Oliver Frankenbach, Peter Fischer, Michael Görner und Axel Hellmann

Michael Görner bemüht sich um eine freundliche Mimik. Dem Präsidenten des angeschlagenen Fußballvereins FSV Frankfurt ist der Ernst der Lage regelrecht ins Gesicht geschrieben. Ihm ist derzeit alles andere als zum Lachen zumute. Doch drei Herren von Eintracht Frankfurt gelang es, dem 56-Jährigen am Donnerstagabend ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Axel Hellmann, Oliver Frankenbach und Peter Fischer überreichten Görner im Rahmen eines Charity Dinners nämlich einen Scheck von der Eintracht über 150.000 Euro – die Antrittsgage für den FSV, der bei der Saisoneröffnungsfeier der SGE am 6. August als Freundschaftsspielgegner im Waldstadion dabei sein wird.

Der große Bruder hilft dem kleinen Bruder

Das ist viel Geld für den „kleinen Bruder“ der Eintracht, das er aber auch dringend benötigt. Denn der Verein aus Bornheim steckt inmitten eines Insolvenzverfahrens. Mit den sportlichen Abstiegen zunächst aus der zweiten und nun auch aus der dritten Liga, ging die wirtschaftliche Talfahrt des Klubs einher. Ende März traten Geschäftsführer und Präsidium zurück. Und Görner, der zwischen 2003 und 2007 schon einmal als Präsident an der Vereinsspitze stand, sprang als Retter in der Not in die Bresche. Er zeigte sich über die Unterstützung der SGE äußerst dankbar: „Wir sind stolz, dass wir mit der Eintracht einen großen Bruder haben, der uns Kraft gibt und uns auf unserem schwierigen Weg hilft.“

Der finanzielle Aspekt der Hilfe sei dabei das eine. Das andere Essentielle der „einmaligen Freundschaft“ zwischen den beiden Vereinen sei der „besondere Zusammenhalt“ zwischen dem FSV und der Eintracht. „Die Eintracht hat uns schon in der ersten Tagen, in denen noch nicht feststand, ob wir eine Insolvenz anmelden müssen, zur Seite gestanden und Hilfe angeboten. In Form von Ratschlägen und Geld. Das ist nicht selbstverständlich“, betonte Görner.

Zwei Traditionsvereine mit einer besonderen Freundschaft

Für Eintracht-Vorstand Axel Hellmann ist es aber genau das. „Wenn wir es nicht schaffen, dass ein Traditionsklub einem anderen Traditionsklub – in absolut machbarem Rahmen – zur Hilfe kommt, dann ist mit der Tradition nicht weit her“, meinte Hellmann. Auch er hob die „besondere Freund- und Partnerschaft“ der beiden Vereine hervor. „Es herrscht keine krankhafte sportliche Rivalität. Im Gegenteil. Es gibt keine andere Stadt in Deutschland, in der zwei Klubs, die so nah beieinander liegen, solch ein gutes Verhältnis haben“, ist er sich sicher.

Der Vereinspräsident der Eintracht, Peter Fischer, sieht das genauso. Man lebe in einer Stadt und liebe einen Sport. „Und daher ist Solidarität angesagt“, sagte Fischer und rief alle „Frankfurter Jungs und Frankfurter Mädchen“ dazu auf, den FSV tatkräftig zu unterstützen. Denn als Eintracht Frankfurt weiß man schließlich, wie es sich anfühlt, ums Überleben zu kämpfen. „Auch wir haben schwere Zeiten erlebt. Um so wichtiger ist die Solidarität und das Zusammenrücken“, hob Fischer hervor. 

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13 Kommentare

  1. Nie habe ich jemanden schlechter über die Eintracht reden gehört als Michael Görner (und es hilft auch nicht, dass es in einer Bar um 1:00 Uhr nachts war).

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  2. Warum ist das nicht der Anfang einer sportlichen Kooperation? Sozusagen die Wiederbelebung der U23? Da können sich die Dadashovs und Bätges Spielpraxis holen, wenn es mal gerade nicht passt.

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  3. OT: Heute in Sportbild: Sponsorengelder
    Eintracht Frankfurt

    TV-Geld: +10,1 Mio. auf 44,7

    Frankfurt stockt bei den Gehältern auf: 45 Mio. Euro fließen nun in die Taschen der Spieler. Die Deutsche Börse steigt als Ärmelsponsor ein (2 Mio. pro Jahr). Mit einem Hauptsponsor ist Eintracht weitgehend einig. Ein US-Unternehmen ist demnach bereit, rund 6,5 Mio. Euro pro Saison zu zahlen.
    http://sportbild.bild.de/bundesliga/2017/bundesliga/bundesliga-das-planen-die-klubs-mit-dem-extra-geld-52076048.sport.html

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  4. @ 3. 911
    hieße aber, dass sie mindestens ein halbes Jahr der Eintracht nicht zur Verfügung ständen. Ein dritter Torwart wird gebraucht und Dada soll seine Chancen in der 1. Liga kriegen.
    6,5 Mio vom neuen Sponsor wäre ja ein ordentlicher Sprung nach vorne. Hoffentlich gepaart mit Erfolgsprämien.

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  5. Dann „verbrennt“ dieses frische Kapital nicht mit dem Kauf eines überteuerten Andre Hahn und auch nicht mit der Vertragsverlängerung eines zu hoch dotierten Vertrages für Hradecky…

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  6. Große Geste und so ewig ist es noch noch her, dass wir uns mit dem FSV sogar Duelle geliefert haben, die immer ein Fussballfest waren.
    Alles Gute für den FSV!

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  7. @4
    Danke für die Info.
    Wie hoch war unser Etat denn letzte Saison? Also wie viele Mios kamen oben drauf
    45Mio für die nächste Saison klingt nicht schlecht. Damit ist man wohl im unteren Drittel der Liga.
    Wieso wird unser Etat höher?
    Ich meine die Doppelbelastung mit Trainergehalt fällt weg. Stand jetzt 2mio Gehalt gespart bei Hrady.
    Zudem Sefe weg.
    Scheinen die neuen Spieler „viel“ Gehalt zu kosten 😉

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  8. @5: Grantler
    Ist leider klar, so ne echte U23 ist natürlich schicker, um z.B. Rekonvaleszenten wieder an die Vollprofis heranzuführen. Das halbe Jahr oder Jahr ist natürlich ne andere Bindung. Aber für die, die nicht unmittelbar auf der Ersatzbank Platz nehmen oder ggf aus der Jugend kommen und noch Zeit brauchen, ist das vielleicht ne gute Parkmöglichkeit. Die müssen dann auch nicht groß umziehen.

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  9. @911 diese Kooperation gibt es bereits, mit dem Verein Hessen Dreieich, der von Charly Körbel, Ralf Weber und Rudi Bommer geleitet wird. Die letzten Jahre war der FSV auch immer der erste Verein, an dem man sich gewendet hat, wenn junge Spieler verliehen werden sollten (z.B.Joel Gerezgiher)…

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  10. Tolle Geste unserer SGE. Wenn ich kann werde ich Live dabei sein. Als kleiner Bub war ich mit meinem Vater (eingefleischter FSV-Fan) öfter bei einem FSV Heimspiel.

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  11. Könnte ja theoretisch eine U23 Ersatz Möglichkeit sein für uns,falls sinnvoll.
    Da gibt es ja unterschiedliche Meinungen ob dem so ist.

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