Armin Veh freut sich auf das Duell gegen Borussia Mönchengladbach.
Armin Veh freut sich auf das Duell gegen Borussia Mönchengladbach.

Ob der Spieler Armin Veh unter dem Trainer Armin Veh früher eine Chance gehabt hätte? Am Samstag kommt Borussia Mönchengladbach zu Gast ins ausverkaufte Waldstadion. Von 1979 bis 1983 spielte der als sehr talentiert geltende Mittelfeldmann für die Fohlenelf. Die meiste Zeit aber war er verletzt – und verpasste so auch das Uefa-Pokal-Finale 1980. Ob er der Eintracht noch ein Bein hätte stellen können? Eine Antwort auf diese Frage wird es nicht geben. Aber der Coach der Hessen findet beim Gespräch mit EintrachtTV eine Antwort auf die Frage, weshalb er damals denn so lange ausgefallen ist: „Ich war zu verletzungsanfällig, weil ich zu wenig trainiert habe.“ Deshalb kam der heute 54jährige auf nur 60 Partien im Dress der Spitzenmannschaft früherer Zeiten. Es wäre also durchaus möglich, dass der junge Veh beim alten Veh seine Probleme gehabt hätte.

Trotzdem sei es eine schöne Zeit und eine „riesen Erfahrung“ am Niederrhein gewesen. Die vergangenen beiden Wochen jedoch hätte der Spieler Veh sicherlich nicht gerne mitgemacht. Nach der 0:2 Niederlage gegen den FC Ingolstadt hing der Haussegen bei den Adlern jedenfalls erst einmal schief, der Ärger ist nur sehr langsam verraucht. „Das Spiel hat mich total genervt„, betont der Trainer mit der Nachdruck. Aber jetzt ist sie endlich da, die Chance sich zu rehabilitieren. 14 Tage können schließlich sehr lang werden, wenn man eine zum Schlüsselspiel erhobene Partie vor der Länderspielpause sang- und klanglos gegen einen frechen, aber keineswegs überragend agierenden Aufsteiger verliert. „Wir müssen jetzt anders auftreten„, erwartet Veh auf der einen, nimmt seine Mannschaft dabei auf der anderen Seite nochmals in Schutz: „Der Charakter der Mannschaft ist richtig gut. Wir werden anders auftreten am Samstag. Und ich hoffe, dass wir auf dem Feld rüberbringen, was wir uns vorgenommen haben.“

Vor dem Gegner hat der erfahrene Coach durchaus großen Respekt. Drei Siege in Folge haben das Selbstbewusstsein bei den Gladbachern wieder deutlich gestärkt. Dazu hätten sich nun auch noch Neuzugang Lars Stindl und Angreifer Raffael gefunden und die Probleme aus den ersten Partien überwunden. „Das könnte durchaus ein interessantes Spiel werden„, freut sich Veh auf diese Begegnung. Schließlich habe auch seine Mannschaft am Samstagabend – mit dem Publikum im Rücken und der Heimstärke im Gepäck – etwas zu bieten und wolle das Spiel logischerweise auch gewinnen. Die Einstellung, soviel ist klar, muss sich dafür allerdings wieder grundlegend ändern. Einen Auftritt wie in Ingolstadt möchte keiner mehr erleben – aber man dürfe auch sich deshalb die bisherige Spielzeit nicht schlecht reden lassen. Es seien – nicht nur gegen den 1. FC Köln – ordentliche Auftritte dabei gewesen. „Auf Schalke hätten wir gewinnen können, auch in Hamburg. Und auch die zweite Halbzeit gegen den VfB Stuttgart war wirklich gut“, verteidigt Veh den Auftritt im ersten Viertel der Saison.

Immer fleißig und sehr ehrgeizig. "Fußballgott" Alex Meier.
Immer fleißig und sehr ehrgeizig. „Fußballgott“ Alex Meier.

Daran möchte man jetzt wieder anknüpfen. Vorbildlich voran ging in diesen Tagen vor allem Alex Meier. Der Kapitän übernimmt viel Verantwortung und legte auch gestern wieder Sonderschichten nach dem Training ein. „Es kommt ja nicht von ungefähr, dass er diese Schusstechnik hat„, sagt Veh dazu nur grinsend. Sich genau diese Dinge zu erarbeiten, gehe einigen jungen Spielern noch ab. Man müsse – ermutigt der Coach die Talente – eben auch nach dem Training noch etwas tun, was man zuvor mit der Mannschaft nicht üben konnte. „Das ist sein Ehrgeiz, den er immer noch besitzt. Deshalb wird er noch lange spielen können, obwohl er schon älter ist. Die Klasse, die er besitzt – das geht nur mit Fleiß„, lobt Veh seinen Torjäger fast schon überschwänglich. Bleibt zu hoffen, dass diese Klasse auch gegen Gladbach wieder aufblitzen und für laute „Fußballgott“-Rufe im Waldstadion sorgen wird.

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