⁠Europapokalsieg 1980

Auch schon 1980 war dieser Pokal das Objekt der Begierde. (Foto: Heiko Rhode)

Ein rein deutsches Finale gab es 1980 im UEFA-Pokal, dem Vorgänger der Europa League. Die Frankfurter Eintracht traf im Finale des Wettbewerbs, welches damals noch in Hin-und Rückspiel ausgetragen wurde, auf Borussia Mönchengladbach und damit auch auf eines der dominierenden Teams der letzten Jahre in Deutschland. Das Hinspiel auf dem Gladbacher Bökelberg endete 3:2 für die Hausherren. Damit war klar: Die SGE musste zuhause gewinnen, um den Pokal zum ersten Mal an den Main zu holen. Der Rest ist legendär: In einem lange Zeit ausgeglichenen Spiel erzielte Fred Schaub in der 81. Minute das 1:0 für die Hessen und anschließend kannte der Jubel keine Grenzen mehr! Die Frankfurter Eintracht war dank der damaligen Auswärtstorregel zum ersten Mal Europapokalsieger!

Deutscher Pokalsieg 1981

In der Zeit von 1974 – 1981 hatte die Eintracht richtig Blut geleckt, was das Gewinnen von Trophäen angeht. 1981 war es dann wieder der DFB Pokal, der nach Frankfurt ging – bereits zum dritten Mal in nur sieben Jahren. Die erste Runde auswärts beim VfB Gaggenau wurde locker und leicht mit 3:0 gewonnen, bevor der VfR Friedrichshafen mit 6:0 in der zweiten Runde abgefertigt wurde. Auch der SSV Ulm hatte beim 3:0 in der dritten Runde keine Chance. Enger wurde es dann im Achtelfinale, damals gewann die SGE auswärts beim VfB Oldenburg mit 5:4 (Nicht nach Elfmeterschießen). Über zwei knappe Siege gegen den VfB Stuttgart und Hertha BSC ging es dann ins Finale nach Berlin, wo der 1. FC Kaiserslautern wartete. Die „Roten Teufel“ aber waren im Endeffekt chancenlos und die SGE siegte mit 3:1 – bereits nach 60 Minuten stand es 3:0! So konnte Eintracht-Kapitän Bernd Hölzenbein und die Mannschaft von Cheftrainer Lothar Buchmann den Pokal nach neunzig Minuten in den Berliner Himmel recken.

Deutscher Pokalsieg 1988

Lajos Detari ging in Frankfurt vor allem wegen der sogenannten Detari-Millionen in die Geschichte ein. Der Ungar war aber auch Siegtorschütze beim DFB Pokal-Sieg im Jahr 1988, als die SGE im Finale nur durch ein Tor des Mittelfeldmanns den VfL Bochum knapp besiegte. Die SGE war vorher unter anderem gegen den FC Schalke 04, den SSV Ulm, Fortuna Düsseldorf, Bayer Uerdingen und Werder Bremen erfolgreich und zog so ins Finale ein, dass Detari wie oben beschrieben in der 81. Minute entschied. So konnte Mannschaftskapitän Karl-Heinz „Charly“ Körbel den Pokal in Empfang nehmen und mit nach Frankfurt bringen. Übrigens: Detari verließ die SGE nach nur einer Saison wieder in Richtung Piräus – die 17,4 Millionen Mark Ablöse waren der damals teuerste Verkauf der Bundesliga-Geschichte.

Die verlorene Meisterschaft der Saison 1991/1992: 

Eine enttäuschte SGE nach dem Drama 1992 (Foto: IMAGO / Horstmüller)

Es war nach 1959 die große Chance für die Eintracht vom Main, den nächste Meisterschaftstitel zu erringen. Damals war die Bundesliga noch anders: Mit einem Sieg konnten die Vereine zwei Punkte für ihr Team gewinnen und die Liga bestand aus 20 Mannschaften. Am 37. Spieltag war die Stimmung bei den Fans der Eintracht überragend. Mit 50 Punkten und damit punktgleich zu den Verfolgern Stuttgart und Dortmund, hatte die SGE mit einem Vorsprung in der Tordifferenz von sieben Toren, die perfekte Ausgangslage für die Meisterschaft. Der Gegner am letzten Spieltag war Hansa Rostock, die um den Klassenerhalt kämpften und sich auf einem Abstiegsplatz befanden. Die Eintracht brauchte somit einen Sieg gegen ein Team, dass sich auf dem vorletzten Tabellenplatz befand. Es kam jedoch, wie es für die Diva vom Main typisch ist: Das Legendenensemble rund um Anthony Yeboah, Uli Stein, Uwe Bein, Andi Möller oder Trainer Dragoslav Stepanovic schaffte es nicht, die Defensive der Rostocker mit seinem Dauerdruck zu überwinden. Das Spiel ging am Ende mit 1:2 verloren. Die Art und Weise der Niederlage war tragisch, denn beim Stand von 1:1 wurde der SGE ein klarer Strafstoß verweigert. Ralf Weber tauchte im Strafraum auf, wurde von hinten von den Beinen geholt, das Spiel lief jedoch weiter. Kurze Zeit später trafen die Frankfurter zur Führung, doch das Schiedsrichtergespann entschied auf Handspiel, da der Ball Uwe Bein an den Ellbogen sprang. Frankfurt warf alles nach vorne, wollte den Siegtreffer und lief in einen Rostocker Konter hinein. Der Meisterschaftstraum war ausgeträumt.

Erster Abstieg aus der Bundesliga 1996 und Aufstieg 1998

Im Mai 1996 war ganz Eintracht Frankfurt im Tal der Tränen. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stieg die SGE in die zweite Fußball Bundesliga ab, als 17. hatte die Mannschaft zwar lange Zeit auf den Klassenerhalt gehofft, musste letztendlich aber mit dem KFC Uerdingen den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Im Jahr darauf musste sich der Klub erst einmal finden, als Siebter hatte man keine Chance auf den Aufstieg. Das änderte sich aber wiederum eine Saison später, als die Mannschaft von Trainer Horst Ehrmantraut zwar nicht als Aufstiegsfavorit ins Rennen ging, aber eine starke Spielzeit hinlegte. Die meiste Zeit lagen die Hessen auf einem Aufstiegsplatz, ab dem 26. Spieltag auf Platz 1 und standen so schon am 32. Spieltag als Aufsteiger fest. Vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit und eine starke Defensive brachte die SGE damit wieder dorthin, wo man aus Frankfurter Sicht hingehört: in die erste Liga!

Klassenerhalt 1999

Ähnlich bekannt wie der Aufstieg 2003 ist sicher auch der Klassenerhalt 1999, als die SGE wiederum fast Magisches vollbrachte. Die Ausgangssituation im Abstiegskampf 1998/199 war verrückt, wie noch nie zuvor. Die SGE führte zwar mit 4:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern, das reichte aber nicht, noch ein weiteres Tor musste her! „Die Situation vor dem fünften Tor war dann sehr skurril und das hat niemand so schon einmal erlebt. Es war vor der Zeit mit den Handys und Livetickern und dann hat die Bank reingeschrien, das wir noch ein Tor brauchen. Niemand auf dem Platz wusste warum. Und dann habe ich halt eines gemacht“, erinnerte sich Fjörtoft im SGE4EVER.de-Interview an das Tor. Besonders die Art und Weise per Übersteiger bleibt wohl jedem Eintracht-Fan für immer in Erinnerung! „Als der Schiedsrichter dann abgepfiffen hat, liefen alle auf das Feld und haben gefeiert. Lustig war, dass wir Spieler alle noch gar nicht genau wussten, warum wir uns eigentlich gerettet haben“, erklärte Fjörtoft, der noch heute stolz von diesem großen Eintracht-Moment erzählt.

Der Aufstieg 2003 war es der größten Last-Minute-Sensationen der Bundesliga-Geschichte. (Foto: Heiko Rhode)

Aufstieg 2003

Der 25. Mai 2003 gilt noch bis heute als einer der dramatischsten Tage in der Geschichte der Frankfurter Eintracht. Es war der 34. Spieltag der 2. Bundesliga 2002/2003 und die SGE steckte noch mitten im Aufstiegsrennen. Was dann kam, ist bis heute Geschichte: „Das ist geiler als Sex, meine Freundin möge mir verzeihen!“ – Diese Worte aus der Konferenz des Radio-Senders „Hitradio FFH“ von Kommentator Chris Bedrow sind jetzt schon legendär, mindestens genauso legendär ist aber das Tor von Alex Schur. Im Aufstiegskampf stand es spät im Spiel 3:3 gegen den SSV Reutlingen und der Eintracht fehlten drei Tore, um doch noch aufzusteigen und den ungeliebten Konkurrenten 1. FSV Mainz 05 zu überholen. Kurz vor Schluss schoss Bakary Diakité zwei Treffer und es fehlte noch ein Treffer. Dann kommen die Sekunden und Minuten, die wohl jeder SGE-Fan kennt. Nach mehreren Chancen bekam die Eintracht noch eine letzte Ecke, die Henning Bürger nach innen brachte, wo ausgerechnet der Frankfurter Bub Alexander Schur hochstieg und den Ball im kurzen Eck des Reutlinger Tores unterbrachte. Die Jubel-Explosion im Frankfurter Waldstadion fand ihren Höhepunkt und auch der oben genannte Radio-Moderator konnte seine Emotionen nicht mehr im Zaum halten: „Was für ein Wahnsinn im Frankfurter Waldstadion. Das ist geiler als Sex, meine Freundin möge mir verzeihen! Eintracht Frankfurt! Nächstes Jahr, nie mehr Wacker Burghausen, nächstes Jahr kommt Bayern München hier ins Frankfurter Waldstadion!“

Aufstieg 2005

Der Aufstieg 2005 entschied sich in gewohnter Eintracht-Manier: Am letzten Spieltag war tabellarisch alles offen. Die SGE hatte einen Punkt Vorsprung auf die Verfolger, ein Sieg am letzten Spieltag gegen Wacker Burghausen würde den Aufstieg bedeuten. Spätere Frankfurter Legenden wie Alex Meier, Benjamin Köhler, Du-Ri Cha oder Patrick Ochs sollten es richten. Das Team wurde von Friedhelm Funkel trainiert und konnte in den 90 Minuten liefern. Die Eintracht gewann gegen Burghausen sicher mit 3:0. Alex Meier und Köhler eröffneten für die SGE, ehe Markus Beierle den Deckel draufsetzte. Damit waren die Adlerträger als Drittplatzierter wieder ins deutsche Oberhaus eingezogen!

Die „Rückrunde der Schande“ und die heutige, mehr als erfolgreiche Ära, gibt es auf Seite drei!

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7 Kommentare

  1. Macht einen demütig und gleichzeitig stolz. Ich bin seit dem ersten Pokalsieg Fan und habe viel erleben dürfen. Rostock war schlimm. Die Meisterschaft wäre so so so verdient gewesen.
    @ Redaktion, ich wusste gar nicht, dass Axel Stein damals für uns auf dem Platz war und wahrscheinlich den Uli ersetzte. Dann ist mir jetzt endlich klar, warum wir da verloren haben 😉

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  2. @2. Oha, erst einmal Danke fürs Bescheid geben, ich habe es ausgebessert. Dieser Artikel war echt ein Haufen Arbeit und dann passiert so ein dummer Fehler. Musste gerade nach einem kurzen Schockmoment mal herzhaft lachen. Ich hoffe ihr verzeiht es uns – nicht, dass die SGE wirklich bald mit Axel Stein im Tor spielen muss 🙂

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  3. Herzlichen Glückwunsch an die Redaktion der 25 Highlights aus 125 jähriger Eintracht Historie, die es geschafft haben kein einziges Mal den Namen des größten Eintrachtspielers in ihrer Aufzählung erwähnt zu haben.
    Das ist so als hätte er garnicht existiert und zu der tollen 70er Jahre Ära nicht viel beigetragen.
    Oder man würde bei Brasiliens WM Erfolge Pele‘ unterschlagen.
    Wie schrieb der Kicker nach dem Pokalsieg 1975:
    Grabowski zog seine Kreise wie einst Alfredo di Stefano !

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  4. Die Abstiege taten weh. Aber der schlimmste Schmerz,den spüre ich heute noch,war und ist die verpasste Meisterschaft von 92. Dieser Moment in dem Ralf Weber fällt und kein pfiff ertönt……

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  5. Eine Zeitung mit vier Buchstaben titelte zum WM Gewinn 1974 : Der Grabi und der Holz Deutschlands Stolz.

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