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Horst Ehrmantraut saß für die Eintracht zweimal in Leipzig auf seinem Plastikstuhl.

Die Eintracht in Leipzig: Eine Geschichte von Freundschaft, Blamage und trüber Zweitliga-Vergangenheit

Wave Gothic Treffen, Buchmesse, Universitäts- und Medienstadt. Leipzig stand lange Zeit für vieles, bloß nicht für ansprechenden Profi-Fußball. Historische Schnittmengen zwischen der Frankfurter Eintracht und den Fußballvereinen der sächsischen Hauptstadt der Herzen sind daher rar gesät. Einzig in den 1990er-Jahren kam es kurz nach der Wende zu zwei Bundesliga-Duellen und gegen Ende des Jahrtausends zu zwei gemeinsamen Spielzeiten mit dem damaligen VfB Leipzig in der 2. Liga.

Gänzlich egal war zumindest den Fans der Eintracht der Fußball in Leipzig nie. Nicht etwa, weil der Deutsche Fußball Bund (DFB) – inzwischen sesshaft in Frankfurt unweit des Waldstadions – dort gegründet wurde, sondern weil die Fanszene der SGE eine innige Freundschaft zum Traditionsverein BSG Chemie Leipzig hegt und pflegt. Zu Aufeinandertreffen mit der BSG wird es abgesehen von Freundschaftsspielen in Zukunft wohl kaum kommen, stattdessen wurde in der jüngeren Vergangenheit ein anderes Leipziger Fußballprodukt mit Millionenspenden aus Österreich nach oben gebraust. Heute nun trifft die Eintracht erstmals in ihrer Historie im Zentralstadion auf Red Bull Leipzig.

Bislang hat sich die SGE bei Pflichtspielen in Leipzig eine ausgeglichenen Bilanz erspielt. Begonnen hat alles im Jahr 1994, als die Eintracht unter Trainer Klaus Toppmöller als Titelanwärter beim Abstiegskandidaten in Leipzig antrat und unerwartet mit 0:1 verlor. Es war einer von insgesamt nur drei Saisonsiegen des VfB. Die Eintracht hatte sich bis auf die Knochen blamiert.

Wiedergutmachung erfuhren die Frankfurter drei Jahre später beim Wiedersehen in der 2. Bundesliga. In einer eher verkorksten Saison 1996/97 siegten die Hessen nach Toren von Alexander Schur und Urs Güntensperger (2) mit 3:2 auf fremdem Platz. Die Partie war eines der letzten Highlights des damaligen Doppeltorschützen. In der Folgesaison zog sich Güntensperger einen Kreuzbandriss zu und konnte nur wenig zum Aufstieg unter Trainer Horst Ehrmantraut beitragen. Zu einer historischen Figur wurde der Schweizer, der es in 47 Pflichtspielen auf 13 Treffer für die SGE brachte, dennoch. Er verdiente sich seinen Eintrag ins dicke Kuriositätenbuch der Eintracht, als er im Sommer 1998 nicht mit ins Trainingslager reisen konnte, da er in seiner Heimat eine Gefängnisstrafe wegen wiederholter Trunkenheit am Steuer und Fahrerflucht absitzen musste. Die Kündigung bei den Frankfurtern folgte auf den Fuß.

Ihr bisher letztes Pflichtspiel in Leipzig bestritt die Frankfurter Eintracht in ihrer Aufstiegssaison 1997/98, als es immerhin zu einem 1:1-Unentschieden reichte. Ab heute Abend nun wird die Geschichte zwischen der SG Eintracht Frankfurt und dem Leipziger Profifußball neu geschrieben. In Zukunft trifft der hessische Traditionsverein nicht mehr auf einen wirtschaftlich schwachen Ostklub, sondern auf einen der vielen neureichen Emporkömmlinge der jüngeren Bundesliga-Geschichte. Dass viele Fans und Verantwortliche des Vereins auf diese Konstellation gern verzichtet hätten, ist kein Geheimnis.

5 Kommentare

Fallback Avatar 1. SGECharly 21. Januar 17, 09:26 Uhr

Die Formulierung ist wahrlich gelungen:
'ein anderes Leipziger Fußballprodukt mit Millionenspenden aus Österreich nach oben gebraust'. Kompliment!

Zum Spiel. Mir ist noch nicht klar, was wir diesem schnellen RB Umschaltspiel und dem raschen Gegenpressing entgegen setzen. Zum einen würde ich ja gerne Besuschkow als Ersatz für Fabián sehen. Aber hat er schon den Blick für den Raum? Ich denke mit Schnelligkeit alleine wird man RB nicht besiegen. Schnelligkeit im Kopf ja, aber um rasch und erfahren zu reagieren und frei werdende Räume zu schließen. Soweit ich es mitbekommen habe spielt wohl RB in Bestbesetzung. Daher sehe ich diesmal eher den Schwerpunkt im defensiven Agieren, insbesondere in der Raumdeckung, beginnend im Mittelfeld.

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Fallback Avatar 2. EintrachtKafka 21. Januar 17, 18:28 Uhr

Die Aufstellung riecht nach lange Bälle auf Hrgota.
Im Training wurden weite Bälle auf Hrgota und die direkte Abnahme geübt.
Kovac setzt wohl auf Kontor.
Forza SGE!!!

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Fallback Avatar 3. EintrachtKafka 21. Januar 17, 18:36 Uhr

Hrady....
Mist!
Rutscht weg ausserhalb des 16er und geht mit den Händen hin un den heranstürmwnden hoffenheimer zu haben.
Mist!

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Fallback Avatar 4. Renegade 21. Januar 17, 18:37 Uhr

Vom Regen in die Traufe... F*ck!
Frage mich, ob es nicht besser gewesen wäre, das Tor zu kassieren und weiterhin mit 11 Mann zu spielen?!

Kann ja jetzt fast nur noch besser werden :/

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Fallback Avatar 5. SGE_Basti 21. Januar 17, 18:40 Uhr

Armes Hrady. Blöder Torwartreflex. Hätte ihn einfach laufen lassen sollen. Wahrscheinlich dann 1:0, aber wenigstens noch mit 11 vs. 11.

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