Mijat Gacinovic war absoluter Dreh- und Angelpunkt in der Frankfurter Offensive.

Die Nachspielzeit bleibt kein gutes Omen für Eintracht Frankfurt. Nachdem man in der ersten Hälfte der Hinserie noch den einen oder anderen Dreier in den Schlussminuten einsackte, hat sich dies spätestens nach dem 2:2 gegen Schalke 04 geändert. In der 95. Minute mussten die Hessen noch den Ausgleich von Naldo verkraften. Bereits am 12. Spieltag gab man gegen die TSG Hoffenheim (1:1) noch einen sichergeglaubten Sieg aus der Hand. Dabei geht das Unentschieden über 90 Minuten gesehen allerdings auch in Ordnung, denn nach dem frühen Treffer von Luka Jovic, kamen die Gäste immer besser ins Spiel und verpassten noch in Hälfte eins den Ausgleichstreffer zu erzielen. Die Schlussviertelstunde gehörte dann vollkommen dem Vize-Herbstmeister. So reicht das sehenswerte 2:0 von Sebastien Haller nicht mehr zum nächsten Dreier.

Niko Kovac schmiss vor der Begegnung wieder die Rotationsmaschine an. So starten für David Abraham (Bluterguss), Timothy Chandler (Bank) und Taleb Tawatha (nicht im Kader) Carlos Salcedo, Jetro Willems und Kevin-Prince Boateng. Jovic bekam erneut den Vorzug vor Haller, der zunächst auf der Bank Platz nehmen musste.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der vierzehn zensierten Spieler 2,79. Zum Abschluss der Hinrunde gab es zwar keinen Sieg mehr, dafür aber eine ordentliche durchschnittliche Bewertung der Leistung.

Die Einzelnoten der über 470 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Mijat Gacinovic, Lukas Hradecky:
Wie sehr einem Spieler eine schöpferische Pause gut tun kann, muss auf Mijat Gacinovic schauen. Der serbische Offensivspieler steckte bis vor einer Woche noch mit beiden Füßen im Formtief. Nach der erschreckenden Leistung beim 2:1 gegen Hertha BSC, durfte sich Gacinovic zunächst mit der Ersatzbank anfreunden. Beim Spiel gegen Bayern München (0:1) saß er also draußen. Drei Tage später feierte er bereits gegen den HSV (2:1) ein starkes Comeback und steuerte den Siegtreffer bei. Gegen Schalke konnte er zwei Vorlagen geben und wirkte wie ausgewechselt. Ideenreich, gedankenschnell und vor allem endlich mit Scorerpunkten ausgestattet. Das ist der Gacinovic, den man in Frankfurt sehen will. Lukas Hradecky machte eine absolut starke Partie im Kasten der SGE. Sein atemberaubender Reflex gegen Schöpf kurz vor der Halbzeit war das Sahnehäubchen an diesem Fußball-Nachmittag.

Sebastien Haller, Luka Jovic, Aymen Barkok, Timothy Chandler, Ante Rebic, Marius Wolf:
Sebastien Haller kam von der Ersatzbank und fand sofort Zugriff auf die Partie. Per Hacke gelang ihm der sehenswerte 2:0-Treffer, der leider nicht reichte. Luka Jovic konnte bereits nach einer Minute einen perfekten Einstand feiern. Der Serbe stand goldrichtig und brachte die frühe Führung. Aymen Barkok stand erst kurz vor Schluss auf dem Rasen. Dennoch gibt es von den Fans die Note „2,5“. Ante Rebic und Marius Wolf sorgten auf ihren Seiten für viel Alarm, wenngleich beiden die zwingenden Chancen abhanden kamen. Trotzdem eine ordentliche Leistung.

Simon Falette, Carlos Salcedo, Gelson Fernandes, Kevin-Prince Boateng:
Simon Falette und Carlos Salcedo wirkten im Vergleich zum HSV-Spiel deutlich nervöser und unkonzentrierter. Während Falette bei beiden Gegentoren nicht auf der Höhe war, kann man Salcedo eher weniger einen Vorwurf bei den Gegentoren machen. Gelson Fernandes war der Fels in der Brandung und fing bereits viele Angriffe der Gäste ab. Am Aufbauspiel seiner Mannschaft nahm er aber so gut wie gar nicht teil. Das gelang Kevin-Prince Boateng dann deutlich besser. Im Vergleich zu den letzten Spielen war er aber insgesamt etwas unauffälliger.

Marco Russ:
Marco Russ erwischte keinen guten Tag. Zu selten am Mann, zu häufig einen Schritt bei den Abschlussstarken Schalkern. Das Frankfurter Urgestein hatte sogar noch Glück, dass sein Bock in der ersten Halbzeit nicht von Harit (36.) bestraft wurde. So konnte er den Abwehrchef Abraham nicht ersetzen.

Jetro Willems:
Eine Spur schlechter wurde aber Jetro Willems gesehen. Der Linksverteidiger bekam den Vorzug vor Tawatha, konnte diese Nominierung aber nicht rechtfertigen. Willems verlor so gut wie jeden Zweikampf und musste bereits früh wegen Gelb-Rot-Gefahr vom Platz runter. Das war ein gebrauchter Tag.

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5 Kommentare

  1. Es kursieren ja Gerüchte über eine Verpflichtung von Ante Rebic, sofern er eine bestimmte Anzahl von Spielen absolviert hat, die jetzt erreicht sei. Inwieweit stimmen diese Gerüchte? 🙂

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  2. Ich würde gern was zu Willems loswerden und eure Meinung dazu hören. Es gibt nicht nur die Alternative Foul oder Schwalbe. Man kann auch mal in einem Zweikampf zu Boden gehen (also ungewollt), sogar über die eigenen Beine stolpern. Warum hätte er eine Schwalbe markieren sollen, wenn vor ihm zwei Weiße (ich konnte nicht erkennen, wer) frei in den Strafraum liefen. Die zu bedienen war kein Kunststück und sie hätten den Ball wahrscheinlich trotz des Sturzes von Willems bekommen, wenn der Schiri einfach hätte weiterlaufen lassen. Und das ist ja wohl der Grund gewesen, warum Rebic den Koller bekam. Er hätte den Ball wahrscheinlich gekriegt und ihm wurde seiner Ansicht nach sein Tor geklaut. Wenn es wirklich eine Schwalbe war, hätte sich Rebic auf keinen Fall so aufregen dürfen und schon gar nicht über den Schiri (sondern über Willems). Das heißt: die Reaktion von Rebic deutet darauf hin, dass es keine Schwalbe war, sondern ein Fehlentscheidung des Schiri. Wo wir gerade dabei sind: Haller wurde in HZ 2 frei vor Fährmann Abseits gepfiffen. Die Wiederholung zeigte, dass es kein Abseits war. Und Wolf bekam in der 94. Min kein Foul, die dritte klare Fehlentscheidung. Darüber mecker ich. Aber nicht über die 4 Min Nachspielzeit, die letztlich auch noch überzogen wurden. Wir müssen so auftreten, dass der Gegner merkt, uns ist es egal, ob 4 oder 14 Min Nachspielzeit. Die Nachspielzeit hat in jedem Fall der SGE zu gehören. Punkt. Das geht an Russ (der ansonsten ordentlich gespielt hat, um es klar zu sagen). Er braucht nicht auf die Uhr zu gucken, weil es egal sein muss. 4. oder 5. Minute der Nachspielzeit, Sekunden oder Minuten – egal. An mir kommt ihr sowieso nicht vorbei. So muss die Einstellung sein.

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