Weite Teile der Frankfurter Kurve blieben beim Stuttgart-Spiel nach den Ausschreitungen leer. (Foto: IMAGO / Pressefoto Baumann)

Die Ausschreitungen rund um das Heimspiel der Frankfurter Eintracht gegen den VfB Stuttgart am 25. November des letzten Jahres beschäftigen weiterhin sowohl die Behörden als auch die Fans der Frankfurter. Vor dem Spiel kam es damals zu heftigen Ausschreitungen hinter und in der Nordwestkurve. Die Fans der Hessen beklagten damals einen völlig überzogenen Polizeieinsatz.

Nun teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit, dass es am heutigen Dienstagmorgen Durchsuchungen gegeben habe, die mit den Ausschreitungen zusammenhingen. Demnach wurden mehr als 40 Objekte durchsucht, die mit Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte oder der gefährlichen Körperverletzung zusammenhängen würden. Die Maßnahmen würden dem Auffinden von Bekleidung und Datenträgern dienen, heißt es. 42 Beschuldigten werde zur Last gelegt, rund um das Spiel massiv gegen Ordnungsdienst- und Polizeikräfte vorgegangen zu sein und die Polizeikräfte „mit Absperrgittern, Fahnenstangen, Feuerlöschern, Gürtelschnallen, Plastikboxen, Handtuchhaltern sowie Schlägen und Tritten attackiert zu haben.

Die Polizei Frankfurt hat ebenfalls gegen 36 identifizierte Tatverdächtige Stadionverbote angeregt und an die Eintracht Frankfurt Fußball AG übermittelt, teilte die Behörde mit. Auch Aufenthaltsverbote für maximal drei Monaten wurden in 37 Fällen ausgesprochen. Sie betreffen den Zutritt zum Stadiongelände sowie andere in der „Fußballszene relevante Örtlichkeiten“. Auch sechs Gefährderanschreiben seien erfolgt, teilte die Polizei mit.

Fans kritisierten Polizei

In den letzten Wochen und Monaten hatten sich auch immer wieder Fanverbände zu den Ausschreitungen zu Wort gemeldet und hier heftige Kritik an der Polizei geübt. „Der 13. Mann“ schrieb im Dezember beispielsweise, dass sich mehrere hundert Menschen an die Organisation gewandt hatten und 102 Personen angegeben hätten, verletzt worden zu sein. „Zehn Personen wurden von Sanitätern versorgt, 13 mussten sich im Nachgang in ärztliche Behandlung begeben, zwei wurden gar stationär aufgenommen“, heißt es im Statement. Auch wurde in den Wochen nach dem Spiel immer wieder kritisiert, dass es von der Polizei unter anderem auf „Twitter/X“ immer wieder unterschiedliche Angaben gegeben habe. „Von der Polizei Frankfurt wurde mehrfach betont, es läge dem massiven Polizeieinsatz außer dieser auslösenden Situation keinerlei weitere Motivation zugrunde. Aufgrund vieler Schilderungen und auch Aussagen auf der polizeilichen Pressekonferenz, bei der Verfehlungen durch Fans in den letzten Monaten aufgezählt wurden, ist das nicht überzeugend. In jedem Falle, aber besonders wenn man die polizeiliche Darstellung zu einem singulären Auslöser betrachtet, stellt sich jedoch eine Frage: Wie kann eine solche Situation, die leider sowohl im Stadtgebiet Frankfurt als auch bei Großveranstaltungen generell häufiger vorkommen dürfte, in einem derartigen Gewaltexzess mit insgesamt über 200 Verletzten enden?“, endete das Statement aus dem Dezember.

Das sportliche Ergebnis und die 1:2-Heimniederlage der Eintracht gegen die Schwaben rückten damals in den Hintergrund, große Teile der Nordwestkurve blieben auch während des Spiels leer. Die Fans hatten sich so mit den anderen Anhängern, die an den Ausschreitungen beteiligt waren, solidarisiert.

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17 Kommentare

  1. Alles egal

    Dr. Peter Kunter ist Verstorben. RIP
    Er und Heinze zeigten das gute Torhüter keine Riesen sein müssen.
    Hatte halt einige Probleme bei Flutlicht .Gut das was man in den 70zigern unter Flutlicht verstand.
    Du bleibst bei uns Block G immer im Herzen

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  2. @Florian Bauer
    Dein letzter Satz, Zitat: Die Fans hatten sich so mit den anderen Anhängern, die an den
    Ausschreitungen beteiligt waren, solidarisiert.
    Ich habe keine Ahnung wie viele Personen die betreffenden Blöcke aus purer Angst vor der
    massiven Gewalt verlassen haben, wer sich und seine Begleitung schützen wollte, wer
    möglicherweise schon durch Pfefferspray Geschädigter war oder wer einfach nur das Stadion
    verlassen wollte weil dem/derjenigen die Lust am Fußball vergangen war.
    Diese Verallgemeinerung in Deinem Satz und dann noch von Solidarität zu sprechen ist echt krass.
    Erst nachdenken und dann veröffentlichen.
    Gute Besserung

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  3. lfela7200, sehe ich jetzt nicht so. Fakt ist, die Zuschauer wurden von Martin aufgefordert die Kurve zu verlassen. Dies eben um sich zu solidarisieren. Und das haben genau dann auch viele getan. Keiner wusste wirklich was los ist, außer dass krasse Ausschreitungen im Gange waren. Florian wertet das nicht und es geht hier null um die weiteren Tatsachen, die du schon richtig beschreibst. Vielleicht mal verbal ein wenig abrüsten?
    Bleibt die Frage, gibt es auch Untersuchungen bei der Polizei oder deren unsäglichem Gewerkschaftssprecher?

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  4. Ich begrüße es sehr, dass die Staatsanwaltschaft gegen diese Exzesse ermittelt und hoffentlich genug Beweise sammeln kann, die für entsprechende Verurteilungen ausreichen.

    Hoffentlich schließt sich auch die Eintracht an und entfernt die aufgeflogenen Gewalttäter.

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  5. @hinterlaender
    Gewalt gehört nicht in das Stadion keine Frage diesbzgl.! Aber nun muss man mal genau hinschauen -Die Polizei veranstaltet hier Razzien und Wohnungs-Durchsuchungen wie zu schlimmsten RAF Zeiten! Was glaubt der Staatsanwalt zu finden 5 Pyros oder 10 vermutliche Beweise auf dem Handy? Selbst bei Beweissicherung- wie lächerlich lautet die da Anklage- Staatsfriedensbruch? Freut sich jeder Anwalt darauf. Angelegt ist doch was völlig anderes – Die Anhänger einer fragwürdigen „FAN Gemeinschaft“ sollen ausgeschlossen werden. Im Kern eventuell in Ordnung, aber wieder einmal eine Über Reaktion seitens der Exekutive – und das ist verkehrt gehört nicht nach Frankfurt!

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  6. wer sich wiederholt wie eine extremistische gruppierung benimmt, bzw vieles dafür tut, um als eben solche bezeichnet/gesehen zu werden, brauch sich dann nicht wundern, dass man sie seites der justiz auch so behandelt!!!!
    man muss ja nur wieder das beispiel SGE gegen saint-gilloise nehmen, als ich einige personen so sehr daneben benahmen, dass die polizei eingreifen musste. einige werden selbst hierfür wieder den grund bei der polizei suchen. ich beobachte die entwicklung unserer kurve schon lange mit sorgen und jeder sollte selber erkennen, welch kriminelle energie teile dieser kurve hat.

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  7. Anstatt zu deeskalieren , eskaliert die Polizei weiter.
    Wird auch die Polizeigewalt gegen unschuldige Fans aufgearbeitet?
    Gewalt hat im Stadion (und auch sonstwo) nichts verloren. Idioten die Security angreifen haben nichts im Stadion verloren.
    ABER wie die Polizei an dem Tag agierte hat auch nichts im Stadion verloren.
    Gewalt ist IMMER Scheiße.

    Deeskalation und Moderation wären angebracht um BEIDE Seiten aufzuklären. Aber mit nächtlichen Razzien erreicht man genau das Gegenteil

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  8. Ostwestfalen Adler:
    Echt jetzt -extremistische gruppierung- was soll das bitte? Es geht immer nur um EINTRACHT FRANKFURT und nix anderes!

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  9. Ja, ja. Es geht immer nur um die SGE. Und deshalb brocken uns diese Selbstdarsteller jede Saison sechsstellige Strafen und Ausschlüsse ein.

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  10. @ 9
    sei doch bitte nicht so naiv oder ignoriere gewisse probleme. einigen TEILEN der kurve geht es längst nicht mehr „nur“ um eintracht frankfurt. wenn man eingie fragt, was ihnen eintracht frankfurt überhaupt bedeutet, bekommt man zum teil erschreckende antworten. es gibt sogar einen „krawalltourismus“ der sich so darstellt, das fans anderer vereine (meist aus dem ausland) zu spielen der eintracht (zu unseren ultras/hools) kommen, in der hoffnung, dass es irgedwelche randale gibt. und ja, wer aktiv die gewalt sucht, ist für mich extremistisch, denn diese leute zeigen eine sehr radikale einstellung.

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  11. @10
    Und mit wievielen in der Kurve hast du dich unterhalten?
    Also ich treffe dort immer nur glühende Eintrachtfans die in ganz unterschiedlichen EFC‘s organisiert sind, 90 Minuten Supporten, mit dem Adler im Herzen

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  12. @11

    Ich vermute aber mal, dass keiner Deiner glühenden Fan-Kumpels sich bei den immer wieder auftretenden Aktionen die Kapuze über den Schädel zieht und sich unkenntlich macht!? Wer sind denn dann diese Typen?

    Wir leben in einem Rechtstaat. An der Razzia waren Staatsanwantschaft, Richter und Polizisten beteiligt. Da ist der übliche Opfer-Reflex ein bisschen dürftig, um die Razzien ernsthaft anzuzweifeln.

    Ich lese oben
    „Ein gefundenes Fressen für jeden Anwalt“
    – sicher?

    Es kann doch niemand ernsthaft behauptet, dass die Häufigkeit von Ausschreitungen bei uns nicht auffällig ist!? Wie schaffen das denn andere Fangruppen? Oder provoziert die Frankfurter Polizei besonders häufig und versteckt sich dazu auch bei Auswärtsspielen?

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  13. Es ist immer das gleiche… gewalttätige kriminelle Täter benehmen sich daneben weil sie wissen das sich die Polizei an Regeln halten muss und soll. Und die meisten Fans sind aus (berechtigter) Angst vor diesen Chaoten kriminellen leise (was ich verstehen kann- wer auf Polizisten losgeht als wären sie eine Mischung aus putin, Hussein (kann man aufhören zu singen das man ihn befreit?) und Trump geht auch gegen die eigenen Farben vor, und nicht nur gegen die Angestellten des Vereins!). Mal abgesehen davon das jemand der den Verein so viel Geld kostet weil er seine egoistischen feuerspielchen nicht im eigenen Garten macht sondern im Block niemals das beste für den Verein will, sondern nur für sich selber. Sich selber exponiert. Und nicht dem Verein dient!

    Dann sagt 9 dass unsere Fans eben nicht an den Verein denken sondern egoistisch sind und dem Verein schaden, und die 10 versteht es falsch obwohl er die gleiche Meinung vertritt…

    Ganz ehrlich, alle die dem Verein schaden Hausverbot erteilen, die Mitgliedschaft kündigen! Genauso jedem der der die kriminellen verteidigt.
    Jeder der bestimmte Buchstabenkombinationen benutzt oder kriminelle mit Bannern heroisiert bekommt auch Hausverbot. (Ja, recht auf freie Meinungsäußerung. Wichtiges Recht. Aber diese Äußerungen sind nicht mit den Werten der Eintracht vereinbar! Jedes Wochenende nach dem Polizeichor die ersten 3 Buchstaben des Alphabets zu benutzen passt einfach nicht zusammen!!! Wie kann man den Chor brüllen und dann Asbach Cola Alter Buddy als Banner hochhalten? )

    Wenn man das alles mal machen würde, wäre in der Kurve mit Sicherheit nicht (viel) weniger Kreativität, das Stadion wäre nicht leerer, aber dafür sicherer und die Stimmung unter den Fans wieder besser. Wird so schnell nicht passieren, ich weiß, weil sich einfach in der Kurve Gruppierungen etabliert haben die meinen sie stehen über dem Gesetz und haben die Macht. Aber wenn diese Gruppierungen so weiter machen wird die noch schweigende Mehrheit dafür sorgen dass diese Gruppierungen demnächst genauso bedeutungslos wie so manche Gruppe aus den 80ern. Damals hätte man auch nicht gedacht das man diese los wird- aber es hat geklappt!

    Und jetzt freue ich mich wieder über Hass und Daumen nach unten.Darüber das sich über mich aufgeregt und lustig gemacht wird. Aber ich weiß dennoch das die Mehrheit diese Kriminellen loswerden will -und wird. Im Sinne des Vereins! Ich habe nur Angst, dass dies erst passiert wenn etwas passiert. Es zu spät ist.(und es dann wieder der Polizei in die Schuhe geschoben werden soll- was dann aber nicht mehr funktionieren wird.) Es ist schon kurz vor 12!

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  14. Moin, wird interessant wie unser Verein jetzt damit umgehen wird. Denn die Verbote/Ausschlüsse müssten von Eintracht Frankfurt ausgesprochen werden.
    #keine Gewalt in unserem Stadion
    #keine Gewalt darf von unseren Fans ausgehen
    #wir wollen Fussball sehen und keine Pyroexzesse mit Gefährdung von unbeteiligten
    Nur die SGE

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  15. Ich bin bei @5, eh klar!

    Zu ‚Wir leben in einem Rechtsstaat‘: Ja, wenn du Geld hast, kannst du dein Recht einklagen. Wenn nicht, dann nicht. Wenn du das Geld für nen Anwalt nicht hast, musst du dich selbst vertreten und wirst dann im Normalfall von bezahlten Profis um dein Recht gebracht.
    So wie ÜBERALL auf dieser Welt.

    Was passiert in diesem Fall?
    Gruppe A (bezahlt vom Rechtsstaat) hat einen Konflikt mit Gruppe B (nicht bez. vom Rechtsstaat). Gruppe A bekommt Recht, was auch immer passierte. Gruppe A bekommt nicht nur Recht, sondern nutzt die Gelegenheit, um Gruppe B weiter einzuschüchtern…der Konflikt wird vom Tatort in die Privaträume der Gegner ausgeweitet..um zu zeigen, wie dominant man ist und dem Gegner das Sicherheitsgefühl zu entziehen. Diese Einschüchterung wird veröffentlicht, um Nachahmer abzuschrecken. Alles rechtens. Der normale Standard.
    Die Beispiele, bei denen es anders läuft, kannste doch an einer Hand abzählen.
    Na dann, Prost auf den Rechtsstaat!

    Die Polizei hat den Auftrag, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. In diesem Fall sorgte sie für Unsicherheit und Chaos. Sie wird aber trotzdem Recht bekommen. So wie überall auf der Welt, schließlich sind alle Länder dieser Welt Rechtsstaaten.
    ‚Ein Rechtsstaat ist ein Staat, der einerseits allgemein verbindliches Recht schafft und andererseits seine eigenen Organe zur Ausübung der staatlichen Gewalt an das Recht bindet.‘ Das ist auch in Nordkorea so, dieses Rechtsstaat-Gebabbel find ich unertragbar. Es geht hier um Dominanz.

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  16. Klar, Deutschland mit Nordkorea vergleichen.
    Du wirst immer unerträglicher, ehrlich!

    Geh nach Nordkorea und mach das was beim Stuttgart-Spiel passiert ist. Du würdest dich danach schämen dich nochmal im Forum blicken zu lassen.

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