Vorbericht zum Regionalliga-Start: Die individuelle Entwicklung im Fokus

Das Projekt Regionalliga kann starten: Morgen um 14:00 Uhr eröffnet die zweite Mannschaft der Eintracht die neue Saison mit einem Auswärtsspiel bei dem SGV Freiberg. Für die Jungs von Chef-Trainer Kristjan Glibo wird es eine große Umstellung werden: Während die U21 in ihrer ersten Hessenliga-Saison die Liga dominierte und sich kaum Fehler leistete, trifft sie in der Regionalliga nun auf viele Gegner, in der einige Profis mitspielen. Die Spiele werden schneller und jede Unachtsamkeit bestraft.

Die Verantwortlichen geben deshalb auch überhaupt keine großen Ziele aus. In der ersten Regionalliga-Saison geht es für die U21 mehr darum, Fuß zu fassen und möglichst wenig mit dem Abstieg zu tun zu haben. Vorne um den Aufstieg in die 3. Liga einzugreifen, erwartet von der Mannschaft im Klub niemand, auch wenn das Team zuletzt gegen zwei Drittligisten souverän testete. Ohnehin scheint ein anderer Verein Top-Favorit auf die Regionalliga-Meisterschaft zu sein: Kickers Offenbach. Der Rivale von der anderen Seite des Kaiserlei-Kreisels hat hohe Ambitionen und sich im Sommer spürbar verstärkt – viele Kontrahenten sehen den OFC deshalb als ersten Anwärter auf den Spitzenplatz an. Die U21 bekommt es mit den Kickers bereits mit dem zweiten Saisonspiel zu tun, mit einem Auswärtsspiel auf dem Bieberer Berg. Es wird die erste sehr große Aufgabe für das junge Team.

Talentschmiede Regionalliga Südwest

Im Fokus steht jedoch die individuelle Entwicklung der Talente. Simon Simoni etwa soll eine wichtige Rolle spielen, die neue Nummer 3 der Bundesliga-Mannschaft. Nach dem überraschenden Abschied von Diant Ramaj in Richtung Amsterdam sind die Erwartungen an das albanische Torwart-Talent noch einmal gestiegen. Spielpraxis soll Simoni in der U21 bekommen, die Verantwortlichen sehen die Regionalliga Südwest als ideale Bühne für den 19-Jährigen an. Perspektivisch könnte er dann hinter Trapp die Nr. 2 werden.

Große Hoffnungen setzt die SGE in Mehdi Loune. Der Mittelfeldspieler mit Profi-Vertrag wurde im Juni allerdings durch einen Kreuzbandriss im linken Knie außer Gefecht gesetzt und wird der U21 noch längere Zeit fehlen. Danach wird sich allerdings zeigen, ob er das Zeug für mehr als die zweite Mannschaft hat. Dies gilt ebenso für Marcel Wenig: In dem zentralen Mittelfeldspieler sehen die Verantwortlichen viel Potential. Allerdings stand er erst drei Minuten in der Bundesliga auf dem Feld, eingewechselt kurz vor Schluss im Oktober gegen Bayer 04 Leverkusen. Obwohl er das eine oder andere Mal noch im Kader stand, hat es nicht für mehr gereicht. In der neuen Regionalliga-Saison muss er sich deshalb weiterentwickeln; alternativ steht eine Leihe zu einem Drittligisten oder einem vergleichbaren Klub im Ausland zur Debatte.

Spannend wird, ob sich Nacho Ferri in der Regionalliga durchsetzen kann. In der abgelaufenen Hessenliga-Saison war er ein sicherer Torschütze, hatte mit den gegnerischen Defensiven häufig keinerlei Probleme. Kann er das auch gegen gestandene Regionalliga-Spieler abrufen? Obwohl auch er einen Profi-Vertrag besitzt, spielt er in den Trainings der Bundesliga-Mannschaft zurzeit quasi keine Rolle. Er wird deshalb in den kommenden Monaten durch starke Leistungen auf sich aufmerksam machen müssen, um ins engere Blickfeld von Dino Toppmöller zu geraten. Der Vertrag des 18-jährigen Spaniers läuft noch bis Sommer 2025.

Auch von Neuzugang Davis Bautista, Dario Gebuhr und Harpreet Ghotra werden in der neuen Spielzeit sichtbare Fortschritte erwartet.

Hinter den bekannteren Namen hat die Eintracht wieder den einen oder anderen U19-Spieler hochgezogen, der im Erwachsenen-Fußball die notwendigen Erfahrungen sammeln soll. Für Kapitän Marc Wachs (28 Jahre alt) ist es daher eine der vordringlichsten Aufgaben, die jungen Talente an die Hand zu nehmen und ihnen dabei zu helfen, besser zu werden, wie er im Interview mit SGE4EVER.de erst vor wenigen Wochen erzählte.

Zwei Heimspiele in Frankfurt statt Dreieich

Anhänger, die sich in den Heimspielen selbst einen Eindruck davon verschaffen wollen, dürfen weiterhin in den Sportpark nach Dreieich fahren. Zwei Ausnahmen gibt es: Die Partien gegen den FSV Frankfurt und die Kickers aus Offenbach werden aus Sicherheitsgründen nach Frankfurt verlegt, weil in Dreieich die Fantrennung nicht problemlos möglich ist. Inzwischen ist die Entscheidung gefallen, in welchem Stadion die U21 ihre beiden Heimspiele austragen wird: am Bornheimer Hang.