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Sebastian Rode hat sich binnen kürzester Zeit zu dem Stabilisator im Frankfurter Mittefeld entwickelt. Ist er gegen Gladbach einsatzbereit? (Bild: imago/Jan Huebner)

FPS-Fantalk: “Ohne Rode wird es gegen Gladbach in der Mitte hektisch”

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Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Die Frankfurter Eintracht befindet sich inmitten zahlreicher richtungsweisender Spiele. Nach dem Unentschieden bei Schachtar Donezk am Donnerstag steht am heutigen Sonntag (15.30 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach das nächste Top-Spiel in der Bundesliga an. Beide Partien waren natürlich Thema beim heutigen FPS-Fantalk. Besonders eine Personalie machten den Diskutierenden Sorgen… Dennoch waren sich am Ende alle einig: Die Eintracht fährt gegen die Borussen vom Niederrhein heute einen Heimsieg ein.

Der Fantalk erscheint während der Saison an jedem Bundesligawochenende, an dem Eintracht Frankfurt ein Heimspiel bestreitet, sonntags zwischen 12 und 14:30 Uhr auf SGE4EVER.de. Ihr wollt auch einmal mit uns diskutieren? Dann bewerbt euch über das Fantalk-Bewerbungsformular und seid bei einem der nächsten Fantalks, die per Telefonkonferenz geführt werden, dabei.

Am heutigen FPS-Fantalk nehmen teil: SGE4EVER.de-Redakteurin Katja, Eintracht-Fan Harald Biersack und FPS-Geschäftsführer Paul Taaffe.

These 1: Das Unentschieden gegen Donezk war vor allem nach dem Spielverlauf zu wenig.

Paul: „Vor dem Spiel hätten wir alle zu dem Ergebnis ‚ja gerne‘ gesagt. Aber ich muss der These zustimmen. Wir sind sehr leichtfertig mit unseren Chancen umgegangen. Donezk hat hinten gewackelt. Dass es mit zehn Mann schwer ist, ist klar. Aber nach vorne sind sie sowas von eiskalt. Ich sehe den Donnerstag etwas mit Sorgen oder zumindest mit Aufregung, da ist für mich noch nichts entschieden. Das Ergebnis war letztendlich schon ernüchternd, weil man dachte, wir nehmen die drei Punkte mit und sind so gut wie durch. Dennoch freue ich mich auf Donnerstag.“

Katja: „Ich stimme Paul ganz klar zu. Besonders, wenn man 80 Minuten in Überzahl spielt, war das Unentschieden zu wenig.“

Harald:Es gibt mir hinsichtlich Donnerstag Hoffnung, dass die Chancen ja definitiv da waren. Wir hätten schlichtweg die Tore machen müssen. Frankfurt hatte einen guten Spielaufbau, hat gut kombiniert. Ich fand Da Costa und Kostic hier sehr gut und Jovic hat gut durchgesteckt. Für mich gab es einen Bruch, als Rode in der Halbzeit raus ist. Wenn er dringeblieben wäre, hätten wir meiner Meinung nach gewonnen. Dennoch stimme ich Paul zu, dass Donezk einen guten Sturm hat und vor allem in der Viertelstunde, wo sie noch einmal aufgedreht haben, haben sie die Frankfurter Hintermannschaft extrem durcheinandergebracht. Die Hoffnung am Donnerstag sind die Fans. Sie werden die Eintracht nach vorne treiben. Und auch, dass Donezk erst jetzt richtig in die Rückrunde startet, da sie eine lange Winterpause hatten, ist ein Vorteil für die Eintracht. So richtig euphorisch bin ich für Donnerstag aber leider auch nicht.“

Paul: „Ich bin für Donnerstag keinesfalls pessimistisch, aber etwas angespannt. Man hat gesehen, was Schachtar im Sturm kann. Rode war für mich der beste Mann auf dem Platz bei uns, er hat in der zweiten Halbzeit gefehlt, da ist die Linie etwas verloren gegangen.  Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es eine gute Idee war, Haller draußen zu lassen. Man hätte ihn durchaus für zehn Minuten einwechseln können. Er bindet Spieler und bewegt sich.“

Katja: „Wenn wir mit dem gesamten ‘magischen Dreieck’ gespielt hätten, weiß ich nicht, ob man nicht ins offene Messer gelaufen wäre. Geht es jedoch nur um die Auswechslung von Jovic oder Rebic, bei denen gegen Ende nicht mehr so viel ging, stimme ich Paul zu.“

Harald:Ich sehe es ähnlich. Die Chancen, die wir hatten, waren prinzipiell alle aus dem Spiel und wenig Kopfbälle. Wenn Haller in der Mitte gewesen wäre, wäre es durchaus nochmal gefährlich geworden. Jovic hat mich als Stürmer an sich nicht richtig überzeugt, als Vorbereiter hingegen fand ich ihn ziemlich gut.“

Paul:Wenn wir neben Hinteregger noch einen zweiten kopfballstarken Spieler auf dem Feld gehabt hätten, da wir in der Luft wirklich dominant gegenüber den etwas kleineren Spielern von Donezk waren, wäre es nochmal interessant geworden. Ich finde auch, dass wir nach der Roten Karte im Sturm etwas überheblich geworden sind. Mir hat die absolute Konzentration etwas gefehlt.“

Harald: „Das habe ich nicht so empfunden. Arrogant haben sie nicht gespielt, aber unkonzentriert, da kann ich Paul zustimmen. Sie haben viel zu viele Chancen vergeben. Das ein oder andere Tor hätte noch fallen können.“

 

These 2: Ein Sieg gegen Borussia Mönchengladbach ist Pflicht, will man oben dran bleiben.

Katja: “Da stimme ich zum Teil zu. Bei einer Niederlage heute hätte man immer noch die Möglichkeit, an die internationalen Plätze anzuschließen. Wolfsburg ist jetzt gestern zwei Punkte an der Eintracht vorbeigezogen, aber die Plätze fünf bis zehn sind so dermaßen eng, da kann alles passieren. Heute wäre es sicher nicht schlecht, wenn die Eintracht gewinnen würde und sich dort oben festsetzen kann.”

Harald: “Ich stimme Katja zu. Auf der anderen Seite sage ich klar: Pflicht ist der Sieg nicht. Auch in der Hinserie haben sie zu Beginn einige Spiele verloren und im Anschluss gegen die vermeintlich leichten Gegner ihre Punkte geholt. Ein Sieg wäre schön, aber es ist alles drin. An eine Niederlage, an die ich nicht glaube, weil Gladbach eigentlich ein Lieblingsgegner ist, wäre kein Beinbruch, wenn sie dafür dann in Hannover – und was da noch alles kommt – gewinnen würden. Die Bundesliga ist sehr eng. Es kommt ja auch immer darauf an, was man unter ‘vorne’ versteht. Bei einer Niederlage wäre die Champions League sicher nicht mehr drin, die Europa League hingegen weiterhin.”

Paul: “Ich bin ohnehin skeptisch, was die Champions League angeht. Wenn wir heute verlieren, sehe ich das als weitere Verstärkung des Trends, dass wir das nicht packen. Europa League wird schon knallhart. Wir müssen hoffen, dass einer der Topvereine vor uns DFB-Pokalsieger wird, Leipzig oder Bayern. Dann hätten wir noch einen Platz mehr. Wenn man nach hinten schaut: Wolfsburg hat eine gute Form unter Labbadia, Leverkusen kommt mit sehr offensivem Fußball, Hoffenheim war gestern überzeugend, auch wenn Hannover grottenschlecht war. Aber die sind ein bisschen unser Angstgegner und wir dienen ja gerne mal als Aufbaugegner für fast abgestiegene Mannschaften. Das war zumindest lange so. Besonders dort tun wir uns immer schwer. Gladbach ist jetzt auf Platz drei, die spielen tollen Fußball. Das wird schwierig. Sollten wir heute verlieren, wäre das ein Dämpfer auf dem Weg Richtung Europa League.”

Harald: “Da stimme ich nicht so ganz zu. Gladbach ist keine Übermannschaft, auch wenn sie ganz gut spielen. Wir können mit allen mithalten. Auch gegen die. Die Qualität haben wir. Für die Moral, im Hinblick auf Donnerstag, wäre eine Niederlage sicher nicht gut. Das wäre ein Dämpfer für die Psyche der Mannschaft.”

Katja: „Das glaube ich auch. Eine Niederlage heute wäre am Donnerstag noch in den Köpfen drin und alles andere als hilfreich.“

Hat Adi Hütter gegen Gladbach wieder den richtigen Matchplan?

Paul: „Das Spiel heute sehe ich für Donnerstag als nicht sonderlich relevant an. Donnerstag ist ein neues Kapitel. Da gibt es andere Energien. Das sehe ich getrennt. Meiner Meinung nach hängt generell wahnsinnig viel davon ab, ob Sebastian Rode fit ist. Er ist unser Mann im Mittelfeld. Wenn er ausfällt und De Guzman für ihn spielt, fehlt etwas in der Defensive. Auch Willems ist uneffektiv, wenn es um defensive Zweikämpfe geht. Wenn Rode heute nicht spielt, bin ich arg skeptisch. Wie sollen wir dann im Mittelfeld mithalten?“

Harald: „Aber Rode war ja in der Hinrunde noch gar nicht da. Und da haben sie auch gut gespielt. Es ging vorher ja auch ohne ihn. Der Trainer wird sich schon was einfallen lassen. De Guzman ist ja nicht schlecht. Wie hat man das denn vor Rode gelöst?“

Paul: „Es waren häufig De Guzman und Fernandes, das stimmt. Ich sehe De Guzman halt in der Defensive als Schwachpunkt. Das ist nicht sein Ding.“

Vor dem Spiel heute gegen Gladbach haben wir die Diskussionsteilnehmer nach ihrem Tipp für die Partie gefragt:

Katja: „Ich glaube, es werden auf jeden Fall viele Tore fallen und ich tippe jetzt einfach mal auf die Eintracht und sage, es gibt ein 3:2.“

Harald: „Ich tippe auf ein 2:0.“

Paul: „Ich bin bei Katja und tippe auch ein 3:2.“

These 3: Aktuell fehlen vor allem offensiv die Überraschungsmomente, da sollte Adi Hütter seiner Mannschaft für die nächsten Spiele neue Spielideen mitgeben.

Harald: „Sehe ich nicht so. Die Überraschungsmomente haben wir am Donnerstag gesehen. Das Spiel in Leipzig war grottig, das muss man so sagen. Aber die Überraschungsmomente stimmen schon. Momentan treffen sie nur nicht. Ich bin der Meinung, dass Rebic, Jovic und Haller vorne das Ding nach wie vor sehr gut machen. Paul hat natürlich Recht, wenn Rode gescheite Pässe nach vorne spielt, Gacinovic noch ein bisschen genauer spielt, wären das noch mehr solcher Momente. An sich ist die Idee, so zu spielen, gut. Solange Hütter da ist, werden sie auch nach vorne spielen. Es hängt alles von der Tagesform des Einzelnen ab. Eine neue Spielidee brauchen sie da nicht.”

Paul: „Zu Rode: Meine Erwartungshaltung ist es nicht, dass er die tollen Bälle nach vorne spielt. Das kann er und hat er auch früher gemeinsam mit Schwegler gemacht. Da sehe ich auch Ansätze. Ich brauche ihn aber viel mehr als jemanden, der die Räume zumacht und die Bälle etwas besser als Fernandes verteilt, weniger hektisch. Da sehe ich ihn eher. Die Stürmer unter sich, inklusive Danny da Costa und Filip Kostic, kreieren viele Chancen. Das ist nicht das Thema. Wir machen Vieles richtig, müssen nur konzentrierter zu Werke gehen. Was man aus meiner Sicht ändern könnte, aber ich bin ein großer Verfechter der Fünferkette, auch, weil Hasebe nur das spielen kann, wäre, im Mittelfeld einen offensiveren Sechser zu bringen, der die Bälle verteilt, das Spiel auch mal langsam machen und beruhigen kann. Das, was Kevin-Prince Boateng früher gemacht hat. Das fehlt teilweise. Man wird das heute sicher sehen. Sollte Rode nicht spielen, wird es eine große Hektik geben.”

Katja: „Rode ist da sicher ein Ruhepol, der den Takt vorgibt und in den letzten Spielen einen guten Part gespielt hat. Ich hoffe auch, dass er einsatzbereit ist. Aber in der ersten Hälfte der Saison hat die Eintracht ja auch ohne ihn gespielt und gezeigt, dass es klappen kann. Obgleich ich sehe, dass es mit ihm besser läuft. Zum zweiten Punkt: In der Fünferkette ist Hasebe besser aufgehoben. Ich sehe ihn mittlerweile mehr als Verteidiger als als Mittelfeldspieler.”

Harald: „Für mich ist er dort auch keine Option. Er spielt dort eine überragende Saison, auf der Position, auf der er aktuell spielt. Er hält die Abwehr zusammen, grätscht sich in die Bälle und verteilt sie hinten gut.”

Paul: „Wenn Rode ausfällt, ist die Frage, ob er da einen Offensivmann wie Jonathan de Guzman reinbringt. Mir fällt sonst keine andere Option ein. Vorne mit unseren drei Büffeln, Danny und Filip – die sind schon spitzenmäßig, müssen die Chancen nur reinmachen. Im Mittelfeld müssen wir im nächsten Jahr sicher eine größere, spielerische Komponente reinbringen, zumal Sebastian Rode auch verletzungsanfällig ist. Früher hat man auch mal mit Marco Russ als Sechser agiert, das hat meiner Meinung nach nicht so gut funktioniert. Ein großes Fragezeichen wird aber kommen, wenn David Abraham wieder fit ist. Hinteregger kannst du aktuell, so wie er spielt, nicht rausnehmen. Gegen Leipzig war er ausgezeichnet und nach vorne hat er einen gefährlichen Kopfball. Ob man einen David, der noch sehr schnell ist, ein bisschen vorziehen könnte vor die Dreierkette mit Rode oder de Guzman, das ist schon schwierig. Aber es könnte vielleicht eine Option sein, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es funktioniert.”

Katja: „Ich könnte es mir auch vorstellen. Hinteregger kann man auf keinen Fall rausnehmen. Das hat die Eintracht schon sehr gut gemacht mit seiner Verpflichtung. Ein richtig guter Transfer. Warum sollte man es mal nicht einfach ausprobieren? Abraham als Kapitän sollte man ja auch nicht einfach draußen lassen. Das kann man schon mal probieren.”

Paul: „Die Frage ist, wie David damit umgehen würde. Russ war damals ja auch kein komplettes Desaster. Und David ist ja auch viel schneller als Russ, ist ohnehin viel am Laufen als Innenverteidiger. Es ist ja nur mal so eine Idee (lacht).”

2 Kommentare

Fallback Avatar 1. 911 17. Februar 19, 12:08 Uhr

„Ohne Rode wird es gegen Gladbach in der Mitte hektisch“. Interessant, dass man vor dem Spiel schon weiß, wie es im Mittelfeld zugehen wird. Muss alles erst gespielt werden! Rode ist noch nicht so lange bei uns, de Guzmann und Fernandes hatten in der Hinrunde jede Menge Spiele ohne Hektik.

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Fallback Avatar 2. euroadler 17. Februar 19, 15:24 Uhr

Sehe ich nicht so. Gegen Dortmund und in der ersten Halbzeit gegen Donezk habe ich einen starken Rode gesehen. Man hat deutlich gemerkt in der zweiten Halbzeit in Donezk das Rode gefehlt hat. Ich glaube heute wird man es auch merken.

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