Rodes erstes Jahr bei den Bayern verlief durchaus zufriedenstellend.
Rodes erstes Jahr bei den Bayern verlief durchaus zufriedenstellend.

In diesem Jahr hat es Eintracht Frankfurt geschafft seinen Kader weitesgehend zusammenzuhalten. Abgesehen von Kevin Trapp und mit Abstrichen Takashi Inui verließen die Hessen in diesem Jahr fast nur Reservisten. Das Gros an Spielern wurde stattdessen gehalten und punktuell verstärkt. Das war zur vorherigen Saison alles anders. Hier hatte die Eintracht zahlreiche Stammspieler zu ersetzen und statand vor einem großen Umbruch.

Doch wie schlagen sich Spieler wie Schwegler, Rode, Jung und Co. bei ihren neuen Vereinen? Und wo spielen eigentlich Joselu, Weis und Celozzi jetzt? Armin Veh berichtet gerne davon, dass man erst nach einem Jahr absehen kann, ob ein Neuzugang die Erwartungen erfüllt hat, oder es Nachholbedarf gibt. Deshalb haben wir für euch die Abgänge aus der letzten Saison einmal unter die Lupe genommen. Wer spielt wo und für wen hat sich der Wechsel gelohnt?

Pirmin Schwegler: Der Kapitän der Frankfurter wollte eine neue Herausforderung und fand sie bei der TSG Hoffenheim. In seinem ersten Jahr zählte er bereits früh zu den unumgänglichen Stammspielern der Sinsheimer. Zu Bundesliga-Saison 2015/2016 wurde der Schweizer auch bei den Sinsheimern zum Kapitän und zählt dort nach dieser kurzen Zeit bereits zu den Führungspielern. Einen sportlichen Sprung konnte der Defensivspezialist allerdings nicht wirklich machen. Zwar stand die TSG im vergangenen Jahr ein Platz vor den Hessen, doch in dieser Saison kann man fast von einem Fehlstart sprechen. Nach vier Spieltagen stehen nur ein Punkt und Platz 15 zu Buche.

Marc-Oliver Kempf: Der Verteidiger aus dem Adler-Nachwuchs musste in seinem ersten Jahr beim SC Freiburg viele Höhen und Tiefen durchmachen. Zwar konnte er sich gegenüber seiner Konkurrenz in der Innenverteidigung durchsetzen, doch viele Verletzungen machten ihm einen Strich durch die Rechnung und so kam das Talent nur auf 13 Einsätze. Am Ende ging es dann auch noch mit den Freiburgern in Liga 2. Dort hat er mittlerweile seinen Stammplatz verloren. Sein Ziel ist es schnellstmöglich wieder im deutschen Oberhaus zu landen.

Stephan Schröck: Nach nur einem Jahr bei der SGE ging es für den Philippino wieder zurück zu seiner alten Liebe Greuther Fürth. Dort gehörte er von Anfang an wieder zur Startformation und spielte eine persönlich gute Runde. Nach einem Innenbanriss in der Sommerpause kämpft der Nationalspieler derzeit wieder um den Anschluss. Über kurz oder lang wird er wieder eine unverzichtbare Kraft für die Franken darstellen.

Aykut Özer: Der Torwart war einer von 20 Spielern, die nach der Auflösung der U23 auf der Straße standen. Ihn zog es in die Türkei zum Erstligisten Kardemir Karabükspor. Dort patzte er gleich im ersten Spiel nach seiner Einwechslung gegen Fenerbahce und durfte danach nie wieder spielen. Dann erlitt er im Training eine schwere Verletzung. Knorpelschaden, Riss im Außen- und Innenmeniskus hieß die Diagnose und er verbrachte lange Zeit in der Reha in Frankfurt. Langfristig möchte der türkische Club den Deutsch-Türken allerdings zur Nummer 1 aufbauen.

Sebastian Rode: Die erste Saison des Mittelfeldspielers beim Rekordmeister war durchaus beachtlich. Viele hatten Rode prognostoziert, dass er absolut keine Chance auf Einsätze bei den Bayern hätte. Doch insgesamt 34 Partien aus Bundesliga, DFB-Pokal und Champions-League kamen am Ende zusammen. Sicherlich musste der Verein gerade in der Zentrale viele langfristige Verletzungen kompensieren, dennoch war auch gerade die gezeigte Leistung auf dem Platz ein wichtiger Grund, weshalb Rode es immer wieder ins Team schaffte. In der noch frischen Saison sieht es allerdings noch mau aus. Lediglich ein 7-Minuten-Einsatz gegen Leverkusen stand vor dem aktuellen Spieltag zu Buche. Oftmals musste sich der gebürtige Hesse auf der Tribüne wiederfinden. Gegen den Nachbarn aus Darmstadt durfte er allerdings von Anfang an ran und überzeugte nicht nur wegen seines Tores und der Vorlage in der Zentrale.

Alexander Hien: Der Heppenheimer gehörte zur Zukunft von Eintracht Frankfurt, aber seine Profi-Karriere war beendet, bevor sie anfing. Nach einer schweren Verletzung fand sich Hien nie wieder im Profi-Training der Eintracht wieder. Für ihn ging es nach Abmeldung der U23 zu Wormatia Worms in die Regionalliga, für die er aber auch nur zehn Einsätze bestritt. Zur neuen Saison ging es für ihn nun zu SV Wiesbaden in die Hessenliga.

Stefan Celozzi: Den Rechtsverteidiger trieb es ähnlich wie Schröck in die zweite Liga. Beim VfL Bochum entwickelte er sich schnell zum Stammspieler und ist auch nach der neuen Saison aus dieser Position nicht mehr wegzudenken. Mit den Westfalen steht er momentan an der Spitze der Tabelle. Gut möglich, dass es also in der kommenden Saison zu einem Duell mit dem Halb-Italiener kommt.

Marco Aulbach: Ihn traf das gleiche Schicksal wie seinem Kollegen Özer. Nach Auflösung der U23 hieß es für Aulbach eine neue Herausforderung anzunehmen. Diese fand er beim Drittligisten Preußen Münster. Dort musste er sich aber in der Premieren-Saison hinter Daniel Masuch und Maximilian Schulze Niehues einreihen. Auch im zweiten Jahr gibt es für ihn keinen Platz im Kader. Niklas Lomb hütet mittlerweile das Tor der Preußen.

Erik Wille: Der Abwehrspieler durfte ebenfalls wie Hien längere Zeit bei den Profis der Eintracht mittraineren aber konnte sich dort nicht nachhaltig zeigen. Ihn trieb es zu MSV Duisburg mit denen er zwar in die zweite Liga aufstieg, aber nur drei Spiele machen durfte. Nach einem Muskelfaserriss plagt sich der in Frankfurt geborene Spieler nun mit Hüftproblemen herum. Seit über einem Jahr ist an Fußball spielen nicht mehr zu denken. Derzeit befindet sich in der Reha und kämpft für sein Comeback. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass er seine Karriere bereits früh beenden muss.

Joselu: Als der Spanier die Eintracht Richtung Hannover 96 verließ, war die Bestürzung am Main groß. Bei den Niedersachsen spielte er eine durchschnittlich gute Saison und durfte sich zehn Mal in die Torschützenliste eintragen. Zur neuen Saison ging es aber direkt weiter in die Premier-League. Insgesamt bis zu 10 Millionen sollen in die Kassen der grauen Maus geflossen sein. Bei Stoke City wartet er noch auf seinen ersten Pflichtspiel-Treffer und wird sich auf einen harten und langen Abstiegskampf einstellen müssen.

Tranquillo Barnetta: Nach seiner Ausleihe ging es für den Schweizer wieder zurück nach Schalke. Anfangs noch eher selten berücksichtigt, fand er zum Ende der Saison in die Spur und gehörte zum Stammpersonal ohne aber wirklich Eindruck zu schinden. Beim Europa-League-Teilnehmer waren nach der Saison seine Dienste nicht mehr gebraucht und es ging über den großen Teich Zu Philadelphia Union. In der MLS gehört der 75-malige Schweizer Nationalspieler zu den erfahrenen und unersetzlichen Spielern.

Tobias Weis: Für Tobias Weis ging es nach seiner kurzen Leihe zur TSG Hoffenheim, die den ehemaligen Nationalspieler aber direkt weiter zum VfL Bochum verliehen. Dort sitzt er aber, im Gegensatz zu Celozzi, häufiger auf der Ersatzbank. Nach einem Syndesmosebandriss verpasste er allerdings auch weite Teil der Saison und kämpft sich derzeit wieder zurück ins Team.

Insgesamt zwölf Ex-Adler haben wir vorgestellt, obwohl dreizehn den Verein verlassen haben. Dem eifrigen Eintracht-Fan wird aufgefallen sein, dass wir Sebastian Jung unterschlagen haben. Durch die stete Berichterstattung in der Gerüchteküche haben wir auf eine weitere verzichtet. Jung befand sich unter der Woche allerdings auf der Ersatzbank der Champions-League und durfte von dort aus den 1:0-Sieg gegen ZSKA Moskau mit 17.000 Zuschauern feiern. Gegen die Alte Dame aus Berlin kamen zudem seine ersten Pflichtspiel-Minuten zusammen.

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4 Kommentare

  1. Olivier Occean sollte auch erwähnt werden. Nach seinem Kaiserslautern-Abenteuer ist er jetzt wieder bei seinem „Heimatverein“ Odds BK aktiv.

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  2. @ Pot
    Olivier Occean ist streng genommen erst seit diesem Sommer nicht mehr Spieler von Eintracht Frankfurt. Und wenn man das nicht so sieht, dann ist er schon nach der Saison 2012/2013 gegangen. In jedem Fall nicht in dem Zeitraum, indem unsere genannten Kandidaten gewechselt sind 😉

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  3. Respekt für die Leistung von Rode. Schwegler als Chef bei Hoffenheim ist OK aber ob es wirklch nur die sportliche Perspektive war bleibt fraglich. Bei uns gings ihm wohl besser.
    Dieses Gejammere, weshalb Kempf abgegeben wurde, habe ich damals schon nicht verstanden. Es war klar, dass er bei uns hinter Zambrano, Russ, Bamba und Madlung steht…evtl. auch noch hinter Kinsombi. Natürlich hatten wir letzte Saison mit einigen Verletzungen einen recht hohen Verschleiß aber man muss ihm zugestehen den Verein zu wechseln, wenn seine Chancen auf Einsatzzeiten als IV Nr. 5 oder 6 quasi bei Null liegen. Ist ja auch ein Kostenfaktor für uns. Unabhängig davon, dass er jetzt eh ständig verletzt ist und nicht mehr in die Spur findet, konnte ich seinen Abgang sehr gut verschmerzen. Allen anderen: Danke für euren Einsatz bei der SGE. Leider habt ihr nicht das Zeug dazu, diesen ambitionierten Verein langfristig weiterzubringen. Viel Erfolg weiterhin!

    (P.S., fehlt nicht noch Lanig in der Liste oder war das auch ein Wintertransfer? Habs verdrängt)

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