Debutant Mijat Gacinovic im Zweikampf mit dem Mainzer Jairo
Debutant Mijat Gacinovic im Zweikampf mit dem Mainzer Jairo

Innerhalb von 120 Sekunden schien das Spiel entschieden. Nachdem Alex Meier in der 40. Minute die gelb-rote Karte gesehen hatte, an deren Berechtigung nicht ernsthaft gezweifelt werden kann, traf Malli in der 42. Minute zum 2:0. Wer zu diesem Zeitpunkt vorausgesagt hätte, dass die Begegnung bis zum Schlusspfiff spannend bleiben würde, wäre bestimmt als Träumer bezeichnet worden. Zu schlecht schienen die Vorzeichen zu stehen: verletzungsgeplagt, einem frühen Rückstand hinterherlaufend, den Kapitän und besten Torschützen verloren – es würde im zweiten Durchgang wohl nur noch darum, ein Debakel zu verhindern. Doch obwohl die Mainzer in den ersten zehn Minuten nach der Pause den Sack hätten zumachen können, gab der Treffer von Haris Seferovic (61.) dem Spiel fast noch eine unerwartete Wendung.

Als wäre der Ausfall von Stefan Reinartz, Luc Castaignos und vor allem Marc Stendera nicht schon schlimm genug, musste die Eintracht nach noch nicht einmal fünf Minuten den ersten Gegentreffer hinnehmen. Bereits im Vorfeld hatte der Mainzer Trainer Schmidt darauf hingewiesen, wie er gegen die Hessen zum Erfolg kommen will: seine schnellen, wendigen Außen sollten Lücken aufreißen und den torgefährlichen Muto in der Mitte bedienen. Dass dieser Plan umgehend aufging, war dem passiven Abwehrverhalten von Bastian Oczipka und Neuling Mijat Gacinovic zu verdanken, die das Dribbling von De Blasis nur staunend begleiteten und den Pass auf den durchgestarteten Muto nicht verhindern konnten.

Allerdings war von einem Schock nur kurz etwas zu sehen. Die Hessen berappelten sich, bekamen langsam Struktur in ihr Spiel und dominierten die Begegnung etwa ab der 10. Spielminute. Eine Chance von Meier nach Zuspiel von Gacinovic (12.) und ein Schuss von Aigner (16.) nach Vorarbeit von Haris Seferovic deuteten an, dass sich die SGE nicht wehrlos in ihr Schicksal fügen wollte. Die Mainzer agierten plötzlich sehr passiv und kamen nicht mehr dazu, ihre schnellen Spitzen einzusetzen. Auch Seferovic (21.) und Meier (22.) boten sich gute Einschussmöglichkeiten. In der 28. Minute zog Schiedsrichter Dankert die gelbe Karte gegen Meier. Man kann sicherlich über diese Entscheidung diskutieren, auch wenn unser Kapitän seinen Gegenspieler mit dem Arm am Hals getroffen hatte. Eine völlig ungerechtfertigte Verwarnung war es in keinem Fall. Nur zwölf Minuten später hatte es den Anschein, als habe Meier um die Hinausstellung gebettelt. Nach einem taktischen Foul in die Beine von Jairo blieb Dankert keine andere Wahl, als gelb-rot zu ziehen.

Der Eintracht-Kapitän hatte seiner Mannschaft mit dem Platzverweis einen Bärendienst erwiesen. Das hatte Trainer Veh mit Sicherheit nicht gemeint, als er in der Pressekonferenz vor dem Spiel Meier in die Pflicht nahm und von ihm forderte, „dass er vorangehen“ solle. Das Spiel war vermeintlich entschieden, der SGE sollte es nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Die erste Viertelstunde nach dem Wechsel ließ allen Eintracht-Fans den Atem stocken: Im Minutentakt rollten die Angriffe auf das Tor von Hradecky, und nur mit viel Glück und der fehlenden Präzision von Muto (50.) und Malli (51., 57.) war es zu verdanken, dass es beim 0:2 blieb.

Der Führungstreffer der Mainzer durch Muto
Der Führungstreffer der Mainzer durch Muto

Die 61. Minute veränderte plötzlich alles. Einen Doppelpass zwischen Seferovic und Aigner vollendete der Schweizer mit einem sehenswerten Schlenzer in die linke Ecke. Und urplötzlich glaubten die Hessen doch noch an die Möglichkeit, einen Punkt aus der rheinland-pfälzischen Hauptstadt mitzunehmen. Neben den nimmermüden Seferovic und Aigner war es vor allem einer, den die meisten Eintracht-Fans bisher nur vom Hörensagen kannten: Gacinovic. Der 20-Jährige bot in seinem ersten Bundesligaspiel eine gute Leistung, stellte mehr als einmal unter Beweis, dass er mit dem Ball umzugehen versteht, und zeigte sich sicher im Passspiel. Nach Medojevic war er der laufstärkste Akteur auf Seiten der Hessen und mit einer Passquote von 85 % stellte er seine Kollegen in der Offensive deutlich in den Schatten. Angesichts der heutigen Leistung des Serben darf allerdings die Frage erlaubt sein: Warum durfte Gacinovic erst am 14. Spieltag sein Debut geben? Er gehört mit Sicherheit nicht zu den robustesten Spielern, aber ein körperlicher Einbruch war bei ihm auch in der Schlussphase nicht festzustellen. Ohne Zweifel war der Auftritt des jungen Serben ein positives Zeichen an diesem tristen Nachmittag.

Ebenfalls erfreulich waren Einsatz, Leidenschaft und Körpersprache nach dem Anschlusstreffer. Die Spieler glaubten an ihre Chance, trotzten der Unterzahl und brachten die Mainzer mehr als einmal in Verlegenheit. Allerdings mussten die Fans auf Einzelaktionen von Seferovic, Aigner und Gacinovic hoffen, da aus dem zentralen Mittelfeld kaum spielerische Impulse kamen. Insbesondere Ignjovski hatte große Probleme bei der Ballsicherheit und -behandlung. Der erhoffte „lucky punch“ nach einem Eckball oder Freistoß blieb aus, sodass die Negativserie der Eintracht in Mainz weiterhin Bestand hat.

Stimmen zum Spiel werden nachgereicht. Bitte denkt daran, die Leistung der Spieler auch heute wieder zu bewerten. Hier könnt Ihr es tun.

 

 

- Werbung -

6 Kommentare

  1. das sehe ich so nicht. Das die Sge auf der Verliererstrasse war sah man schon wiedermal nach 10 min. Der Biß vorne hat zum wiederholten mal gefehlt. Gut das 2 Tor nach dem Platzverweis da fehlte die Zuordnung. Aber fehlt die nicht im jeden Spiel . Wie die Mainzer sich den Ball in unserem Strafraum hin und herschieben .Und wir schauen da zu. Immer wieder gravierende Fehler. Nach dem Platzverweis in der 2Hälfte war auf einmal Lebbe in Mannschaft. Meier ist in den letzten Wochen der Mannschaft keine Hilfe

    0
    0
  2. Der arme Alex spielt auf einer völlig falschen Position.
    Er tut und macht und möchte aktiv sein, aber vieles ist nur Alibi.
    Mit den heutigen schnellen und beweglichen Mittelfeldspielern kommt er
    nicht zurecht.
    Schaaf hat ihn besser eingesetzt.

    0
    0
  3. Die erste gelbe war ein Witz, natürlich darf Alex dann so nicht hingehen. Aber die Überschrift finde ich überzogen.

    Gacinovic war stark, guter Einsatz und finesse im Spiel, genau das brauchen wir. Verstehe wirklich nicht, wieso der Junge nicht schon früher ran durfte. Aber diesen Trainer kann ich sowieso nicht verstehen.

    In Halbzeit zwei nach unseren Anschlußtor, hätte er für meine Begriffe ein Zeichen setzen können und einen Stürmer und damit frischen Spieler bringen müssen, gerade weil wir dezimiert waren. Veh wechselt einfach zu spät aus, wir hätten heute noch was reißen können.

    0
    0
  4. Das sehe ich nicht so. Wir haben zu 10. sogar besser gespielt als mit Alex. So leid es mir tut. Aber ohne Alex spielen wir derzeit besser. Auf die Verliererstraße bringt uns einzig allein der Trainer

    0
    0
  5. Tja Veh stellt nach Name auf. Meier sieht das wohl auch so und nimmz sich selbst ausm Spiel

    0
    0
  6. SGE74, das ist ganz einfahc. Gacinovic hatte ein gutes Debüt, und trotzdem wird an ihm jetzt rumgenörgelt. Da verstehe ich, das man ihn nicht früher gebracht hat. Der Junge kann uns echt weiterhelfen. Man muss ihm nur die Zeit und die Ruhe geben.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -