vehDas negative Image der „launischen Diva“ konnte die Eintracht aus Frankfurt unter der 10-jährigen Ägide von Vorstandschef Heribert Bruchhagen zwar weitestgehend ablegen, doch das heißt noch lange nicht, dass es am Main langweilig wird. Auch das Jahr 2014 war wieder gekennzeichnet von zahlreichen Höhen und Tiefen, von sportlichen Erfolgen, von Krisen, von kleineren Unstimmigkeiten im Vorstand und vor allem von einem großen personellen Umbruch. Die Eintracht im Dezember ist längst nicht mehr die Eintracht, die noch im Januar das Unternehmen Klassenerhalt anging. SGE4EVER.de blickt für Euch in den kommenden Tagen in vier Teilen auf ein ereignisreiches Fußballjahr zurück. Den Anfang machen die Monate Januar bis März, in denen die SGE sportlich nach einer schwierigen Hinrunde wieder in die Spur fand, um dann auf dem Höhepunkt des fast sicheren Klassenerhalts eine Hiobsbotschaft vom jahrelangen Erfolgstrainer Armin Veh serviert zu bekommen.

JANUAR – FEHLERKORREKTUR IN ABU DHABI

Mit gemischten Gefühlen startete unsere Eintracht im vergangenen Januar die Vorbereitung auf die Rückrunde. Zwar schaffte die Mannschaft das Kunststück, in drei Wettbewerben zu überwintern (Bundesliga, DFB-Pokal, Europa League), doch in der Liga war die Situation nach einer schwachen ersten Halbserie äußerst kritisch. 15 Punkte und damit nur ein Zähler vor dem Relegationsplatz, so das ernüchternde Zwischenfazit nach 17 Spielen. Auf der Suche nach den Ursachen für die Talfahrt in der Bundesliga war es nicht schwer, eine mangelhafte Fitness des Teams auszumachen. Die zahlreichen englischen Wochen wurden nicht verkraftet, allzu oft verschenkte die Elf von Trainer Armin Veh Punkte in den Schlussminuten. Doch der ehemalige Stuttgarter Meistercoach war schlau genug, diese Defizite zu erkennen und so stand im Januar-Trainingslager in Abu Dhabi vor allem die Kondition im Mittelpunkt.

Bevor es auf die Reise in den warmen Süden ging, wurde die Eintracht noch einmal auf dem Transfermarkt tätig. Alexander Madlung und Tobias Weis stießen zur Mannschaft, um dem Team mit ihrer Defensivstärke weitere Substanz im Abstiegskampf zu verleihen. Marvin Bakalorz verließ hingegen den Verein und schloss sich dem SC Paderborn an. Dort sollte der defensive Mittelfeldspieler eine ungeahnte Erfolgsgeschichte schreiben. Kurz vor dem Abflug nach Abu Dhabi wurde dann das publik, was ohnehin schon längst bekannt war: Sebastian Rode bestätigte offiziell seinen Wechsel zum FC Bayern München am Saisonende.

TrainingslagerIm Wüstenstaat angekommen, ging es dann ans Eingemachte. Mit Günter Kern hatte die Eintracht extra noch einen Fitness-Trainer verpflichtet, der den Profis den nötigen Schliff verpassen sollte. Nach mehreren harten Einheiten gestanden die Spieler dann auch kleinlaut ein, dass in der Sommervorbereitung nicht alles optimal gelaufen sei. „Wir haben vielleicht ein bisschen zu wenig gemacht“, gab der damalige Kapitän Pirmin Schwegler ganz beiläufig ein fast schon schockierendes Geständnis zu Protokoll.

Immerhin bekamen die Hessen gleich am ersten Spieltag der Rückrunde die Kurve. Im heimischen Stadion bezwang Frankfurt Hertha BSC Berlin nach einem Tor von Alexander Meier mit 1:0 (1:0) und fuhr den wichtigen Auftakt-Dreier im neuen Jahr ein. Nur wenige Tage später tauchte dann ein Gerücht in den Medien auf, das für ungläubiges Staunen sorgte. Fußballgott Meier, zu dieser Zeit noch in Vertragsverhandlungen mit Sportdirektor Hübner, sollte angeblich kurz vor einem Wechsel nach Berlin stehen. Es war nur der Auftakt zu einer Reihe heißer Wechselspekulationen rund um die Eintracht in den kommenden Monaten.

Besonderes:

Die Wintertransfers
Wie üblich drehte sich auch bei der Eintracht das Wechselkarussell im Januar ordentlich. Alexander Madlung (FT Braunschweig) und Tobias Weis (TSG Hoffenheim) kamen. Marvin Bakalorz (SC Paderborn) und Srdjan Lakic (1. FC Kaiserslautern) gingen. Rob Friend löste seinen Vertrag am Main endgültig auf. Besonders kurios: Madlung war sich bereits mit dem 1. FC Nürnberg einig, entschied sich dann kurzerhand aber doch noch für die Eintracht und seinen Ex-Trainer Veh. Nürnberg stieg am Ende ab.

Hallenfußball
Beim traditionellen Frankfurter Hallencup belegte die Eintracht kurz vor ihrer Abreise ins Trainingslager den zweiten Platz.

Lukrativer Deal
Im Januar unterschrieb die Eintracht einen neuen Ausrüster-Vertrag mit Nike. Das Ende der langjährigen Partnerschaft mit Jako im Sommer 2014 war damit besiegelt. Nike war bereit, zwei Millionen Euro mehr pro Jahr an die Frankfurter zu zahlen als Vorgänger Jako.

Erneuter Rückschlag
Eintracht-Talent Sonny Kittel musste im Januar einen weiteren Rückschlag verkraften und sich einer OP am rechten Knie unterziehen. Diagnose: Knorpelschaden. Eine monatelange Pause folgte.

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5 Kommentare

  1. Was soll man da noch ergänzen? Schön zusammen gefasst.

    Für mich persönlich war die erfreulichste Mitteilung, dass Veh endlich gehen würde. Für mich stand fest, dass es ohne diesen planlosen Trainer einfach besser laufen würde. Ebenso kündigte ich an, dass er in Stuttgart unter gehen würde und dafür habe ich oft Schelte bezogen. Das Ergebnis kennen alle.

    Was Meister Bruchhagen angeht, da kennt ihr meine Meinung. Trotz all seiner Verdienste rund um die Eintracht ist es an der Zeit einfach mal das Konzept zu ändern. Er ist inzwischen nach meinem Empfinden völlig vom Weg abgekommen und er schadet der Eintracht mehr, als dass er ihr hilft. Er ist und bleibt mir nachwievor ein Dorn im Auge, aber das sieht nunmal jeder anders. Ich ändere deswegen aber meine Meinung nicht. Das war aber mit Veh genau das Gleiche. Bis die Einsicht einiger Herren hier soweit fortgeschritten war, dass Veh weg muss, war die Saison fast beendet. Bis hier die Einsicht kommt, dass sich etwas ändern muss, könnten die Konsequenzen für uns weit schlimmer sein. Es geht dabei nicht nur um den sportlichen Erfolg in dieser einen Saison, sondern es geht vielmehr um die sportliche Zukunft der Eintracht in den nächsten Jahren.

    Aber wie gesagt: das ist eben nur meine Meinung. 😉
    Fröhlichen Feiertag noch und euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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  2. Dann möchte ich auch meinen, ebenfalls wohlbekannten, Senf dazugeben:

    Ich bin froh, dass hier nicht auf Teufel komm raus in’s Risiko gegangen, sondern solide (nur ausgeben was man hat) gewirtschaftet wird.
    Wie wichtig eine weitgehende Schuldenfreiheit ist, hat der Abstieg gezeigt. Mit hohen Verbindlichkeiten damals wären wir heute nicht dort, wo wir sind.
    Im Gegensatz zu Investitionsgütern des produzierenden Gewerbes sind Sportler eben nicht mit Garantien, Gewährleistungen und Ausfallversicherungen zu bekommen. Die aktuelle Verletztenliste zeigt diese Risiken schonungslos auf. Allein die Vorstellung mit Hurra
    kräftig gepumptes Geld in Spieler zu stecken die uns dann ganz bestimmt 100%ig in ungeahnte Höhen schießen bereitet mir Unbehagen. Aber, wie du sagst, Thomas, es ist nur deine Meinung. Die kann ich aber leider nicht unwidersprochen lassen, weil du einfach mal behauptest, dass der Untergang droht, wenn nicht Risikopolitik betrieben wird.

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  3. Hurra und kräftig gepumptes Geld??? Sorry, aber du hast es leider nicht wirklich verstanden, aber nichts für ungut. Trotzdem guten Rutsch.

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  4. Was Meister Bruchhagen angeht … ist es an der Zeit einfach mal das Konzept zu ändern. Er ist inzwischen nach meinem Empfinden völlig vom Weg abgekommen und er schadet der Eintracht mehr, als dass er ihr hilft. Er ist und bleibt mir nachwievor ein Dorn im Auge… Bis hier die Einsicht kommt, dass sich etwas ändern muss, könnten die Konsequenzen für uns weit schlimmer sein. Es geht dabei nicht nur um den sportlichen Erfolg in dieser einen Saison, sondern es geht vielmehr um die sportliche Zukunft der Eintracht in den nächsten Jahren.

    Was wäre denn das neue Konzept? Schreib doch einfach genau wie das auszusehen hat, anstatt vorauszusetzen, dass jeder genau weiß was du eigentlich meinst oder in vielen Kommentaren mal geäußert hast. Ich beziehe mich der Einfachheit halber auf die Aussage, die du zu einem kritischen. Zeitpunkt (vor dem Sieg in Gladbach) getätigt hast: „Ein Abstieg käme uns teuer zu stehen und da frage ich mich doch allen Ernstes, was wohl besser wäre. Jetzt mal ordentlich Geld in die Hand nehmen, oder am Ende den Arsch garnicht mehr hoch bekommen?“. Bist du da jetzt anderer Meinung, und wenn ja, welcher?

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