Sebastien Haller zeigt Danny da Costa, wo’s lang geht.

Die französische Nationalmannschaft boomt derzeit – mit Toptalenten wie Kylian Mbappe, Kingsley Coman und Weltklassespielern wie Paul Pogba und Antoine Griezmann. dürfte die „Equipe Tricolore“ bei der WM 2018 zu den Favoriten zählen. Einer, der sich in Frankfurt in die Notizbücher des Nationaltrainers, Didier Deschamps, spielen möchte ist Sebastien Haller. Der Neuzugang vom FC Utrecht spricht über seine Zukunftspläne, die Ziele mit der Eintracht und auch über die Bürde „Rekordtransfer“.

Teamgedanke zählt – Haller erste Wahl

Wie auch schon sein Kollege Jetro Williams, der wie Haller auch aus den Niederlanden in die Bundesliga gewechselt ist, scheint auch dem Franzosen das Trainingspensum unter Niko Kovac zu schaffen zu machen. Beim gestrigen Testspiel gegen US Sassuolo (1:1) musste Haller 90 Minuten lang ran, was der Trainer im Anschluss erklärte: „Der Rhythmus, den wir angeschlagen haben, ist intensiv und hat eine hohe Taktung. Ich wollte vielen Spielern 90 Minuten geben, damit sie in den Rhythmus kommen.“ Schon im Vorfeld präsentierte sich Haller dem „Kicker“ „ziemlich fertig.“ Trotz der hohen Belastung setzt sich der 23-Jährige ein klares Ziel: „Ich will jedes Spiel bestreiten, meine maximale Leistung abrufen und Tore schießen.“ Derzeit hat er auf alle Fälle die Nase vorn. Der Torjäger vom Dienst der vergangenen Jahre ist außer Gefecht. Bei „Fußballgott“ Alex Meier ist eine Rückkehr nach seiner Borreliose-Erkrankung und Fuß-OP nicht abzusehen. Branimir Hrgota, der seinen neuen Kollegen bereits gelobt hat, dürfte in der Stürmerhierarchie erstmal hinter jenen gerutscht sein. Luka Jovic hingegen fehlt im Vergleich zu seinem Kontrahenten die körperliche Präsenz für einen Stoßstürmer – er dürfte eher als hängende Spitze oder auf den Außenbahnen gefragt sein.

Haller ist einer, der voll und ganz in die Philosophie Kovacs passt. Wie sein Coach hebt auch der Stürmer den Teamgedanken ganz klar in den Vordergrund: „Wichtig ist die Solidarität in der Gruppe. Wir müssen die ganze Saison als Team zusammenstehen und mehr als Mannschaftskameraden sein.“ Der ehemalige U21-Nationalspieler geht sogar noch weiter: Man müsse Freunde sein, „die sich gegenseitig helfen.“ Von vielen als ein Nachteil angesehen wird die multikulturelle und vielsprachige Mannschaft. Haller hingegen sieht darin einen Vorteil: „Wir können davon profitieren, dass jeder in seinem Land etwas anderes gelernt hat. Das ist eine gute Sache.“ Außerdem seien alle ausländischen Neuzugänge fleißig am Deutsch lernen.

Nationalteam und Champions-League als langfristige Ziele

Der Offensivspieler ist einer von vielen Neuen, die die Eintracht als nächste Etappe auf der Karriereleiter sehen. In den Niederlanden hat er sein Talent bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt mit 41 Toren in 82 Ligaspielen. „Alle sind hier, um sich gut zu präsentieren und den nächsten Schritt in ihrer Karriere zu machen,“ macht Haller keinen Hehl daraus, dass er in Frankfurt auf sich aufmerksam machen möchte. Auch in Hinblick auf das Nationalteam, wo er in der U21 bereits mit 13 Toren in 20 Spielen eine beeindruckende Quote nachgewiesen hat: „Natürlich ist das ein Ziel.“ Dennoch liegt der Fokus derzeit klar woanders: „Im Moment ist es mein einziges Ziel, mich optimal für die Eintracht vorzubereiten. Ich versuche, meinen Job zu machen, dann werden wir weitersehen.“

Wenn es schon um hohe Ziele geht, darf die Frage nach der Königsklasse natürlich nicht fehlen. Auch die Champions League ist langfristig ein Ziel, das der Neuzugang anstrebt: „Jeder Fußballer will dort spielen.“ Der Weg dorthin ist für den in Vigneux-sur-Seine, einer Kleinstadt südöstlich von Paris, aufgewachsene Haller noch ein weiter, der mit viel Arbeit verbunden ist: „Es geht darum, was man in seine Arbeit investiert, um einen Traum zu realisieren. Ich gebe mein Bestes, um meine Träume zu erreichen.“ Ob es reicht, ob er dazu fähig ist, werde man sehen – ebenso wie bei der Eintracht.

Rekordtransfer? „kein Druck“ – Willems? „Den kennt in Holland jeder“

In Frankfurt auf jeden Fall liegen schon jetzt große Hoffnungen auf dem Stoßstürmer. Mit sieben Millionen Euro ist der Franzose der Rekordtransfer der Hessen und enstprechend hoch sind die Erwartungen. Erwartungen, die er selbst aber gar nicht erst aufkommen lassen möchte: „Das ist nur eine Zahl. Die Millionen sind nicht mein Problem.“ – für ihn mache es keinen Unterschied, ob er ablösefrei gewechselt wäre oder eben mit einer Rekordablöse: „Ich spüre keinen Druck, kenne mich und weiß was ich leisten kann.“ Für die hohen Ablösen könnten die Spieler selbst sowieso nichts: „Wer ist dafür verantwortlich? Nicht der Spieler! Der spielt Fußball und gibt sein Bestes.“ Eine klare Meinung hat Haller dennoch: „Niemand kann sagen, dass das normal ist. Jeder ist der Meinung, dass diese Summen nicht der Realität entsprechen.“

Knapp hinter Haller reiht sich der Holländer Jetro Willems ein, der ebenfalls in diesem Sommer für die stolze Summe von knapp sechs Millionen Euro vom niederländischen Topklub PSV Eindhoven zur SGE gewechselt ist. Der Linksverteidiger ist für Haller kein unbeschriebenes Blatt: „Ich habe schon gegen ihn gespielt. In Holland kennt ihn jeder.“ Der ebenfalls 23-Jährige Willems habe für Eindhoven schon mit 17 Jahren bei den Profis gespielt und enorme Erfahrung für sein Alter. Für die Frankfurter ein absoluter Gewinn: „Natürlich ist er stark genug, um sofort zu helfen. Ich bin sicher, dass er Qualität in die Mannschaft bringt.“

Für Willems sei – wie für Haller – der perfekte Moment gekommen, um in einer höheren Liga zu spielen. Auf den beiden Toptansfers liegen auf jeden Fall ein Großteil der Hoffnungen in Frankfurt, eine erfolgreiche Runde spielen zu können. Eins ist für den Stürmer allerdings klar: „Nur wenn wir wirklich eng zusammenstehen, werden wir auch eine gute Saison spielen.“

 

 

 

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10 Kommentare

  1. An die Trainingskiebitze stimmt es, dass Haller selbst im Training die Chancen liegen lässt?

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  2. Hauptsache er macht in Bundesliga seine Buden. Und ich denke das wird er auch. Aber vielleicht nicht im ersten Jahr. Bei modeste hat auch etwas gedauert. Lewandowski brauchte ein Jahr. Und so weiter.

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  3. Wir müssen immer daran denken das wir im Umbruch sind,was auch gar nicht mal so schlecht aussieht. Aber trotzdem müssen wir unserer Mannschaft Zeit geben.

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  4. Hi grandler. Nun umfangreiche Trainingseinheiten fordern ihren Preis. Fuer alle neuen Spieler wird das eine Herausforderung. Technisch alle ok Haller wirkt etwas hölzern aber der Kerl ist ein richtiger Klotz.den haelst du nicht eben mal einfach so nur am Trikot fest. Nach ein paar Wochen wissen wir mehr. Der Kaferist meiner Meinung nach ausgeglichener und in der Breite besetzt. Geht es nach Auffälligkeiten bei einzelnen Trainingseinheiten so ein Fazit. Flanken von rechts und links direktannahme vom 16er und mit einem Kontakt. Die Flanken kamen präzise von beiden Seiten und ein Spieler bekam sonderablaus von den Zuschauern:jovic!!! Wir haben aufgehört zu zählen 8 von 10 wurden versenkt. Rechts links Kopf und unglaublich gutes timing zum Ball. Aber wie gesagt nur training muss du aber trotzdem versenken. Die anderen spieler hatten dazu “ leichte“ streuung. Lg heino

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  5. Trotzdem ( nicht nur wegen Haller) haben wir in den Freundschaftsspielen gegen normale Gegner relativ wenige Tore gemacht , vor allem aus dem Spiel heraus fast gar keine. Das gibt mir schon etwas zu denken.

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  6. Nein, euroadler, hat keine Bedeutung. Viele paesse die nicht ankommen sind den unbekannten,noch, Laufwege nun geschuldet. Man weis nicht wie der Trainingsstand des Gegners war/ist. Mannschaft hat auch gestern vor dem Spiel Ausdauertraining gemacht. Der eine verkraftet es besser als der andere….Lg Heino

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  7. @6
    Ich hoffe das du recht behältst, aber insbesondere vor dem Hintergrund unserer harmlosen Defensive in der Rückrunde hätte ich mir da schon etwas mehr Haller bis jetzt auch noch relativ unauffällig. Hoffe es wird noch. Will auch nichts überbewerten, ist nur mein Eindruck zum jetzigen Stand.

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  8. @ 4. heino Danke für Deine Eindrücke!
    @ 2. ser4ik Aufgrund des Ausfalls von Meier haben wir dieses Jahr aber nicht. Wir sollten Pizzaro für ein Jahr holen, der schleicht sich schön weg und macht die 51 %igen! Klose würde ich selbst untrainiert noch nehmen!

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  9. Hallo garantler.
    Ich denke das wir in Zukunft alle falsch spekulieren werden was Zugänge der Eintracht betrifft. Die Philosophie hat dich seit 1 Jahr geaendert Und das meiner Meinung nach auch gut so. Die scouting Abteilung ist breiter aufgestellt und Namen die der ein oder andere gerne sehen wuerde gehoeren der Vergangenheit an. Siehe Nachfolger otsche. Lassen wir uns ueberraschen. Meuner Meinung nach werden es russ und Meier schwer haben in der Saison. Meier wird seine Einsaetze bekommen. Aber das zugenommene Tempo in allen mannschaftsteilen wird Opfer vordern . Lg Heino

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