Merle Frohms (blaues Trikot) und Sophia Kleinherne (Nummer 2) im DFB-Dress. (Bild: imago images / Colorsport)

Am 7. März absolvierte die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ihr letztes Spiel. Es war das Halbfinale im Algarve-Cup, ein Freundschaftsturnier in Portugal. Damals gewann der achtfache Europameister gegen Norwegen mit 4:0. Danach wurde das Turnier wegen der Corona-Pandemie abgebrochen. Diesen Samstag empfängt das deutsche Team Irland im EM-Qualifikationsspiel in Essen. Weil aber an diesem Tag parallel der 1. Bundesliga-Spieltag der Herren läuft, werden die Damen wohl nur wenig Aufmerksamkeit bekommen. Das ZDF überträgt die Begegnung live ab 14 Uhr. Als kleiner Vorgeschmack auf das Eintracht-Heimspiel gegen Bielefeld sehr empfehlenswert, denn auch drei Frankfurterinnen stehen im Nationalkader von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg: Torhüterin Merle Frohms, Verteidigerin Sophia Kleinherne und Stürmerin Laura Freigang sind dabei.

Erste Pflichtspiele im DFB-Trikot

Ein halbes Jahr hat sich das DFB-Team nicht mehr gesehen. Die Bundestrainerin hielt natürlich trotzdem Kontakt zu ihren Spielerinnen, wie Kleinherne verriet: „Sie hat immer das Gefühl gegeben, da zu sein, wenn wir sie brauchen. Zudem hat das DFB-Trainerteam die Spannung hochgehalten, es gab einige gemeinsame Aktionen, Übungen und Trainingspläne für uns.“ Anfang September gab Voss-Tecklenburg ihren Kader für die beiden anstehenden Qualifikationsspiele bekannt. Die Freude bei den Auserwählten von Eintracht Frankfurt war dementsprechend groß. „Ich bin total glücklich über meine Nominierung. Gerade, weil es diesmal zwei Qualifikationsspiele und keine Freundschaftsspiele sind, ist es eine Riesensache und Ehre für mich, den DFB-Adler tragen zu dürfen“, erzählte Freigang auf der Homepage der SGE. Auch Kleinherne freut sich darauf, bei den ersten Pflichtspielen im Nationalkader dabei sein zu dürfen: „Es ist schön, nach dem Ligastart nominiert zu sein und mit der Nationalmannschaft Erfahrungen sammeln zu dürfen. Es ist ein riesen Ansporn für mich, gerade weil es die ersten Pflichtspiele mit dem DFB-Team sind.“

Frohms setzt hohes Ziel: „Qualifikation ohne Gegentor“

Mit Irland kommt der momentane Tabellenführer der Qualifikations-Gruppe I zu den DFB-Frauen. Mit einem Spiel und einem Punkt weniger auf dem Konto will Deutschland mit einem Sieg an Irland vorbeiziehen. Bei vier Siegen aus den ersten vier Qualifikationsspielen und einem Torverhältnis von 31:0 sollten auch in diesem Spiel drei Punkte Pflicht sein. „Klar, das ist zumindest auf dem Papier der schwerste Gegner. Es wird eine Herausforderung, gerade weil wir seit März nicht mehr zusammengespielt haben. Aber wir haben den Anspruch, mit drei Punkten zu starten, was ich der Mannschaft auch zutraue. Zudem ist es unser Anspruch, die Null zu halten und uns dann ohne Gegentor zu qualifizieren“, gab Frohms als Ziel aus, das sogar nicht unrealistisch ist. Die Torfrau ist Deutschlands aktuelle Nummer eins. Sie profitiert aber auch von dem Mutterschaftsurlaub von Almuth Schult. Die Wolfsburgerin ist seit Frühjahr diesen Jahres Mutter von Zwillingen und befindet sich derzeit im Aufbautraining.

Freigang hofft auf Einsatzminuten

Den Schwung aus der FLYERALARM Frauen-Bundesliga wollen die drei Adlerträgerinnen mit in die Länderspiele nehmen. Durch die zwei Siege zum Saison-Auftakt fühlt sich vor allem Frohms gestärkt: „Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung. Ich kann versprechen, dass die Adlerträgerinnen fit zur Nationalmannschaft kommen! Ich habe mich in der bisherigen Zeit bei der Eintracht in vielen Bereichen verbessern können.“ Während die 25-Jährige für die beiden Spiele gegen Irland und in Montenegro (Di., 22. September, 16 Uhr, ARD) gesetzt sein dürfte, hofft Freigang auf ein paar Einsatzminuten. „Ich bleibe demütig und freue mich, wenn ich Einsatzzeiten bekomme – und sollte ich dann auch noch treffen: umso besser“, so die Angreiferin, die sich auf der Stürmerposition hinter Kapitänin Alexandra Popp und Lea Schüller einreihen muss.

Weitere Adlerträgerinnen spielen um EM-Ticket

Für die Schweiz hat die SGE Géraldine Reuteler abgestellt, Sandrine Mauron steht auf Abruf bereit. Die Schweiz trifft in der Qualifikation auf Kroatien und Belgien. Mit Letzteren ist der deutsche Nachbar punktgleich auf Platz eins. Für Österreich stehen Verena Aschauer, Barbara Dunst, Laura Feiersinger und Verena Kirchberger im Aufgebot. Österreich ist in Kasachstan gefordert und darf sich große Hoffnungen auf eine EM-Teilnahme machen. Lara Prasnikar spielt mit Slowenien gegen die Türkei und bangt um ein EM-Ticket. Insgesamt qualifizieren sich 16 von 48 teilnahmeberechtigten Mannschaften an der um ein Jahr verschobenen Europameisterschaft 2022 in England.

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