Die Eintracht hatte beim 2:1-Erfolg allen Grund zu Jubeln. Hier feiert die Mannschaft das 1:0 durch Szabolcs Huszti.
Die Eintracht hatte beim 2:1-Erfolg gegen den BVB allen Grund zu jubeln. Hier feiert die Mannschaft das 1:0 durch Szabolcs Huszti.

Nach dem überraschenden, aber verdienten 2:1-Heimsieg gegen den BVB grüßt die Eintracht nach zwölf Spieltagen mit 24 Punkten zumindest bis heute von Platz drei der Tabelle und schwebt damit weiterhin auf „Wolke Sieben“. Die Kovac-Truppe beißt sich vorerst also in der Spitzengruppe der Bundesliga fest. Das war so nicht zu erwarten. Trotzdem haben die Teilnehmer des FPS-Fantalks das gestrige Spiel und den derzeitigen Lauf der SGE kritisch unter die Lupe genommen.

Der Fantalk erscheint während der Saison an jedem Bundesligawochenende, an denen Eintracht Frankfurt ein Heimspiel bestreitet, sonntags zwischen 12-14:30 Uhr auf SGE4EVER.de. Ihr wollt auch einmal mit uns diskutieren? Dann bewerbt euch über das Fantalk-Bewerbungsformular und seid bei einem der nächsten Fantalks, die per Telefonkonferenz geführt werden, dabei.

Am heutigen FPS-Fantalk nehmen teil: SGE4EVER.de-Redakteur Julian, Eintracht-Fan Knut-Uwe alias „KUB Rheinland“ und Paul Taaffe, Geschäftsführer von SGE4EVER.de-Premiumpartner FPS.

These 1: Die Stärke der Eintracht zeigt sich auch daran, dass jede Woche eine andere Mannschaft vermeintlich einen schlechten Tag erwischt. 

Paul: „Das stimmt ganz und gar nicht. Ich finde, gestern hatten die Dortmunder keinen schlechten Tag erwischt. Man hat gesehen, was in dieser Mannschaft steckt. Sie sind schnell und bringen einiges an Power auf den Platz. Wir haben einfach super dagegengehalten. Wie wir das Tor am Anfang der zweiten Halbzeit gemacht haben, das war Drehbuchreif. Also ich bin einfach begeistert von unserer Eintracht und ich möchte das nicht schmälern, indem ich sage, dass die anderen Mannschaften einen schlechten Tag haben. Ich habe gestern direkt nach dem Spiel gefeiert und keine Berichte mehr gelesen und keine Stimmen mehr gehört, also weiß ich nicht, ob die Dortmunder gesagt haben, dass sie einen schlechten Tag hatten. Ich habe das jedenfalls nicht so empfunden. Ich fand die Dortmunder waren stark, sie hatten ja auch diesen Lattenschuss. Wenn man betrachtet, wie wenig Aubameyang mit seiner Schnelligkeit im Spiel war, dann kann man sehen, dass wir einfach verdammt gut standen. Ich weiss nicht, ob der Eintracht-Sieg verdient war, vielleicht wäre ein Unentschieden angemessener gewesen, aber ich bin einfach nur ganz stolz auf meine Eintracht zur Zeit. Die Zuschauer im Stadion haben das auch honoriert, wir haben nur gestanden in den letzten 15 Minuten. Und die Dortmunder haben nur gesessen, bei uns im Block waren nämlich jede Menge Dortmunder. Die waren ganz schön erstaunt, wie stark wir waren. Ich möchte es kurz halten, ich finde, dass wir auch gegen Bremen verdient gewonnen haben. Jetzt werde ich vielleicht ein bisschen großkotzig, aber das ist der Schlüssel zur Meisterschaft. Der Niko muss einfach immer einwechseln und dann ist das Ding gegessen. Dann brauchen wir auch keine Angst vor Leipzig, Bayern München oder Dortmund zu haben, das ist dann egal. Der Nico, der über Wasser laufen kann, muss nur jedes Spiel einwechseln, dann gibt es auch ein Siegtor für uns.“

Knut: „Ich muss der These zustimmen, die Eintracht ist unheimlich stark geworden. Die gegnerischen Mannschaften können sich Niederlagen, Unentschieden oder ein vermeintlich schlechtes Ergebnis inzwischen nur noch damit erklären, dass sie offensichtlich einen schlechten Tag erwischt haben. Das ist natürlich nicht der Fall. Auch gestern hat sich die Eintracht den Sieg wieder erarbeitet. Es ist einfach ein Genuss, sich anzusehen, was sich da in der Mannschaft alles verändert hat. Vor allem wenn man überlegt, dass mit Hector und Vallejo nur zwei neue Spieler in die Startelf dazugekommen sind. Alle anderen haben in der letzten Saison auch gespielt. Und wenn man mal schaut, was Huszti gelaufen ist und Hasebe und und und, da gibt es ja ein Mannschaftsgefüge, das ist ja fast wie eine Software, die wirklich hervorragend miteinander harmoniert und die einzelnen Situationen miteinander abarbeitet und umschaltet.“

Julian: „Es gibt ja diesen berühmten Spruch, dass eine Mannschaft immer nur so gut ist, wie der Gegner es zulässt. Da ist im Moment viel Wahres dran. Wir schaffen es momentan, uns gegen jeden Gegner richtig einzustellen und finden ein ordentliches Rezept. Ich finde es beeindruckend, wie Niko Kovac das mit seinem Trainerteam geschafft hat. Wenn ich sehe, wie sich Matthias Ginter bei Sky hinstellt und ernsthaft sagt, dass nicht die bessere, sondern glücklichere Mannschaft gewonnen hat, dann frage ich mich, ob er das gleiche Spiel gesehen hat wie ich. Da scheint ihm sein Ärger über den Fehlpass zum 2:1 wohl beeinflusst zu haben. Da habe ich mich wirklich drüber geärgert. Ich finde wir haben eine Strategie gefunden, wie wir gegen Gegner spielen können, ohne dass die Konkurrenz gleich einen schlechten Tag erwischt hat. Da passt schon der Spruch, dass Niko Kovac da jetzt eine Software drauf gespielt hat, um auf alle Situationen reagieren zu können.“

Paul: „Ich habe Nico Kovac genau beobachtet und dieses Softwareprogramm, das ist wirklich Wahnsinn. Er achtet auf jedes Detail, ist ständig im Dialog mit seinen Spielern, ruft sie immer zu sich zur Seitenlinie, während Armin Veh sich ja während des Spiels gar nicht mehr eingeschaltet hat. Kovac achtet einfach so sehr auf Details und die Spieler folgen ihm genau – das ist wirklich imponierend, wie er das macht. Wir müssen Bruno Hübner sehr dankbar sein, dass er auf die Idee gekommen ist, die zwei Kovac-Brüder nach Frankfurt zu holen. Ich glaube sie lieben Frankfurt mittlerweile. Andere Vereine, wie der HSV oder Wolfsburg, die können vielleicht das dreifache zahlen wie die Eintracht, aber er wird bleiben, angeblich ist der Vertrag schon fast unterschrieben. Der passt so gut nach Frankfurt. Der hat jetzt eine Wohnung genommen im Westend neben meinem Partner. Vielleicht kommt ja auch seine Familie nach Frankfurt, das wäre in meinen Augen eine Bestätigung, dass er sich sehr wohl fühlt in unserer Stadt.“

Knut: „Ich glaube nicht, dass unsere Eintracht irgendwann mal einen schlechten Tag erwischen wird, das wird es nicht mehr geben. Wir werden vielleicht mal verlieren, vielleicht auch unglücklich, aber wir werden an jedem folgenden Spieltag immer elf Mann auf dem Platz haben, die sich den „ihr wisst schon“ aufreissen und versuchen das Beste zu geben. Das kann mal daneben gehen, wie es gestern auch beim Ausgleich passiert ist, aber dass wir wirklich enttäuscht sein werden, das glaube ich nicht.“

Paul: „Das kann ich mir auch nicht vorstellen. Man weiß ja wie das ist, jeder Trainer hat auch mal Misserfolg, aber ich kann es mir bei Niko nicht vorstellen.“

Knut: „Wir werden bestimmt mal verlieren, aber sicherlich werden wir keinem Spieler etwas vorwerfen können danach.“

Paul: „Es ist dem Trainerteam gelungen, die Einstellung von allen Spielern zu verbessern. Ein Beispiel ist Chandler. Es ist einfach Wahnsinn, was die Spieler geben. Die laufen und laufen und laufen, spielen aber nicht nur blind los, sondern gehen das Ganze bedacht an.“

Julian: „Ich glaube es wird schwierig. Die Qualität in der Bundesliga ist so hoch. Die Frage ist immer, was passiert, wenn wir das nächste Spiel unglücklich verlieren und danach gewinnen wir wieder nicht. Dann kann es auch schnell wieder in einen negativen Kreislauf gehen. Da wäre ich vorsichtig, denn man kann nicht sagen, so etwas passiert jetzt nicht mehr. Sachen wie Selbstvertrauen spielen eine so große Rolle, sodass sich das auch schnell wieder ändern kann. Vielleicht bin ich auch von der Vergangenheit gebrandmarkt.“

Knut: „Wir haben aber den besten Trainer aller Zeiten.“ 

Paul: „Die Fans haben so viel Respekt vor Niko Kovac. Die meisten waren in Nürnberg dabei, Kovac hat einen Helden- und Kultstatus in Frankfurt erreicht. Da müsste schon viel passieren, dass man mal schlecht von Niko Kovac denkt. Wir werden Spiele verlieren, aber ich denke auch, dass das dann nicht auf die Einstellung zurückzuführen sein wird.“

 

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These 2: Die Tore der Joker sind ein klares Indiz dafür, dass die Eintracht nicht nur aus elf wichtigen (Einzel-)Spielern besteht.

Julian: „Ich habe vorhin noch mal nachgeschaut, wir haben in dieser Saison fünf Tore durch Joker geschossen. Ich weiß nicht, wie das im Vergleich zu den anderen Mannschaften aussieht. Die Tore der Joker sprechen aber eine deutlich Sprache. Mittlerweile haben wir Mittel gefunden, um auf unterschiedliche Spielsituationen zu reagieren. Dass wir Jungs auf der Ersatzbank haben, die Tore schießen können, das ist für mich die eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist wie wir im Spiel reagieren und agieren. Das ist unter Niko Kovac deutlich professioneller geworden. Das äußert sich dann zum Teil auch darin, dass Spieler, die reinkommen, auch mal ein Tor schießen.“

Knut: „Wir haben nicht nur zehn, elf Spieler zur Verfügung. Der Niko arbeitet ja am Ganzen und verbessert die Spieler. Er hat im Prinzip das rausgeholt, was in den Spielern drinsteckt. Bei Huszti hat man zum Beispiel gedacht, der ist ein Fehleinkauf und bringt es nicht mehr. Bei einigen anderen auch. Mittlerweile spielen die aber so stark, dass es wirklich eine Freude ist, dabei zuzuschauen. Früher hat man gedacht, hoffentlich geht das einigermaßen gut, aber wer hätte denn mit einem Sieg gegen Dortmund gerechnet? Okay, letztes Jahr haben wir zwar auch gewonnen, aber das war ein Geschenk Gottes. Diesmal war es hart erarbeitet. Schaut euch einen Hasebe an, wie der gestern im defensiven Mittelfeld gespielt hat und Mascarell ersetzt hat. Vorher hätte man gedacht, die Welt geht unter, heute stehen die Vorzeichen ganz anders. Wir können von etwas ganz anderem ausgehen, weil Niko wirklich an der Mannschaft arbeitet und nicht nur an den Einzelspielern. Natürlich verbessert er diese, aber er fügt sie dann in das ganze System der Mannschaft ein. Die Spieler sind hochmotiviert. Beispielsweise Seferovic, man könnte verstehen, wenn er nicht so motiviert wäre, aber er haut sich rein. Das finde ich toll.“

Paul: „Wobei ich seine Körpersprache direkt nach der Einwechslung nicht so gut fand. Dann hat er sich aber schnell angepasst und in der Tat alles gegeben. Ein anderes gutes Beispiel ist aber auch Aymen Barkok. Bobic, Hübner und Kovac haben sich dafür entschieden, ihm einen Profivertrag zu geben. Wir haben rechtzeitig mit ihm verlängert und es ist gelungen, so einen Spieler zu halten, bevor andere Mannschaften auf ihn aufmerksam geworden sind. Was man aber auch nicht vergessen darf zu erwähnen, sind die Fans. Unsere Fankultur ist so geil – mal abgesehen von den negativen Zwischenfällen. Aber so wie die Fans Stimmung machen – nicht nur in Block 40, sondern im ganzen Stadion – da kann man schon sagen, dass die Fans der zwölfte Mann sind.“

Knut: „Da habe ich aber einen Einwand, denn nicht gefallen hat mir, wie die Dortmunder permanent ausgepfiffen wurden. Ich finde Fankultur haben wir mit Sicherheit, aber man sollte die eigene Mannschaft unterstützen und nicht den Gegner auspfeifen. Das ist nicht sehr gastfreundlich.“

Paul: „Ja, das ist mir auch aufgefallen. Mag sein, dass das unsportlich ist, aber es hat den Gegner auch verunsichert. Vielleicht war auch Frust dabei, denn ich muss sagen, der Schiedsrichter war gestern ganz schlecht. Er hat meiner Meinung nach viel gegen uns gepfiffen. Also bei uns im Block war deswegen auch viel Frust dabei.“

Knut: „Einige Entscheidungen hat er aber auch gut gesehen. Zum Beispiel als Aubameyang kurz vor Schluss im Strafraum zu Fall gekommen ist. Das hätte er vielleicht auch pfeifen können, wobei er aber richtig entschieden hat. Das hat er sehr gut gesehen.“

Paul: „Ja, da bin ich bei dir, aber es waren auch viele Fehlentscheidungen dabei.“

Julian: „Ich fand, dass es eigentlich relativ ausgeglichen war. In manchen Situationen hab ich schon gedacht, dass es auch hätte anderes ausgehen können. Ich habe sogar zwei Situationen im Strafraum im Kopf. Einmal die eine kurz vor dem Abpfiff, in der der Schiedsrichter durchaus richtig entschieden hat. Vorher gab es aber noch eine Situation, in der ich gedacht habe, dass das auch hätte Elfmeter geben können. Da hatten wir Glück. Von daher fand ich eigentlich, dass der Schiedsrichter relativ ausgeglichen gepfiffen hat.“

Knut: „Man muss natürlich auch sagen, dass wir vor dem Fernseher immer die Wiederholung sehen konnten. Paul hatte die Möglichkeit im Stadion nicht.“

Paul: „Also ich mache das nicht an einer Szene fest. Es gab jede Menge Szenen, in denen der Schiedsrichter weiterspielen ließ, anstatt zu pfeifen. Es waren kleinere Sachen, die sich aber mehrmals wiederholt haben. Aber das war nur mein Gefühl im Stadion.“

These 3: Der Traum vom Europapokal ist schön, doch am Ende zu viel des Guten. Die Hessen werden nach dem 34. Spieltag zwischen Platz 9 und 12 landen.

Dürfen die Fans nächste Saison wieder durch Europa reisen, um ihre Eintracht zu unterstützen?
Dürfen die Fans nächste Saison wieder durch Europa reisen, um ihre Eintracht zu unterstützen?

Knut: „Beruhigend ist zunächst, dass wir mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben und nichts zu tun haben werden. Davon bin ich überzeugt. Dazu ist die Mannschaft einfach zu gut und da leistet der Trainer auch zu gute Arbeit. Was letztendlich dabei herauskommt – die Tendenz zeigt dahin – ist ein Platz zwischen 9 und 12, vielleicht sogar noch ein bisschen besser. Wir haben jetzt ein Drittel der Saison gespielt und stehen auf dem dritten Platz. Das ist eine enorme Leistung. Wir haben vor allem unheimlich viele Punkte angesammelt. Das ist deutlich mehr als die Hälfte, die man eigentlich braucht, und wir haben noch ein paar Spieltage. Ich glaube schon, dass die Mannschaft einen einstelligen Tabellenplatz erreichen wird. Die Qualität dazu hat sie, auch die Einstellung und die Stabilität. Ob das für einen Europapokalplatz reicht, weiß ich nicht. Das ist auch nicht ganz so wichtig. Hauptsache, wir brauchen keine Bauchschmerzen mehr zu haben, wenn wir vor dem Fernseher sitzen. Wir können das Spiel genießen und sagen: Egal, gegen wen wir spielen, wir können das Spiel gewinnen.“

Paul: „Wir werden Pokalsieger, das steht für mich fest. Wir qualifizieren uns auch für die Europa-League. Ob das gut ist für die nächste Saison, weiß ich nicht. Es hängt auch davon ab, ob wir Vallejo werden halten können. Das Problem, es ist sehr eng oben, die Kölner sind ebenfalls sehr stark. Mit dem Abstieg sehe ich das genauso, ohne überheblich sein zu wollen. Wir haben ja immer noch etwas Angst nach der letzten Saison. Ich möchte nicht darüber nachdenken, was passiert wäre, wenn wir abgestiegen wären. Wenn man sieht, wie viele Traditionsvereine in der zweiten Liga spielen, ohne Aussicht auf Aufstieg. Das hätte uns auch durchaus passieren können. Wenn wir etwas Glück haben, gehören wir zu den Top-7-Mannschaften in der Bundesliga. Ob es am Ende reicht für einen Europa-League-Platz, werden wir sehen. Wir sind wahnsinnig fit, vielleicht fitter als andere Mannschaften.“

Knut: „Wenn wir in Leipzig spielen, werden wir sehen, was unsere Mannschaft wirklich kann, denn da werden sie vor allem läuferisch noch einmal ganz anders gefordert. Das wird ein richtiger Gradmesser.“

Paul: „Das sehe ich anders. Wir haben doch schon gegen Köln und viele andere Mannschaften bewiesen, dass wir mithalten können. Ich würde die Einschätzung, wie weit wir sind, nicht von dem Spiel in Leipzig abhängig machen. Ich glaube, das wird ein enges Spiel werden in Leipzig.“

Knut: „Ich habe Leipzig angeführt, weil die ein so unglaublich schnelles Spiel nach vorne machen …“

Paul: „Die Dortmunder aber auch …“

Knut: „Das ist richtig. Ich glaube auch nicht, dass wir untergehen werden. Aber nachdem wir gegen so viele guten Mannschaften gespielt haben, werden wir in Leipzig sehen, wie weit wir uns entwickelt haben.“

Julian: „Ich glaube, wir tun alle gut daran, auf dem Boden zu bleiben. Auf der anderen Seite müssen wir uns aber auch nicht schlechter reden als wir sind. Wo das hinführt nach 34 Spieltagen, kann keiner seriös beantworten. Die Saison ist noch lang, es können noch viele Punkte geholt werden. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft bis zum letzten Spieltag versucht, jeden Punkt einzusammeln. Deswegen mache ich mir für die nächsten Spiele keine Sorgen. Ich werde keine Bauchschmerzen haben, wenn wir wieder gegen Schalke oder Leverkusen spielen werden. Ich bin überzeugt, dass wir gegen jede Mannschaft etwas holen können, und das macht einfach Spaß.“

Paul: „Du hättest Politiker werden können, Julian (lacht). Die Frage war, wo landen wir. Raus damit, Julian.“

Julian: „Wir landen auf einem einstelligen Tabellenplatz.“

Paul: „Ich möchte auf etwas hinweisen, das mich seit Jahren unter Veh und anfangs unter Kovac geärgert hat: unsere Fehlpassquote. Habt Ihr bemerkt, wie die in den letzten Spielen zurückgegangen ist? Das ist ein wichtiger Bestandteil unseres Erfolgs. Schaut Euch einmal einen Hasebe an mit seiner Passgenauigkeit. Das war früher ein Desaster. Ich würde jede Wette eingehen, dass sich die Fehlpassquote von allen Trends am positivsten entwickelt hat. In den letzten Wochen ist das immer besser geworden. Wir hatten früher häufig viel gearbeitet, aber durch dumme Fehlpässe Gegentore kreiert. Kovac hat seinen Spielern mit auf den Weg gegeben, dass sie den Ball nicht leichtfertig verlieren dürfen, und das setzen die Jungs wunderbar um.“

Julian: „Im Hinblick auf die Ballbesitzstatistik müssen wir aber auch einmal schauen, gegen wen wir gespielt haben: gegen Schalke, Leverkusen, Dortmund, Hertha, Bayer und Köln. Das sind alles Mannschaften, die entweder momentan einen guten Lauf haben oder von der Qualität her in die Champions-League gehören. Das relativiert eine Zahl von beispielsweise 46 % Ballbesitz zu Hause.“

Knut: „Ich muss Paul Recht geben: Wir verlieren die Bälle nicht mehr leichtfertig. Wenn man den Fabián sieht, wie der auf den Ball tritt, noch einmal eine leichte Verzögerung reinbringt, um den Gegner zu verunsichern, und dann anzieht, um dann den geschickten Pass – wie gestern zum 1:0 – zu spielen, oder Hasebe, wie der mit einem One-touch-Pass den Ball zu Seferovic spielt, dann ist es signifikant, wie ballsicher die Eintracht geworden ist. Das trägt auch zu dem guten Spiel bei. Paul hat absolut Recht: Letztes Jahr war katastrophal. Ich saß auf dem Sessel und habe mich gefragt, wie man den Ball so leichtfertig verlieren kann. Das ist Kovac′ Handschrift – eindeutig!“

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9 Kommentare

  1. Keine Kommentare, das Volk ist satt! Ist ja auch klar, wer fände schon was zu mosern, außer Otsches Flanken.

    Ich sehe nicht, wie KUB, den Tabellenführer Leipzig als Gradmesser, sondern den nächsten Gegner Augsburg. Gegen unsere derzeitigen Konkurrenten haben sie in Leverkusen und Köln 0:0 gespielt und Schalke und Hertha mit nur einem Punkt nach Hause geschickt. Wird spannend zu sehen, was sich die Herren Kovac ausdenken um das Fehlen Fabians zu kompensieren. Da ja schon seit Längerem negative Tipps voll nach hinten losgehen, erwarte ich maximal an ein 0:0.

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  2. Hui – Euphorie pur.
    Ich bin ja von Hause aus Optimist, aber hier bin ich doch ein wenig realistischer als Paul und Knut. Ich habe während des Lesens öfter gedacht: Das musst du gleich kommentieren. Und dann kam Julian an die Reihe und hat im Grunde das gesagt, was ich gedacht hatte. Über Wasser laufen, nie wieder von einem Spiel(er) enttäuscht sein, in Zukunft immer 100%, Europacup, keine Angst mehr vor Schalke, Leverkusen ….. das sehe ich, wie Julian etwas negativer.
    Wir werden bei den Großen in der Rückrunde auswärts spielen und die Großen, die in der Hinrunde Federn gelassen haben, werden uns mit ganz anderen Augen sehen, als im ersten Drittel der Saison. Da kommt erst die richtige Herausforderung.
    Und wenn dazu kommt, dass der eine oder andere Spieler den Erfolg in der Birne spürt, dann wird sicher auch der Punkt kommen, wo wir uns einhellig über die Fehlpässe, die schlechte Handlungsgeschwindigkeit und die vielen Patzer aufregen werden. Das kann auch Kovac nicht 100% im Griff haben.
    Auch beim Trainerteam kann es dazu kommen, dass die Konzentration und Akribie nachlässt. Ich glaube, dass die gerade alle 150% geben und neben dem Job kein oder nur äußerst wenig private Quality Time haben. Das geht auch nicht permanent und wird irgendwann etwas nachlassen.
    Wie überall im Leben sind wir gerade im Aufwärtstrend der Hype-Kurve. Aber es wird auch das sogenannte „valley of despair“ kommen, wo das ganze wieder ganz anders aussehen kann. Und da hoffe ich, dass wir Fans auch noch mit der Mannschaft gehen (so wie die St. Pauli-Fans, die selbst nach dem 0:2 gegen Heidenheim nach dem Spiel noch laut ihre Mannschaft unterstützten).
    Zur Zeit kriege ich das Grinsen nicht aus dem Gesicht und freue mich schon tierisch auf morgen, wo ich mit diesem Grinsen in Dortmund ins Projektbüro latsche, wo es vor Dortmund Fans wimmelt. Zur Verteidigung gibt es dort gottseidank auch einige Schalke Fans 😉
    Ich wünsche uns, dass diese Phase noch lang anhält. Die Tabelle habe ich gespeichert und als Bildschirmhintergrund 🙂

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  3. Standesgemäß ist das nächste Spiel immer das Schwierigste. Auch ich halte die Partie gegen Augsburg für die schwierigere. Leipzig will mitspielen und spielt auch mit, garantiert. Wohingegen das bei Augsburg nicht unbedingt so sein wird. Die spielen zwar zuhause, aber spielen allerdings gegen eine andere Eintracht als in der letzten Saison und könnten vielleicht mit einem Punkt zufrieden sein.? Ein Offensivfeuerwerk werden sie wohl eher nicht abbrennen. Der Respekt gegenüber unserer Mannschaft dürfte immer größer werden, erst recht nach diesem Wochenende. Aber es wird in Augsburg spannend sein, wer den kreativen Part von Fabian übernehmen wird.

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  4. Ich sehe das wie ihr jungs.
    Gegen defensiv eingestellte Gegner tun wir uns schwer und der Schuster wird Augsburg so heiß machen .Da gibt es auf die Socken.
    Aber dass weiß auch Niko und er wird ein Plan haben. Das positive an Freiburg war dass Niko ausgerastet ist und seitdem wird alles besser.
    Oder?

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  5. Interessanter Fantalk. Finde es sehr gut, das ihr solche Diskussionsrunden pflegt, neben den üblichen Berichten/Kommentaren.
    Ich schließe mich da KUB und Paul im Optimismus an: Mit dem Trainergespann spielen wir am 17 Spieltag um Platz 2. Und so langsam wird Pauls ‚Und Kovac kann über Wasser laufen‘ zum Standard in meinem Sprachgebrauch.
    KUB, deine Beschreibung/Analyse zu Fabián’s Balltechnik beim 1:0 ist absolut zutreffend.

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  6. Und wieder hat es ein „Adler“ in die „Elf des Tages“ des Bonner „General-Anzeiger“ geschafft! Dieses Mal ist es Huszti!

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  7. Wünsche ich Dir auch, Paul, und allen anderen Adler-Fans.
    Mit einem solchen Fußballwochenende fällt manches leichter!

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