Eintracht-Torwart Lukas Hradecky jubelt nach Spielende mit Stefan Aigner und Heinz Lindner.
Eintracht-Torwart Lukas Hradecky jubelt nach Spielende mit Stefan Aigner und Heinz Lindner.

Innerhalb einer Woche ist es Eintracht Frankfurt zum zweiten Mal gelungen, ein Nachbarschaftsduell zu drehen und mit 2:1 für sich zu entscheiden. Im Gegensatz zu der Partie gegen Mainz sahen die Zuschauer im Merck-Stadion am Böllenfalltor allerdings zwei vollkommen unterschiedliche Halbzeiten, wobei die Adlerträger Glück hatten, nach 45 Minuten nicht schon uneinholbar zurückzuliegen.

Das Spiel begann, wie man es erwarten konnte. Die Lilien legten keinen Wert auf gepflegten Spielaufbau, knallten die Kugel einfach nach vorne und warfen sich in jeden Zweikampf, als ginge es um Leben um Tod. Die Mannen von Trainer Niko Kovac ließen sich alsbald den Schneid abkaufen, insbesondere die filigranen Leichtgewichte Mijat Gacinovic und Marco Fabián kamen mit der rustikalen Spielweise der Darmstädter überhaupt nicht zurecht. In der 12. Minuten näherten sich die Lilien erstmals dem Tor der Frankfurter und gleich zappelte die Kugel im Netz. Bastian Oczipka wurde zum Opfer einer schönen Doppelpasskombination, musste Marcel Heller laufen lassen, dessen Pass in die Mitte von Vrancic mit dem Schienbein unhaltbar für Hradecky eingenetzt wurde. Danach paarte sich im Frankfurter Spiel Ängstlichkeit mit Konfusion. Darmstadt war nun drückend überlegen und hätte durch Heller erhöhen können, der sich aber für einen Querpass auf Wagner entschied, statt selbst aufs Tor zu schießen (18.). Nur eine Minute später rechnete jeder im Stadion und vor den Bildschirmen mit der Vorentscheidung. Haris Seferovic nahm im Zweikampf mit Caldirola die Hände zuhilfe und Schiedsrichter Gräfe blieb keine andere Wahl, als auf den Punkt zu zeigen. Sandro Wagner trat an, schoss platziert, aber zu schwach. Im Rücken von Wagner hatte Ben-Hatira seinem Schlussmann die Ecke angedeutet, in die der Darmstädter Stürmer schießen würde, Hradecky hielt sich an die Empfehlung und parierte den Schuss. Das Spiel der SGE wurde nicht besser. Außer einem Kopfball von Seferovic nach schöner Vorarbeit von Ben-Hatira (27.) war in der Offensive nichts zu sehen, weil insbesondere Fabián und Gacinovic kein Bein auf den Rasen brachten. Da Darmstadt nach einem Foul von Regäsel im Strafraum einen weiteren Strafstoß hätte bekommen müssen, war die SGE mit dem knappen Rückstand nach 45 Minuten noch gut bedient.

Nach der Pause reagierte Kovac und brachte Stefan Aigner für den restlos enttäuschenden Gacinovic. Wir wissen nicht, was in der Kabine besprochen worden war, aber plötzlich zeigten die Adlerträger ein völlig anderes Gesicht. Während die Lilien immer passiver agierten und die Frankfurter kommen ließen, gewann das Spiel der Eintracht mehr und mehr an Sicherheit. Ein Fernschuss von Huszti (48.), ein Schuss von Ben-Hatira (52.) und ein Kopfball von Seferovic zeigten, dass die Frankfurter nicht gewillt waren, das Spiel herzuschenken. In der 56. Minute war es denn endlich soweit. Eine Ecke von rechts wehrten die Lilien zu kurz ab, der Ball kam zu Hasebe, der aus 18 Metern die Kugel unhaltbar für Mathenia in das Netz hämmerte, da Caldirola das Leder entscheidend abfälschte. Nun stand die Partie auf des Messers Schneide. Im Gegenzug scheiterte Heller mit einem Kopfball an Hradecky (57.) und auch Wagner fand in dem starken Frankfurter Schlussmann seinen Meister (58.). Allerdings mussten die Lilien nun dem Tempo der Anfangsphase langsam Tribut zollen und setzten in der Offensive kaum mehr Akzente. Nach 77. Minuten wechselte Kovac zum zweiten Mal und brachte Luc Castaignos für den erneut enttäuschenden Fabián. Castaignos sollte keine Akzente mehr setzen, dafür aber ein anderer Einwechselspieler. Huszti platzierte einen Freistoß genau in den Lauf von Aigner, der mit seinem zweiten Saisontor Mathenia keine Chance ließ (83.). Darmstadt erwachte noch einmal und versuchte in den letzten Minuten, noch den Ausgleich zu erzwingen. Doch mit Geschick und etwas Glück brachten die Frankfurter die Führung über die Zeit.
Nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Gräfe waren Jubel und Erleichterung groß. Getrübt wurde die Freude allerdings von Auseinandersetzungen auf den Rängen, nachdem sich mehrere Dutzend Eintracht-Anhänger trotz Stadionverbots Zutritt verschafft hatten.

Stimmen zum Hessenderby werden wir für Euch noch sammeln. Nicht vergessen: Auch heute könnt Ihr wieder die Leistung der Spieler bewerten. Hier habt Ihr Gelegenheit dazu.

- Werbung -

4 Kommentare

  1. Böllenfalltor, 29.04.16, Vorabend zum Derby gegen Frankfurt. Nach der gemeinsamen Pressekonferenz lädt Dirk Schuster seinen Kollegen aus Frankfurt in sein Büro zum Kaffee ein. Dirk beginnt das Gespräch:“ Du Nico sag mal, du trainierst eine gute Mannschaft, ihr wurdet auch schon mal Meister, habt den Europapokal gewonnen, habt keine Schulden und ein super Umfeld. Wie macht ihr das?“
    Nico Kovac grinst und sagt: „Ganz einfach Dirk du musst nur schlaue Leute um dich versammeln!“
    Dirk überlegt: „und wie merke ich ob ich schlaue Leute um mich habe?“
    Kovac: „ganz einfach, mache einen Test. Moment ich zeige es dir.“ Kovac steht auf und brüllt:“
    Allllexxxx!!!!“
    Kurz darauf kommt Alex Meier reingestürzt.
    Kovac:“Alex, deine Eltern haben einen Sohn, aber er ist nicht dein Bruder. Wer ist das?“
    Meier überlegt kurz, grinst und sagt: „Trainer, das bin ich!“
    Kovac grinst breit und schickt Alex Meier wieder weg.
    Am nächsten Tag, vor dem Spiel, rennt Schuster in sein Büro und brüllt: „Heller!!!“
    Marcel Heller kommt angerannt.
    Heller, deine Eltern haben einen Sohn. Er ist nicht dein Bruder. Wer ist es?“
    Marcel überlegt minutenlang, kommt aber nicht drauf.
    Heller fragt: „Trainer, darf ich jemanden fragen gehen?“
    Schuster: „ok mach schon!“
    In der Kabine trifft er seinen Torwart und fragt sogleich: „Mathenia, deine Eltern haben einen Sohn, aber er ist nicht dein Bruder. Wer ist das?“
    Mathenia: Man du Depp, das bin ich!“
    Überglücklich rennt Heller zum Trainer.
    „Chef, ich hab die Lösung. Es ist Mathenia !!!“
    Dirk Schuster läuft vor Zorn rot an und schreit: „Nein du Idiot, es ist Alex Meier!!!“

    0
    0
  2. Herrlisch, gallus, so schön kann Fußball sein!

    Zwei Spiele mit viel Herzblut gedreht. Wir leben noch immer!

    Schön fand ich auch, dass Schuster und Kovac den Vollpfosten gezeigt haben, dass sich Konkurrenz auf sportliche Dinge zu beschränken hat und man sich trotz der ganzen Kacke im Vorfeld gut verstehen kann.

    0
    0
  3. …der Witz geht so….“wer ist der Neffe vom Bruder Deines Vaters“ und spielte damals mit Sforza, Beckenbauer usw….ist so alt wie Kaiserslauterns Meisterschaft;-))

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -