Niko Arnautis kann mit der SGE in die Champions League einziehen. (Foto: IMAGO / Hartenfelser)

In einem spektakulären Spiel setzten sich die Eintracht-Frauen gegen Juventus Turin im Elfmeterschießen durch. Heldin wurde Torhüterin Stina Johannes, die nicht nur den fünften Schuss der Italienerinnen hielt – und damit die Frankfurterinnen im Spiel hielt – sondern auch den entscheidenden Strafstoß parierte und so die SGE der Champions League einen Schritt näher brachte. Nach dem Spiel sprach der Cheftrainer Niko Arnautis über das umkämpfte Spiel.

Ich freue mich sehr, dass wir dieses Spiel mit der Dramatik „SGE pur“ durchgedrückt haben und dass meiner Meinung nach verdient. Die Mannschaft hat sich das über die letzten Jahre erarbeitet. Bis zum Gegentor war Juve sehr stark, ansonsten waren wir die Mannschaft, die präsenter war. Über 120 Minuten sind wir der verdiente Sieger und ich bin mega stolz auf die Truppe. Wir haben gesagt, wir können es schaffen und wussten, dass da ein Brett auf uns zukommt. Wir sind zu Hause eine Macht, wie man heute gesehen hat. Die Mannschaft hat mit viel Mut und Leidenschaft gespielt. Gerade nach einem Gegentor muss man erstmal so zurückkommen und das ist für den ganzen Verein eine großartige Sache. Wer weiß was da noch kommt. Wir werden alles daran setzten, dass wir noch eine Runde weiterkommen“, analysierte der Trainer das Finale des Mini-Turniers. Über dessen Bestand hegt der 43-Jährige jedoch Zweifel. Seiner Meinung nach, sollte dort über Reformen nachgedacht werden: „Dieser Modus ist etwas schwierig, da die Finalpaarungen sehr spät feststehen. Man muss überlegen, ob der Modus so bleiben soll. Wir sind in Europa mittlerweile so gut aufgestellt, wo man überlegen muss, ob man das Turnier erweitert oder eine Europe League einführt, das entscheidet dann aber die UEFA.

Mit 6.100 Zuschauern brachen die Frauen der SGE erneut den Zuschauerrekord bei einem solchen Mini-Turnier. Das gelang ihnen schon am vergangenen Mittwoch, als man am Brentanobad den 1. FC Slovacko mit 1:0 besiegte. Dass bei dem Turnier die Finalspiele so kurzfristig feststünden, würde zu keiner hohen Zuschauerzahl führen, so Arnautis weiter.

Nervenspiel Elfmeterschießen

Der finale Pfiff näherte sich und die Trainer machten sich Gedanken über ein mögliches Elfmeterschießen. So auch Arnautis, wie er nach dem Spiel bekannt gab: „Ich habe ab der 117. Minute überlegt, wer die Elfmeter schießt. Ich war ruhig. Ich habe nicht an letztes Jahr gedacht und hatte im Elfmeterschießen ein gutes Gefühl. Ich habe Stina (Johannes, Torhüterin, Anm d. Red.) vor dem Elfmeterschießen gesagt: ‚Ich bin entspannt, weil du da bist‘. Diese Mannschaft hat Charakter, Mentalität, Qualität und mittlerweile Reife.

Dabei musste Arnautis eine Stamm-Schützin der SGE schon früh auswechseln. Lara Prasnikar, die auch den Ausgleich für die Hessinnen erzielen konnte, musste den Platz schon in den regulären 90 Minuten verlassen. Eine Spielerin wurde dann allerdings von ihrem Trainer zum Schießen verdammt: „Dann fragt man in der Runde nach und bekommt eine Antwort. Nur zu Barbara Dunst habe ich gesagt: ‚Du schießt‘. Ich habe zur Mannschaft gesagt: ‚Egal was passiert, ihr seid Heldinnen und egal was passiert, wir gewinnen‘. So kam es dann auch und deshalb bin ich sehr glücklich.

Die jungen Spielerinnen zünden

Besonders die Einwechslung von Neuzugang Lisanne Gräwe hat im Mittelfeld der Gastgeberinnen für mehr Sicherheit und Spielkontrolle geführt. Auch der Trainer schwärmte von ihr in höchsten Tönen: „Wir haben da ein tolles Talent an Land ziehen können.“ Nach der Verletzung von Virginia Kirchberger habe man umgestellt, die erfahrene Tanja Pawollek in die Verteidigung gestellt und auf die Qualitäten von Gräwe vertraut, so der Übungsleiter weiter.

Auch Sophia Kleinherne, die mit dem WM-Aus in den Knochen an den Main zurückkam, konnte ihre Fähigkeiten und Führungsqualitäten auf dem Platz beweisen. Auch dass sie in der Innenverteidigung auflief, brachte die Nationalspielerin nicht aus der Ruhe. „Sophia hat in der Vergangenheit bei uns oft als Innenverteidigerin gespielt und auch auf dem Niveau hat sie das gut gemacht. Eine tolle Partie mit einer super Leistung. Sie steht mit einer Ruhe auf dem Platz.“ Auch als es zu der Entscheidung kam, welche Spielerin zum Punkt laufen wird, habe die Nummer vier der SGE nicht gezögert. „Ich habe sie gefragt, ob sie schießt und sie meinte: ‚Ja, auf jeden Fall‘. Dass sie den dann oben links reinschießt, zeigt, dass sie noch einen Schritt in der Entwicklung gegangen ist.“ Jetzt muss man am Main abwarten, welches Team in der zweiten Runde der Qualifikation auf die Spielerinnen der SGE wartet. Fest steht: Nur noch eine Runde muss überstanden werden, um an der Gruppenphase der Champions League teilzunehmen.

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3 Kommentare

  1. Richtig toll !!! Respekt an die Mädels.
    Ich würde ihnen ein Champions league Spiel vor 51.500 Zuschauern wünschen !

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  2. Das würde ich ihnen auch gönnen, am besten gleich 3 Vorrundenspiel Plus das Play off Spiel

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