Erst seit Juli bei der Eintracht und schon Vehs Quarterback. Mittelfeldspieler Stefan Reinartz (li.)
Erst seit Juli bei der Eintracht und schon Vehs Quarterback. Mittelfeldspieler Stefan Reinartz (li.)

Alex Meier irrte! Vor der Saison prognostizierte der Frankfurter Fußballgott mit der Nummer 14 auf dem Rücken, dass Stefan Aigner das erste Tor für die Eintracht in dieser Saison schießen werde. Stattdessen war es Stefan Reinartz, der nach 19 Minuten den 1:2 Anschlusstreffer gegen den VfL Wolfsburg mit einem kraftvollen Kopfball markierte. Es war ein ordentliches Einstand des aus Leverkusen gekommenen Mittelfeldspielers. Mit 12,3 Kilometern lief der 26jährigen mit Abstand am meisten auf dem Feld. Dafür hatte er gerade in seiner Paradedisziplin, dem Passspiel, am vergangenen Sonntag ungewohnte Probleme, spielte insgesamt 9 Fehlpässe. Zu viele – wie auch Reinartz bei BILD selbstkritisch zugibt: „Ich persönlich, aber auch wir als Mannschaft haben ein paar Bälle zu viel verloren. Vor allem in der ersten Hälfte. Das haben wir uns anders vorgestellt. Wir wollen mehr Ballbesitz haben, eine höhere Ballsicherheit. Da war Luft nach oben.“

Trotzdem machte die Niederlage beim Topclub aus Niedersachsen Mut für die nächsten Partien, die anstehen. Am morgigen Samstag kommt der FC Augsburg zu Gast ins Waldstadion. Das Überraschungsteam der Vorsaison ist so etwas wie der Angstgegner der Hessen. In sechs direkten Duellen gab es bislang nur einen Eintrachtsieg. Im November 2012 gewannen die Hessen nach einer famosen Leistung mit 4:2 – mit Aigner und Meier, der doppelt traf, sind noch zwei Spieler da, die damals einnetzten. Doch seitdem liest sich die Bilanz eher mager: Nur zwei Punkte aus fünf Partien. Reinartz weiß, wie schwierig die Aufgabe ist, die auf die Adler zukommt. Die von Markus Weinzierl trainierte Mannschaft zählt zu den unangenehmsten in der Bundesliga, weil sie immer wieder Kompaktheit herstellt und über ein gutes Umschaltvermögen verfügt. „Sie haben eine sehr stabile Mannschaft gehabt. Wenn man sie also unterschätzt, macht man definitiv einen Fehler.“

 Viel lieber blickt der erfahrene Mittelfeldspieler, der von Armin Veh bereits zum Quarterback benannt wurde (und sich dieser Aufgabe auch stellt: „Ich glaube, dass man das von einem Spieler, der von Leverkusen kommt und dort auch viele Spiele gemacht hat, erwarten kann und muss. Ich versuche mich dem zu stellen und noch mehr Verantwortung zu übernehmen.“), auf die eigene Mannschaft. Bislang konnte Reinartz, der morgen sein 150. Bundesligaspiel bestreiten wird, die Adler kaum einschätzen. Man habe aber, so sein erster Eindruck, gesehen, dass das Team Qualität habe. „Und man hat weiter gesehen, dass wir noch Luft nach oben haben. Wir haben nicht das Gelbe vom Ei gespielt, waren trotzdem gut dabei und hätten fast was mit genommen„, so die Analyse des dreifachen Nationalspielers. Gegen die Augsburger sollte nun der erste Dreier eingefahren werden – das fordern nicht nur die Fans, sondern beispielsweise auch Aigner. Noch herrscht Euphorie am Main – bei einer Niederlage gegen die Fuggerstädter könnte diese aber schnell vorbei sein. Es sind schwierige Duelle, die in den kommenden Wochen auf die Hessen warten: Augsburg, Stuttgart, Köln, Hamburg – vier Gegner auf der sogenannten „Augenhöhe“. Reinartz aber lässt sich im Vorfeld nicht verrückt machen: „Klar, ist es immer schön, wenn man den ersten Saisonsieg relativ früh einfährt, um Ruhe rein zu bekommen.“

Allerdings schaut er mit großer Zuversicht nach vorne: „Aber ich mach‘ mir keine negativen Gedanken, was wäre, wenn es nicht klappen sollte. Wir gehen positiv ins erste Heimspiel.“ In Frankfurt ist der in Engelskirchen an Neujahr geborene Nordrhein-Westfale bereits bestens angekommen. Von der Tatsache, dass beim Training viele Leute zuschauen oder zu einem Testspiel gegen den FC Tokyo das Stadion fast ausverkauft ist, zeigt er sich begeistert – und möchte etwas zurückzahlen: „Von daher ist das natürlich eine besonders große Motivation, dem ganzen Rechnung zu tragen und der positiven Stimmung auf dem Feld was Adäquates entgegen zu setzen.“

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1 Kommentar

  1. Der Reinatz ist mir richtig sympathisch! Ich finde seinen Vorschlag auch gut, eine Gehaltsobergrenze für alle Bundesligisten zu setzen, damit diese Gehaltsspirale nicht endlos höher wird.

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