22.08.2015, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - FC AugsburgBruno Hübner musste einige dicke Bretter durchbohren, bis er bei Eintracht Frankfurt wirklich die Anerkennung bekam, die ihm heute zugute kommt. „Wenn man durch die Innenstadt geht, ist eine große Zufriedenheit zu spüren. Die Fans und die Menschen, die mit Eintracht Frankfurt verbunden sind, respektieren unsere Arbeit schon„, freut sich der Sportdirektor der Hessen im Gespräch mit dem hr-sport. Das war im Jahr 2011, als der 54jährige anfing, noch ganz anders. Nach dem „Abstieg der Schande“ lag der Club in Trümmern. Der Ruf war – auch dank des Anhangs, der sich selbst als „Randalemeister“ kürte – zerstört und dem damaligen „Alleinherrscher“ Heribert Bruchhagen sollte fortan ein Sportdirektor zur Seite gestellt werden.

Hübner verließ den MSV Duisburg und sah sich sofort mit dem Vorwurf konfrontiert, dass er doch nur unter Patriarchen wie Heinz Hankammer (SV Wehen-Wiesbaden) oder Walter Hellmich (Duisburg) arbeiten könne. Bruchhagen reagierte damals nicht sonderlich erfreut über diese Kritik und verteidigte die Entscheidung mit scharfen Worten in der Frankfurter Rundschau: „Die Unterstellung, ich würde jemanden nehmen, der mir an der Hand läuft, ist unverschämt. Ich habe immer Vertrauen delegiert. Und ich war um einen starken Manager bemüht.“ Den bekam er – und einen fleißigen gleich mit dazu. Der aus Mainz-Kastel stammende Hübner ging mit Feuereifer ans Werk und holte Armin Veh als Coach an den Main – der Beginn einer dreijährigen Erfolgsgeschichte, die mit dem Einzug in die Europa League und tollen Spielen in diesem Wettbewerb gekrönt wurde. Es ist kein Geheimnis, dass das Verhältnis zwischen den beiden für den Sport Hauptverantwortlichen Personen ein gutes ist: „Wir sind sehr ähnlich in unserem Denken. Wir tauschen uns konstruktiv aus, und am Ende des Tages zählen die Argumente. Von daher ist es schon ein Stück weit leicht, mit Armin Veh zusammenzuarbeiten. Ohnehin sollten Sportdirektor und Trainer immer eine sehr harmonische Zusammenarbeit pflegen.“

Pflegen ein gutes Verhältnis zueinander. Bruno Hübner (li.) und Armin Veh (re.).
Pflegen ein gutes Verhältnis zueinander. Bruno Hübner (li.) und Armin Veh (re.).

In seiner jetzt schon etwas über vierjährig laufenden Amtszeit tätigte der Sportdirektor einige Transfer, die richtig weiterhalfen und dafür sorgten, dass die Hessen inzwischen mit viel Zuversicht in die Zukunft blicken können. Natürlich bekommt auch Hübner mit, dass vor allem die Fehleinkäufe (mit Jan Rosenthal, Olivier Occean oder Rob Friend gibt es gern genannte Beispiele…) thematisiert werden. Dieser Tatsache aber blickt er ganz entspannt entgegen: „Das ist halt so in unserer Branche üblich. Im Fußball möchte jeder mitreden. Da erinnern sich viele eben an den einen oder anderen Spieler, der nicht eingeschlagen ist, und konfrontieren dich damit. Das andere wird oftmals als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt.“ Im Umfeld der Eintracht werde die Kritik im Großen und Ganzen ganz sachlich geäußert – „da kann ich gut mit umgehen.“ Man kann auch nicht sagen, dass der Hesse keine Glücksgriffe getätigt habe. So bekam man für Kevin Trapp, der 2012 für 1,5 Millionen Euro vom 1. FC Kaiserslautern losgeeist wurde, in diesem Sommer fast 10 Millionen Euro von Paris Saint-Germain.

Es erfülle ihn schon mit Stolz, dass der Schlussmann der Eintracht jetzt für einen der Topclubs in Europa spielen dürfe – und das auch noch in der Stammelf. Alle 270 Minuten bestritt der gebürtige Saarländer zwischen den Pfosten des Nobel-Clubs aus der französischen Hauptstadt. So ein Transfer, erklärt Hübner, erhöhe auch den Stellenwert des ganzen Clubs – und natürlich auch seinen persönlichen: „Von daher besteht auch eine große Zufriedenheit, dass wir beide diese Entwicklung bei Eintracht Frankfurt genommen haben: er auf dem Sprung zur Nationalmannschaft und bei einem Top-Club in Europa und ich mit meiner persönlichen Entwicklung bei der Eintracht und der sportlichen Entwicklung des Vereins.“

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21 Kommentare

  1. Kurze arbeitsrechtliche Frage: ist es nicht so, dass man mit einem Mitarbeiter nur ein oder zweimal einen befristeten Vertrag abschließen darf und ihn dann unbefristet einstellen muss? Oder ist das in der Führungsebene anders?

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  2. Du kannst ihn mehrfach befristet einsellen , wenn es für verscheidene „Projekte “ ist. Für das gleiche gehen nur zwei Verlängerungen 😉 Und Grantler, GK oder SB, das könnte in der Tat noch kommen . Dieses „Stand heute“ ist der Hinweis.

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  3. jung und grosskreutz holen
    medo und evtl flum noch abgeben
    königstransfer: reinhold Fanz als reaktivierter Allesfeldspieler. Spitzname: Über-Maradonna

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  4. Wenn wir Großkreutz holen, dann verlier ich den Glauben an Hübner! Dann können wir auch Jermaine Jones zurückholen!
    Ich würde Medo, Flum und Ignjovski noch abgeben und dafür für RV Zimmer holen und für Zentrum noch Gaudino. Ist nen saustarker Junge und nun ist er bei Bayern erst mal außen vor. Bevor nen anderen Verein sein Können entdeckt, sollten wir jetzt zuschlagen und ihn billig verpflichten. Der ist nen richtig guter und wir mit Sicherheit besser als es Schwegler, Rode oder Hasebe jemals waren oder sein werden!

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  5. Ich dachte nicht, das jemand den Namne von Judas J. nochmal hier nennen würde. Der soll ne Reise zum Mars machen. 😉 Zimmer ist für mich keine Verstärkung. Hab den öfter spielen sehen und halte nix von ihm. Gaudino ist gut, das wäre in der Tat gut. Denke aber nicht , das das passieren wird. Jung nehme ich sofort, bei Problem-Kevin bin ich unsicher. Würde uns sportlich helfen, aber passt der ins team und zur Eintracht?

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  6. Wow, GK mit NadW zu vergleichen ist schon mehr als abenteuerlich. Was hat sich der Typ eigentlich zu schulden kommen lassen? Er hat besoffen in eine Hotellobby gepinkelt und einen Döner geworfen. Ich denke die Reinigung hat er für die Lobby gezahlt und bzgl. des Döners wurde so weit ich mich erinnern kann das Verfahren eingestellt.
    Warum denkt man nun er passt nicht ins Team bzw. zur Eintracht? Eins vorneweg: Ich find den Kerl nicht wirklich sympathisch und befürchte auch, dass da mehr Masse als Klasse im Kopf ist aber das sind für mich alles noch keine Gründe oder Argumente um beurteilen zu können ob er ins Team passen würde oder nicht.
    Eigentlich ist er das was hier die Mehrheit immer von unseren Spielern verlang. Vereinstreu, authentisch und das Gegenteil vom Geldgeilen Profi. Die Abwanderungsgedanken macht er sich ja nicht des Geldes wegen sondern weil er spielen will. Und damit zum sportlichen. Ich habe das schon mal geschrieben. Er würde uns sportlich mehr als gut zu Gesicht stehen. Kann LA, RV und RA spielen. LA und RV sind unsere Problempositionen und auf RA kommt nach Ilse Aigner nicht mehr viel. Daher würde ich ihn sehr gerne hier sehen.

    Zu den möglichen und hoffentlich noch stattfindenden Abgängen: Medo, Iggy ( sofern noch jemand kommt ), Kadlec. Sollten hier die 2,5 Mio Ablöse stimmen dann kann ich nur sagen verkaufen. Halte eigentlich viel von ihm aber wenn es einem Spieler nicht gelingt in 3 Jahren und bei 2 Trainern nie wirklich nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen dann kann dies alles nicht nur an den Trainern und nicht nur am fehlenden Vertrauen bzw. den Einsatzzeiten liegen. Dann liegt es zu großen Teilen auch am Spieler. Einstellung etc.

    Lieber die 2,5 Mio genommen und zusammen mit dem bisschen was wir für Inui bekommen haben in GK oder sofern noch möglich Jung investieren.

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  7. Beim sportlichen gebe ich Dir recht. Und was gegen ihn spricht , hast Du aus meiner Sicht schon beantwortet. Er erscheint mir nicht wirklich sympathisch, hab da nur bedenken wegen der Chemie im Team

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  8. Medo, Iggy und Flum abgeben? Die wollen doch gar nicht weg. Zimmer will in Kaiserslautern bleiben. ich würde mich über die Rückkehr von SJ freuen, glaube aber nicht, dass er das will

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  9. Wir haben meiner Meinung nach unsere größten Baustellen auf den Außenbahnen und wenn wir für diese Baustellen einen flexiblen Spieler bekommen können, der zudem mit seiner Dynamik ein Team mitreisen kann, Nationalspieler und mehrfacher deutscher Meister war, dann sollte das passen. Ich habe den Eindruck, KG ist – sager wir’s mal höflich – einfach gestrickt, aber ich glaube auch, dass er sich vom Typ bei uns auf dem Platz genau so reinhängt wie in Dortmund. Wenn er nicht brennen würde, könnte er genau so gut in Dortmund für ein Jahr und ein Millionengehalt den Grüßonkel machen. Der Kerl will kicken! Bei uns? Warum nicht.

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  10. @8
    Erklär mir bitte warum du Bedenken hast wegen der Chemie im Team weil er DIR unsympathisch ist. Wir können doch die Person GK überhaupt nicht bewerten weil wir ihn überhaupt nicht kennen. Vllt. ist das ein Typ wie Butscher, einen den man in jedem Mannschaftsgefüge gerne dabei hat. Kann doch sein, kann aber auch anders sein. Weiß niemand hier.

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  11. Aus dem Gedächtnis
    LA unter Schaaf
    Inui
    Piazon
    Kadlec
    Ignjoski
    Medojevic
    Hasebe
    Stendera
    Kittel
    Djakpa
    Waldschmidt
    10 Spieler das müßte ein Rekord sein.
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  12. Ich bin der Meinung, dass ein Spieler ins team passen muss. Da habe ich in dem Fall meine Zweifel . Das ist ein Gefühl, kein logisch begründbares Argument. Seine Interviews in den letzten Jahren haben den Eindruck bei mir eingeprägt. Aber die Verantwortlichen der Eintracht werden das sicher beurteilen können, sie haben da ja ihre Quellen.

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  13. Ich würde den Gacinovic gerne mal spielen sehen um sagen zu können ob wir noch nachlegen müsssen.
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    Der Junge hat 1,5 Millionen gekostet.
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    Was soll der sein ? Eine Investmentanlage oder eine Schaufensterpuppe.
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  14. @14
    Dann geh doch mal ins Training. Bei deinem Sachverstand sollte doch eine Bewertung dann kein Problem sein, oder? Außerdem sind ja noch Ferien.

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  15. Ich bin der Meinung wir benötigen dringend einen gestandenen Spieler für Links Außen.
    Aus diesem Grund kann ich die Aussage von BH nicht ganz nachvollziehen weshalb die Planungen Stand heute abgeschlossen sind.

    Klar haben wir viele talentierte Spieler die diese Position irgendwann mal begleiten können. Wir benötigen aber aktuell einen gestandenen Spieler der Inui eins zu eins ersetzen kann.
    Man kann über Inui sagen was man will aber an guten Tagen hat er uns viel Freude bereitet. Leider waren die Tage eher selten.

    Ich würde mir ja wünschen das man eventuell nochmal bei Sidney Sam nachhakt. Allerdings nur als Leihgeschäft. In dieser Zeit könnten sich die jungen Spieler in seinem Schatten weiterentwickeln.
    Wer dann nach seinem Abgang die Position begleiten wird, wird die Zeit zeigen aber ich traue es
    allen Talenten der Eintracht zu.

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  16. Sam ist aktuell nicht mal bei Schalke im Kader. Außerdem haben wir auf der Position mehere Spieler die spielen können. Man muss ihnen auch das Vertrauen schenken. Bisher haben sie nicht enttäuscht. Und mit Gherezifer, Castaignos, Kadlec, Waldschmidt und im Lauf der Saison auch Kittel, sollte das reichen. Zumal auch Gacinovic dazustossen wird.

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  17. Kadlec ist ein Stürmer . Luc ebenfalls . Aus denen zwei wird nie ein LA.
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    Joel bekommt von Oczipka keinen einizigen Ball. Tracking Statistik Kicker
    Waldschmidt wäre als LA für eine komplette Saison ein bisschen dünn.
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    Kittel …. fehlt mir der Glaube das er …..
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    Medo,Iggi,Flum als LA …..Soll sich jeder selber seine Mei…..
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    Gacinociv ……..Wenn Gacinovic keine Option ist , dann ist das ehrlich ein bisschen dünn.

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  18. Ich bin froh , das wir die Jungs nach zwei Spielen schon abschliessend beurteilen können. Und natürlich würde Otsche jedem anderen den Ball zuspielen, nur Joel halt nicht. Kadlec und Luc haben schon als Liknsaußen gespielt und können das auch. Im übrigen hat auch Großkruetz ne andere Stammposition und ist normalerweise kein LA. Daher kann ich das so nicht nachvollziehen. Und jeder von den Jungs ist mir lieber als ein Sam, der erstmal so fit werden muss, das Breitenreiter in in den Kader aufnimmt. Bei Kittel gebe ich Dir Recht. das weiss man nicht, da kann man nur hoffen.

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  19. @Joe der Adler
    Du sagst selbst wir haben genug Spieler die diese Position spielen „können“. Damit sagst du aber auch, dass du selbst nicht sicher bist ob einer Spieler tatsächlich dauerhaft gemacht ist für die Position.

    Mir ist es aber lieber man hat einen Spieler im Kader wo man genau weiß das er auf der Position spielen kann. Die Sicherheit ist bei einem Spieler wie Sam oder auch Großkreutz gegeben.

    Nicht falsch verstehen ich möchte auf keinen Fall das man einen Spieler für diese Position fest verpflichtet aber um kurzfristig dieses Baustelle zu schließen ist ein Leihgeschäft für ein Jahr eine Option die man nutzen sollte.
    In ein oder zwei Jahren wird einer deiner genannten Spieler auf jedenfall diese Position bei der Eintracht besetzen.

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  20. Ich sage das, weil wir den Jungs die Spielanteil geben müssen. Keiner wird alle Spiele über 90 Minuten machen. Daher die Aussage.

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