Stefan Reinartz (r.) und der Eintracht blieb ein verdienter Sieg in Hoffenheim verwehrt.
Stefan Reinartz (r.) und der Eintracht blieb ein verdienter Sieg in Hoffenheim verwehrt.

Ein Ergebnis, zwei Gefühlswelten. Waren die Frankfurter Eintracht und ihre Fans in der Vorwoche mit einem torlosen Remis gegen den FC Bayern München noch glücklich, so hingen am Sonnabend nach dem gleichen Resultat gegen die TSG Hoffenheim ein wenig die Köpfe. Trotz einer ansprechenden Auswärtsleistung und zahlreicher guter Einschussmöglichkeiten kam die Eintracht im Kraichgau nicht über eine 0:0-Punkteteilung hinaus.

Im Vergleich zum Bayern-Spiel musste Frankfurts Trainer Armin Veh Slobodan Medojevic durch Stefan Reinartz ersetzen. In der Grundformation stellte der 54-Jährige auf ein 4-4-2-System um, in dem Aleksandar Ignjovski etwas überraschend auf dem linken Flügel zum Einsatz kam. Die Anfangsphase gehörte dennoch dem heimschwächsten Team der Liga, das durch Kevin Kuranyi zur ersten kleineren Chance der Partie kam (4.). Die Antwort der Eintracht war ein Warnschuss von Alexander Meier, den Oliver Baumann im TSG-Tor parierte (5.). Nach verbissen geführten ersten zehn Minuten mit zahlreichen Zweikämpfen übernahmen die Gäste die Kontrolle und setzten immer mehr spielerische Akzente. Hoffenheim hingegen rannte zusehends dem Geschehen hinterher. Wiederum Meier (11.) sowie Haris Seferovic (13.) mit der bis dato dicksten Gelegenheit fanden erneut ihren Meister in Baumann.

Der ehemalige Freiburger Keeper blieb auch weiterhin der Mann des Spiels und im weiteren Verlauf der einzige Hoffenheimer, der sich den Frankfurtern ernsthaft entgegenstellte. Seferovic (17.) und Marc Stendera (22.) vergaben die Gäste-Chancen Nummer vier und fünf – natürlich gegen Baumann. Den Spielverlauf auf den Kopf stellte auf der Gegenseite um ein Haar Kuranyi, der vom neuen TSG-Trainer Huub Stevens erstmals seit zwei Monaten in die Startelf beordert wurde, und nur an einem starken Reflex von Lukas Hradecky scheiterte (23.). Eine weitere Stendera-Schusschance (31.) leitete die umstrittenste Phase der Begegnung ein. Zunächst verwehrte Schiedsrichter Knut Kircher Makoto Hasebe einen berechtigten Foulelfmeter nach einer Attacke von Jin-Su Kim (41.), ehe er unmittelbar vor der Pause einen Treffer von Stefan Aigner zu Unrecht wegens Abseits zurückpfiff.

Der Eindruck der rund 30.000 Zuschauer in der Sinsheimer Arena, dass der erste Treffer der Frankfurter nur noch eine Frage der Zeit sei, erhärtete sich, als Ignjovski kurz nach Wiederbeginn den nächsten Hundertprozenter liegen ließ. Nach einem tollen Solo von Bastian Oczipka kam der Serbe aus fünf Metern frei zum Schuss und jagte das Leder über das Tor – unglaublich! Zwar fand Hoffenheim bis auf eine gute Direktabnahme Kevin Volland (54.) auch in Durchgang zwei nicht statt, doch der SGE gelang es bis zum Schlusspfiff nicht, die klare Überlegenheit in Treffer umzumünzen. Aigner (64.) und Stendera (73.) vergaben die letzten Chancen gegen den überragenden Baumann. Noch bitterer als das unnötige Unentschieden war an diesem Tag nur die fünfte Gelbe Karte für Seferovic. Der Schweizer fehlt damit im Heimspiel am kommenden Samstag gegen Bayer Leverkusen.

Tore: Fehlanzeige.
Schiedsrichter: Knut Kircher.
Zuschauer: 30.150.

TSG Hoffenheim: Baumann – Strobl, Süle, Bicakcic, Kim, Rudy (60. Polanski), Schwegler, Volland, Schmid, Vargas (66. Amiri), Kuranyi (79. Szalai).

Eintracht Frankfurt: Hradecky – Hasebe, Zambrano, Abraham, Oczipka, Reinartz, Stendera, Ignjovski, Aigner (90. Kinsombi), Seferovic (89. Castaignos), Meier.

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9 Kommentare

  1. Hmmmm ja najaaaaaa. Klar hat er gut gehalten. Aber so doll waren die Chancen jetzt nicht. Viel auf „Mann“ und „halb hoch“ … Pflichtaufgaben für einen BuLi Torwart. Nix großartiges.

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  2. Habe ich bereits in einen vorangegangenen Thema schon gesagt das unser Sturm heute leider 2. Klasse war und damit meine ich die Schußgenauigkeit. Baumann hat sich nicht sehr anstrengen müssen die Schüsse zu parieren. Alle Schüsse kamen direkt auf dem Mann, dass kann man besser machen, Jungs. Das kann und muß man von einem Erstligakicker erwarten. Kurzum wir hätten nach den ersten 45min. 2:0 führen müssen.
    Und Jungs lernt endlich mal Flanken zu schlagen die auch zum Mann kommen.

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  3. Übrigens geile Stimmung aus dem Gästeblock, quasi die ganze zweite Halbzeit durch. Achtzehntes Heimspiel…

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  4. zu kritisieren gibt es immer was, wir haben nur eine durchschnitts-bundesligamanschaft, da kann kaum mal alles passen. aber was ich sehen will: die solln alles geben! das habe ich gesehen, insofern bin ich zufrieden. und oft genug gehen solche spiele auch noch komplett in die hose wenn der gegner mal einen doofen konter fährt. also punkt geholt, konkurrenz auf abstand gehalten, also alles ok!

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  5. ich versteh die Einwechslungen von Veh nicht, was soll das, in der nachspiel zeit nochmal 20 Sekunden rausholen ? Hää…das war mal..1990 …Veh ey echt…kann mir keiner erzählen das der so Trainiert/Arbeitet…bah

    war das für die auflaufprämie oder was ? also taktisch war das nicht.

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  6. Das zweite 0:0 mit dem ich zufrieden bin. Die SGE war die bessere Mannschaft, Iggi hät’s machen müssen. Aber wie oft haben wir solche Spiele noch verloren (sh. Joto).
    Keinen Vorwurf an den Schiri, das Einhaken des Abwehrspielers konnte er nicht erkennen. Makoto wurde so gefoult, dass sein Hinfallen dann (in meinen Augen) wie eine Schwalbe aussah. Da hilft nur der Videobeweis.

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  7. Das Positive an diesem Tag überwiegt ganz klar. Wir haben die TSG Hoffenheim in ihrem Stadion beherrscht wie selten zuvor. Wir standen hinten stabil, haben wieder prima verschoben, die Räume gut dicht gemacht und die WICHTIGEN Zweikämpfe gewonnen im letzten Drittel. Nach vorne hin haben wir teilweise wieder aufblitzen lassen, was eigentlich in uns steckt – schöne Passstafetten, teils wirklich gute Diagonalbälle – vor allem von Stendera – und vorne waren wir sehr beweglich und flexibel. Wir haben nur drei Chancen zugelassen, auch Volland, Vargas und Schmid waren völlig abgemeldet. Und warum der Huub Stevens Kevin Kuranyji (*hust* koppweh – der hätte uns diese Saison sicherlich in Richtung Europa League geschossen…) so lange drin ließ, weiß wohl nur er – das war ja grauenhaft, was der gezeigt hat.

    Alles in allem aber scheinen wir uns wirklich gefangen zu haben. Schade, dass Iggy das Ding so gnadenlos verballert hat, der Ball muss einfach drin sein. Bei den restlichen Chancen gebe ich den meisten recht – da musste Baumann nicht so viel machen -Ausnahme: Die Dinger von Seferovic (in der Anfangsviertelstunde) und auch das von Aigner aus der Drehung (in der Endphase) waren schon richtig dick.

    Aber so kann es weitergehen – jetzt nicht nachlassen und in zwei Wochen gegen Leverkusen an die gute Leistung anknüpfen!

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  8. Lieber Christopher …….nimmt doch mal zur Kenntnis das Zambrano einen Lewandowski mit angezogener Handbremse ausgeschaltet hat…..Zambrano ist für jeden Stürmer schwer zu bespielen …..
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    Ich glaub nachwievor an Kuranyi….
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    Hätte Russ gestern gespielt anstatt Zambrano wäre das Spiel gestern anders ausgegangen……
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  9. Hat er aber nicht – daher erneut eine haltlose These. :O)

    Kuranyi war zwar gestern nicht gut, das stimmt, aber dennoch sogar insgesamt auffälliger als Vargas und Volland; aber der Kuranyi ist mit Sicherheit keine Verstärkung für einen Bundesligisten mehr.

    Ich fand Kuranyi früher auch gut, aber da ist nicht mehr viel vorhanden von dem was ihn mal stark gemacht hatte.

    Sonst Christopher sehe ich alles wie Du, seit 3 Spielen ungeschlagen und bei 2 Angstgegnern auswärts nicht verloren wo wir sonst fast immer mit 0 Punkten heimfahren.

    Als einzige Mannschaft gegen Bayern nicht verloren, das ist alles sehr gut und man sieht dass auch der von manchen über Gebühr kritisierte Veh die richtigen Schlüsse gezogen hat und sein Wunsch-System und seine eigentliche Spielidee so umgestellt hat, dass die Mannschaft wieder ihre Stärken auf den Platz bekommt.

    Mein Fazit lautet daher genau so wie es schon seit langem lautet: Vertraut einfach auf alle unsere Leute bei der SGE; die wissen schon was sie machen. Nicht alles klappt natürlich – aber richtig kritisch war es bei uns seit Jahren eigentlich nicht.

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