SGE-Trainer Adi Hütter will bis Saisonende alles für die Eintracht geben. (Bild: Heiko Rhode)

Eigentlich würde der sportliche Zündstoff vor dem Spiel der Frankfurter Eintracht bei Borussia Mönchengladbach am kommenden Samstagnachmittag schon genügen. Auf der einen Seite die Hausherren, die vor dem Spieltag auf Platz acht liegend um den Einzug ins internationale Geschäft kämpfen, auf der anderen Seite die Eintracht, die eine der besten Spielzeiten der Vereinsgeschichte spielt, auf Platz vier liegt und die große Chance hat, erstmals die Champions League zu erreichen.

Seit dem vergangenen Dienstag ist das Sportliche aber fast in den Hintergrund gerückt, als bekannt wurde, dass Eintracht-Coach Adi Hütter nach der Saison zu Mönchengladbach wechselt und hier Marco Rose beerbt. Durch einige unglückliche Aussagen („Ich bleibe!“) gab es hier sogar noch mehr Zündstoff. Viele Fans und Experten verstehen den Österreicher in dieser Sache nicht, denn er verlässt die SGE wohl trotz Qualifikation für die Champions League und wechselt nach Mönchengladbach, wo er eventuell nicht im europäischen Geschäft coachen wird. Selbstverständlich ging es auch auf der heutigen Pressekonferenz vor dem Spiel bei der Borussia um eben dieses Thema.

„Jeder darf sich seine Meinung bilden. Ich weiß, dass ich kein Lügner bin!“

Der 51-Jährige betonte, dass er die Wut und das Unverständnis vieler Fans verstehe, sagte aber auch, dass er seine Gründe habe und er selbst bleibe: „Ich bleibe der Adi Hütter, der ich bin. Ich verstehe, dass es viele Menschen nicht verstehen. Wichtig ist für mich, dass ich es verstehe.“ Zu den genauen Gründen werde er sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Auch zu seinem „Ich bleibe“ äußerte sich der Österreicher und betonte, dass er kein Lügner sei: „Jeder darf sich seine Meinung bilden, aber ich weiß, dass ich kein Lügner bin. Als ich gesagt habe, dass ich bleibe, hat es nie einen Ansatz gegeben, eine neue Herausforderung zu suchen. Dazwischen ist viel passiert. Wenn sich viele Sachen verändern, dann habe ich das Recht, dass ich mir auch Gedanken machen darf. Ich konnte nie eine Wasserstandsmeldung abgeben. Ab dem Zeitpunkt, wo es sicher war, habe ich dann aber für Klarheit gesorgt.“ 

Für viele rund um die SGE stellt sich natürlich auch die Frage, ob Hütters Entscheidung auch mit den handelnden Personen und den Abgängen von Fredi Bobic und Bruno Hübner zu tun hat. „Es ist sehr wesentlich, mit welchen Leuten ich zu tun gehabt habe. Das mit Fredi Bobic war im Februar, als ich gesagt habe, dass ich bleibe, noch nicht klar. Das sind handelnde Personen, die mich geholt haben und mit denen ich ein tolles Verhältnis hatte“, so der Österreicher, der allerdings auch betonte, dass er mit dem jetzigen Aufsichtsratschef Philip Holzer ein gutes Verhältnis habe.

Ein besonderes Verhältnis wird Hütter auch zu vielen Spielern bei den Frankfurtern nachgesagt. Kein Wunder, dass hier auch einige Emotionen im Spiel waren, als er seine Entscheidung bekannt gab, an den Niederrhein zu wechseln. „Das kam natürlich auch von meiner Seite, weil der Verein und die Spieler mich zu einem besseren Trainer gemacht haben. Daher war am Dienstag vielleicht nicht alles so wie sonst, aber seit gestern ist es wieder normal. Die Spieler haben jetzt ihr großes Ziel vor Augen“, so der Österreicher.

Voller Einsatz für die SGE

Bei allem Trubel rund um die Eintracht und seine Entscheidung sei ihm eines weiterhin wichtig: „Ich werde weiterhin alles für die Eintracht geben und werde hundert Prozent meiner Energie weiterhin für den Verein geben, der mir sehr viel gegeben hat und dem ich sehr viel zu verdanken habe und wo ich die Chance bekommen habe, Bundesligatrainer zu sein. Ich gebe hier bis zum Ende der Saison alles und dann suche ich eine neue Herausforderung.“

Die nächste Herausforderung mit der Eintracht heißt aber zunächst einmal Borussia Mönchengladbach, gegen die man in der Hinrunde trotz 3:1-Führung nicht über ein 3:3 hinauskam. Für Hütter war dies aber trotzdem ein Schlüsselspiel, denn seitdem ging es bei der SGE stetig bergauf und es wurde nur eine einzige Partie seitdem verloren. Stand man damals noch vier Punkte hinter den Fohlen, sind es nun 13 Zähler Vorsprung. „Wir wollen diesen Abstand vergrößern und mit drei Punkten unserem großen Ziel einen Schritt näher kommen“, gab er das klare Ziel vor.

Er erwarte einen starken Gegner, der ähnlich wie die SGE offensiv spiele und viel auf das Umschaltspiel setze und hier seine Stärken habe. Trotz allem sieht er gute Chancen, denn: „Gladbach hat auch das ein oder andere personelle Problem. Kramer ist verletzt, Stindl fraglich und Sommer fällt wegen seiner Sperre aus. Wir wollen in Gladbach gewinnen!“ 

Kein Risiko bei Younes?

Bei diesem Unterfangen könnte es aber sein, dass auch der Österreicher auf einige Spieler verzichten müssen wird: Sebastian Rode musste gestern mit dem Training aussetzen, konnte aber am Donnerstag schon wieder trainieren. Anders sieht es bei Amin Younes aus, der „immer mal wieder Probleme mit den Adduktoren hat und bei dem wir kein Risiko eingehen werden, wenn es nicht gehen sollte!“ Hoffnung gibt es bei Innenverteidiger Martin Hinteregger, der wieder im Training ist. Über seinen Einsatz wird am heutigen Donnerstag oder am Freitag entschieden, so Hütter, der sich optimistisch gab: „Wir werden wieder eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz bekommen.“

Mit einem Sieg gegen seinen zukünftigen Klub könnte sich Hütter sogar noch ein spezielles Geschenk machen, denn in seiner Zeit am Main hat er bisher gegen jeden Verein außer die Mönchengladbacher gewinnen können. Wenn er im Sommer als Trainer geht, der gegen jeden Bundesligisten gewonnen hat, dürfte wohl kein SGE-Fan etwas dagegen haben.

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106 Kommentare

  1. @99. Dribbelstaedter, könnte gut möglich sein.
    Und sollte es tatsächlich so eintreffen, dann stehen wir mit denke nur noch wenigen Mannschaften da, die sich überhaupt noch 11 Mann zusammen halten können.
    Aber ganz so krass wird es denke ich nicht.

    Jedoch wenn der Bericht viel Wahres hat, dann gibt’s ne lustige und kurze CL Teilnahme 🙁

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  2. Vor einigen Wochen schrieb ich, ich hätte geträumt, dass Bruno, Fredi und Adi gehen. Ich hätte nicht gedacht, daß dieser Albtraum Wirklichkeit wird.
    Letzte Nacht hatte ich wieder einen Traum.
    Nach Ende der Saison beginnt dann der Ausverkauf der Mannschaft. N’dicka, Silva, Kostic, Jovic, evtl. Kamada und vielleicht Tuta, wenn er weiter so spielt, Sow und Hinti, nimmt Hütter mit an den Niederrhein.
    Im Seprember wechselt Attila zu Benfica.
    Aber Holzer, Hellmann und Frankenbach halten die Stellung und holen sich die zweiundzwanzigste Trainerabsage eines Kandidaten, der meint er müsse seinen Vertrag bei seinem alten Arbeitgeber erfüllen. Die Managersuche wurde bereits vor Wochen eingestellt, da die Führungsriege zu dem Ergebnis kam, daß der Fußballmanager generell überschätzt wird und ein Banker und Finanzexperte den Bereich Vertragsabschluß genauso gut abdecken kann und Fußballfachmann ist sowieso jeder, da holt man sich Anregungen aus dem SGE4EVER Forum.
    Auch diemal bin ich schweißgebadet aufgewacht ! Doch mit dem Wissen von heute…… Ach, nein diesmal wiederholt es sich nicht. Dieser Albtraum darf nicht wahr werden.

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  3. Da fragt man sich wieder was stimmt im Artikel 97 steht eigentlich das ganze Gegenteil vom Artikel 55 oder. Wie kann Herr Hellmann so optimistisch sein wenn es eigentlich laut Artikel 97 eher Scheiße für die Zukunft der SGE aussieht. Irgendeiner will uns hier wieder die Taschen voll haun.

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  4. Ausserdem behaupten böse Zungen das AH gegangen ist weil er in seiner Freizeit gerne angelt und die Bedingungen in Ostholand dafür optimal sind.

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  5. AH….Jetzt weiß ich, dass Du ein Lügner bist!
    Aber auch diese Personalie wird zukünftig, wie viele andere auch schon, neidisch und erfürchtig auf uns zurückblicken….NUR DIE SGE!!! Laßt uns morgen die nächsten 3 Punkte holen um unseren Traum leben zu können!

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