Zumindest Omar Marmoush konnte sich mal mit einem Tor belohnen. Gereicht hat es am Ende nicht. (Foto: IMAGO / HMB-Media)

Am Ende war es die nächste Enttäuschung der Eintracht in dieser Saison. Mit 1:2 unterlagen die Adlerträger nach beherztem Auftreten im nordgriechischen Thessaloniki. PAOK traf mit vier Torschüssen zweimal, die Eintracht mit insgesamt 18 Torschüssen nur einmal. Die Probleme, die sich in den vergangenen Wochen offensiv zeigten, offenbaren sich nun auch in der Conference League. Wenn die Spieler von Eintracht Frankfurt ihrer Favoriten-Rolle im Wettbewerb gerecht werden wollen, muss dringend mehr Kaltschnäuzigkeit im Abschluss her.

Trainer Dino Toppmöller schickte gleich mehrere Akteure neu aufs Feld. Fares Chaibi ersetzte den zuhause gebliebenen Mario Götze. Für Junior Dina Ebimbe stand zunächst Jens Petter Hauge auf dem Platz und Aurelio Buta wurde auf Rechtsaußen durch Ansgar Knauff ersetzt.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen PAOK Saloniki der zwölf zensierten Spieler den Wert 3,43. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der knapp 250 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Omar Marmoush: Endlich konnte sich der Ägypter Marmoush mal für seinen Auftritt belohnen. Auch wenn es am Ende nicht zu etwas zählbarem reichte, war es seine Einzelaktion, die die Eintracht nach 0:1-Rückstand zwischenzeitlich zurück ins Spiel brachte. Durch aggressives Anlaufen eroberte er den Ball und schloss sicher und sehenswert zum Ausgleich ab. Solche Abschlüsse lassen hoffen – und müssen viel mehr kommen von Marmoush!

Willian Pacho: Auch Pacho zeigte wieder eine gute Partie. Am 21-Jährigen gab es kaum ein Vorbeikommen für die Mannen von PAOK. Gut in den Zweikämpfen und beherzt im Spiel nach vorne gab der Ecuadorianer wieder alles. Auch unter Druck ließ er sich nicht aus der Fassung bringen und brachte seine Zuspiele bei den Mitspielern an. Ein grundsolider Auftritt.

Hugo Larsson: Er ist wohl der Shootingstar und Lichtblick der aktuellen Eintracht-Saison. Larsson spielte wieder ein unaufgeregtes und ansehnliches Spiel in der Frankfurter Mittelfeldzentrale. Gemeinsam lenkte er das Spiel mit Ellyes Skhiri. Insgesamt fehlten ihm in diesem Spiel die Aktionen nach vorne. Schnelle Zuspiele, die der SGE Tempo im Umschalten geben suchte man fast vergebens. Dennoch – gemessen für sein Alter und die wenige Erfahrung wieder ein guter Auftritt des Schweden.

Robin Koch: Der Neuzugang aus Leeds ist ein echter Gewinn für die SGE. Als Abwehrchef sortiert Koch seine Dreierkette gut. Die ganzen großen Aktionen hatte der 27-Jährige nicht, die Leistung insgesamt war in Ordnung. Beim zweiten Gegentor war er einer der Spieler, der sich im Strafraum überrumpeln ließ.

Tuta: Der Frankfurter Brasilianer hat seine Form wiedergefunden. Ein stabiler und sicherer Auftritt. Wie bei seinem Abwehrkollegen Koch fehlten ihm die großen Aktionen, an die man sich erinnern würde. Dass die Gastgeber von Saloniki so wenige Aktionen nach vorne hatten, ist der Frankfurter Abwehr zuzuschreiben.

Ellyes Skhiri: Das Spiel der Frankfurter Eintracht ist manchmal noch viel zu langsam, wenn es in die Offensive geht. Da hat man sich vor der Saison sicher mehr versprochen von Ellyes Skhiri. Sicherlich braucht auch der Neuzugang aus Köln noch Zeit, sich zu akklimatisieren in Frankfurt und auch gestern gab es einige sehenswerte Pässe. Dennoch – da muss noch mehr kommen.

Fares Chaibi: Was hätte das für ein Freistoß-Tor sein können! In der 83. Minute zirkelte Chaibi das Spielgerät nach ruhendem Ball über die Mauer der Griechen an die Latte. Das hätte die Führung und vielleicht der wichtige Sieg sein können für die Hessen. Aber scheinbar haben die Frankfurter nach Benny Köhler erstmals wieder einen Freistoß-Spezialisten im Kader – eine gute Nachricht. Die Tatsache, dass hier bislang nur vom Freistoß geredet wurde, spricht Bände. Denn das war es im Prinzip schon mit nennenswerten Aktionen des 20-Jährigen. Immerhin versuchte er es des Öfteren mal, das Spiel schnell zu machen.

Junior Dina Ebimbe: Zunächst nur auf der Bank kam Ebimbe in der 61. Minute für den (erneut) blassen Hauge ins Spiel. Viel gelang dem wuchtigen Franzosen allerdings nicht in diesem Spiel. Sein Auftritt hatte keine nennenswerten Höhen und Tiefen.

Kevin Trapp: Nein, das war es nicht, das Spiel des Kevin Trapp. Bei beiden Toren sah der sonst so sichere Schlussmann der Hessen wahrlich unglücklich aus. Beim 1:0 segelte der als Flanke gedachte Freistoß einfach ins lange Toreck und beim 2:1 konnte Trapp den Ball auch nicht entscheidend klären. Während man beim ersten Tor schon das Wort „Torwartfehler“ in den Mund nehmen muss, so war es beim zweiten Tor nicht ganz so eindeutig. Zu allem Überfluss sah Trapp nach Abpfiff sogar noch die Rote Karte. Nach eigener Aussage sei dies ein „Skandal“ gewesen. Was sich tatsächlich abspielte, ist schwer zu rekonstruieren. Die Rote Karte war allerdings sicherlich überzogen.

Aurelio Buta: Er wurde für Knauff eingewechselt und konnte ebenfalls nicht wirklich überzeugen. Der rechte Flügel der Eintracht strahlt, trotz hohem Tempo, einfach keine Gefahr aus. Das ist ein echtes Problem.

Jens Petter Hauge: Es ist schon sinnbildlich, dass Hauge nur gegen vermeintlich unterklassige Gegner Chancen bekommt. Dass er dann diese nicht nutzen kann, ist sehr schade. Und dies war gegen PAOK auch wieder der Fall. Bemüht aber uninspiriert fasst seinen Auftritt wohl am besten zusammen. Wann immer der Norweger ins Dribbling geht ist eigentlich schon jedem Frankfurt-Fan klar, dass der Ball weg ist. Hauge muss schneller abspielen und zielstrebiger agieren. Manchmal sieht es so aus, als wolle er er sich alleine gegen zehn Gegenspieler durch die Mitte dribbeln um ein Tor zu schießen. Das geht vielleicht in der E-Jugend (oder wenn man Messi heißt). Auf europäischem Parkett nicht.

Niels Nkounkou: „Der nächste Filip Kostic“ sagten alle nach seinem Debüt-Tor gegen den 1. FC Köln. Diese Ausrufe sind verstummt. Viel zu aggressiv und teilweise fast wütend spielt Nkounkou und gelingen tut ihm dabei äußerst wenig. Auch er bringt große Geschwindigkeit mit, die er aber selten gewinnbringend auf den Rasen bekommt. Weder offensiv, noch defensiv weiß der 22-Jährige so richtig zu überzeugen bislang.

Ansgar Knauff: Was ist nur mit Knauff los? Wo ist der Knauff, der in der Europa-League-Saison so großen Anteil am historischen Gewinn des Wettbewerbs hatte? Der Knauff, der mit seinem Traumtor gegen Barcelona die Kurve in Ekstase versetzte? Er ist derzeit nicht mehr als ein Schatten vergangener Spielzeiten. Ihm fehlt komplett die Struktur in seinem Spiel. Mal zieht er nach innen und scheitert. Dann geht er bis zur Grundlinie und scheitert. Dann scheitern seine Zuspiele. Es ist ein reinstes Scheitern. Knauff hat die Anlagen, ein richtig Guter zu werden. Es ist an der Zeit, dass er sie nutzt.

Schon bemerkt? SGE4EVER.de braucht eure Unterstützung!
Wir möchten unser Onlinemagazin auf die nächste Stufe heben und bei großem Besucherandrang die langen Ladezeiten oder die „Error 500“-Fehlerseite der Vergangenheit angehören lassen. Dafür benötigen wir die finanzielle Unterstützung von euch, den Leserinnen und Lesern. Deshalb haben wir eine Kampagne gestartet, bei der ihr uns unterstützen und damit einen Beitrag zum Erhalt von SGE4EVER.de leisten könnt. Klicke hier, um weitere Infos zu erhalten und direkt unterstützen zu können.

- Werbung -

14 Kommentare

  1. Hab da eine Empfehlung mal wieder. Hab mehrere Spiele Jamil Siebert von Düsseldorf beobachtet. Um ihn müssten wir uns kümmern. Was eine Maschine. Hab jetzt 4 spiele von ihm gesehen. Typ Boateng aber krasser Typ. Wer ihn sehen will spielt heute gegen Osnabrück.

    4
    4
  2. 1) es muss jetzt nicht nach Spiel erwähnt werden das wir ein Abschlussproblem haben. Das hatten wir nach dem ersten Spieltag und werden es mindestens bis zur Winterpause haben. Wir können es aktuell nicht ändern und müssen damit leben. Es lohnt sich nicht das jetzt jeden Spieltag wieder und wieder durchzukauen.
    2) beim ersten Tor hat natürlich Trapp Mitschuld. Aber erklärt mir Mal bitte was er beim zweiten hätte machen sollen wo gefühlt 10 Mann im Fünfer sind. Der Ball kommt halbhoch an den fünfer. Dann Ping Pong. Da sehe ich null Chancen für den Torwart. Der Ball muss schon am Fünfer geklärt werden von dem Abwehrspielern.

    37
    5
  3. @2, spiderschwein

    Deine Kritik in allen Ehren, aber sag mir mal was man für eine Headline setzen soll derzeit? Ich hatte über ‚Der einäugige unter den Blinden‘ nachgedacht (bezogen auf OM7), aber das wird dem sonst okayishen Spiel nicht gerecht. Bezogen auf die Kritik zum 2. Tor und Trapp: Ja, kann man so sehen – gebe ich dir.

    Und das hier ist nunmal Sportjournalismus. Die SGE hat seit Wochen das gleiche Problem und es wird sich, wie du sagst, wohl bis zum Winter nicht ändern. Sollen wir dann deiner Meinung nach einfach den Betrieb einstellen bis zum Winter oder lieber Fakten erfinden, über die wir berichten können? Sorry, wenn ich zynisch bin aber wenn man fast zwei Stunden in einen Artikel investiert und zudem frustriert ist von dem Spiel um das es geht, dann ist solche Kritik nicht unbedingt Balsam für die Seele. Uns macht das auch nicht immer Spaß.

    Aber das soll nicht so wirken, als sei ich nicht kritikfähig. Kritik ist gut und sehr wichtig. Wollte nur mal Insight geben.

    LG

    33
    6
  4. Also das sollte jetzt kein Angriff auf deinen Beitrag sein. Ihr macht einen super Job und das kostenlos. Da kann man nur den Hut vor ziehen. Ich bin ja gerade wegen euren Beiträgen jeden Tag auf eurer Seite.
    Ich habe auch keine Ahnung was man schreiben soll, aber ich bin auch kein Journalist. Aber jetzt wochenlang dasselbe zu wiederholen, obwohl es wohl schon länger jedem klar ist, ist jetzt auch nicht so dolle.
    Das ist ja nicht nur bei euch so sondern auch beim Rest der schreibenden Zunft. Das frustriert mich ein wenig 🙂 Also bitte nicht persönlich nehmen.

    19
    5
  5. @4
    Wäre das Tor in der Nachspielzeit nicht gefallen und wir hätten unentschieden gespielt wäre die Bewertung wahrscheinlich eine halbe Note besser gewesen. Ist halt eine subjektive Bewerbung.

    9
    2
  6. @6 war ja auch keine Glanzleistung, aber bis auf die beiden Freistöße hat die SGE PAOK vor der Kulisse 90 min komplett dominiert. Eine so dermaßen junge Truppe, 5 Jahre jünger im Schnitt als der Gegner. Ich mach mir auch ziemliche Sorgen – aber das hat mit dem fehlenden Stürmer und auch mit der Dynamik im Umfeld zu tun.

    16
    2
  7. Kein ne Ahnung ich fand Knauff eigentlich ganz gut. Außerdem wurde Buta für Nkounkou eingewechselt. Den finde ich eher schwierig derzeit

    9
    8
  8. Das Abschluss Problem wird uns länger begleiten, wovon träumt Krosche denn, mit Platz 12- 14 hat kein Torjäger Bock auf diesen Verein, aber vermutlich so ein Larsson der nix gerissen hat uns uns überhaupt nicht hilft!
    Wier haben uns voll in eine Sackgasse manövriert!!!

    9
    53
  9. Hauge fand ich gar nicht so schlecht, wie er hier bewertet wurde. Fand ihn echt gut. Andere hätten es nicht besser gemacht.
    Hätte ihm mindestens ne 3 gegeben…

    26
    12
  10. @10
    Richtig, Haller und jovic sind auch nur gekommen weil wir um die Meisterschaft mitgespielt haben. Und Kolo Muani wusste auch schon das wir den Pokal holen.
    Wir werden nicht jedes Jahr europäisch spielen. Was hast du für ein Anspruchdenken?

    24
    10
  11. DT hat mit der Rotation Ersatzspielern wie Hauge und Knauff eine Chance gegeben, welche aber absolut nicht genutzt wurden. Bei Knauff kann man ja mit wohlwollen noch fehlende Form anmerken und hoffen, dass es doch nochmal besser wird. Bei Hauge tue ich mich maximal schwer. Wenn der im Mittfeld ins 1:1 Dribbling geht dann ist das einfach nicht nachvollziehbar. Für außen zu langsam, für die 9 nicht abschlusstark und die Zentrale zu unsicher. Da reich auch ein Zidane-move-Highlight nicht aus.

    6
    1

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -