Martin Hinteregger und Daichi Kamada feiern den Siegtreffer des Japaners. Bei Kamada scheint nun auch in der Bundesliga der Knoten geplatzt zu sein. (Bild: imago images / Poolfoto)

Nach dem wilden 3:3 gegen den SC Freiburg, stand für die Eintracht ein schweres Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg auf dem Programm. Die Wolfsburger, die in der vergangenen Woche noch souverän gegen Bayer Leverkusen gewannen, sollten eine weitere schwere Prüfung auf dem Weg zum Klassenerhalt werden. Die SGE knüpfte an ihrem Aufwärtstrend an und konnte überraschend ausgerechnet auswärts mal wieder einen wichtigen Sieg landen. Dank einer kämpferischen Leistung bezwangen die Frankfurter die Wolfsburger mit 2:1. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Konsequenz vor dem Tor
Es war das große Thema des vergangenen Spiels gegen den SC Freiburg: Die Chancenverwertung. Ganze 35 Torschüsse, darunter sicher ein Dutzend an hochkarätigen Gelegenheiten. Das 3:3 war deshalb in der Nachbetrachtung viel zu wenig. Gegen Wolfsburg sollte es diesmal anders werden. Die Kaltschnäuzigkeit kehrte zurück und die Hessen konnten zwei ihrer lediglich sieben Torgelegenheiten eiskalt nutzen. Die Wolfsburger hingegen kamen trotz ihrer 19 Torschüsse nicht über ihren zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer hinaus. Hinzu kam, dass es ausgerechnet Daichi Kamada war, der kurz vor Schluss den Siegtreffer nach toller Vorarbeit von Bas Dost erzielte. Der Japaner, der vor seinem Treffer unter der Woche gegen Freiburg 24 Spiele ohne Torerfolg in der Liga blieb, scheint sich nun endlich für seinen Aufwand und seine starken Ansätze zu belohnen. Kamada war an 3 der letzen 5 Treffer direkt beteiligt und entwickelt sich allmählich zum Fixpunkt der Offensive. Auch wenn der offensive Mittelfeldspieler hin und wieder noch die falschen Entscheidungen trifft, so wie auch gestern bei einem vielversprechenden Konter, als er das Abspiel zum mitgelaufenen Mijat Gacinovic verpasste, geht der Trend des Japaners eindeutig in die richtige Richtung. Die Erfolgserlebnisse scheinen ihm Selbstvertrauen zu geben und auch Dost sollte aus seiner wichtigen Torvorlage das nötige Selbstvertrauen für den Saisonendspurt ziehen. Die Vorlage in alter Sebastien-Haller-Manier deutete an, dass der Niederländer mit seiner Größe und seiner Präsenz eben doch ein wichtiger Faktor sein kann.

Stabilisierte Defensive
Auch wenn die Frankfurter einmal mehr nicht ohne Gegentor blieben und Kevin Trapp gerade in der ersten Halbzeit mehrmals in höchster Not retten musste, ist auch im Defensivbereich ein Aufwärtstrend zu erkennen. Die Umstellung auf die Dreierkette mit dem Stabilisator Makoto Hasebe in der Zentrale hat der Mannschaft insgesamt gut getan. Die Rückkehr des Kapitäns David Abraham hat die Abwehr gestern noch einmal enorm verstärkt. Die Formation mit Hasebe, Abraham und Martin Hinteregger scheint im Moment die mit Abstand beste Lösung und Mischung zu sein. Hasebe mit seiner Erfahrung, Abraham mit seiner Geschwindigkeit und Hinteregger mit seiner Leidenschaft und seinem Kampfgeist. Auch die beiden aufgebotenen Außenverteidiger Timothy Chandler und Filip Kostic arbeiteten nach hinten und stellten sich in den Dienst der Mannschaft. Dominik Kohr und Sebastian Rode hatten das Mittelfeld mit ihrer Bissigkeit und Zweikampfhärte ebenfalls gut im Griff. Kohr, der zwar oft in für den Gegner aussichtsreichen Situationen foulte, konnte mit seiner Härte doch das ein oder andere Mal entscheidend eingreifen und das Umschaltspiel der Wolfsburger zerstören. So wie es am Ende auch der eingewechselte Lucas Torro tat. Kaum auf dem Feld, musste er in brenzligen Situationen eingreifen und gefährliche Umschaltmomente durch ein Foul unterbinden. Die Gelb-Rote Karte war zwar etwas übertrieben, aber das Eingreifen des Spaniers war von großer Bedeutung. Er stellte sich in den Dienst der Mannschaft und konnte so Schlimmeres verhindern. Der Platzverweis sollte ihn daher nicht entmutigen, denn sein Handeln war richtig und wichtig. Insgesamt ist sein Comeback als sehr positiv zu bewerten, denn auch wenn er vielleicht nicht die von Adi Hütter erhoffte Geschwindigkeit hat, ist er neben seiner Kopfballstärke auch stark im Zweikampf und sehr ballsicher.

Big Points im richtigen Moment
Nach zuletzt nur einem Punkt in drei Spielen seit des Re-Starts, hat die Eintracht im genau richtigen Moment zurück zu ihrer Stärke gefunden. Der Aufwärtstrend aus Freiburg konnte bestätigt werden und Adi Hütter scheint es gelungen zu sein, seine Mannschaft auf den Abstiegskampf einzuschwören. Gestern trat das Team enorm kampfstark auf und jeder einzelne Spieler stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Die Zweikämpfe wurden angenommen und auch wenn nicht immer alles spielerisch schön gelöst werden konnte, warf man sich doch in jeden Ball, um das eigene Tor zu verteidigen. Die Adlerträger scheinen verstanden zu haben, dass die Stunde geschlagen hat und es nun nur noch darum geht, den Abstieg in dieser verkorksten Saison zu verhindern. Der Sieg kam genau zum richtigen Zeitpunkt und nimmt nun vor dem großen Abstiegs-Gipfel im Nachholspiel gegen den SV Werder Bremen den Druck bei den Frankfurtern etwas raus. Mit einem Sieg gegen die Bremer könnten die Hessen einen riesen Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen und mit den aktuellen Leistungen, sollten die Frankfurter den wiedererstarkten Bremern in jedem Fall Paroli bieten können. Es wird nun darauf ankommen, dass die Eintracht ihre Einstellung, ihren Teamgeist und ihr neues Selbstvertrauen auf dem Platz bestätigen kann. Auch Adi Hütter sollte die neue Formation beibehalten und keine Experimente mehr eingehen. Vielleicht ist dann das Abstiegsgespenst bald schon verflogen.

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51 Kommentare

  1. Bei Kamada kann es nur ein Ziel geben: Markwert weiter steigen lassen und verkaufen. Wolverhampton und Co. werden paar Euro auf den Tisch legen, wenn er noch 2-3 gute Spiele macht. Genau das ist (was Fredi selber sagte) unsere Philosophie. Genau das sind die Spieler, die du verkaufen musst, um langfristig nach oben zu klettern. Von den Millionen dann 3 neue Kamadas holen usw.

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