Fares Chaibi und Nico Schlotterbeck kämpfen um den Ball. (Foto: IMAGO / HMB-Media)

Eintracht Frankfurts Cheftrainer Dino Toppmöller veränderte seine Startelf im Vergleich zum 6:0-Heimsieg in der Conference League über HJK Helsinki auf fünf Positionen: Kevin Trapp, Willian Pacho, Aurélio Buta, Philipp Max und Hugo Larsson kehrten zurück. Jessic Ngankam fehlte im Spieltagskader – vermutlich aus Leistungsgründen. Borussia Dortmund musste auf zwei Stammkräfte verzichten: Kapitän Emre Can und Felix Nmecha fielen für die Partie aus.

Handelfmeter spielt Eintracht in die Karten

Beide Mannschaften spielten von Minute eins an nach vorne. Der erste richtige Angriff der Gastgeber wurde von Gregor Kobel entschärft. Hugo Larssons Schuss aus zehn Metern parierte der BVB-Schlusmann der mit Hand. Beim anschließenden Zweikampf um den Ball schoss Ansgar Knauff dem Ex-Frankfurter Marius Wolf an dessen vom Körper abgespreizten Arm. Nachdem sich der Unparteiische Robert Schröder die Situation kur auf dem Videomonitor noch mal angeschaut hatte, entschied er auf Handelfmeter. Omar Marmoush verwandelte sicher zum 1:0 für Frankfurt (8.). Diese Situation wird sicher neuen Stoff für die Diskussion über die Handspielregel liefern.

Aus einem Angriff der Gäste resultierte das 2:0! Fast von der eigenen Grundlinie befreite sich die Eintracht und konterte den BVB aus. Larsson verlagerte das Spiel nach rechts zu Buta, der gleich zwei Mal am stark reagierenden Kobel scheiterte. Marmoush stand da, wo ein Stürmer stehen muss, und drückte den Abpraller über die Linie. Der Doppelpack für den Ägypter! Kobel musste im Anschluss an diese Szene verletzt ausgewechselt werden. Ersatztorwart Alexander Meyer stand ab der 25. Minute im Kasten der Borussia.

Nächster Elfmeter? Schröder sagt nein!

Toppmöllers Matchplan schien aufzugehen. Mit schnellen Tempogegenstößen stellten die Adlerträger ihre Gegenspieler immer wieder vor große Probleme. Auf einen dieser Angriffe folgte die nächste strittige Szene im Dortmunder Strafraum: Meyer kam im Duell um den Ball gegen Marmoush leicht zu spät und traf mehr den 24-Jährigen als den Ball. Schröder sah sich den Zweikampf nach Rücksprache mit dem Videoassistenten in Köln mehrere Minuten an und entschied sich dieses Mal gegen den Elfmeterpfiff.

Aber Dortmund gab sich nicht auf und verkürzte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Wolfs Flanke von rechts legte Niclas Füllkrug intelligent für Marcel Sabitzer ab. Der Österreicher stand im Rücken der Abwehr frei und bracht den Ball entgegen der Laufrichtung von Trapp rechts unten im Tor unter. Im direkten Gegenzug traf Marmoush das Aluminium. Eine turbulente und fußballerisch hochwertige erste Hälfte endete mit drei Toren.

Diskutabler Ausgleich des BVB

Durchgang Nummer zwei begann mit dem Ausgleich. Buta köpfte einen hohen Ball direkt vor die Füße vom eingewechselten Youssoufa Moukoko. Der 18-Jährige fackelte nicht lange und vollstreckte flach rechts. Die Hessen protestierten, weil Füllkrug im Abseits vor Trapp stand und dem Nationalkeeper vermeintlich die Sicht nahm. Für Schröder zu wenig und das 2:2 behielt seine Gültigkeit. Eintracht Frankfurt brauchte ein paar Minuten, um den Gegentreffer zu verkraften. Aber es dauerte nicht lange, da saß der nächste Angriff. Ellyes Skhiri spielte einen präzisen Pass in den Lauf von Fares Chaibi, der aus spitzem Winkel ins lange Eck zur erneuten Führung einnetzte (68.).

Mit der erneuten Führung im Rücken konzentrierte sich die SGE vermehrt auf eine kompakte Defensivarbeit und lauerte auf Kontermöglichkeiten. Die Borussia aus Dortmund wollte unbedingt etwas Zählbares aus Frankfurt mitnehmen und wehrte sich mit vereinten Kräften gegen die drohende Niederlage. Mit einer einfachen Kombination kam der Ligakonkurrent zum 3:3. Karim Adeyemi hängte Junior Dina Ebimbe auf der linken Außenbahn ab. Seine scharfe und flache Hereingabe verwertete der einlaufende Julian Brandt zum insgesamt sechsten Tor des Tages.

Zwei Führungen gab Toppmöllers Mannschaft gegen den BVB aus der Hand und steht am Ende nur mit einem Pünktchen da. Es ist ein leistungsgerechtes Endergebnis. Frankfurt war in den ersten 45 Minuten eiskalt und hätte durchaus höher führen können. Die Schwarz-Gelben kamen noch vor dem Seitenwechsel zurück und glichen in der zweiten Halbzeit zwei Mal aus. Damit bleiben die Adlerträger zu Hause weiter ungeschlagen und gegen die Dortmunder seit jetzt sieben Bundesliga-Heimspielen sieglos.

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20 Kommentare

  1. Schade, fühlt sich grad wie ne Niederlage an…
    Auch wenn der Schiri wieder ne Gurke war – wir müssen uns an die eigene Nase packen, hatten genug Chancen mehr Tore zu erzielen.
    Und unsere Abwehr war auch nicht so gut wie zuletzt. Gefühlt war jeder Angriff von Dortmund ein Tor…
    Richtig schade – spielen gegen Dortmund immer gut/besser aber sind zu „blöd“ den Sieg zu ziehen…
    Vor dem Spiel hätte ich einen Punkt unterschrieben – jetzt nach dem Spiel sau ärgerlich

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  2. Ihr werdet es nicht glauben, aber 3:3 hatte ich vorher getippt. Nach dem Spiel Verlauf und der Schirileistung aber fast schon eine Frechheit. Ich nehme aber mit, dass wir den Dortmundern, die auf dem Papier ach so hoch gehandelt werden, dicke die Leviten lesen konnten und die nur durch Glück ein unverdientes Unentschieden geschenkt bekommen haben.

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  3. Respekt Schlotterbek. Beide Elfmetersituationen richtig kommentiert. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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  4. Die Überschrift! Genau DAS! Unheimlich stolz auf diese Jungs! Natürlich war da ein Sieg drin gewesen, aber Doofmund ist jetzt auch keine Laufkundschaft und zu jeder Zeit für ein Tor gut, und, vor paar Wochen hätte man den Jungs nicht ein Tor gegen diesen Gegner zugetraut! Da wächst ne wahnsinns Truppe zusammen Leute!

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  5. Beim 2:0 muss es m.M.n. einen Elfer für uns geben (mehr wie der erste). Das 2:2 kann man sich auch nochmal anschauen. Letztendlich waren wir besser und hatten auch Pech /Unvermögen. Die Kommentatoren von DAZN werden nun wieder glücklich in Ihrer BVB-Bettwäsche schlafen. Allein dafür müsste ich das ABO kündigen. Naja, besser wie verloren, fühlt sich wie eine Niederlagen an. Und als Götze reinkam war der Flow ganz dahin, oder?

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  6. Respekt Eintracht! Selbst Wenn wir noch verloren hätten. Wwnb man aus Dortmunder Sicht schaut, muss man auch Respekt zollen. Letztlich sind das Spiele, die man sehen will, auch wenn die Eintracht nicht gewinnt. Auch, wenn es auf Sicht heissen könnte, der nicht gegebene Elfmeter hat uns 2 Punkte gekosten und vielleicht Europa, weil der Flow noch gesteigert hätte werden können.

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  7. Was für ein geiles Spiel von uns der Hammer. Den Anschluss dürfen wir nicht vor der Pause fressen, den zweiten Elfmeter müssen wir bekommen und wir hätten es auf jeden Fall verdient zu gewinnen Dortmunder Glück..

    Ich will mal eine provokative Frage stellen, hilft uns Götze aktuell in der Form nach der Einwechslung? Ich glaube nicht. Aktuell stimmt die Form nicht…

    Sei es drum die Mannschaft macht so krass Spass. Alle zerreißen sich. Marmoush ich kann es nur immer wieder sagen. Der sitzt am Ende auf dem Rasen und kann nicht mehr gehen. Was für ein Spieler!

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  8. Unsere Jungs haben heute echt Kämpferherz bewiesen. Schiri war unterirdisch. Den ersten Elfer will ich eigentlich nicht haben, aber den Regeln nach ist es richtig zu pfeifen. Die zweite Szene war aber ein ganz klarer Elfmeter. Da hat der Schiri verzweifelt nach Perspektiven gesucht, in denen Meyer noch mit der Hand am Ball war. Nachdem er keine gefunden hat und in denen, die gezeigt wurde, ersichtlich war, dass er nicht mehr an den Ball kommt, sondern nur Marmoush abräumt, entscheidet er trotzdem auf kein Foul > wtf?

    Trotzdem hatten wir genug Chancen, das Spiel zu gewinnen, da waren wir einfach noch zu grün hinter den Ohren. Trotzdem chapeau an die Mannschaft, die alles gegeben hat und besser als Dortmund war. Götze steht völlig neben sich, hat auch überhaupt kein Selbstbewusstsein gerade, ca. 50% Fehlpässe.

    Aber egal, ich schaue positiv auf die nächsten Wochen.

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  9. Wegen solcher Situationen wie beim 2. BVB-Treffer wurde das Passive Abseits mal eingeführt.
    Das Handspiel von Marius und der Elfer mögen noch diskutabel sein. Aber wie man das Foul an Omar ungeahndet lassen kann, nachdem man vom VAR auf eine Fehlentscheidung hingewiesen wird und sich die Szene sogar anschaut, das ist nix anderes als ein Skandal. Wie oft noch müssen Schiris so offenkundig gegen uns pfeifen, bis da offiziell was geschieht.
    Diese 2 Punkte werden uns am Ende fehlen.

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  10. Wenn man zweimal eine Führung hergibt und am Ende „nur“ Remis spielt, fühlt sich das im ersten Augenblick wie eine Niederlage an.
    Aber !
    Die Jungs haben gezeigt, daß sie auf dem richtigen Weg sind. In meinen Augen waren sie besser als der BVB und haben sehr gut gespielt und gekämpft.
    Leider wurden sie nicht voll belohnt.
    Aber der Kurs stimmt.
    Jetzt volle Konzentration auf Viktoria Köln und ein Weiterkommen im Pokal.
    Auf gehts Eintracht !

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  11. Dina sieht im defensiven 1vs1 gegen Adeyemi sehr schlecht aus – gerade mit etwas Vorbereitung gegen diesen Spieler kann ich nicht so dahin gehen, so kann er ihn super einfach überlaufen.
    Das ist defensives 1:1 – D-Jugend, sorry das ich das so sagen muss. Ich wünsche er hätte Buta gegen Adeyemi drauf gelassen heute.

    Ansonsten fand ich das Spiel super und ich glaub es war auch das erste Spiel gegen einen „guten“ Gegner, und hat gezeigt das wir zu 100% in der Lage sind gegen so einen Gegner zu gewinnen.

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  12. Ein Dankeschön geht an den Schiedsrichter für seine gute Leistung. BVB kann froh sein, so einen Spieler in ihre eigene Reihen zu haben.
    Ich bin Stolz auf unsere Mannschaft, die haben richtig geilen Fußball gezeigt. Weiter so SGE!!!

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  13. Unglücklicher Punkt. Denn da war definitiv mehr drin. 2 klare Fehlentscheidungen entscheiden das Spiel: Der Elfer an Marmousch ist nicht diskutabel. Und: vor dem 2:1 muss es für die Eintracht Ecke geben. Dann passiert garnix. Stattdessen der Angriff über Wolf, der zum Anschlusstor führt. Dortmund mit sehr viel Glück beim Pfostenschuss von Omar und beim Abpraller nach dem Knauff-Schuss kurz nach der HZ. Trapp hatte nix zu halten und muss 3 Eier aus dem Netz holen. Aber: Was die Eintracht spielerisch von hinten raus macht, um dann saugefährliche Konter zu fahren ist respekteinflössend! Da hat sich ein sehr geiler Spielstil entwickelt, der noch besser wird. Man kann keinen aus der Mannschaft herausheben – sie haben heute alles gegeben. Der Punkt gegen Dortmund wird noch wichtig werden. Gut gemacht Jungs!

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  14. Ich glaube, das Toppmöller sehr genau schaut wer taktisch, leistungsmäßig und körperlich am besten in die Elf passt. Und die spielen dann auch. Götze hat seit der WM einen Hänger. Das ist aus meiner Sicht ein Kopfproblem, auch wegen der Abgänge von Kamada Lindström und diesem Franzosen, dessen Namen in FFM verbrannt ist. Wenn er das hinkriegt, gehört er in die Mannschaft.

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  15. Exakt das gleiche Abseits in der Sichtachse des Torwarts wie letzte Saison gegen Köln. Der DFB sollte dringend sein Regelwerk überarbeiten, wenn solche Aktionen trotz Sicht auf die Wiederholung durch den Schiri eh nicht geahndet werden. Der nicht gegebene Elfer war für Nicht-Frankfurter lediglich ein Witz, mir hingegen schwillt der Kamm, weil auch das eine Parallele zu letzten Saison war.

    Wer freut sich eigentlich über so was, außer Maja, Willi und dem Moderatorenteam von DAZN?

    Ich mich wenigstens über die bärenstarken Leistung der SGE.

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  16. Das Maximum rausgeholt gegen 12 Dortmunder, Gratulation.

    Und nein, ich bin nicht der Meinung, dass Götze momentan viel hilft. Sehr langsam und ungenau. Er muss wieder aufschließen. Die gute Nachricht im OM hat aber auch einen Namen: Fares Chaibi. Das einzige was mich an ihm nervt ist, dass er zu seinem Glück (dem Torabschluss) gezwungen werden muss. Mehr Zug zum Tor, dann ist der Junge komplett.

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  17. Götze Einwechslung generell…
    Er hatte 3-4 vielversprechende Situationen, die er aber nicht gehen kann, weil schlichtweg zu langsam ist – er versucht dann irgendwelche Geniepässe, die im Niemandsland landen… Sorry aber ohne Pace hast du so heute auf dem Platz nichts verloren….

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  18. „SGE verspielt zwei Führungen“
    Da nehme ich lieber
    „SGE stellt den BVB vor grosse Probleme und an den Rand der ersten Niederlage“

    Absolut geile erste Hälfte, konzentriert, immer am Mann, sehr gutes Verschieben der gesamten Mannschaft.
    Dass die Zecken nicht stattgefunden haben lag auch an unserer Einstellung.

    Die drei Gegentore muss man analysieren und da haben wir nicht gut ausgesehen. Wird auch Dino stören.

    Ansonsten ein weiterer guter Schritt und nach und nach erkennt man die sog. Stammelf, obwohl Dino immer stark rotiert.

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  19. @16. ffm71
    „Das Maximum rausgeholt gegen 12 Dortmunder, Gratulation.“

    Stimme dir grundsätzlich zu, würde aber gern Dina Ebimbe da rausnehmen. Was der Junge da gestern nach seiner Einwechslung gemacht hat, war eine absolute Frechheit. Und ich mag ihn eigentlich überaus gern.

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