Merle Frohms will mit der Eintracht im neuen Jahr noch erfolgreicher sein. (Bild: imago images / Beautiful Sports)

Merle Frohms wechselte im Juli vom SC Freiburg zu Eintracht Frankfurt, um bei der SGE die neue Nummer eins zu werden. Die 25-Jährige erwies sich in ihrem ersten halben Jahr in Frankfurt als Verstärkung und sicherer Rückhalt. In der deutschen Nationalmannschaft qualifizierte sich die Torhüterin souverän für die Europameisterschaft 2022 und hält im DFB-Trikot seit über einem Jahr die Null. Mit der Hinrunde in der Bundesliga ist Frohms allerdings unzufrieden. Im Interview mit SGE4EVER.de blickt sie auf die ersten elf Spiele zurück, erklärt die Ziele für die Rückrunde und worin sich die SGE noch verbessern muss.

SGE4EVER.de: Wie verbringst du die Feiertage?
Merle Frohms: „Ich feiere mit meiner Familie und bin Sonntag nach dem Spiel in Bremen direkt nach Hause gefahren.“

Wie ordnest du das Jahr 2020 für dich persönlich ein?
„Es war ein außergewöhnliches Jahr mit vielen Herausforderungen und neuen Situationen für uns alle. Der Verein und die Verbände haben sehr schnell einen sehr guten Plan entwickelt und umgesetzt, wovon wir als Spielerinnen profitiert haben.“

Hast du ein Spiel aus diesem Jahr in besonderer Erinnerung?
„Das erste Spiel mit der Eintracht als mein neuer Verein im Deutsche Bank Park gegen Bremen vor einer besonderen Kulisse ist mir in schöner Erinnerung geblieben.“

Wie fällt dein Fazit zur Hinrunde aus?
„Wir können uns mit der Hinrunde nicht zufrieden geben. Da sind zu viele Punkte unnötig liegen geblieben. An einer Platzierung will ich das aber nicht festmachen, sondern die Spiele einzeln betrachten und da kam am Ende deutlich zu wenig bei rum.“

Trotz weniger Gegentore im Vergleich zum Vorjahr habt ihr weniger Punkte gesammelt. Erkennst du da einen Zusammenhang?
„Ich bin kein großer Fan davon, Statistiken zu vergleichen. Jedes Spiel ist anders, jede Mannschaft tritt jedes Jahr neu auf. Gerade im Frauenfußball, der momentan eine enorme Entwicklung durchlebt, ist es schwierig, das von Jahr zu Jahr zu vergleichen. Aber Fakt ist, dass wir vier bis sechs Punkte zu wenig gesammelt haben.“

Du sprichst vermutlich von den Spielen gegen Leverkusen, Sand und Freiburg?
„Ja, vor allem gegen Sand, wo wir mindestens einen Punkt hätten mitnehmen müssen. Aber auch gegen Hoffenheim und Potsdam waren es sehr enge Spiele. Und auch die Leistungen gegen Wolfsburg und München hätten definitiv gereicht, um da etwas mitzunehmen.“

Was fehlt der Mannschaft noch, um sich mehr zu belohnen?
„Es ist schön zu sehen, dass wir gegen solche Mannschaften gut mithalten und sie auch dominieren können. Das gibt uns Mut und Hoffnung für die Rückrunde, dass dann vielleicht mehr bei rumkommt. Vielleicht ist es der Glaube an uns selbst und an unseren Entwicklungsstand. Uns fehlen dadurch hinten raus auch die letzten paar Prozente Entschlossenheit, die uns den entscheidenden Treffer bringen.“

War nach der Fusion mit der Eintracht die Erwartungshaltung von außen zu hoch?
„Natürlich war uns klar, dass eine gewisse Erwartungshaltung besteht. Durchaus auch zu recht. Die Eintracht hat uns viel ermöglicht. Wir setzen uns selbst auch ein Stück weit unter Druck.“

Was ist in der Rückrunde noch möglich?
„Vor allem müssen wir in den direkten Vergleichen gegen Sand und Leverkusen die Punkte holen. Ich schätze uns da auch deutlich stärker ein.“

Vielleicht ist auch mal ein Sieg über Potsdam, Wolfsburg oder München drin?
„Unser Fokus liegt auf den anderen Spielen davor. Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen und wenn wir uns dann genügend Selbstvertrauen geholt haben, ist in den letzten drei Spielen auch alles drin.“

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Was ist dein Trainer Niko Arnautis für ein Typ?
„Er hat eine sehr gute Nähe zur Mannschaft, natürlich mit dem nötigen Abstand. Für uns ist er eine Respektsperson und auch ein Kumpel-Typ, der auch auf die Spielerinnen zukommt und fragt, was los ist und sich gerne Feedback einholt. Er spricht lieber mit uns, anstatt von oben herab.“

Kannst du dich noch an dein letztes Gegentor mit der Nationalmannschaft erinnern?
„Ja, das war gegen England (im November 2019, Anm.d.Red.).“

Wenn du im Tor standest, hast du seitdem in der EM-Qualifikation und im Algarve-Cup kein Gegentor mehr bekommen. Wird es nicht irgendwann langweilig, wenn du so wenig zu tun bekommst, oder sagst du dir, das ist leicht verdientes Geld?
„Weder noch (lacht). Für mich ist es immer ein erfolgreicher Arbeitstag, wenn ich zu null spiele. Ob das jetzt auf der Grundsache beruht, dass meine Vorderleute gut gearbeitet haben, oder ich gute Aktionen hatte, ist mir am Ende des Tages relativ egal. Hauptsache die null steht und wir haben gewonnen.“

Was sind deine persönlichen Ziele für 2021?
„Natürlich mit der Eintracht gut in die Rückrunde starten und dort anknüpfen, wo wir in der Hinrunde aufgehört haben. Wir sind in allen Belangen eine gute Richtung eingeschlagen, sowohl mit der Nationalmannschaft als auch im Verein.“

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3 Kommentare

  1. Da ich mich damit vorher nicht befasst habe, hatte ich keine große Erwartungshaltung. Von daher sehe ich diese Saison einfach mal als Standortbestimmung. Solange man nicht hinten rein rutscht ist es für mich erstmal OK. Die Mädels auf dem Platz sehen das natürlich anders und das müssen sie auch. Sollen jas Gas geben.

    Aber Druck sollte diese Saison und vielleicht nächste erstmal keiner sein. Die sollen sich konsolidieren, unter dem neuen Dach Eintracht noch mehr Synergien aufbauen und sich dann an die internationalen Plätze ran tasten. Ich finds solange cool! Ein Schritt nach dem anderen.

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  2. Ich hatte mich ebenfalls nicht vorher damit befasst…und werde mich auch weiterhin nicht damit befassen!

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