29.07.2015, Fussball, Testspiel, Eintracht Stadtallendorf - Eintracht FrankfurtFür die einen ist die Nummer 13 eine Unglückszahl, für Heinz Lindner hingegen eine ganz besondere, die ihn schon sein ganzes Fußballerleben begleitet. Der neue Torhüter, der sich gut gelaunt im hr-heimspiel präsentierte, hätte sich auch dann für die 13 entschieden, wenn die Nummer 1 noch frei gewesen wäre: „Die 13 hatte ich auch schon bei Austria Wien und damit bin ich auch Profi geworden.“ Den Platz im Tor, den der symphatische Österreicher nach dem Wechsel von Kevin Trapp zu PSG in der Vorbereitung besetzte, wird er allerdings nicht kampflos räumen. Von Beginn an sei klar gewesen, dass die Hessen noch einen neuen Keeper verpflichten werden. Am vergangenen Freitag nun wurde Lukas Hradecky, der sich die Nummer 1 auf dem Rücken krallte, vorgestellt. Der Finne mit slowakischen Wurzeln verließ für knapp 2,5 Millionen Euro Bröndby IF Kopenhagen und siedelte am Main an. Lindner jedenfalls wird sich dem Konkurrenzkampf stellen: „Es ist legitim, dass die Eintracht mit zwei starken Torhütern in die Saison gehen möchte. Wenn man diesem Kampf aus dem Weg geht, hat man sich die falsche Sportart ausgesucht.“

Im Pokalspiel gegen den Bremer SV konnte sich der 25jährige aber nicht in Szene setzen. Dabei hätte Lindner wohl gerne gezeigt, dass die beiden Fehler im letzten Testspiel gegen den FC Tokyo (3:2) nur eine Ausnahme waren. Dazu gab es in Oberneuland aber keine Möglichkeit, zu harmlos war der Fünftligist im Abschluss. Ein einziger Kopfball kam auf das Gehäuse von Lindner, der diesen problemlos abfing. „Das war auch nicht die schwierigste Prüfung„, gab er daher ehrlich zu. Trotzdem seien solche Pokalpartien nicht so einfach, wie es nach außen hin aussieht: „Man bekommt da nichts zu tun und muss die Konzentration aber trotzdem möglichst hoch halten, damit man im entscheidenden Moment wirklich da ist.“ Gerade als letzter Mann sei es von ganz entscheidender Bedeutung, jederzeit auf der Höhe des Geschehens zu bleiben. Ein Blick auf die Tribüne in Richtung Eintrachtfans, die sich durch tolle Choreographien und die Reise nach Bordeaux in Orange auch internationale Anerkennung erarbeitet haben, sei während der 90 Minuten nicht möglich.

Auch wenn die Fans ein kleiner Grund dafür gewesen sein könnten, nach Frankfurt zu wechseln, gaben hauptsächlich andere Faktoren den Ausschlag für diese Entscheidung. Neben Bruno Hübner, der als Menschenfänger und durch hohes Fußballwissen überzeugt habe, seien dies auch die professionellen Strukturen im Verein. Aber auch der Reiz, den großen Sprung in die Bundesliga zu wagen, sei eine große Motivation. Lindner zeigte sich ob dieses Qualitätsunterschieds, der zwischen den beiden Ligen herrscht, demütig und äußert auch nicht den Anspruch, sofort Nummer 1 zu sein. Der Nationaltorhüter wisse, dass er sich dafür erst noch fußballerisch verbessern müsse: „Natürlich versuche ich die Verbesserungsvorschläge gleich umzusetzen. Ich bin dem Trainer dankbar dafür und habe gleich versucht, etwas höher zu stehen.“ Gerne würde er auch gegen den VfL Wolfsburg am 1. Spieltag zeigen, was er kann. Bei der schweren Aufgaben, die in in der Autostadt auf dem Programm steht, wird der Schlussmann, der das Tor hüten darf, höchstwahrscheinlich viel zu tun bekommen. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking zeigte sich bereits in toller Frühform und gewann den deutschen Supercup gegen den FC Bayern München (6:5 n. E.) und auch die erste Problemrunde bei den Stuttgarter Kickers (4:1) problemlos.

kinsombiAuffälligster Akteur dabei war wie gewohnt Kevin de Bruyne. Der Belgier und Fußballer des Jahres nahm seine gute Form der Vorsaison einfach mit in die neue Spielzeit. Natürlich gebe es, erklärt Lindner, Videoanalysen, um sich besser auf ihn einstellen zu können. Allerdings kenne man Topstars wie de Bruyne oder Arjen Robben freilich auch in Österreich. Außerdem „hat Wolfsburg nicht nur einen, sondern mehrere gute Spieler (Andre Schürrle aber droht wegen Oberschenkelproblemen auszufallen). Da müssen wir eine kompakte Mannschaftsleistung abrufen.“ Ob Lindner dabei mithelfen darf, ist allerdings noch offen. Torwarttrainer Moppes Petz sagte zwar bei BILD, dass jeder Schlussmann seine Stärken habe. Aber Hradecky gilt als absoluter Wunschspieler von Trainer Armin Veh. Es würde also nicht verwundern, wenn Lindner im Auswärtsspiel bei den Niedersachsen auf der Bank Platz nehmen muss. Seiner Motivation, auch einmal in Stadien wie in Dortmund oder München auflaufen zu dürfen, tut dies aber keinen Abbruch. Und die Euphorie, die derzeit in Frankfurt vorherrscht, gefällt auch Lindner, der das Saisonziel klar ausgibt: „Wir wollen in die internationalen Startplätze reinschnuppern!

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20 Kommentare

  1. Für mich ist es ganz klar, wer am So. im Tor stehen wird….und das wird nicht Lindner sein.
    Nichts gegen den Jungen, im Gegenteil….ich bin echt froh, dass wir so eine gute Nr. 2 haben.
    Aber so ist das Geschäft nun mal.
    Außerdem ist Hradecky top fit und warum sollte er auch nicht spielen. Er ist ganz klar die Nr.1

    Endlich geht es wieder los 🙂
    FORZA SGE

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  2. Hm naja, so klar ist das für mich nicht. Zugegeben HL13 hatte nen denkbar schlechten Start mit den Patzern gegen Tokio. Auch beim Pokalspiel war zu lesen, dass manche ihn als unsicher beschreiben. Ohne Ruhe und Souveränität. Ich selbst habe das Spiel nicht verfolgen können. Und LH1 hat gerade mal ne knappe Woche Training und Vorbereitung. Ich sehe zumindest für die ersten Spiele HL13 vorne, alleine weil er schon länger dabei ist und die Vorbereitung mitgemacht hat und die Mannschaft schon besser kennt. Kann mir vorstellen, dass im Laufe der Hinrunde der TW dann getauscht wird.

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  3. @M. Ich bin mir, wie auch Attila, sehr sicher, dass Lukas Hradecky sofort gegen den VfL Wolfsburg im Tor stehen wird. Und das ist in meinen Augen auch richtig, so leid es mir zunächst für Heinz Lindner tut. Es waren gegen den FC Tokyo weniger die beiden Patzer die mich aufgeschreckt haben, sondern seine ganze Limitiertheit am Ball. Auch in der 2. Halbzeit hat er eine Szene, die ganz gefährlich hätte werden können, hinaufbeschworen, weil er nach einem Rückpass wieder eine Kerze geschlagen hat. Generell sah sein Spiel mit dem Fuß sehr unsicher aus.

    Mit Lindner als Nummer 1 im Tor in Wolfsburg hätte ich – bei dem, was uns erwartet – wirklich Angst… Mir scheint es nicht so, als sei er jetzt noch nicht so weit, um bei uns als Nr. 1 im Tor stehen zu können – das braucht noch Geduld und viel Training. Wie viel Verbesserungsmöglichkeiten noch da sind mit 25 Jahren weiß ich nicht – und ich glaube, wenn man diese Argumente offen legt – was das Trainerteam sicherlich tun wird – führt kein Weg an LH am Sonntag (und auch in den kommenden Spielen) vorbei…

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  4. ich glaube es geht nicht zwingend um Patzer wie im Tokyo Spiel, denn auch Hradecky wird nicht fehlerfrei sein. Aber ich glaube Hradecky ist einfach eine Nummer Stärker als Lindner und auch fußballerisch eine Klasse besser. Für Linder hätte wir nie über 2 Mil. ausgegeben. Hradecky ist schon eine Persönlichkeit als Tormann auf dem Platz was Linder vielleicht noch werden kann. Hradecky ist ganz klar als Nummer 1 eingekauft aber wir können froh sein noch einen Tormann wie Linder als Nummer zwei zu haben. Nach dem Abgang von Trapp und Wiedwald hat das Bruno richtig gut hinbekommen.

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  5. Hört sich alles echt gut an Leute 🙂
    Und der Konkurrenzkampf ist ja auch nicht schlecht. LH1 ist für mich auch voll OK.
    Spätestens auf Dauer wird es auch eher LH1 packen denke ich.
    Dann gehen wir mal davon aus, dass wir wie folgt auflaufen:
    Hradecky – Oczipka, Abraham, Zambrano, Hasebe – Russ, Reinartz, Stendera, Inui – Castaignos, Seferovic…

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  6. Du hast vollkommen Recht.
    Da drängt sich die Frage auf ob Veh auch gegen Wolfsburg mit 2 Spitzen spielen lässt. Wenn ja dann könnte es Stendera oder Inui erwischen. Wenn nicht dann sehe ich Castaignos eher draußen und Aigner drin. Oder doch Russ auf der Bank???
    Ach herrje, wadde mers ab 😉

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  7. @M. Russ glaube ich hat momentan, was die erste 11 angeht, die schlechtesten Karten, auch wenn er Kapitän ist… Glaube er rutscht dann raus und Aigner rein. Vielleicht treten wir aber ach erst mit der sichereren Variante in Wolfsburg auf, sprich:

    Hradecky – Oczipka, Zambrano, Abraham, Hasebe – Reinartz, Russ – Inui, Stendera, Aigner – Seferovic oder aber er zieht Haris auf links und Castaignos rückt dafür rein. Mir wäre zumindest am Sonntag wohler mit einer zunächst etwas defensiveren Aufstellung… Auch wenn man gespannt sein darf, ob KdB wirklich noch mitspielen wird…

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  8. Gehört zwar hier nicht rein, aber ich möchte mal was zu gestern sagen.

    Selke hat gezeigt dass er ihm richtigen Club spielt und trotzdem möchte ich behaupten dass das Projekt RB Leibzig
    gescheitert ist.
    Mit dem Club wird es nur Ärger geben.
    .
    Gestern das war nur der Anfang. Das Fass ist voll. Niemand will RB Leibzig haben.
    .
    Ich jedenfalls nicht.

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  9. Ich würde Lindner nach der „Leistung“ im Testspiel jetzt auch nicht gleich abschreiben aber vermute dennoch, dass LH1 unser neuer Torwart sein wird. Die „technischen Daten“ lesen sich bei ihm ganz gut aber wie vermutlich auch der Rest hier im Forum, war ich bisher auch kein großer Beobachter der dänischen Liga, was ihn zu einer Wundertüte macht. Das gute ist, dass man als Torwart nicht unbedingt aus ner Top-Liga kommen muss. In anderen Mannschaftsteilen ist das Spiel insgesamt vielleicht langsamer, weniger Körperbetont usw. – da muss ich mich umstellen. Als Torwart muss ich immer Bälle halten und mit ziemlicher Sicherheit mussten die Torhüter von Freiburg, Paderborn, Hamburg usw. deutlich mehr Paraden zeigen als ein Manuel Neuer. Auch sonst sollte das mit dem Einspielen kein großer Akt sein, als Torwart – hier gibt es nicht so wahnsinnig viele taktische Richtlinien, nach denen er sich richten muss. Und für ein paar gemeinsame Trainingseinheiten reichts ja doch noch. Der Moppes wird ihn schon richten.
    @6-9 – ja der Aigner muss/wird sicher spielen. Irgendwo seh ich Russ in der Auflistung als ersten Streich-Kandidaten sofern alle zur Verfügung stehen. Inui wird unserem neuen Serben sicher noch nicht gleich den Vortritt lassen müssen – der braucht tatsächlich erst noch Eingewöhnungszeit. Stendera war die letzten Spiele auch nicht so überzeugend – vielleicht erwischt es auch ihn. Wer ist den Kapitän Nr. 3 wenn AMFG14 und Russ nicht spielen

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  10. Da wir einer bundesligaform noch hinterherhinken, würde ich das Spiel in Wolfsburg noch als Testspiel sehen und mit zwei Spitzen spielen. Wenn Abraham fit ist wird Russ nicht spielen.

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  11. @koppweh
    Ich verstehe Deine Aussage zwar wieder mal nicht, deshalb reagiert wohl auch keiner drauf, aber der HSV wird auch immer sympathischer. Schipplock stand wohl nicht auf der verlorenen Gehaltsliste, deshalb musste er es jedem im Spiel kund tun wie viel er verdient 🙂 Oder er war gekränkt, weil die Zahlen nicht stimmten, und er dass geraderücken musste.

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  12. @13 Ich denke, dass es dem Team niemand übel nimmt, wenn man das Spiel gg. Wolfsburg verliert. Die Jungs sollen sich reinhängen – natürlich hat Wolfsburg die höhere individuelle Klasse aber komplett herschenken braucht man es nicht (auch wenn Veh das damals beim Spiel gegen Bayern durchaus auch mal als Taktik auf dem Zettel hat). Und bisher sahen wir gegen Wolfsburg nicht so schlecht aus – also ich lass mich überraschen und kann aber auch damit leben, wenn wir erst im zweiten Spiel den ersten Dreier einfahren 😉
    @11 – Kein Mensch braucht RB Leipzig – da geb ich dir recht. Das Rangnick aber wirklich ein Wiederholungsspiel anbietet, statt auf eine 3:0 Wertung am grünen Tisch zu pochen, hat fast schon menschliche Züge. Wäre Leipzig 5:0 vorne gewesen…..aber bei der Führung des Aussenseiters als Fan dieser Mannschaft so ne Dummheit zu machen ist schon brutal dämlich. Da geht nicht nur die Kohle flöten, die man als Strafe aufgebrummt bekommt, sondern die (für einen solchen Verein) überragenden Einnahmen aus dem Weiterkommen – also für das reine Antreten und die Zuschauereinnahmen. Allein für die Kohle könnte Osnabrück 2-3 neue Spieler verpflichten. So ein Assi aus dem Fanblock gehört eigentlich von denen, die danebenstehen gelyncht.
    @14 Ja beim Druckdatum der Liste stand er noch bei Hoffenheim auf dem Zettel….das wollte er sich so nicht bieten lassen 🙂 Wahnsinn, dass ein Verein bei dem so viel Unruhe herrscht, es schafft, noch Leute zu verpflichten, die charakterlich und geistig noch ein Stück unter dem Niveau von HW4 liegen. Passt auf – die verpflichten kurz vor Toreschluss beim HSV noch den Großkreuz 🙂

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  13. Apropos verpflichten? Wie steht es den eigentlich um unseren LA Mijat Gacinovic.
    Man hört und sieht nichts nehr?!

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  14. Lt. FNP heute:
    „Am heutigen Dienstag wird nun auch der letzte Neuzugang der Frankfurter Eintracht zum Team stoßen. Neben Torwart Lukas Hradecky soll Linksaußen Mijat Gacinovic zum ersten Mal mit den Kollegen trainieren, sofern letzte versicherungsrechtliche Probleme rechtzeitig gelöst werden können.“ Was für versicherungsrechtliche Probleme könnten das denn sein?
    Was anders noch: Gibt es eigentlich auch einen festen dritten Käptn falls Russ nicht spielen sollte?

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  15. @nicknackman: Am Freitag haben die Arbeitspapiere noch gefehlt. Sobald diese da sind wird alles fix gemacht. Jestaedt meinte der PK im Laufe dieser Woche sollte dann alles über die Bühne gehen.

    LG

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  16. Wenn Meier verletzt ist und Russ nicht spielt, dann wird ein dritter die Kapitänsbinde übernehmen, denn ohne Kapitän geht die Eintracht nicht aufs Feld. Reinartz, Otsche oder Aigner stehen da zur Auswahl, ist nicht Reinartz noch im Spielerrat ? Dann wird es wohl er werden … bin mir da nicht ganz sicher … kann jemand aufklären wer alles den Spielerrat bildet ?
    Dank im Voraus.

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