Die Eintracht ist auf der Suche nach dem Spielglück. (Bild: IMAGO / Hartenfelser)

Wieder kein Sieg in der Frauen-Bundesliga für Eintracht Frankfurt. Die Hessinnen verloren bei Bayer 04 Leverkusen durchaus unglücklich mit 2:3 und bleiben in der Tabelle auf Platz sieben. Vorne hatte die SGE mit einem verschossenen Elfmeter von Lara Prasnikar kein Glück und hinten traf Sophia Kleinherne mit sehr viel Pech ins eigene Tor. Mina Tanaka traf für die Werkself doppelt, Laura Freigang und Tanja Pawollek drehten die Partie zum zwischenzeitlichen Pausenstand. Leverkusen kam stark zurück und unterstreicht seine Qualität als Überraschungsteam der laufenden Saison.

Freigang kontert Tanaka

Niko Arnautis vertraute der selben Startelf wie letzte Woche, als die SGE im DFB-Pokal mit 7:1 in Andernach ins Halbfinale einzog. Laura Störzel stand kurzfristig nicht im Kader. Für sie nahm Leonie Köster auf der Bank Platz. Wie schon beim 1:1 gegen Meppen geriet die Eintracht in Rückstand. Mit dem ersten Angriff erzielte Tanaka die Leverkusener Führung: Henrietta Csiszar steckte in den Sechzehner zu der Japanerin durch, die Merle Frohms zwischen den Pfosten keine Chance ließ (7.). Frankfurt antwortete prompt in Form von Freigang. Barbara Dunst schickte Géraldine Reuteler links auf die Reise. Die Schweizerin bediente in der Mitte Freigang, die nur noch den Fuß hinhalten musste – 1:1 (12.). Freigang könnte bei dem Zuspiel leicht im Abseits gestanden sein, aber der Treffer zählt.

Pawollek dreht das Spiel

Das Spiel entschleunigte sich nach dem Ausgleich etwas. Nach einer Ecke drehte die Eintracht die Partie. Der an den zweiten Pfosten geschlagene Ball wurde länger und länger und fiel Pawollek vor die Füße. Die Kapitänin schob den Ball an Bayer-Torfrau Anna Klink vorbei zum 2:1 (25.). Die Frankfurter Führung war zu diesem Zeitpunkt verdient, aber die Werkself spielte mit und wollte ihr zweites Tor noch vor dem Pausenpfiff. Bayer Leverkusen ließ den Hessinnen kaum Räume und presste bereits 20 Meter vor dem gegnerischen Tor. Standardsituationen für die Gastgeberinnen häuften sich, brachten jedoch nichts ein.

Prasnikar verschießt Strafstoß – Frohms hält Weltklasse

Mit einem verschossenen Handelfmeter startete der zweite Durchgang. Eine Leverkusenerin schoss den Ball ihrer eigenen Mitspielerin an den Arm, jedoch konnte Prasnikar das Geschenk nicht annehmen und traf nur den Außenpfosten (47.). Im direkten Gegenzug hätte Leverkusen das 2:2 erzielen müssen. Zunächst traf Milena Nikolic nur die Latte, die nächsten beiden Abpraller parierte Frohms mit zwei Weltklasse-Reflexen, dann klärten Virginia Kirchberger und Kleinherne mit vereinten Kräften auf der Linie, bis der Ball letztendlich zur Ecke geklärt werden konnte. Frohms zeichnete sich nach 51 gespielten Minuten erneut aus, als sie einen hohen Distanzschuss über die Latte abwehrte.

Torwartfehler und Eigentor: SGE gibt Spiel aus der Hand

Leverkusen meldete sich zwanzig Minuten vor Abpfiff wieder zurück und ausgerechnet Frohms leistete sich den entscheidenen Fehler. Nach einem Eckball fälschte die eben erst eingewechselte Sjoeke Nüsken einen Distanzschuss leicht ab. Frohms ließ den Ball vor die Füße von Tanaka abklatschen, die zum 2:2 abstaubte und ihren Doppelpack schnürte. Seit dem verschossenen Elfmeter kam die Frankfurter Eintracht nicht mehr vor das Gehäuse der Werkself. Und das rächte sich: Kleinherne fälschte eine Flanke gegen die Laufrichtung von Frohms ab, sodass Leverkusen zum zweiten Mal am Abend in Front ging (77.). Die Schlussoffensive der Hessinnen blieb aus und somit blieb es bei der 2:3-Niederlage.

Bayer 04 Leverkusen-Eintracht Frankfurt 3:2 (1:2)
Tore: 1:0 Tanaka (7.), 1:1 Freigang (12.), 1:2 Pawollek (25.), 2:2 Tanaka (69.), 3:2 Kleinherne (77./ET)
Bes. Vork.: Prasnikar verschießt einen Handelfmeter (47.).

So spielte die SGE: Frohms – Santos (83. Mauron), Kleinherne, Kirchberger, Küver –  Pawollek (C), Feiersinger (68. Nüsken) – Reuteler, Freigang, Dunst – Prasnikar

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8 Kommentare

  1. Klingt, als ob die Schei…. am Schuh klebte . Wirklich schade, dass dieses Spiel so glücklos aus der Hand gegeben wurde.

    Unbedingt jetzt die Köpfe frei bekommen und im nächsten Spiel 3 Punkte holen!

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  2. So unverdient war die niederlage eh nicht. Leverkusen hatte auch noch einige gute chancen. Wenn man aber ohnehin solche fehler macht, wie die damen heute, dann schlägt man sich nunmal selbst. Darum für mich eine verdiente niederlage und leider nicht überraschend.

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  3. Leider war die Leistung zu Beginn der Saison schon eher durchwachsen. Das Schlimmste ist aber, dass die Kurve kontinuierlich nach unten geht. Man hat auch nicht das Gefühl, dass es besser werden kann.

    Von dem Pokalerfolg gegen einen Verein der zweiten Liga hat man sich blenden lassen. Wobei man auch sagen muss, dass der Unterschied zwischen den Ligen bei den Damen erheblich größer ist, als bei den Männern.

    Wenn ich überlege, dass Platz 3 das Ziel war und man nun 16 Punkte zurück liegt, stimmt die Leistung einfach nicht. Das größte Problem ist der nicht vorhandene Spielaufbau. Alles ist eher dem Zufall überlassen. Hier ist dringend das Trainerteam gefragt.

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  4. Der „Niedergang“ des Frankfurter Frauenfußballs begann schon vor Jahren als 1.FFC Frankfurt. Da hat man als einstige Macht in Deutschland schon den Anschluß an andere Clubs verloren. Daran ändert nun die Eingliederung an den Verein Eintracht Frankfurt auch nichts mehr. Wie gesagt, die Verantwortlichen sollten sich fragen, ob sie nur Mitschwimmer oder ernsthafte Mitbewerber um Titel werden wollen. Sollten sie Titel gewinnen wollen, muß alles auf den Prüfstand kommen. So kann jedenfalls nicht mehr weitergemacht werden.

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  5. Die Frauenbundesliga kann auch nur schwer mit der Männerliga verglichen werden. Es gibt nur 12 Frauschaften (ist das korrekt?) und mit einem Punkteschnitt von 0,5 pro Spiel hält man aktuell die Liga.

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