7)

VfB Stuttgart464.000 (Platz 12)549.000 (Platz 10)548.000 (Platz 5)
Union Berlin345.000 (Platz 13)258.000 (Platz 15)202.000 (Platz 15)
FSV Mainz 05205.000 (Platz 14)425.000 (Platz 11)207.000 (Platz 14)
FC Augsburg207.000 (Platz 15)274.000 (Platz 14)210.000 (Platz 13)
VfL Bochum136.000 (Platz 16)145.000 (Platz 16)121.000 (Platz 16)
SV Darmstadt94.000 (Platz 17)144.000 (Platz 17)105.000 (Platz 17)
1. FC Heidenheim67.000 (Platz 18)43.000 (Platz 18)34.000 (Platz 18)
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7 Kommentare

  1. OK… Ich hab mich nicht wirklich damit beschäftigt, wie was hier gemessen wird. Auf insta follower zu kaufen ist ja kein Ding, investiere ich 20€, hab ich ja gleich indische 20.000 fake follower usw.
    Was halt auffällt : das ganze Ranking ist doch totaler Schrott! Oder glaubt ernsthaft jemand dass die Dosen, Leverkusen und Wolfsburg mehr follower oder Fans haben als wir, Köln, Gladbach oder Stuttgart??
    Nehmen wir mal den absolut fan Massen anziehenden Werksclub Wolfsburg, die nicht ihr eigenes Stadion vollkriegen, geschweige denn mal n Gästeblock voll…. Die sollen über 2 Mio Facebook follower haben?????
    Wtf? Wenn die Zahlen überhaupt stimmig sind, dann doch eher ein Ranking, wie erfolgreich manche Konstrukte ihre Marketing Abteilung laufen lassen.

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  2. Interessant, dass RB auf einer Plattform, auf der man easy Follower für einen Appel und ein Ei kaufen kann, so viele Follower hat. Ist bei Twitter wohl nicht so leicht. Da hatte das Social-Media-Team wohl noch ein paar Euro über und wusste nicht, wohin damit. Da kauft man sich dann mal schnell ein paar Likes und Follower.

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  3. RB ist hier definitiv auszuklammern. Um es vorweg zu sagen: Bleibt mir weg mit diesem Marketing-Müll.

    Allerdings komme ich gebürtig aus Leipzig und habe durch mein Alter (40) nicht viel vom politischen Einfluss auf den Sport zu DDR-Zeiten mitbekommen. Auch die Zerschlagung des Ost-Fußballs war vor meiner Fussball-Zeit, aber nach der Wende war (in dieser so traditionsreichen Sportstadt) nicht mehr viel mit professionellem Sport…

    Leipzig hat definitiv den Zulauf – da bin ich mir relativ sicher. Leipzig hat keine gewachsene Fankultur, aber extrem viele sportbegeisterte Menschen. Leipzig war einfach immer eine Sportstadt (im Übrigen auch ein Grund warum RB da n Verein „gegründet“ hat und nicht in Duisburg). Die muss man echt n bisschen ausklammern. Die haben mehr als genug Sympathiesanten – selber hier im Norden sind mir RB-Rufe nachm DFB-Pokal aufgrund meines SGE-Autoaufklebers hinter gerufen worden – von Wolfsburg (obwohl recht nah) und Leverkusen hört man hier nix.

    RB ist ätzend – ohne Frage, aber das Fanaufkommen ist da nen ganz eigenes Thema. Auch wenn ich mir wünschen würde das RB niemals Fuß in dieser Stadt gefasst hätte – sie haben es…

    Einschaltquoten sind mMn der Einzige sinnvolle Wert hier irgendwelche Rückschlüsse möglich zu machen.

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  4. Wenn Menschen die große Teile ihres Leben in der virtuellen statt in der realen Welt verbringen, ihre Gunst in den asozialen Medien an wen oder was auch immer verschenken, so what!

    Leute wie die Kardashians usw., die vor diesem Hype unbedeutend gewesen wären, werden so Milliardäre. Die Follower sind ihnen letztlich egal, es geht nur um die eigene Bereicherung.

    Auch für die Vereine ist das lediglich ein Teil des lukrativen Marketings und hat mit Fußball nichts zu tun.

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  5. Wenn die Eintracht sich auf den Plattformen selbst bewirbt und man ihnen dort folgt, ist dies eine super Sache. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein.

    Zu dem Influencer-Spruchband auf dem Foto. Da stehe ich voll dahinter.
    Es ist mMn wirklich eine Unart, dass sehr viele im Block wild filmen und fotografieren.

    Ich rede hier nicht davon, wenn jemand den Spielstand von Leinwand/ Würfel abfotografiert, Torjubel, Spielszenen filmt, einfach ein Selfie mit Kumpels Richtung Spielfeld, oder ein Panoramabild des Stadions macht, sondern vielmehr davon, im Block ein Rundumvideo der Stimmung und was sonst gerade los ist anfertigt. Solche Videos landen oft unbearbeitet im Netz. Das ist es was ich nicht i.O. finde.
    Von professionellen Stadion-Bloggern ganz zu schweigen.

    Diese Entwicklung wird jedoch nicht mehr aufzuhalten sein. Die Frage die ich mir selbst stelle: Wie soll ich damit umgehen?
    In letzter Zeit erwische ich mich öfter dabei, wie ich komplett offline bei meinem Stadtteilverein mit 50-100 anderen Zuschauern bei Bratwurst und Bier direkt hinter der Werbebande stehe und den Sport den ich so liebe einfach nur genieße.

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  6. nicht vergessen, dass alle vereine mit aktien an der börse auf twitter & co. mal locker von ner horde börsianern mitgebucht werden. müssen ja wissen, wann sie den mist verkaufen sollen.

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  7. @5: na wenn man sich auf ner öffentlichen Versammlung aufhält, darf man fotografiert und gefilmt werden. Man darf sich durch Corona immerhin wieder überall unauffällig vermummen mit Schal oder Maske.

    @6: in Deutschland ist nur Dortmund an der Börse.

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