Große Änderungen in den europäischen Wettbewerben. (Foto: IMAGO / Insidefoto)

Das Exekutivkomitee der UEFA hat am gestrigen Mittwochabend monumentale Änderungen für die Champions League, die Europa League und die Conference League beschlossen. Ab nächster Saison wird es keine Gruppenphasen mehr geben. Stattdessen wird das sogenannte „Schweizer Modell“ zum tragen kommen.

Große gemeinsame Tabelle

Bislang gab es in den Wettbewerben immer acht Gruppen mit jeweils vier Teams, von denen immer zwei Mannschaften das Achtelfinale erreichten. Das ist nun Geschichte. Was schon im Mai 2022 beschlossen wurde, wird nun Wirklichkeit: Die europäischen Wettbewerbe werden zu so etwas wie Ligen, die parallel zu den nationalen Ligen laufen werden. In diesen Ligen spielen dann jeweils 36 Vereine, die alle eine gemeinsame Tabelle (wie in der Bundesliga) haben werden. Schon aktuell waren jeweils 36 Vereine in Champions League, Europa League und Conference League vertreten. An der Qualifikation ändert sich daher zunächst nichts.

Achtelfinal-Playoffs

Jeder Verein spielt in diesem Tabellenwettbewerb zunächst vier Heim- und vier Auswärtsspiele gegen acht unterschiedliche Vereine. Welche Vereine man antreffen wird, wird nach wie vor durch Lostöpfe entschieden, die nach nationalem Erfolg und UEFA-Koeffizient bestimmt werden. Die Plätze eins bis acht der Gesamttabelle ziehen direkt ins Achtelfinale ein, die Plätze neun bis 24 müssen in die Achtelfinal-Playoffs – eine zusätzliche K.O.-Runde bei der sich weitere acht Teams fürs Achtelfinale qualifizieren. Sobald die K.O.-Runde erreicht ist, ist dann quasi auch der Weg bis ins Finale vorgegeben.

Mehr Spannung auf Kosten erhöhter Belastung

Insgesamt muss jedes Team also mindestens zwei weitere Partien spielen, im Falle der Playoffs sogar nochmal zwei Spiele mehr. Dies wird eine deutlich erhöhte Belastung für einige Vereine darstellen. Dafür soll das neue System die Spannung steigern, da besonders gute Vereine wie Real Madrid oder auch der FC Bayern nicht nach drei bis vier Spielen schon sicher im Achtelfinale ist.

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6 Kommentare

  1. Wer hat’s erfunden?
    Spaß beiseite: Oha!

    – Positiv: Für die Zuschauer sind mehr Spiele grundsätzlich schon interessant.
    – Negativ: Für die Spieler ist das eine erhebliche Mehrbelastung. Bei kürzerer Regeneration auch ein Nachteil in den anderen Wettbewerben. Noch weniger Möglichkeiten für eine vernünftige Spielvorbereitung. Die dann fehlenden Rückspiele gegen den gleichen Verein fand ich auch nicht so schlecht.
    Ich weiss nicht, ob das wirklich so gut ist…?

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  2. Furchtbar!
    Gerade die Hin- und Rückspiele in den Gruppenphasen fand ich immer toll.
    Naja, wir werden uns auch an das neue System gewöhnen (müssen).

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  3. Hab es erst so verstanden, dass es eine einzige Liga für CL, EL und ConL gibt und je nach Platzierung man dann in die K.O.-Runde des jeweiligen Wettbewerbs rutscht.
    Der Gedanke an 108 Mannschaften in einer Liga haben mich dann dazu bewegt den Artikel nochmal zu lesen…

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  4. Das erinnert mich entfernt an das Ligasystem der NFL. Am Ende ist es womöglich ein weiterer kleiner Schritt in diese Richtung.

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  5. @3, voll_adler

    Genau, drei verschiedene Tabellen (CL, EL ConfL), die miteinander nichts zu tun haben. Nicht 108 Vereine in einer Tabelle.

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  6. Wird die Spaltung der Heimatligen in diejenige mit internationalen Spielen und massig Kohle und den anderen armen Schluckern nur mit entwerteten nationalen Spielen noch weiter festigen.
    Ganz schlecht.

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