Die Eintracht spielt am letzten Spieltag dieser Saison daheim gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 18. Mai – 15.30 Uhr) und hat dabei die Chance, sich für einen europäischen Fußballwettbewerb zu qualifizieren. Wir haben für euch ein paar mögliche Szenarien durchgerechnet.

Um unsere Überlegungen nachvollziehen zu können, lohnt sich ein vergleichender Blick auf die Bundesliga-Tabelle.

Gewinnt die Eintracht am letzten Spieltag, …

… nimmt sie kommende Saison auf jeden Fall an einem europäischen Wettbewerb teil.

… beendet sie die Saison in jedem Fall mindestens auf Platz 5. Sie klettert also noch mindestens einen Platz nach oben in der Tabelle. Das liegt daran, dass Schalke und Freiburg, die derzeit auf den Plätzen 4 und 5 der Tabelle stehen, am letzten Spieltag gegeneinander antreten müssen und sich somit gegenseitig die Punkte „wegnehmen“.

… und Schalke spielt in Freiburg unentschieden, hätte die Eintracht bei einem hohen Sieg sogar noch die Chance, Platz 4 zu erreichen, der zur Teilnahme an der Champions League-Qualifikation berechtigt. Die Eintracht müsste dafür allerdings mit 5 Toren Unterschied gewinnen, zumal Schalke derzeit eine um 4 Tore bessere Tordifferenz als die Eintracht aufweist. Ein 4:0 würde beispielsweise nicht reichen, denn bei Punktgleichheit und gleicher Tordifferenz kommt es darauf an, welche Mannschaft mehr Tore geschossen hat. In der Kategorie liegt Schalke mit derzeit 56 Treffern deutlich vor der Eintracht mit 47.

Spielt die Eintracht unentschieden, …

… wäre sie höchstwahrscheinlich Sechster und damit für die Europa League qualifiziert.

… kann sie von Mönchengladbach keinesfalls mehr überholt werden. Auch den Hamburger SV würde die Eintracht in dem Fall mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hinter sich lassen, da die Eintracht selbst bei einem hohen Hamburger Sieg die bessere Tordifferenz gegenüber dem HSV aufweisen würde. Der HSV hat derzeit eine Tordifferenz von -10, die Eintracht von +3. Dass sich die Tordifferenz noch zu Gunsten des HSV verschiebt, ist also kaum vorstellbar.

… kann sie nur dann noch einen Platz nach oben klettern, wenn Schalke gegen Freiburg mit (mindestens) drei Toren Unterschied gewinnt. Gewinnt Schalke beispielsweise 3:0 und die Eintracht spielt 0:0, hätten sowohl die Eintracht als auch Freiburg 51 Punkte und eine Tordifferenz von +3. Die Eintracht hätte jedoch mehr Treffer als Freiburg erzielt (47 gegenüber 44) und würde damit in der Tabelle vor den Breisgauern stehen. In dem unwahrscheinlichen Fall, dass auch die Anzahl der erzielten Tore gleich sein sollte (der Fall würde etwa dann eintreten, wenn die Eintracht 0:0 spielt und Freiburg 3:6 verliert), stünde die Eintracht vor Freiburg. Der Grund hierfür ist, dass dann das Gesamtergebnis aus den Partien zwischen Frankfurt und Freiburg den Ausschlag geben würde. Die Eintracht gewann das Hinspiel gegen Freiburg 2:1, das Rückspiel endete 0:0. Das Gesamtergebnis lautet also 2:1 für Frankfurt.

Verliert die Eintracht, …

… ist sie für den Europapokal qualifiziert, wenn Hamburg und Gladbach nicht gewinnen.

… könnte sie noch auf Platz 7 (im schlimmsten Fall sogar Platz 8) abrutschen und damit aus den Europapokalrängen herausfallen. Das wäre etwa dann der Fall, wenn Hamburg gewinnt. Hamburg hätte dann einen Punkt mehr als die Eintracht, würde also an den Frankfurtern vorbeiziehen. Auch Gladbach könnte bei einem Sieg noch an Frankfurt vorbeiziehen. Gladbach und die Eintracht wären bei einem Gladbacher Sieg (bei gleichzeitiger Frankfurter Niederlage) punktgleich, wobei die Eintracht derzeit eine um 6 Tore bessere Tordifferenz als Gladbach hat. Die Eintracht würde also nur dann hinter Gladbach rutschen, wenn sie hoch verliert beziehungsweise Gladbach hoch gewinnt.

Platz 5 oder Platz 6 – worin liegt der Unterschied?

Die UEFA Europa League 2013/2014 besteht aus der ersten, der zweiten und der dritten Qualifikationsrunde, einer Play-Off-Runde, einer Gruppenphase und fünf K.O.-Runden. Nachlesen kann man das hier.

Der Fünftplatzierte der Bundesliga steigt im Vergleich zum Sechstplatzierten eine Runde später in den Wettbewerb ein. Wann genau das sein wird, hängt aufgrund einer besonderen Konstellation in diesem Jahr (unter anderem) davon ab, wie das DFB-Pokalfinale endet. Dort stehen sich der VfB Stuttgart und der FC Bayern München gegenüber. Die Bayern sind als Meister bereits für die Champions League qualifiziert. Dies hat zur Folge, dass Stuttgart selbst im Falle einer Niederlage im Pokalfinale gleichwohl für die Europa League qualifiziert wäre. Nur würden die Stuttgarter dann früher in den europäischen Wettbewerb einsteigen müssen. Falls die Stuttgarter das Pokalfinale gewinnen, müssten sie erst in der Gruppenphase ran. Hintergrund der Regelung ist die Überlegung, dass ein Pokalsieger besser gestellt sein soll als der Verlierer des Pokalfinales.

Letztlich hat dies folgende Konsequenz:

  • Falls die Eintracht Fünfter wird und der FC Bayern München den DFB-Pokal gewinnt, dann startet die Eintracht direkt in der Gruppenphase der Europa League.
  • Falls die Eintracht Fünfter wird und der VfB Stuttgart den DFB-Pokal gewinnt, dann startet die Eintracht in der Play-Off-Runde der Europa League.
  • Falls die Eintracht Sechster wird und der FC Bayern den DFB-Pokal gewinnt, dann startet die Eintracht in der Play-Off-Runde der Europa League.
  • Falls die Eintracht Sechster wird und der VfB Stuttgart den DFB-Pokal gewinnt, dann startet die Eintracht in der 3. Qualifikationsrunde der Europa League.

Im Eintracht-Forum wird das alles in diesem Thread diskutiert. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Fans, die Threads zum Reglement fachkundig mit Inhalt füllen!

 

Quelle: Eintracht Frankfurt

- Werbung -

14 Kommentare

  1. Danke Stefan, damit hast Du alle Möglichkeiten mit einfachen Worten erklärt, sodass es nicht mehr zu Missverständnissen kommen kann und es auch wirklich jeder verstanden haben sollte (sogar ich 🙂 ).

    0
    0
  2. Ich denke, ein realistisches Szenario ist: Freiburg und Schalke spielen 0:0, das Spiel ist bereits beendet. Alles schaut gebannt nach Frankfurt. Es steht 4:0, und irrtümlich wird den Schalkern mitgeteilt, dass das Spiel im Waldstadion beendet ist. Es läuft aber noch und Benaglio nimmt eine Rückgabe von Diego auf. Ocipka wird den Freistoss 5 Meter vorm Tor ausführen…

    😉

    0
    0
  3. Ich finde es gar nicht so unrealistisch, dass wir gewinnen und Schalke in Freiburg gewinnt und wir 5. werden.

    0
    0
  4. @karelio
    dann rennt der oka aber auch noch zur eckfahne oder wie war das nochmal genau ? 😉

    0
    0
  5. Danke für die tolle Aufstellung.
    Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn das noch in die Hose geht.
    Das beste Mittel sollte sein wie in unseren erfolgreichsten Spielen voll auf Angriff zu gehen. Das reicht doch meistens um nicht mehr Tore zu kassieren als selbst zu schießen. Eins konnten wir ja noch nie: Auf Halten spielen.

    0
    0
  6. Der gemeine, insbesondere der der Kommerzialisierung des Fußballs skeptisch gegenüberstehende, Fan verwendet gerne jahrzehntelang benutzte Stadionnamen.
    So hat z.B. das ehemalige Volksparkstadion in Hamburg seit 2001 drei mal den Namen gewechselt (AOL , HSH-Nordbank und jetzt Imtech Arena). Abgesehen von der Sperrigkeit der jeweils aktuellen Namen kommt man ja teilweise garnichtmehr hinterher, sich jeden neuen Sponsor einzuprägen.
    Deshalb ist es einfacher Waldstadion (gefällt mir auch viel besser) oder Müngersdorfer Stadion statt beliebiger Namen wie Commerzbank Arena oder RheinEnergieStadion zu verwenden.
    Ganz schlimm wird’s dann bei Trolli Arena oder Schauinsland Reisen Arena…

    0
    0
  7. Sorry, elde, ich hatte : und o aneinandergeschrieben und dann kam dieses griesgrämige smily bei raus. Du weißt was ich meine.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -