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Zambrano

FIFA: Neue Regel für einen saubereren Transfermarkt?

Der Transfer von Carlos Zambrano im Sommer 2012 erwies sich als Glücksgriff für die Eintracht. Die Verhandlungen mit dem Peruaner, der für vergleichsweise günstige 1,2 Millionen Euro vom FC St. Pauli losgeeist werden konnte, gestalteten sich zuvor aber sehr kompliziert. Der Kiezklub erhielt nur 30%, also knapp 360.000 Euro, der Gesamtsumme, die restlichen 70%, 840.000 Euro, flossen in die Taschen einer Schweizer Agentur. Allerdings endet dieses Verhältnis im Sommer diesen Jahres und deshalb betont der “Abwehrchef” immer wieder, dass es seine Entscheidung sei, wo er in Zukunft spiele.

Heute wurde dann öffentlich, was schon im vergangenen Herbst intensiv auf hoher Ebene diskutiert wurde: Die FIFA schob solchen dubiosen Machenschaften energisch einen Riegel vor. “Rot für Kühne und Co.” titelt der Kicker in seiner heutigen Ausgabe. Der Weltverband des Fußballs verbietet Investoren die Teilhabe an Transferrechten. Das “Reglement bezüglich Status und Transfer von Spielern: Dritteigentum an wirtschaftlichen Spielerrechten“, so der sperrige Name, der mit “TPO” abgekürzt wird, hat damit schon Einfluss auf die bis zum 2. Februar laufende Transferperiode II. Für Zambrano kommt TPO allerdings einige Jahre zu spät. Der Grund: In einer Übergangsregelung dürfen bestehende Verträge, die unter dieses neue Verbot fallen, bis zu ihrem Ablauf erhalten bleiben. Eine Vertragsverlängerung in der jetzigen Form bleibt dann allerdings untersagt. So wird beispielsweise dem Hambuger SV-Investor Klaus-Michael Kühne ein Stoppschild vorgesetzt. Dieser hatte beim Bundesligadino die Verpflichtung mehrerer Spieler finanziert und sich im Gegenzug eine Beteiligung an den Ablösesummen bei einem Weitertransfer der Spieler gesichert. Aber auch die Idee der Eintracht wird deutlich gebremst. So wird schon länger spekuliert, dass Genussscheine an bereitwillige Sponsoren ausgegeben werden, um acht bis zehn Millionen Euro zu generieren. Investoren könnten auf diese Art und Weise an späteren Transfererlösen partizipieren. “TPO” würde genau solch ein Modell verbieten.

zambranoIm Fokus dieser neuen Regel stehen aber weniger diese Beispiele, sondern die Zustände in Südamerika. Schon am 25./26. September 2014 wurde die Grundsatzentscheidung, Dritteigentum an wirtschaftlichen Spielerrechten zu untersagen, gefällt. Agenturen und Berater halten desöfteren schon im Jugendalter die Transfer- und Persönlichkeitsrechte an Spielern. Die Folge: Anleger wollen möglichst viele, am besten kostspielige, Transfers tätigen, um über die Ablösesummen Rendite zu erzielen. Dadurch nahmen die Entscheidungen solcher Investoren, Beratern oder Agenturen direkten Einfluss auf das Geschehen im Fußball und bei den Vereinen. Der ehemalige Profi Thomas Kroth, in seiner Karriere auch 85mal für die Eintracht tätig, betreut heute mit seiner Agentur Pro Profil unter anderem Manuel Neuer und die meisten japanischen Bundesligaprofis, so auch Makoto Hasebe. In seiner Funktion als “Vorstandsmitglied der Deutschen Fußballspielervermittler Vereinigung” (DFVV) begrüßt er die Entscheidung der FIFA: “Die DFVV ist in jeder Hinsicht für Transparenz und in dem speziellen Thema gegen jeden Einfluss von Investoren auf Transfers.”

Die neue Bestimmung verbietet sowohl Spielern als auch Vereinen, unter Androhung von Sanktionen, Verträge mit einer Drittpartie, die dieser “einen gänzlichen oder partiellen Anspruch auf eine Entschädigung, die bei einem künftigen Transfer eines Spielers von einem Verein zu einem anderen fällig wird, oder beliebige Rechte im Zusammenhang mit einem künfigten Transfer oder einer Transferentschädigung gewährt.” Die Vereine sind bis April dazu verpflichtet, alle Details, die unter diese Bestimmungen fallen, offenzulegen. Damit dubiose Transfer- und Vertragsverhandlungen, wie im Sommer 2012 mit Zambrano, zukünftig nicht mehr stattfinden dürfen.

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2 Kommentare

Fallback Avatar 1. Bernemer 19. Januar 15, 20:41 Uhr

Gute Nacht HSV !!! Vergesst aber nicht eure 100+X Mio.€ zurückzuzahlen.

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Fallback Avatar 2. Grantler 20. Januar 15, 08:34 Uhr

Eine gute Nachricht für den Fußball auch wenn ich befürchte, dass dann wieder mehr mit Schwarzgeld hantiert wird. HB hatte wohl als einer der ersten Zugriff auf diese Informationen und hat Hellmann schön auflaufen lassen.

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