Marmoush möchte mit der SGE großes erreichen. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Mit der Bundesliga kennt er sich mittlerweile aus. Seit 2020 bei den Wolfsburgen unter Vertrag gewesen, war der Weg von Omar Marmoush durch das deutsche Oberhaus geprägt. Zu Beginn seiner Zeit in Deutschland wurde er nach St. Pauli und Stuttgart ausgeliehen, ehe er in der vergangenen Saison bei den Wölfen zu überzeugen wusste. Seit diesem Sommer heißt sein neuer Arbeitgeber Eintracht Frankfurt, doch ein ähnlicher Aufenthalt wie bei seinem vorherigen Verein ist nicht geplant. Mit einem Fünf-Jahres-Vertrag ausgestattet möchte der Ägypter in Frankfurt langfristig Fuß fassen. Wie er das Training unter Dino Toppmöller einordnet und was er mit den Hessen erreichen möchte, stellt er auf einer Pressekonferenz klar.

Der Wechsel von Marmoush zur SGE steht schon eine längere Zeit fest. Der 24-Jährige erhält in der Mainmetropole die Rückennummer sieben und fühlt sich im Sturmzentrum oder auf den Außenpositionen am wohlsten. „Ich habe bis jetzt überall gespielt. Bei Wolfsburg und Stuttgart war ich Stürmer, bei der Nationalmannschaft spielte ich auf dem Flügel. Ich mag es auf dem Platz zu stehen und der Mannschaft zu helfen. Am liebsten spiele ich links außen und in der Spitze, aber es kommt auch immer darauf an, wo mich das Team braucht.“ In Frankfurt fühle er sich schon wie zu Hause. „Die ersten Wochen waren sehr gut. Ich fühle mich seit zwei Wochen sehr wohl. Von Wolfsburg nach Frankfurt, das ist eine große Umstellung. Für mich ist das hier wie New York gerade. Meine Teamkollegen haben mich gut aufgenommen. Ich fühle mich, als wäre ich hier seit Jahren.

Der Wechsel zur SGE sei für Marmoush der nächste Schritt in seiner Karriere gewesen. „Die Eintracht ist ein riesiger Verein, das hat mich beeindruckt. Ich habe mit Krösche geredet und er hat mich mit dem Projekt sehr überzeugt. Die Ambitionen sind hoch, das ist bei mir auch so also passt das sehr gut.“ Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe seines Wechsels, war noch ein bekannte Gesicht Trainer der Eintracht. Oliver Glasner leitet damals die Geschehnisse am Main, doch das habe bei der Entscheidung das Arbeitspapier in Frankfurt zu unterschreiben keine Rolle gespielt. „Ich habe mich für den Verein entschieden und das Projekt. Oliver Glasner ist ein Top-Trainer, aber das ändert nichts an meiner Entscheidung. Ich habe die SGE gesehen und wusste, dass ich hier sein will. Ich habe mich für die Eintracht entschieden und nicht für einen Trainer“, kommentierte Marmoush die Trainersituation und führt aus, dass damals die Entscheidungsfindung nicht viel Zeit in Anspruch nahm. „Ich habe mit Markus Krösche schon vor drei vier Monaten gesprochen und war direkt überzeugt. Natürlich war ich mit anderen Vereinen in Kontakt aber als ich die Entwicklung hier gesehen habe, war alles für mich klar. Die geht auch an keinem in Deutschland vorbei. Der Verein ist riesig und hat eine richtige Strahlkraft.“ Sein damaliger Trainer Niko Kovac ist auch in Frankfurt kein unbeschriebenes Blatt. Ganz im Gegenteil. So gewann er mit den Hessen überraschend den DFB-Pokal 2018 und wurde zu einem Ehrenmitglied des Vereins erkoren. „Als der Wechsel offiziell wurde hat er zu mir gesagt, dass das ein Top-Verein ist und ein guter Schritt für mich. Ich mag es neue Menschen kennenzulernen“, so Marmoush über die Worte von Kovac.

Hohe Ambitionen gepaart mit Kampfgeist

Marmoush strebt an, viel Spielzeit am Main zu erhalten und weiß um seine Stärken im Spiel. Komplett sei aber kein Spieler, so der Ägypter weiter. „Mein Tempo ist eine meiner Stärken, aber muss an vielen Sachen arbeiten. Es gibt keinen kompletten Spieler. Ich muss meine Torchancen noch besser nutzen. Ich komme immer gut in die Positionen rein aber der letzte Push fehlt manchmal noch. Daran möchte ich arbeiten.“ Dafür hat er nun genug Zeit, bei einem bis 2028 datierten Vertrag. Die Adler würden gut zu ihm passen, da Spieler und Verien die gleichen Ambitionen in sich tragen würden, führte Marmoush aus. „Sie wollen immer oben angreifen und das ist auch unser Ziel in diesem Jahr: Wir wollen die internationalen Plätze angreifen. In den letzten Jahren ging es immer aufwärts und das ist eine Mannschaft, in die ich gut reinpassen kann. Hier gibt es hohe Konkurrenzen und ich werde alles geben und hart arbeiten, um auf dem Platz zu stehen.“

Mit vollem Einsatz wolle er der Mannschaft helfen, die Ziele zu erreichen und versuche sich gleichzeitig in den Vordergrund zu spielen. Dass es am letzten Spieltag gerade sein Ex-Verein war, der der SGE zum Erreichen des europäischen Wettbewerbs verhalf, habe er auf dem Feld nicht verfolgt. „Das wünscht sich doch jeder Verein, dass ein Spieler alles gibt. Als die Eintracht das geschafft hat, hat mich das sehr gefreut, weil ich wusste, dass ich hier herkomme und ich würde gerne international spielen“, beschrieb Marmoush seine Gefühlswelt zu dem Zeitpunkt. Frankfurt sei jedoch ein andere Hausnummer an deutschen Städten, wie er zugab. So musste er in „einer kleinen Stadt wie Wolfsburg Deutsch lernen, da dort nicht alle englisch können“, was ihm in Frankfurt nun weiterhilft.

Seine eigenen Ziele hat der Stürmer noch nicht festgelegt, wolle dies aber im Laufe der Zeit noch machen. Ambitioniert gibt er bekannt, jedes Spiel in der Startelf stehen zu wollen und auch seine persönlichen Ziele akribisch zu verfolgen. Es bleibt abzuwarten, wie viele Minuten Marmoush bekommen wird, um seine Klasse unter Beweis zu stellen.

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8 Kommentare

  1. Pressekonferenz habe ich mir angesehen. Sehr sympathischer Junge und spricht erstklassig Deutsch, hat man selten.
    Insgesamt für mich ein überzeugender Auftritt mit viel Begeisterung für Eintracht und für Frankfurt.
    Wenn jetzt noch der Fußball dazu kommt , Klasse !

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  2. 100% Zustimmung Dieter. Als ich mir die PK eben ansah dachte ich so ziemlich das, was du geschrieben hast.

    Mir ist aufgefallen, dass er sich relativ ehrgeizig zeigt bei der Konkurrenz im Sturm, und dass er dabei ist Französisch zu lernen.

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  3. Dann sag ich mal:
    „Welcome to Mainhattan, Omar!“

    Wir freuen uns auf Dich !
    cCf

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  4. Marmoush ist mein Geheimtipp der Durchstarter diese Saison. Er bringt enorme Schnelligkeit mit und wenn er such nochmals verbessert zu WOB könnte er bei uns richtig performen.

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  5. Cooler Kommentar von kovac bzgl seinem Abschied.

    „Nach der Entscheidung hat Nico zu mir gesagt, ein top Verein, ein top Schritt, du wirst dich in Frankfurt wohlfühlen.“

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  6. @euroadler:
    Wird spannend. Den Transfer von Marmoush hab ich bis heute nicht so richtig verstanden. Klar, er war ablösefrei und die Chance wollte man wohl nutzen. Aber nach dem Zugang von Nangkam will man noch einen weiteren Stürmer mit Qualität holen, selbst wenn Muani bleibt. Alario kommt bald zurück. Selbst wenn man Borré, Matanovic, Akman und Ache abgeben kann, ist im Sturm, seiner Hauptposition, gar kein Slot mehr übrig. Was hat man also mit ihm vorgehabt? Auch auf den Außen ist er mir als Stammkraft nicht stark genug und als Back-Up zu teuer.

    Aber lasse mich gerne überraschen und freue mich, wenn er mich Lügen straft.

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  7. Immer wenn einem Spiele ein bisschen mehr raus rutscht als „nächster Schritt“, „tolle Stadt“, „viel Tradition“, „beste Fans“, „werde alles geben“ werde ich dann nach solchen Interviews auch kurz hellhörig. Das war hier der Fall! Nicht nur gesagt, Frankfurt ist ne tolle Stadt, nein er hat da was verknüpft: Wolfsburg ist ein Kaff, Frankfurt eher so New York. Eine Beobachtung, hinter der auch Motivation steht. Klingt nach nicht viel, aber ist immerhin reflektierter als die meistens anderen Interviews.

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  8. Willkommen in New York, Omar,
    Bist du der Jesper Lindström Ersatz oder gehts gleich in die u21 zum SkylineBlick.
    Also, mehr Gegenteil geht wohl kaum und bissi viel schleimi.

    Prima war Omars Aussage, „natürlich hab ich mich beim letzten Spiel sehr gefreut“, dass die Eintracht und nicht Wolfsburg im EuroCup spielen. Richtisch so. Nico dankts dir.
    Sorry, zu krass. Das riecht nach Ärger.

    BITTE, BITTE, liebe Eintracht,
    Jesper noch NICHT verkaufen.
    Das ist ein Fehler und außerdem
    Kolos best Buddy.

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