Der Moment des David Abraham – Der Kapitän trifft zum 3:1 und saugt den Jubel auf

Es war ein Debakel, eine Demütigung für den Rekordmeister Bayern München. Mit dem 5:1 gegen die Truppe von Ex-Eintracht-Coach Niko Kovac, setzte es einen auch in der Höhe verdienten Heimerfolg, nachdem man zuletzt 14 Anläufe für einen Sieg in der Liga brauchte. Es war aus bayrischer Sicht schwer zu erklären, was sich an diesem Samstagnachmittag im Frankfurter Stadion ereignete. So hoch haben die Münchener zuletzt 2009 verloren – also vor gut zehn Jahren. Frankfurt zeigte in diesem Spiel alles, was man braucht: Kampf, Leidenschaft, spielerische Qualität und eine Rückendeckung in Form der Fans, die die extra Prozentpunkte ausmachen können.

Rotation war wieder das Stichwort bei der Frankfurter Startelf. Im Vergleich zum Pokalfight gegen FC St. Pauli änderte das Trainerteam folgendes Personal: Timothy Chandler, Erik Durm, Makoto Hasebe, Daichi Kamada und Dominik Kohr nahmen auf der Bank Platz. David Abraham, Danny da Costa, Filip Kostic, Goncalo Paciencia und Djibril Sow durften sich von Beginn an beweisen.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Bayern München der vierzehn zensierten Spieler den Wert 1,54. Die Spieler werden zukünftig in Noten-Kategorien eingeteilt. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 940 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels- David Abraham: David Abraham ist gemeinhin nicht als Torjäger bekannt. Gegen Bayern München setzte er aber bereits seinen zweiten Treffer binnen kürzester Zeit. Der Capitano ist wieder zurück und wer glaubte, dass er nicht mehr auf sein altes Niveau kommen kann, dem raten wir eine Wiederholung des Bayern-Spiels zu schauen. Bissig, aggressiv und zweikampfstark. Der Innenverteidiger war der Mann des Spiels.

Filip Kostic: Ebenfalls mit der Bestnote wurde Filip Kostic bedacht. Sein Führungstor brachte die Hütter-Elf ins Rollen. Sechs Torschüsse – mehr als jeder anderer im Team. Joshua Kimmich hatte nicht den Hauch einer Chance gegen ihn, ließ sich phasenweise düpieren, ähnlich wie Mitchell Weiser vor einigen Wochen. Der Serbe scheint auf dem Höhepunkt seiner Karriere zu sein.

Martin Hinteregger: Martin Hinteregger entwickelt sich zu einem richtigen Torjäger. Der Verteidiger traf zum 4:1, räumte hinten jeden Ball ab – eine herausragende Vorstellung. Das Gegentor von Robert Lewandowski geht sicherlich auf seine Kappe, geschenkt bei der Gesamtbetrachtung seiner Leistung.

Goncalo Paciencia: Na klar musste Goncalo Paciencia auch noch treffen. Der Stürmer war Ursache für die Rote Karte durch Jerome Boateng. Wer der Meinung ist, dass er nicht filigran kann und ein Holzfuß am Ball sei, der scheint seinen Fußballsachverstand irgendwo verloren zu haben. Paciencia hat eine enorme Entwicklung in Frankfurt genommen.

Andre Silvá: Eine Trainingseinheit. Ein paar Ballkontakte. Ein vernaschter David Alaba und eine darauffolgende Vorlage zum 5:1. Es zeugt von Qualität, wenn du so schnell, so gut zurückkommst. Andre Silvá zeigte in den wenigen Minuten nach seiner Einwechslung, warum er zuletzt so fehlte.

Djibril Sow: Erstes Pflichtspieltor für Djibril Sow. Knapp 13 Kilometer spulte der Mittelfeldmotor ab. Feines Füßchen am Ball und mittlerweile auch mit der nötigen Ruhe und Konzentration am Ball.

Bas Dost: Es ist schon verwunderlich, dass Bas Dost bei einem Fünf-Tore-Erfolg nicht trifft. Es zeigt die Qualität seiner Mitspieler. Der Niederländer war dennoch ungemein wichtig. Mit seiner Wucht tankte er sich immer wieder durch. In Haller-Manier schirmte er Bälle ab und verteilte sie. Starker Auftritt.

Sebastian Rode: Sebastian Rode legte nach zuletzt dürftigen Auftritten endlich wieder einen Gang höher ein. Starke Raumbehauptung und präzise Pässe. Der ehemalige Münchener zeigte seinem Ex-Klub, wie man seine Stärken auf den Platz bringt.

Gelson Fernandes: Gelson Fernandes ist ein ganz wichtiges Rädchen im System Hütter. Kein Spieler schafft es so oft, dem Gegner den Ball zu klauen. Er wird so häufig unterschätzt und doch ist er so wichtig.

Frederik Rönnow: Frederik Rönnow hätte sicherlich gerne zu Null gespielt. Dennoch darf der Schlussmann zufrieden mit seiner Leistung sein. Auch wenn man sagen muss, dass er nicht sehr häufig geprüft wurde. Aber auch ihm ist ein Qualitätssprung anzumerken.

Evan N’Dicka: Zweikampfmonster Evan N’Dicka hatte es mit den Großen der Bundesliga zutun. Nervosität war ihm nicht anzumerken. Bemerkenswert mit welcher Ruhe und Abgeklärtheit er seinen Job erledigt.

Danny da Costa: Danny da Costa legte eine Boss-move-Flanke hin. Abraham versenkte sein Zuspiel. Der Rechtsverteidiger wirkte endlich wieder frisch und ausgeruht. So darf es weiter gehen.

Mijat Gacinovic: Etwas seltener in Aktion, dennoch mit einer ordentlichen Vorstellung. Nach seiner Hereinnahme sah Mijat Gacinovic häufig viel Freiraum vor sich, den er gut nutzte. Deutlich couragierter und fehlerfreier als gewohnt.

Daichi Kamada: Daichi Kamada sah im Vergleich etwas schlechter aus. Verlor häufig die Bälle und konnte den Platz, der sich ihm bot, nicht gewinnbringend nutzen. Dennoch geschenkt.

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5 Kommentare

  1. Weiß jemand wie sich Rebic gestern so angestellt hat gegen lazio?
    Haller hat auch eine Durststrecke.

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  2. Wenn die Spieler gegen Lüttich und Freiburg auch so spielen, dann benote ich gern wieder so 🙂

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  3. @1 habe das Spiel gesehen: Ante leider wie ein Fremdkörper im Spiel von Milan. Kriegt kaum Bälle, trifft andauernd falsche Entscheidungen und läuft leicht verwirrt irgendwo rum.

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  4. @3
    Lach, das würde ich auch mal so sehen.

    Hoffe aber sehr, dass wir den Schwung von Samstag da mitnehmen, auch wenn beide Spiele auswärts sind. Werden beides harte Nüsse. Auch der Weltpokalsiegerbesieger ist ein schöner Titel ohne langfristigen sportlichen Wert geblieben. Soll heißen leider gab es gegen die Bayern auch nur drei Punkte auch wenn es gefühlt zehn sind.

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