In welche Richtung geht es? Lukas Hradecky zeigt sich noch verunsichert bei der Zukunftsfrage…

Es waren gegen die TSG Hoffenheim kleine Aktionen, in denen sich der Wert von Lukas Hradecky für die Frankfurter Eintracht zeigte. Der Torhüter hatte keine spektakulären Aufgaben zu verrichten, dennoch strahlte er bei hohen Bällen Sicherheit aus, zudem spielte er zwei- bis dreimal gut mit und erstickte so jegliche Gefahr im Keim. Der Finne lässt sich von der offenen Zukunftsfrage rund um das Thema Vertragsverlängerung nicht aus der Ruhe bringen und geht seiner Arbeit zumeist fehlerfrei nach. Und doch bröckelt der Kultstatus des lebensfrohen Finnen etwas, Anhang und Vereinsführung erwarten eine zügige Entscheidung darüber, ob der 2018 auslaufende Kontrakt erweitert wird – oder er geht. Hradecky lässt sich Zeit – und hat dafür gute Gründe.

Mit seinen 27 Jahren zählt er zu den stärksten Torhütern der Bundesliga. Zehnmal wahrte er seine weiße Weste, 35 Gegentreffer werden nur von den Top Drei FC Bayern München, RB Leipzig und TSG Hoffenheim unterboten. Im DFB-Pokal ist sein Wert noch höher einzuschätzen – seine Paraden in den Elfmeterschießen gegen den 1. FC Magdeburg (5:4 n.E.) und Borussia Mönchengladbach (8:7 n.E.) sicherten das Weiterkommen ebenso wie eine Topleistung gegen Arminia Bielefeld (1:0) oder der gehaltene Strafstoß in letzter Sekunde bei Hannover 96 (2:1). Zusammengerechnet hat der Schlussmann alleine damit rund zehn Millionen Euro gesichert – eine Summe, die den finanziell so klammen Frankfurtern spürbar gut tun wird auf der Suche nach neuen Akteuren.

Es sind allerdings nicht nur die Glanztaten, die Hradecky auf dem Feld vollbringt. Er ist Publikumsliebling und zählt zu den Akteuren, die ihre Meinung klar äußern und sich nicht verbiegen lassen. Zudem identifiziert er sich mit dem Klub, er ist der Eintracht dankbar dafür, dass ihm die Möglichkeit gegeben hat sich dauerhaft in einer der Top-Ligen Europas zu präsentieren. Damit dies so bleibt, schob er dem „kicker“-Gerücht, welches von einem Interesse des FC Bayern München berichtete, in der finnischen Boulevardzeitung „Ilta-Sanomat“ einen Riegel vor. Manuel Neuer sei der beste Torhüter weltweit und er habe nicht vor, sich beim deutschen Rekordmeister auf die Bank zu setzen. Freilich empfinde er es als Ehre, dass er mit seinen Leistungen das Interesse der Münchener geweckt habe.

Nicht so eindeutig bleibt er in seiner Aussage darüber, ob es bei der Eintracht in Zukunft für ihn weitergehen wird. Die Gespräche laufen, von einer Einigung sind beide Parteien demnach noch weit entfernt. Es ist ein harter Kampf, den Hradecky mit sich selbst auszufechten hat. Er fühlt sich wohl in Frankfurt, ist eine Identifikationsfigur geworden und genießt die Stimmung in Stadt und Klub. Doch da ist auch die wirtschaftliche Seite. Die Eintracht streckt sich bis an die Decke, Sportvorstand Fredi Bobic sprach von einem „Riesen-Ding“, welches die Bosse dem Torhüter bieten.

Der Klub tut allerdings gut daran, keinen weiteren Druck auf den Schlussmann aufzubauen. Hradecky zeigt konstant ordentliche bis gute Leistungen und lässt sich von der Unruhe rund um seine Person nicht beeindrucken. Ersatzmann Heinz Lindner wurde bereits klar mitgeteilt, dass mit ihm nicht mehr geplant wird und der dritte Torhüter Leon Bätge ist noch nicht so weit, um bereits den Platz zwischen den Pfosten einnehmen zu können. Eine von einigen Teilen des Anhangs gewünschte „Erziehungsmaßnahme“, ihn auf die Bank zu setzen und abzustrafen, würde so nur wenig Sinn ergeben. Die Folgen könnten gravierend sein: Der Marktwert sinkt und die Position in den Verhandlungen wird dadurch nicht besser.

Die Devise ist somit klar und sie lautet: Abwarten und Tee trinken! Die durch den Einzug ins Pokalfinale eingespielten Gelder könnten weiter helfen, ebenso eine noch gute Schlussplatzierung in der Endtabelle, die gleichbedeutung mit einem Aufstieg in der TV-Geld-Tabelle wäre. Sollte sich Hradecky dazu entschließen, den Klub zu verlassen, wird er schätzungsweise eine marktgerechte Summe zwischen fünf und sieben Millionen Euro in die Kasse spülen – und sich womöglich als der entscheidende Baustein auf dem Weg zu einem DFB-Pokal-Sieg in die Geschichtsbücher des Klubs eintragen.

Autor Christopher

- Werbung -

28 Kommentare

  1. Blödsinn!Nicht abwarten,Frist setzen.Entweder er bleibt oder man kassiert eine ordentliche Ablöse.Frage mich wo er unterkommen will und einen besseren Status hat als bei der Eintracht!!!Reisende soll man nicht aufhalten!!!!Torhüter gibt es viele und war in Frankfurt nie das Problem

    0
    0
  2. Gut erkannt, dass er Ruhe gg Hoffenheim ausgestrahlt hat. Mehr als in den Spielen zuvor. Das Elfmeterschießen tat ihm sichtbar gut.

    Bzgl ‚Abwarten und Tee trinken!‘
    Das sehe ich nicht so. Es sollte ne klare Frist gesetzt werden..zumindest intern. Bis maximal 2 Tage nach dem Pokalfinale bspw.
    ‚Abstrafen‘ halte ich auch nicht für eine gute Idee. Aber wenn er nach Fristablauf absagt müssen wir uns sofort um eine neue Nr. 1 bemühen und können nicht erst auf ein Angebot für LH warten. Dann ist er Nr. 2 für die nächste Saison, solange kein gutes Angebot für ihn eintrudelt.

    Gacinovic trainiert übrigens wieder mit, Tawatha und Hector sollen morgen erst einsteigen.
    Alle drei brauchen wir m.E. schnellstmöglich.
    Schätze das wars bis Wolfsburg .. vielleicht wird ja Ordonez noch fit.

    0
    0
  3. Wenn man alles zusammennimmt, die früheren Äußerungen von LH und das, was jetzt zu lesen ist,
    vermute ich sehr, dass es entscheidend um eine AK für ihn geht. Er will zu bestimmten Konditionen
    gehen können, wann er will und der Verein will Ruhe und keine ständige Diskussion, ob er bleibt oder
    geht
    M.E. wäre es nicht nur sportlich sehr wichtig, dass LH bleibt. Er gehört zum Gesicht der Mannschaft
    und sein Bleiben wäre auch für manche potentiellen Neuzugänge ein Argument.
    Seine Wortwahl in Interviews nach dem Gladbachspiel klang allerdings sehr distanziert,
    ich ahne nichts gutes.

    0
    0
  4. Ich möchte die Leistung ja nicht schmälern… aber .. wenn man vor sich 8 „Abwehrspieler“ hat und somit kaum Schüsse ausm 16er möglich sind, müssen die Gegner von Außerhalb schießen und dies sollte für einen Bundesligatorwart keine großen Probleme darstellen. Seine große Schwäche ist die Spieleröffnung und somit wird er keine große Nummer bei einem Top Club werden. Kann er also auch hier bleiben.

    0
    0
  5. …eben, so wie die Manschaft verteidigt, muss Hradecky auch nicht viel halten. Was die Elfmeter angeht kann ich nur sagen, die Eintracht hat damals auch den Vertrag mit Pröll nicht verlängert, und der war der absolute Elfmeterkiller vor dem Herrn. Deutschland ist ein Torhüterland. Die Hälfte unserer 2.Ligatorhüter sind besser als die Spitzentorhüter anderer Ligen, und soweit ich weis, wird ja auch der Schlussmann aus Kaiserslautern im Moment von der Eintracht gescoutet. Es gibt für einen Torhüter genügend Alternativen. Von daher tendiere ich mittlerweile zum Verkauf. Ein Bekenntnis zum Verein sieht anders aus…

    0
    0
  6. Ich denke auch man sollte eine interne Frist vor dem Sommerurlaub haben. Am 31ten Spieltag ist das noch zu früh um von „fristen“ zu sprechen. Unser Angebot steht, er denkt bis zum 31.05.2017 nach und teilt uns am 01.06 mit ob er verlängert oder ob wir ihn an den Mann bringen sollen. Ich ich vermute wir sehen kein zweites Haris (wobei es da seint Februar auch still ist bis auf ein angeblich kam nix aus Lissabon) von daher alles gut.

    Warum jetz anfangen die Pferde scheu zu machen, lass ma die Saison zuende gehen und vielleicht könnnen wir nach dem wir den Pokal geholt haben nochmal 200.000 pro Jahr mehr drauflegen 😉

    0
    0
  7. Bloß nicht den Bogen überspannen. Wir haben genug Baustellen ! Ein guter Stürmer kostet auch einiges an Gehalt. Dies ist besser investiert.

    0
    0
  8. Wir gewinnen jetzt die nächsten zwei Spiele, eine Stunde vor Leipzig wird verkündet, dass LH verlängert(es konnte wieder lange geschwiegen werden), euphorisch hauen wir die Brause weg und eine Woche später gewinnen wir den DFB Pokal.

    So der interne Plan (Quelle: Stimme in meinem Ohr 🙂 )

    0
    0
  9. Wenn LH bleibt, dann freu ich mich für ihn und die Eintracht. Wenn er geht, dann akzeptiere ich es auch. Und freu mich wenn es noch einen Transferüberschuss geben sollte. Um die Neubesetzung der Torhüterposition ist mir nicht so sehr bange wie um die Stürmerposition.
    Sollte LH gehen, dann hätte ich allerdings gerne Lindner als neue Nummer 1 gehabt – aber er will ja wohl auch weg, um auf jeden Fall unabhängig LH-Entscheidung sicher wieder Spielpraxis zu erhalten.

    0
    0
  10. Oho, Aquilas Stimme im Ohr! Das ist natürlich ein guter Plan … *lol* … so soll es sein!

    Forza SGE

    0
    0
  11. Vermute mit Ulreich ist alles klar, der setzt sich ja auch auf die Bank, wenn es sein muss. Bin zwar von Ulreich nicht überzeugt, aber man wird ihm neben Geld auch den fairen Zweikampf mit Hradecky anbieten, falls dieser bleibt, aber nicht den Vertrag verlängert.

    0
    0
  12. Naja, von mir aus soll er halt gehen. Ich kann das Bohei nicht leiden. Finde die Entscheidung bzgl. Lindner aber schade, erinnert mich an die verpasste Chance mit Trapp und Wiedwald vor ein paar Jahren. Der Heinz ist doch ein Guter.

    Auf Ulreich hab ich wenig Bock. War froh, als mit Hradecky ein unverbrauchter Name aus dem Hut gezaubert wurde, das machts viel einfacher, sich darauf einzustellen…

    0
    0
  13. @lipt00n: Welche Chance wurde denn vor ein paar Jahren mit Trapp und Wiedwald verpasst? Die Ersatzleute Hradecky und Lindner waren doch voll okey, oder…?

    0
    0
  14. wichtig ist es ihn diesen Sommer zu verkaufen wenn er nicht verlängert. Auf keinen Fall in einem Jahr ablösefrei gehen lassen. Bitte beweisen, dass man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.

    0
    0
  15. @17. Man kann ohne Einwilligung des Spielers keinen verkaufen. Wenn er sagt er bleibt, obwohl er nicht verlängert – Pustekuchen!

    0
    0
  16. Das stimmt. Dann muss man aber auch konsequent sein und Lukas auf die Tribüne setzen. Ob das bei anderen Clubs gut ankommt wenn er 1 Jahr lang nur trainiert hat? Wohl eher nicht 😉

    0
    0
  17. @18 das wäre natürlich der Worstcase. Ich denke allerdings, dass ihm Angebote vorliegen, sonst würde er bei uns zu besseren Konditionen verlängern. Sollte er diesen Sommer wechseln, verdient er definitiv mehr als bei uns, also würde es keinen großen Sinn machen stur zu bleiben. Er hat ja (nicht wie Seferovic) Leistung gezeigt und auf sich Aufmerksam gemacht.
    Unabhängig von Hradecky muss der Fokus von Hübner und Bobic grundsätzlich darauf liegen ordentliche Ablösesummen zu generieren. Nur so lässt sich langfristig etwas aufbauen. Die Bruchhagen Philosophie an Leistungsträgern festzuhalten, anstatt sie für hohe Ablösesummen zu verkaufen, war die Falsche.

    0
    0
  18. Schwierig, schwierig. Ich mag ihn sehr und ich sehe da jetzt 4 Möglichkeiten:

    1. Er wechselt diesen Sommer. Dann aber bitte mit entsprechender Ablösesumme. Hat er denn eine Ausstiegsklausel im Vertrag?
    2. Er bekennt sich zur Eintracht und verlängert für einen längeren Zeitraum mit entsprechend hoher Ausstiegsklausel (und entsprechend hohem Gehalt).
    3. Er ist sich unsicher. Dann sollte man ihn dazu bewegen, wenigstens für ein Jahr zu verlängern und zumindest eine Ablöse von 5.000.000 € in den Vertrag zu nehmen. Dann könnte er bei Bedarf immer noch gehen und die Eintracht steht nicht mit leeren Händen da. Kevin Trapp hat meiner Erinnerung nach auch noch mal verlängert vor seinem Wechsel.
    4. Er will absolut nicht verlängern. Dann sollte man einen neuen Torwart holen und diesen als Nr. 1 einsetzen. Dann wäre Lukas (wegen fehlender Kompromissbereitschaft) eben das eine Jahr nur noch Nr. 2 (man kann niemand zwingen zu verlängern, aber dann muss er halt auch diesen Nachteil akzeptieren).

    0
    0
  19. @21 zu 2. Warum sollte er das tun? Weil er die Eintracht liebt und ein guter Mensch ist. Er kann die 5 Mio. auch selbst kassieren. Wobei ich glaube, dass er keine Angebote von einem der 20 TOP-Clubs, also die die immer CL spielen, vorliegen hat. Vlt. von ein paar Engländern die auch ab und zu mal in die Euro-Leage rutschen, aber mehr Gehalt bieten können.

    0
    0
  20. @22: Ja, genau deswegen. Warum denn nicht? Ich halte ihn für einen guten Menschen, der die Eintracht wertschätzt.
    Ansonsten halt Variante 4 und sein Problem, dass er nur noch Nr. 2 wäre für eine Saison.

    0
    0
  21. Der Spieler hat einen VERTRAG in Frankfurt bis 2018 und Verträge sind in erster Linie dazu da, dass man sie einhält! Natürlich muss es im Interesse des Vereins sein, den Vertrag zu verlängern, aber bitte, man kann doch als Verein keinen Druck auf einen Spieler ausüben, dass er den Vertrag verlängert, nur weil man Ablöse kassieren will.
    Dafür gäbe es im Vertragswesen Möglichkeiten, wie z.B. eine einseitige Klausel, die bei Erreichen von bestimmten Kenngrößen wirksam wird. Allerdings sind die meisten Berater/Spieler heutzutage natürlich nicht mehr bereit solche Klauseln zu akzeptieren. Es ist ein großes Spiel mit dem Geld und sympathisch hin oder her LH ist mit 27 Jahren in einem Alter, wo man sich überlegen muss wo man den nächsten 3-4 Jahresvertrag unterschreibt. Man kann davon ausgehen, dass unser Management sich bereits für den Fall, dass er gehen sollte umgesehen hat. Somit loten beide Seiten die Grenzen aus und am Ende werden sie sich einig oder eben nicht.
    Schauen wir lieber auf die restlichen Spiele + Pokalfinale, denn es gibt noch wesentlich wichtigere Ziele in diesem Jahr als den Vertrag mit LH zu verlängern!

    0
    0
  22. „Natürlich muss es im Interesse des Vereins sein, den Vertrag zu verlängern, aber bitte, man kann doch als Verein keinen Druck auf einen Spieler ausüben, dass er den Vertrag verlängert, nur weil man Ablöse kassieren will“

    Willkommen in 2017 🙂

    0
    0
    - Werbung -
  23. „Natürlich muss es im Interesse des Vereins sein, den Vertrag zu verlängern, aber bitte, man kann doch als Verein keinen Druck auf einen Spieler ausüben, dass er den Vertrag verlängert, nur weil man Ablöse kassieren will“

    Doch genau das muss tun. Macht man es nicht, hat man im Profifussball im Jahre 2017 nichts zu suchen. Dann gehört man in die Oberliga.

    0
    0
  24. Sehr wahrscheinlich wird man ihn verkaufen (müssen) – wir haben große Baustellen im Feld, die man nur schließen kann, wenn man einigermaßen Geld in die Hand nimmt. Wenn wir vom Leihkonzept wegkommen wollen, müssen wir zu den Mehreinnahmen aus dem Pokal noch zusätzlich Transferüberschüsse erzielen. Wir wollen aussichtsreiche Talente (Feldspieler) holen, die uns im Erfolgsfall zuerst sportlich und dann finanziell weiterbringen werden. Es wäre meines Erachtens der falsche Schritt, den Torwart um jeden Preis zu halten, denn der Markt für Torleute ist im Gegensatz zum Feldspieler-Markt ganz gut gefüllt und man findet in der Regel leichter einen Ersatz.
    Die Vereinsführung hat es richtig gemacht. Einen, für unsere Verhältnisse tolles und bezahlbares Gehaltsangebot vorgelegt und Punkt. Wenn Lukas nicht annimmt, dann wird er verkauft und fast jeder Fan wird das verstehen. Er hat seine Ambitionen und wir sind an unsere finanziellen Grenzen gegangen. Wenn Lukas es sich überlegt und doch unterschreibt, dann sind auch alle zufrieden.

    Falls er geht, dann bitte in Lautern einkaufen und noch einen erfahrenen Back-up holen.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -