Wolfsburg war für die Eintracht heute eine Nummer zu groß. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Ohne personelle Änderungen schickte Niko Arnautis die SGE-Frauen in das Spitzenspiel gegen den VfL Wolfsburg. Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen pfiff die Unparteiische Karoline Wacker die Partie pünktlich an. Direkt war die Begegnung auf einem sehr hohen Niveau. Wie schon vor einer Woche in München geriet Eintracht Frankfurt mit der ersten gefährlichen Aktion in Rückstand: Über rechts brach der VfL nach neun Minuten durch und spielte flach einen scharfen Ball vors Tor. Pauline Bremer legte nochmal quer auf Jill Roord, die mit etwas Mühe zum 1:0 netzte. Eine Frankfurterin fälschte den Schuss noch leicht ab.

Heim-Debakel bahnt sich an: 0:3 nach 26 Minuten

Wolfsburg legte nach einer Ecke nach. Lena Lattwein stieg am höchsten, traf den Ball perfekt und köpfte diesen unhaltbar entgegen der Laufrichtung von Merle Frohms zum 2:0 (14.). Der SGE war zu diesem Zeitpunkt wenig vorzuwerfen, weil der Tabellenführer einfach schönen Fußball spielte. Laura Feiersinger (19.) und Verena Hanshaw (23.) forderten Almuth Schult zwar im gegnerischen Gehäuse, aber stellten sie nicht wirklich vor eine Herausforderung. Es drohte eine deftige Klatsche, denn die Gäste blieben gnadenlos effektiv. Felicitas Rauch flanke einen Freistoß von der Strafraumkante zum Tor hin. Roord verlängerte die Flanke per Kopf zum 3:0 nach 26 Minuten.

SGE zeigt Reaktion in Halbzeit zwei

Bremer setzte mit dem 4:0 den Schlusspunkt des ersten Durchgangs. Wolfsburg kombinierte sich durch die Frankfurter Hälfte und fand mit Bremer die richtige Abnehmerin, die den Angriff vergoldete. Mit einer Hypothek von vier Gegentreffern musste Arnautis sein Team in der Pause wieder aufbauen. Es kamen dieselben elf Adlerträgerinnen aus der Kabine, die bei Anpfiff auf dem Feld stand. Nach 65 Minuten war wenig geschehen, weil die Gäste auch ein, zwei Gänge runter geschaltet haben, und Arnautis wechselte vierfach: Unter anderem tauschte er seine Doppelspitze komplett aus.

Reuteler schießt den Ehrentreffer

Auch wenn niemand im Stadion mehr so wirklich daran geglaubt hat, dass Wolfsburg dieses Spiel noch aus der Hand gegeben hätte, zeigten die Gastgeberinnen eine Reaktion und waren nach dem Seitenwechsel besser im Spiel als vorher. Géraldine Reuteler erzielte fünf Minuten vor Abpfiff doch noch den Frankfurter Ehrentreffer. Einen langen Ball aus dem Mittelfeld nahm die Schweizerin gekonnt an und zimmerte ihn unhaltbar in den Knick. Reuteler feierte erst vor zwei Wochen nach einem Kreuzbandriss ihr Comeback – zumindest ein Lichtblick für die SGE an diesem unglücklichen Tag. Die 1:4-Niederlage ist ein bitterer Rückschlag, den die Hessinnen schnell abhaken müssen. Am Freitag, den 1. April, ist Eintracht Frankfurt beim Tabellenschlusslicht aus Jena zu Gast. Vielleicht der richtige Zeitpunkt, um sich den Frust von der Seele zu schießen.

Eintracht Frankfurt-VfL Wolfsburg 1:4 (0:4)
Tore: 0:1 Roord (9.), 0:2 Lattwein (14.), 0:3 Roord (26.), 0:4 Bremer (45.), 1:4 Reuteler (85.)

Die spielte SGE: Frohms – Santos, Kleinherne, Doorsoun, Hanshaw (80. Köster) – Nüsken – Feiersinger (65. Johannsdottir), Dunst (65. Mauron) – Freigang (C) – Prasnikar (65. Reuteler), Anyomi (65. Martinez)

VfL Wolfsburg: Schult – Wilms, Hendrich (66. Wedemeyer), Janssen (C), Rauch – Lattwein (55. Popp), Oberdorf (77. Knaak) – Huth (C), Roord, Jonsdottir (46. Blomqvist) – Bremer (66. Smits)

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4 Kommentare

  1. Freut mich für Reuteler nach der langen Pause. Das Spiel jetzt abhaken und sich in der Analyse abschauen, wie es in der deutschen Spitze läuft und wie wir da schnell auch hin kommen. Aufstehen, trainieren, und weiter geht’s!

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  2. Naja, immerhin die zweite Hälfte gewonnen. Mund abbutze und draus lernen. Das wird schon werden….

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  3. So sieht’s aus. Es sind noch einige Punkte zu holen, wenn wir es schaffen jetzt wieder zuzulegen ist Platz drei weiterhin drin.

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  4. Ich denke es gibt noch einige Lücken zu den TOP-Teams. Ich finde die Entwicklung überragend, sicherlich muss man die Spiele gegen Wolfsburg und Bayern analysieren, warum Sie weiter sind, was sie anders machen oder halt, wie man die Lücken schließen kann. Aber unser Weg ist da sicherlich richtig und dazu gehören auch solche deftigen Niederlagen wie jetzt gegen Wolfsburg.

    Ich denke in Abschneiden zwischen Platz 3-5 ist jetzt gar nicht so schlecht. Es sind noch vier Spiele zu spielen; unseren Damen spielen noch gegen Jena (12.), Leverkusen (7.) und Bremen (9.). Konkurrent Hoffenheim spielt noch gegen Leverkusen (7.), Bremen (9.) und Sand (11). Potsdam spielt noch gegen Köln (8.), Bayern (2. ). Dazu gibt es noch die direkten Duelle Hoffenheim gegen Potsdam sowie Frankfurt gegen Potsdam. Das bedeutet Platz 3 ist auch noch hart umkämpft und machbar. Ich meine der dritte ist auch für die CL qualifiziert.

    https://www.dfb.de/flyeralarm-frauen-bundesliga/spieltagtabelle/?no_cache=1

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