Rückten nach dem Abstieg 2011 enger zusammen und strukturierten den Verein um. Axel Hellmann (li.) und Heribert Bruchhagen (re.).
Rückten nach dem Abstieg 2011 enger zusammen und strukturierten den Verein um. Axel Hellmann (li.) und Heribert Bruchhagen (re.).

Selten waren sich Beobachter, Experten oder Fußballanhänger in der Bewertung eines Vereins so einig, wie im Mai des letzten Jahres. Der Hamburger SV rettete sich durch einen 2:0 Sieg am 34. Spieltag gegen den FC Schalke 04 in die Relegation gegen den Karlsruher SC. Aus dem zunächst leisen Durchatmen wurde Tage später ein lauter Jubelorkan an der Elbe. Wieder zog der Bundesligadino in letzter Sekunde den Kopf aus der Schlinge: Wie schon im Jahr zuvor, als man sich knapp gegen die SpVgg Greuther Fürth durchsetzte, durfte sich der Verein auch diesmal wieder als Erstligist, trotz einer nervenaufreibenden Spielzeit mit drei verschiedenen Trainern, bezeichnen. Wäre es nach Spiegel-Autor Peter Ahrens gegangen, dann hätte man dem Anhang nun eher kondolieren, statt gratulieren müssen. In einem Kommentar sagte er im April, nachdem mit Bruno Labbadia der letzte Joker gezogen wurde, noch über den möglichen Klassenerhalt der Hanseaten: „Es wäre das Schlimmste, was dem HSV passieren könnte.“

Ahrens war nicht der Erste (und er wird sicherlich auch nicht der Letzte sein), der einem Abstieg durchaus auch etwas Positives abgewinnen kann. Sicherlich, es mag Teams geben, die von einem Abgang in die 2. Bundesliga schnell erholt und den direkten Wiederaufstieg sofort geschafft haben. So gelang es auch Eintracht Frankfurt, nachdem sie die furchtbare Rückrunde 2011 erlebten und den bitteren Gang ins Unterhaus Deutschlands antreten musste, den Hebel sofort umzulegen und im Jahr darauf sogar die Europa League zu erreichen. Auch der 1. FC Köln hat sich in seinen letzten beiden Jahren in der 2. Bundesliga gut erholt, die Strukturen im Verein umgestellt und wartet seitdem mit einem neuen Konzept auf. Ja, es gibt also durchaus Beispiele, die zeigen, dass ein Abstieg auch etwas bewegen kann.

Mit Ausnahme vom SC Freiburg, der Abstiege einkalkuliert und sich deshalb auch relativ zügig davon erholt, bedeutet ein Abgang aus der 1. Liga für die Vereine eine finanzielle Katastrophe. So rechnete Vorstand Axel Hellmann im Juni 2014 aus: „Unser Abstieg 2011 hat inklusive aller Verluste an Spielerwerten, Kosten für den Neuaufbau und entgangenen Erträgen rund 50 Millionen Euro gekostet“, und fügte an: „Nichts ist teurer als ein Abstieg!“ Martin Bader, Manager von Hannover 96, bestätigt im Gespräch mit dem Kicker diese These: „Die 2. Liga ist nie eine Chance. Die Unterschiede sind dermaßen unterschiedlich in den Spielklassen – um rund 50 Prozent weniger Umsatz. Das kann man nicht so einfach auffangen.“ Zwar sei man bei den Niedersachsen auch für den Falle eines Abstiegs gerüstet. „Allerdings bleiben Unwägbarkeiten, die die 2. Liga mit sich bringt.“

Der 1. FCK ist in der Versenkung der 2. Liga verschwunden

An manchen Standorten, die in den 90er-Jahren und nach der Jahrtausendwende zum Inventar in der Bundesliga gehörten, kann man ein Lied davon singen. 1. FC Kaiserslautern, Karlsruher SC, auch der 1. FC Nürnberg oder 1860 München: Es kann sehr schnell gehen, wenn man den direkten Wiederaufstieg verpasst. Ob der SC Paderborn in diesem oder Greuther Fürth im vorletzten Jahr – man träumt vom Aufstieg und befindet sich auf einmal mittendrin, im harten Kampf um den Klassenerhalt. Ja, die Unterschiede zwischen den beiden Ligen sind groß und drücken sich vor allem im TV-Geld aus – 80 Prozent der Gesamtsumme fließen in die Beletage, die restlichen 20 Prozent in die 2. Bundesliga. Zusätzlich dazu sinken der Zuschauerschnitt, das Image und somit auch die Attraktivität auf nationalem und internationalem Parkett, wodurch Sponsorengelder flöten gehen. Und nicht jeder Verein hat die Möglichkeit, die die Eintracht 2011 hatte. Nach der „Rückrunde der Schande“ wurden die Uhren tatsächlich auf Null gestellt und der Verein umgekrempelt. „Wir haben alles mobilisiert, was wir können.“ Hellmann sprach von „der einzigen richtigen Entscheidung.

Wurde erst nach dem Abstieg 2011 zum Frankfurter Fußballgott. Toptorjäger Alex Meier.
Wurde erst nach dem Abstieg 2011 zum Frankfurter Fußballgott. Toptorjäger Alex Meier.

Allerdings mag man sich nicht vorstellen, wenn es schief gegangen wäre in der damals so schwierigen Spielzeit. Die Hessen, Greuther Fürth, Fortuna Düsseldorf, Paderborn und der FC St. Pauli kämpften wochenlang in einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen um die begehrten Plätze an der Sonnenseite der Tabelle. Letztlich aber setzte sich die individuelle Qualität, vor allem in Person von Mo Idrissou und Alex Meier, durch. Ob ein solcher Kraftakt noch einmal in so kurzer Zeit, schließlich liegt der letzte Aufenthalt in Bundesliga 2 erst vier Jahre zurück, gelingen könnte? Die Personalkosten sind seitdem stetig weiter gestiegen (Stichwort: Vertragsverlängerungen), der Umsatz wurde erstmals auf über 100 Millionen Euro gesteigert und in der TV-Geld-Tabelle kann mit einer ordentlichen Rückserie sogar noch ein großer Sprung gelingen. Vor dem Hintergrund, dass der nächste Vertrag, den DFL-Chef Christian Seifert aktuell aushandelt, über 1 Milliarden Euro in die Kassen der 18 Bundesligisten fließen lassen soll, ist die Platzierung in dieser „Fünf-Jahres-Wertung“ von erheblicher Bedeutung. Sie entscheidet darüber, wohin der Weg führt – kann man sich in den nächsten Jahren so platzieren, dass man konstant um die Ränge 5 bis 8 mitspielen kann? Oder bleibt man weiter in der unteren Region stecken und zittert sich jedes Jahr zum Klassenerhalt?

Wie ernst die Eintracht die aktuelle Situation nimmt, hat die Verpflichtung von den drei neuen Spielern gezeigt. Sie sollen mithelfen, eine ähnlich schlimme Rückrunde, wie man sie 2011 erlebte, zu verhindern. Mit allen Mitteln den großen Schaden abwenden – so, wie es auch Hannover, Stuttgart, Bremen oder Hoffenheim versuchen werden. Erwischt es diesmal einen der potenteren und größeren Clubs? Oder werden zum Schluss – so wie vergangene Spielzeit mit Freiburg und Paderborn geschehen – die beiden Kleinsten, der FC Ingolstadt und der SV Darmstadt, im Schlussspurt doch noch von den „Großen“ aufgefressen? Trainer Armin Veh wird dies zum Schluss reichlich egal sein. Es zählt nur eines: „Am Ende müssen wir drei Mannschaften hinter uns lassen!“

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20 Kommentare

  1. Abstieg oder 2. Liga ?
    Schon der Gedanke daran ist verboten.
    Alles, aber auch wirklich alles muss getan werden,
    um das zu verhindern.

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  2. Der Abstieg ist keine Chance. Nie. Finanziell eine Katastrophe. Die guten Spieler gehen. Neue Verträge mit Sponsoren bringen weniger . Wir hatten das Glück sofort wieder hochzukommen. Sonst wären wir jetzt auch im Mittelfeld der zweiten Liga.

    Ich sehe aber auch keine akute Gefahr. Die Mannschaften unter uns haben teilweise unterirdische Leistungen gebracht und auch nicht die Qualität im Kader ( obwohl gerade Hoffenheim, Stuttgart und Hannover finanzielle mehr Möglichkeiten haben als wir ). Darmstadt und Ingolstadt werden auch Stück für Stück zurückfallen. Daher wird uns das erspart bleiben

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  3. Würde wir jetzt absteigen hätten wir das Problem, dass wir nicht direkt wieder aufsteigen und somit im Mittelfeld der 2. Liga verschwinden. Aber Hauptsache der Haushalt muss stimmen. Wenn schon absteigen, dann mit grünen Zahlen!

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  4. Wichtig ist erstmal, dass unsere Verantwortlichen die Situation erkannt haben und dagegen steuern wollen.
    Ein Abstieg sehe ich in diesem Fall auch nicht als Chance, da wir als Verein bereits einiges seit dem Aufstieg aufgebaut haben. Gladbach ist jetzt nur dort oben, weil sie vor einigen Jahren nicht abgestiegen sind.
    2020 ist doch das ausgerufene Jahr, um bestehende Verträge mit der Stadt neu auszuhandeln. Da wäre ein Abstieg alles andere als eine Chance.

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  5. Und 2020 sollte man ein Grundstück für einen stadionneubau in der hinterhand haben. Direkt jenseits der Frankfurter Stadtgrenze…

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  6. Im letzten Jahrtausend war ein Abstieg für den ein- oder anderen Verein durchaus eine Chance Auszumisten, auf die Jugend zu setzen, neu aufzustellen etc… und sortiert und gestärkt ins Oberhaus aufzusteigen. Diese Zeiten sind leider vorbei. Wenn ein Ferkel die Titte von Muttersau Bundesliga verpasst, dann wird ihm der Platz nicht mehr frei gehalten. Die anderen Schweine machen sich nach 1 Jahr Abstinenz am Trog breit. Dann ist es vorbei. Dann geht es gegen Preußen Münster …

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  7. Na wenn man hier so einige Kommentare ließt und die Interviews des Vorstandes hört dann ist ein Abstieg noch weit weg. Kein Gedanke wird daran verschwendet. Aber auch für euch kommt die Zeit wo ihr es begreifen werdet

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  8. Einkalkulieren! muss man einen Abstieg immer, dann is aber auch gut.
    Die Chance, langfristig an Boden zu verlieren, ist m.E. wesentlich höher, als einen kaputten Verein mit langem Anlauf durch Liga 2 nach oben zu bringen.

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  9. ReinholdFanz kan sogar 4.Liga – rät aber jedem Verein davon ab. Auf der anderen Seite ist man dort nicht mehr dem Kack-Kommerz so stark ausgesetzt. Dies muss trotzdem nicht die ewige Liebe des ReinholdFanz – Eintracht Frankfurt passieren. Dann lieber wieder alle 5 Jahre internationaaaaal

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  10. Es wäre eine Katastrophe! Die Gehälter von Zambrano, Seferovic usw. könnte man sich nicht mehr leisten, Spieler mit auslaufenden Verträgen wären eh weg und neue Spieler könnte man nur mit beschissenen Verträgen an uns binden (außer es sind natürlich nur zweitklassige Spieler, die uns aber in der 1. BL auch nichts bringen). Das wir nochmals einen Trapp, Aigner, Zambrano usw. finden glaubt vermutlich niemand. Die Einnahmen gehen radikal zurück und unsere guten Freunde in Abu Dhabi interessieren sich dann vermutlich auch nicht mehr so sehf für uns. Die genannten 50Mio. die uns sowas kostet waren auch meine grobe Schätzung und wenn man es schafft, nicht ganz in der Versenkung zu verschwinden, dauert es selbst nach einem Wiederaufstieg mindestens 5 Jahre um wieder halbwegs konkurrenzfähig zu werden. Das alles dafür getan wurde um den Abstieg zu vermeiden seh ich bei Weitem noch nicht.

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  11. Frankfurt würde einen Absteig verkraften obwohl er tunlichst vermieden werden sollte!
    Der Vorteil gegenüber anderen Vereinen ist einfach die gesunde Basis!
    Im Vergleich zu Vereinen wie z.b. Hamburg ist einfach das wir „Schuldenfrei“ sind und
    im Notfall reagieren können, Hamburg ist dagegen bis über beide Ohren Verschuldet und
    jetzt schon abhängig von Herrn Kühne!
    1860 hat einfach das Problem das nicht genug Backround da ist/war und man jetzt auch zu sehr
    vom Herrn Ismaik ist! 1860 hat zusätzlich das Problem das mit Bayern einfach die übermacht in der
    Nachbarschaft ist und man sich mit dem Umzug in die Allianzarena zusätzlich abhänigig gemacht hat!
    Traditionsclubs wie z.b. Karlsruhe, Dresden, Duisburg usw haben einfach zur flaschen Zeit den Weg nach
    unten angetreten nämlich genau zu der Zeit nach der bekanntgabe der WM 2006 in Deutschland!
    In der Zeit wurde einfach ein Boom ausgelöst der unheimlich Geld auf den Markt gespült hat!
    Zusätlich ist auch ein Problem des Standorts wo Frankfurt ebenfalls einen erheblichen Vorteil
    gegenüber anderen Vereinen hat!
    Grundsätzlich ist der Vorteil da, wenn mann nicht nur mal zwischendurch in Liga 1 ist, sondern regelmäßig!
    Stichwort gewachene Strukturen die in Padaborn, Fürth usw einfach nicht da sind!
    Diese sind bei uns und auch Stuttgart, Bremen, Hamburg, Hannover, Köln und Berlin
    über Jahre entstanden und können bei den kleinen die“mal“ in die Buli aufsteigen nicht
    innerhalb von 1-2 Jahren aufgeholt werden!
    Man sieht am Beispiel Köln, Berlin und auch Frankfurt das man einen Abstieg verkraften kann aber
    keiner dieser Vereine wird es schaffen mehrere Jahre 2.Liga zu spielen aber 1 max 2 Jahren sind zu meistern!
    Dafür stehen Beispielhaft Lautern und auch Nürnberg! Nürnberg mit Abstrichen da sie dieses Jahr noch die
    Chance haben wieder hoch zu kommen!
    Für jeden Verein ist ein Abstieg eine finanzielle Katastrophe und das nicht nur in dem Jahr 2.Liga sondern
    auch die Jahre danach, der Unterschied ist einfach nur wie ist man drauf vorbereitet und wie ist das Umfeld!
    Wir haben 4 Jahre gebraucht um das Nievau das wir vor dem Abstieg hatten wieder zu erreichen!
    Hier spreche ich nicht in erster Linie vom sportlichen sondern eher vom finanziellen!
    Das Gehaltsnievau ist 4 Jahre nach dem Abstieg ungefähr wieder auf dem Level angekommen genauso
    der Umsatz und auch das Eigenkapital!
    Das hat aber nur funktioniert weil ein gewisser jemand immer darauf geachtet hat das man sich nicht
    in fragwürdige Abhängigkeiten bringt und nur das ausgiebt was man hat!
    Und genau das ist der Punkt wo nicht viele Vereine zu kurzsichtig handeln!
    Hätten wir in den letzten Jahren Transfereinnahmen wie Hamburg oder speziell Stuttgart gehabt würde
    es uns heute wahrscheinlich noch besser gehen!
    Paradebeispiel ist und bleibt Freiburg, bei denen ist man immer auf alles vorbereitet, dank weitsichtigem
    handeln!

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  12. Sicherlich ist ein Abstieg möglich, es fehlen ja nur 3 Punkte. Es kann auch gut sein, dass wir am 18.Spieltag in Richtung Abstiegsränge rutschen, wenn wir gegen WOB verlieren. Ich bin dennoch der Meinung das die komplette RR noch gespielt werden muß, und da bleibt genügend Zeit die nötigen Punkte zu holen. Ich bin mir sicher, dass unsere Mannschaft den Schuß gehört hat und weiß das ihnen 17. Endspieltage vor der Brust stehen. Daher keine Nerven verlieren und konzentriert an die Aufgabe gehen. Ein Abstieg ist keine Chance sondern eine Katastrophe für uns und muß mit allen Mitteln vermieden werden.

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  13. Ganz allgemein ist ein Abstieg alles andere als gut und schön – aber auch mitnichten ein „Weltuntergang“.

    Wenn man vorher gut wirtschaftet wird man auch ein Jahr 2.Liga auffangen bzw. überstehen! Wenn man schon von der Hand in den Mund in Liga 1 lebt, natürlich nicht….

    Seitdem ich mich erinnern kann habe ich vor jedem möglichen Abstiegskampf das gleiche gelesen, egal ob Mitte der 90iger, oder den 2000ern und aktuell – immer hieß es ein Abstieg wäre sinngemäß das Ende für die Eintracht.
    Wir mir düngt spielen wir immer noch Erstliga-Fussball und wie viele Abstiege hatten wir schon zu verkraften?

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  14. Einen Abstieg als Chance zu bezeichnen, ist in meinen Augen falsch. Korrekter wäre m. E. zu behaupten, ein Abstieg bietet Chancen, ABER es überwiegen insbesondere in den Aspekten Finanzen, Prestige/Ansehen/Ruf und Spieler eindeutig die Verluste und kann somit unter keinen Umständen positiv geredet werden. Falls der Abstieg eines Vereins dennoch real wird, muss der Verein jedoch handeln, die Gründe für den Abstieg analysieren und verantwortliche Positionen neu besetzen. Hierbei sehe ich zwar auch den Trainer als Verantwortlichen, aber noch mehr das Management des Vereins, welches eine ganze Saison Zeit hat, zu handeln und Maßnahmen zu ergreifen (Trainerwechsel, Zukauf neuer Spieler etc.). Diese Argumentation beziehe ich ausdrücklich auf Vereine, die keine Aufsteiger sind. Für Aufsteiger gilt m. E. 1 Jahr Schonfrist, da die Finanzen in den meisten Fällen (mit Ausnahme insb. eines Vereins, den ich hier nicht nennen möchte) nicht mit denen der 1. Liga mithalten können.

    Viel eher sehe ich einen drohenden Abstieg und gerade noch abgewendeten Abstieg als Chance, in der verantwortlichen Positionen aufzuräumen. Wenn ein Verein mit unterschiedlichen Spielern, wechselnden Trainern und ordentlicher Finanzkraft 3 Jahre in Folge den Abstieg gerade so verhindert, kann man ein Versagen der Führungsebene nicht mehr verleugnen und man muss daraus Konsequenzen ziehen. In den meisten Fällen wird ausschließlich der Trainer für die Misere verantwortlich gemacht und entlassen, ggf. noch einige Spieler kritisiert und aussortiert, aber viel zu selten werden diejenigen zur Verantwortung gezogen, die eben jene Trainer und Spieler eingestellt haben. Das Management überspielt Krisen durch vermeintlich gezeigte Stärke: Eine Trainerentlassung, ein paar aufmunternde Worte à la „Wir müssen jetzt aufwachen“, „Wir müssen als Team agieren“… und dann wird gehofft, dass die Krise überwunden wird. Ein Krisenmanagement findet gar nicht erst statt. (Ich sage nicht, dass ein Trainer-Wechsel für die Spieler nicht einen positiven Effekt haben kann, aber wenn sich Krisen wiederholen, wird deutlich, dass es eben nicht alleinig die Trainer zu verantworten haben.)

    Fazit: Ein Abstieg ist eine allumfassende Niederlage für den Verein, allein ein abgewendeter Abstieg bietet Chancen. Und die Verantwortung sollte dabei öfters auch mal im Management gesucht werden, aber einen Trainer zu entlassen ist leichter, schneller und hat eine größere Außenwirkung.

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  15. Nicht ganz falsch, aber sooooo einfach isses meiner Meinung nach auch wieder nicht.

    Bruchhagen sagt es auch immer wieder; jeder Verein (bis auf den Meister und die Aufsteiger) will sich in der neuen Saison verbessern; jeder will tabellerisch besser abschneiden, usw. – aber wie soll das gehen?!?

    Eben, gar nicht.

    Daher ist es nicht zwingend ein schlechtes Management, wenn man sich dauerhaft nicht vom Abstiegskampf komplett lösen kann – das sieht man an zig Vereinen, die seit Jahren prinzipiell gegen den Abstieg kämpfen.

    Bei uns ist es doch auch recht ähnlich; im Grunde müssen wir immer wieder jede Saison erstmal zusehen, dass wir nicht ganz unten reinrutschen.

    Wir hatten nach dem Wiederaufstieg unsere Ausnahmesaison; Hertha diese, Augsburg die letzte, usw. – dauerhaft konservieren können hat das bis auf Gladbach kein einziger Verein.

    Und es ist sicherlich nicht so, dass dort überall nur unfähiges Personal rumläuft……

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  16. @ eagle1978

    Jede Saison auf den Abstieg schauen?
    Wie oft haben wir schon l von vielen Fans und Verantwortlichen lese und hören müssen, dass wir nach oben schauen wollen und nix mit dem Abstieg zu tun haben wollen?
    Was hat mab zu Beginn der Buli von Verantwortlichen gehört/gelesen?
    Das Wort Abstieg kam da meines Erachtens nicht vor.
    Und ich bin der Ansicht, dass mit dem Kader/Etat mehr nach oben geschaut werden soll, als nach unten.

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  17. so wie der Fußball international und auch die BL heute nun mal sind, ist ein Abstieg niemals eine Chance, sondern einzig und allein ein Katastrophe.
    Wer da was schön redet, dem ist nicht mehr zu helfen.
    Wenn sich die Eintracht in den nächsten Jahren verbessern soll, was wir ja alle hoffen, dann aber nur im Oberhaus.
    Wie soll das funktionieren, wenn du vorher in die Niederungen gehst und sehr viele Millionen in den Sand setzt ?
    Ich will nicht darüber nachdenken !
    deshalb hoffe ich, dass allen „Träumern“ im Verein das schmeichelhafte 0 : 4 gegen den BVB den Ernst der Lage nochmals gezeigt hat. Nutzt die tage bis zum VW-Spiel !
    Forza SGE !

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  18. @kafka:
    Mir ist es relativ egal was manche Verantwortliche vor der Saison gesagt haben – ich habe mich auf Bruchhagen’s Aussagen hauptsächlich bezogen und ich teile diese.

    Nicht weil ich damit per se zufrieden bin; auch ich hätte gerne erfolgreichere Saisons, gar keine Frage – nur leuchtet mir wie gesagt absolut ein, was Bruchhagen damit mitteilen wollte.

    So gut wie jeder Verein will sich kontinuirlich nach oben verbessern; jeder Verein will erfolgreich sein und am liebsten international spielen – da kannste jeden Fan in Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Hannover, Hoffenheim, Köln, Berlin, usw. nach fragen. In Mainz und Augsburg sowie bei den Aufsteigern sehe ich das nicht ganz so, die wollen nicht unbedingt international spielen, die sind froh und zufrieden wenn sie Teil der Liga sind, auch der Großteil der Anhänger.

    Aber es wird einfach nicht machbar sein….. das genau meinte Bruchhagen; und ich teile da wie gesagt seine Meinung.

    Ich habe bewusst nur Vereine grade genannt die in etwa mit uns auf Augenhöhe sind – und nicht die eh schon Spitzenvereine wie Bayern, Dortmund, WOB, Schalke, Leverkusen und Gladbach.

    Also sind mehr oder weniger im Normalfall diese 6 Vereine ganz oben dabei und eigentlich immer in der ersten Tabellenhälfte….. und dann wollen zwar auch wir und viele andere gerne mal rein (wir waren es ja auch damals in einer Saison) – aber letzten Endes sind diese Plätze kaum erreichbar und damit spielt man wie man ja seit Jahren schon sagt auch irgendwann sozusagen ab Rang 8 schon quasi gegen den Abstieg (weil die Vereine immer enger zusammenhängen).

    Und daher wird es bei mir immer so sein dass ich zwar natürlich vor jeder Saison das bestmögliche erhoffe – aber immer vor Augen habe, dass wir letzten Endes zuerst mal zusehen müssen, nicht nach unten zu rutschen.
    Wenn man sich die Aussagen der meisten anderen Verantwortlichen der anderen Vereine auf Augenhöhe mal ansieht wird man auch feststellen,dass es diese relativ ähnlich sehen.

    Man kann es eigentlich so festhalten: Keiner will eigentlich gegen den Abstieg spielen – aber gut die Hälfte der Liga jede Saison tut es…..

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  19. @19 eagle 1978. Es stimmt natürlich, dass alle Vereine versuchen besser zu werden und darunter auch mal andere leiden müssen. Aber wenn man die Vergangenheit außer Acht lässt, stehen wir aktuell bei den meisten Kennziffern (Etat, Marktwert der Spieler, TV- und Trikotsponsoring, Stadionkapazität, usw.) zwischen Platz 7 und 10 und auch wenn das nicht 1:1 geht, so sollte doch im Laufe der Saison dies auch unsere sportliche Platzierung darstellen. Da wir eben als solider Verein bekannt sind und nicht 20Mio. für einen Star ausgeben oder sonstige wahnwitzige Spielchen treiben, wie manch anderer Verein (der HSV ist da so ein Beispiel) wäre es eine Summe von Fehlentscheidungen, die uns unten reinwirft. Es gibt jedes Jahr Ausreißer in beide Richtungen aber wenn man von mehreren Vereinen mit bescheideneren Mitteln überholt wird und dies möglichst noch über einen längeren Zeitraum, dann läuft halt irgendwo im Verein was schief (Missmanagement von Trainer und/oder Funktionären). Und ich sehe uns weiter als jemanden, der in erster Linie in eine Saison geht um den Abstieg zu vermeiden. Aktuell stehen wir schlechter da als wir eigentlich sind.

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