Axel Hellmann ist weiterhin davon überzeugt, dass sich die Reisen nach Abu Dhabi gelohnt haben.
Axel Hellmann ist weiterhin davon überzeugt, dass sich die Reisen nach Abu Dhabi gelohnt haben.

Es ist in den letzten Monaten sehr ruhig um Axel Hellmann geworden. Das Vorstandsmitglied, verantwortlich für die Bereiche Marketing, Kommunikation und Fanangelegenheiten, konnte sich nach der Installation von Fredi Bobic als Sportvorstand etwas aus der Öffentlichkeit herausziehen. Der 45-Jährige beschäftigt sich vor allem mit den langfristigen Wachstumsthemen rund um Eintracht Frankfurt. Die Arbeit in der Vorstandsetage hat sich seit dem Wechsel von Heribert Bruchhagen zu Bobic verändert, wie er der „Frankfurter Neuen Presse“ gegenüber bestätigt: „Es geht schon mal damit los, dass Fredi mein Jahrgang ist und wir deswegen auch moderne Kommunikationsmöglichkeiten und Präsentationstechniken anders nutzen. Bei Heribert Bruchhagen waren diese Dinge im Alltag nicht so verankert.“

Hellmann wählt klare Worte in Richtung des ehemaligen Vorstandsbosses, der im Sommer nach fast 13 Jahren Abschied nahm, Sky-Experte wurde und jetzt wieder zum Hamburger SV zurückkehrte. Es kam häufiger zu „Zielkonflikten“. Während Bobic und Hellmann sowohl altersbedingt, als auch vom Gedanken an die strategische Ausrichtung des Vereins auf einer Wellenlinie funken, hatte Bruchhagen nur noch den kurzfristigen Erfolg im Blick. „Zu bestimmten Vorschlägen, die von den Bereichsleitern kamen, hatte Heribert Bruchhagen gerne die Antwort: Das könnt ihr alles umsetzen, wenn ich nicht mehr da bin“, erklärt der Jurist. Das Thema Internationalisierung etwa war für den ehemaligen Chef kein zentraler Punkt in der Entwicklung von Eintracht Frankfurt. Hellmann kritisiert: „Vielleicht ernten wir erst in drei, vier Jahren, was wir jetzt säen. Heribert Bruchhagen hatte diesen Zeithorizont nicht, Fredi Bobic hat ihn. Und so ist es bei vielen Themen. Das ist der große Unterschied.“

Bislang allerdings hinken die Hessen den öffentlichen Erwartungen noch hinterher. Im Januar geht die Reise zum fünften Mal ins Trainingslager nach Abu Dhabi. Es hat in diesem Jahr verhältnismäßig lange gedauert, bis die Rahmenbedingungen alle geklärt waren. Neben der Akte Taleb Tawatha, um dessen Einreiseerlaubnis ins Emirat hart gekämpft werden musste (Wenn ein Spieler nicht einreisen dürfte, würden wir nicht hinreisen. Wir gehen davon aus, dass alles klappt. Sollte es dennoch Probleme geben, würden wir sofort wieder heimfliegen“, sagte Hellmann gegenüber der op-online) gab es scheinbar auch interne Unstimmigkeiten ob des Standorts. Die Trainingsbedingungen seien freilich optimal – doch ist die Reise nach Abu Dhabi wirklich so lukrativ, wie lange Zeit erhofft wurde? „Wir haben mit Al Ain Investment und Daman Verträge abgeschlossen, die uns einen sechsstelligen Betrag bringen“, verteidigt Hellmann die Reisen, gibt allerdings mit Blick auf die Vergangenheit zu: „Betrachtet man die Deals im Fußball von arabischen Unternehmen in Europa, sind sie immer gepaart mit Beteiligungen oder gar Übernahmen. Bislang waren deshalb die Interessen nicht kompatibel. Wir haben ausgesprochen klare Vorstellungen, was ein Partner akzeptieren muss. Wir wollen nicht in Octagon-Verhältnisse zurückfallen, das war ein Desaster und hat uns fünf bis zehn Jahre unserer Entwicklungsmöglichkeiten gekostet.“

Könnte die Eintracht in Zukunft ihr Engagement vor allem in Richtung USA oder Japan ausweiten? Sportdirektor Bruno Hübner und Ex-Coach Thomas Schaaf reisten bereits 2014 nach Japan und es ging eine „lebendige Kooperation“ hervor: „Wenn sich ein Zeitfenster auftut und die Rahmenbedingungen stimmen, werden wir eine Japanreise realisieren.“ Das Problem seien vor allem die Terminpläne – eine überwindbare Hürde, wie es erscheint. Zuversichtlich stimmt ihn auch der Markt in China, weil mit Ex-Eintracht-Profi Chen Yang ein Vertrauensmann in beide Richtungen arbeitet: „Er genießt in der Heimat großes Ansehen. Auch in dieser Beziehung müssen wir einige Jahre investieren, dann bin ich fest davon überzeugt, dass für Eintracht Frankfurt in China fruchtbare Dinge entstehen.“

Seite 2: Hellmann will den Stadionausbau vorantreiben

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17 Kommentare

  1. @ bernemer: gääähn

    Ich finde es Klasse das die Strukturen jetzt überdacht und erneuert werden –
    ich denke zu HB Zeit war es wichtig erst einmal Grundlagen zu schaffen
    und eine gescheite Basis . der Wechsel ist zum richtigen Zeitpunkt gekommen .

    Wollen wir hoffen das nicht irgendwelche Leute mit dem Erfolg anfangen sich über
    unseren Verein zu profilieren oder zu bereichern .

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  2. @2 Ich glaube, das Profilieren hatten wir schon und die haben sich gehörig die Finger verbrannt. Von Steubing und Hellmann ist ja nur noch erfreulich selten etwas zu hören und zu lesen, dass jetzt allerdings gegen Bruchhagen nachgetreten wird (sorry, aber anders kann ich das nicht bezeichnen) bestätigt nur die alles andere als hohe Meinung die ich schon ewig von Axel Hellmann habe.

    Aber, trotz allem, HBs Abgang kam zum richtigen Zeitpunkt, denn jetzt ist vernünftiges Ersatzpersonal am Start. Es standen ja mal andere Nachfolger (AH, AV) zur Debatte und mit denen, davon bin ich überzeugt, wäre es nicht so gut gelaufen wie in der zweiten Hälfte 2016.

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  3. Ich sehe das nicht als „nachtreten“.
    Axel beschreibt Tatsachen und dass steht ihn zu.
    Wir wissen alle dass HB einiges positives geleistet ,im Sinne von Stabilität ,hat ,aber viel zuwenig zukunftsorientiertes,falls überhaupt?
    Da haben wir viel aufzuholen.
    Und da machen wir jetz vieles richtig.
    Weiter so Axel ,Fredi und Co.
    Und Niko weiterhin über Wasser laufen bitte in 2017

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  4. @Paul: Richtig, so interpretiere ich das auch. Die Entwicklung von Eintracht Frankfurt unter Heribert Bruchhagen war in den letzten Jahren mangelhaft. Er hatte den Laden nicht mehr im Griff (Unruhe rund um Schaaf), versagte dann bei der Nachfolgersuche mit (Armin Veh) und schaffte es weder, die SGE national und schon gar nicht international attraktiv zu halten. Herri hat den Verein saniert und dafür gesorgt, dass es ihn so überhaupt noch gibt – dafür danke ich ihm. Aber Nachtreten, überharte Kritik von Hellmann oder Profilierungssucht mag ich da nicht so recht erkennen. Eher mal klare Worte, die ja auch schon Steubing an HB richtete…

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  5. Nachgetreten ist das meiner Meinung nach nicht, beschreibt es aber die vorher (und das ist gut so) nie kommunizierten unterschiedlichen Sichtweisen und Auffassungen, wenn nicht sogar Diskrepanzen.
    Da wird doch am Schluss nicht noch ein Sektkorken geknallt haben……?

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  6. Mal was anderes:

    @PortalManager/Redaktion/Vermarkter/whatever:

    Ich bin sehr viel im Netz unterwegs und arbeite selber im OnlineMarketing.
    Kleiner Tipp am Rande: Überdenkt bitte eure Art der Werbeschaltungen. Klar habt ihr monetären Interessen mit dem Betrieb dieser Seite, was völlig in Ordnung ist. Manchmal ist aber weniger mehr!
    Die aktuelle Art eurer Werbeeinbledungen nervt tieeeeeeerisch! Mir ist keine Website bekannt, die so penetrant das Lesen von Artikeln beeinträchtig/negativ beeinflusst wie SGE4ever!
    Googelt doch mal „Reaktanz“ oder dessen Theorie. Dazu wird zwar etwas Adaption verlangt, aber ich denke mein Hinweis in diese Richtung verdeutlicht meine Aussage ein wenig 😉

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  7. @Motorcity: Vielen Dank für dein Feedback. Wir wollen damit definitiv keine Reaktanz auslösen – Die Begrifflichkeit klingt in dem Zusammenhang doch sehr hart und bedarf schon sehr viel Transferarbeit 😉 Aber unterm Strich wollen wir natürlich ein gesundes Mittelmaß erreichen. Bitte lasse uns daher doch mal einen Screenshot per E-Mail zukommen, auf dem deutlich wird, was dich genau stört. Dann können wir das etwas genauer analysieren: redaktion (at) sge4ever.de

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  8. Sehr erfrischend dieses Interview im Vergleich zum Steubing-Interview.
    Ich hatte in den letzten Jahren öfters meine Bedenken bzgl Hellmann.
    Es scheint mir nun aber, dass er gelernt hat, Fehler eingesteht und den Blick nach vorne richtet. Chapeau!

    Bzgl der Bruchhagen-Aussage teile ich den Kommentar von FPS-Paul.
    Ich sehe es auch nicht als nachtreten, sondern eher als Abschließen eines Themas.
    Die Frage von Peppi Schmidt war: „Wo liegen die Unterschiede der Zusammenarbeit mit Heribert Bruchhagen im Vergleich zu Fredi Bobic?“ und darauf hat er m.E. sehr ehrlich geantwortet und (vielleicht auch für sich) einen Punkt an das Thema setzen wollen.

    Ich finde Hellmann hat sich gemacht & das lag sicher auch an der Kritik der Fans. Es gibt einige Verantwortliche bei der Eintracht, die sich über die Veränderungen freuen und sich auch selbst anpassen und ändern…auch bei Hübner sehe ich das (‚Wir sind ein Team‘). Es sind nicht alle, aber auch das ist ok.

    Die klare Ansage bzgl Abu Dhabi („Wenn ein Spieler nicht einreisen dürfte, würden wir nicht hinreisen. Wir gehen davon aus, dass alles klappt. Sollte es dennoch Probleme geben, würden wir sofort wieder heimfliegen“) gefällt mir sehr gut und spiegelt durchaus das Denken vieler Fans wider.
    Während viele Verantwortliche sich isolieren, wenn sie in der Kritik (von Fans) stehen, ihre Meinung gegen alle Widerstände verteidigen und notfalls abdanken .. handelte Hellmann genau andersum und suchte das Gespräch, mit dem Gewissen angefeindet & attackiert zu werden. Das finde ich bemerkenswert und auch mutig. Auch Preetz bei Hertha ist so einer, der stets die Konfrontation bzw Flucht nach vorne suchte, wenn auch in anderer Position. Und der jetzige Erfolg der Hertha ist m.E. zu einem sehr großen Teil sein Verdienst.
    Nur so kann am Ende ein ‚Wir-Gefühl‘ entstehen, dass wir als ‚Eintracht‘ in besonderem Maße brauchen um erfolgreich zu sein.

    Es gefällt mir auch, dass er sich nicht für alles verantwortlich sieht und seinen Senf abgeben muss.
    „Die sogenannte „Mannschaft hinter der Mannschaft“ wird immer größer, manche sagen sie wird aufgebläht. Unter Heribert Bruchhagen hätte es das so sicher nicht gegeben. Wie beurteilen sie diesen Weg?“
    – ‚Das muss die sportliche Leitung einschätzen, sie hat Methoden und Markt im Blick.. Ich kann es im Einzelnen nicht beurteilen, dafür gibt es im Vorstand bei uns mit Fredi Bobic einen Fachmann.‘
    Warum Hellmann bei diesem Thema mitreden sollte erschließt sich mir auch nicht.
    Darüber muss sich wenn, dann eher der Aufsichtsrat ein Bild machen, wobei ich auch in diesem keinen mit Kompetenzen auf fußballerischem Gebiet erkenne. Keiner aus dem Aufsichtsrat hat jemals höherklassig Fußball gespielt, noch kennt er bei einem international erfolgreichen Verein die Strukturen und hat mal reingeschnuppert, was bei anderen Vereinen erfolgreich läuft & was nicht.
    Der Aufsichtsrat muss halt nur über Jahre schauen, was bei UNS unter der sportlichen Leitung funktioniert.
    Die Aussagen bestätigen für mich die These, dass der Abgang von HB sehr gut für uns war. Er war einfach zu weit weg von internationalen Entwicklungen im Fußball, zu ‚eingerostet‘ in Frankfurt.
    Jetzt einen Vorstand Sport zu haben, der gerne reist, sich weiterentwickelt und auf dem neuesten Stand ist .. finde ich top!
    In jedem Fall muss unser Aufsichtsrat durch den Mangel an fußballerischer Fachkenntnis den sportlich Verantwortlichen schlichtweg voll vertrauen, weil sie es nicht besser wissen .. das hat den Vorteil, dass die sportliche Führung mit mehr Ruhe arbeiten und ihre Vorstellungen umsetzen kann.
    Aber auch HB war im Nachhinein ein Glücksgriff und ist genau für dieses jetzige Verhalten der Verantwortlichen zu großem Maße verantwortlich .. er hat dem Aufsichtsrat sowie Hellmann & Co erst über viele Jahre eingeimpft, der sportlichen Führung voll zu vertrauen & auf Ruhe und Konstanz zu setzen. Und deshalb halten die jetzt auch meistens ‚die Schnauze’…das ist m.E. HBs langfristiger Erfolg. Er hat sich selbst ersetzbar gemacht & eine bestimmte Philosophie der Ruhe aber auch Geschlossenheit in den Verein gebracht. Ob das auch andere Top-Manager wie Heidel oder Rangnick gemacht haben oder machen können wird sich zeigen.
    Und deshalb wurde HB jetzt wohl vom HSV verpflichtet 😉 Das macht schon Sinn.
    Nach der Verpflichtung von FB wird Aufsichtsrat und Vorstand wohl erst bewusst, dass ein Vorstand Sport in unserem Konstrukt über sehr hohe, vielfältige und aktuelle Kompetenzen im Bereich Fussball verfügen muss .. welche bei HB nicht (mehr) gegeben waren. HB wusste einfach nicht mehr was man noch perspektivisch besser machen kann, er war nicht mehr auf neuestem Stand.
    Diese Einsicht gefällt mir ziemlich gut.

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  9. Man braucht nicht viel Worte. Lieber Herr Hellmann, was haben Sie schon erreicht?
    Wenn Heri nicht gewesen wäre, wo würden Sie arbeiten ? Es ist ein gsnz schlechter Stiel von ihnen. Vielleicht sollten Sie sich mehr auf die Arbeit konzentrieren und nicht auf die Frauenbeine! ICH SAGE DANKE HERI….

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  10. Da ist die Meinung des Vorstandes ebenso klar wie einmütig: Wenn ein Spieler nicht einreisen dürfte, würden wir nicht hinreisen. Wir gehen davon aus, dass alles klappt. Sollte es dennoch Probleme geben, würden wir sofort wieder heimfliegen.

    aus op online Axel Hellmann

    Die wollen ohne feste Zusage für Tawatha dahin reisen?

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  11. Bezüglich der geschalteten Werbung. Die ist tatsächlich zu viel meiner Meinung nach. Zwischen den Texten befinden sich mindestens drei Werbungen. Wenn man dort drauf kommt, gehts auf eine andere Seite. Teils youtube Videos teils irgendwelche Produkte.
    Zudem flopt auf dieser Seite unten eine Werbung auf; die man mit anklicken eines kleinen Button wegbekommt und so erst alles lesbar ist.

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  12. GrabbiGrabbi
    Bruchhagen hat den Verein saniert und stabilisiert. Er hat die Profiabteilung aber keineswegs zukunftsweisend geführt. Zum Schluß war es schon arg verstaubt. Für mich begann mir der Umstrukturierung im Vorstand vor einem Jahr die Wandlung hin zu einem modernen Verein.

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  13. Es gibt tausende Firmen in Deutschland, die gut funktionieren und trotzdem nicht Spitze sind !
    Deshalb hat AH recht, dass jetzt auch so zu sagen!
    Da ist kein Nachtreten und auch keine Herabwürdigung der Arbeit von HB !
    Das ist einfach nur die Wahrheit. Alles und Jeder hat seine Zeit. Schaut euch die grossen Firmen an, da läuft alles bestens, bis ein neuer großer Chef kommt und plötzlich stellen alle fest, es geht auch anders, manchmal auch besser. Das ist einfach der Lauf der Zeit.
    Ich finde es nur ehrlich, das auch so zu sagen. Damals war vieles gut und richtig, heute beschreiten wir darüber hinaus neue Wege, benutzen neue Hilfsmittel usw.usf.
    Nichts, aber auch gar nichts würdigt damit die unbestreitbaren Verdienste von HB herab. Er wird immer mit seinen Verdiensten für die Rettung und Entwicklung unserer Eintracht in den Herzen von uns Fans bleiben.
    Wie gesagt, jeder und alles hat seine Zeit – und das darf man sagen !
    Forza SGE !

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  14. @Christopher: „Unruhe rund um Schaaf“ ist eine geniale Umschreibung für Mobbing. Müssen wir uns unbedingt merken – da gab es ein bisschen Unruhe. „Bruchhagen hatte das nicht im Griff“ ist eine geniale Umschreibung für Hellmann. der die Unruhe mit der wöchentlichen Lancierung angeblicher Interna an die Frankfurter Rundschau stiftete. Ich war nie ein besonderer Freund von Bruchhagen. Wenn Hellmann sich jetzt über ihn beschwert, verbuche ich das aber subito auf der Haben-Seite von Heri und wünsche, dass es ihm auch in Hamburg gelingen möge, die dort zahlreich vorhandenen Hellmänner an der vollen Entfaltung ihrer Blütenpracht zu hindern.

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