Die erste englische Woche des Jahres steht an und für die Eintracht könnte es kaum schlimmer kommen: nach der bitteren Klatsche in Freiburg zum Auftakt der Rückrunde, erwartet die Hessen im heimischen Stadion am 19. Spieltag mit dem VfL Wolfsburg ein schwerer Brocken. Die Wölfe sind momentan – und werden es wohl auch bis Saisonende bleiben – Bayern-„Jäger“ Nummer Eins, falls es diese Saison einen solchen überhaupt geben sollte. Daran wird wahrscheinlich auch der prächtige 4:1-Erfolg der VW-Städter gegen den Rekordmeister nichts ändern. Für die Eintracht scheint es diese Saison nur noch um eines zu gehen: den Klassenerhalt, was zu großen Teilen der bisherigen Abwehr-(Team)Leistung geschuldet ist. Schiedsrichter der Partie, die am Dienstag, den 03. Februar um 20:00 Uhr angepfiffen wird, ist Günter Perl. Eine Übermacht von über 200 als Fans verkleideten Anhängern und Sympathisanten aus Wolfsburg, werden den Tabellenzweiten unterstützen und 5 Minuten nach Anpfiff anfangen zu pfeifen, falls ihre Mannschaft kein Tor erzielt hat. Für die Partie wurden bisher erst 33.000 Tickets verkauft – somit werden die Tageskassen am Spieltag geöffnet haben.
DIE AKTUELLE FORM
Was war das denn? An dieser 1:4-Klatsche beim vormals Tabellenletzten SC Freiburg haben Verantwortliche, Trainer und Fans der Eintracht noch immer schwer zu nagen. Erschreckend war es, wie einfach sich die Abwehr der SGE von den Breisgauern aushebeln ließ. Dabei hätte der Start in die Partie perfekter nicht sein können, als Marco Russ schon nach 46 Sekunden zur Führung einnetzte. Was sich aber ab der 60. Minute abspielte, dass lässt viele Fragen offen und erzeugt nur Kopfschütteln. Zuvor hatte die SGE das 2:0 durch Aigner leichtfertig aus der Hand gegeben und wohl damit auch den vermeintlichen Auswärtssieg. Im Gegenteil, nach dem berechtigten und dummen Elfer, verursacht durch Aigner, ließen sich die Hessen wie eine Schülermannschaft ausspielen und drei weitere Treffer einschenken. Mit dieser Abwehrleistung – die gesamte Mannschaft sollte sich angesprochen fühlen – gewinnt man in der Bundesliga keinen Blumentopf mehr. Trainer Schaaf sollte sich dringend was einfallen lassen, bevor es gegen Wolfsburg im Debakel endet und die Spiele danach zu Zitterspielen um den Klassenerhalt verkommen…
Überragend. Eindrucksvoll. Beängstigend – mit welcher Leichtigkeit die Wolfsburger die Bayern beim Rückrundenauftakt gerade mal eben mit 4:1 nach Hause geschickt haben. Das hatte niemand so erwartet, zumal die Wölfe noch inmitten der Trauerbewältigung aufgrund des Unfall-Todes ihres Mitspielers Junior Malanda stecken. Fußballerisch war es teilweise eine Augenweide, was die Niedersachsen auf dem Rasen anboten. Zudem sah man den Spielern, gerade dem seit mehreren Spielen überragend aufspielende Kevin De Bruyne, den unbedingten Willen an, ein Tor zu erzielen. Wolfsburg als neue Über-Mannschaft der Bundesliga? Nun ja. Geld scheint wohl doch Tore zu schießen. Der gerade erst von Chelsea für schlappe 32 Millionen Euro verpflichtete André Schürrle ist bestes Beispiel dafür, wenn Plastik-Clubs wie Wolfsburg scheinbar unbegrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung haben. Transferwahnsinn hoch drei. Aber dennoch: mit den Wolfsburgern wird die nächsten Jahre zu rechnen sein. Weil fußballerisch kann sich das schon sehen lassen, was Manager Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking auf die Beine gestellt haben…
STATISTIK
Spiele in der BL (Gesamt): Bisher gab 27 Spiele zwischen den Adlerträgern und Wölfen. Nur viermal ging dabei die SGE als Sieger vom Platz, bei 10 Unentschieden und 13 Niederlagen gegen den VfL. Das Torverhältnis beträgt 34:45 Tore aus Eintracht-Sicht.
Heimbilanz der Eintracht gegen Wolfsburg: Die Heimbilanz sieht etwas besser aus und bringt 3 Siege der Frankfurter hervor, 5 Unentschieden und 5 Niederlagen. Torverhältnis immer ein positives 20:19 aus Hessen-Sicht. Insgesamt also nicht gerade ein Lieblingsgegner, die Niedersachen…
Rund um das Spiel: Die Heimbilanz sieht etwas besser aus und bringt 3 Siege der Frankfurter hervor, 5 Unentschieden und 5 Niederlagen. Torverhältnis: immerhinein positives 20:19 aus Hessen-Sicht. Insgesamt also nicht gerade ein Lieblingsgegner, die Niedersachen. Ehemaligen-Treffen: auf Frankfurter Seite haben mit Russ, Hasebe, Madlung und Medojevic gleich vier Spieler eine Wolfsburger Vergangenheit. Umgekehrt stehen mit Ochs und Jung zwei ehemalige SGEler auf der Gehaltsliste.
DIE AUFSTELLUNGEN
Eintracht Frankfurt
Unklar ist bei der SGE noch die Besetzung der Linksverteidigerposition – Chandler muss nach seiner 5. Gelben Karte im Spiel gegen Freiburg eine Sperre absitzen. Jungspund Kinsombi wäre ein Option, oder der Trainer hat eine ganz andere Lösung im Kopf. Auf der Pressekonferenz am Montag wollte er sich jedenfalls nicht zur Personalie äußern. In der Innenverteidigung könnte Zambrano Marco Russ oder Bamba Anderson verdrängen. Die Offensive wird wahrscheinlich unverändert bleiben.
Die mögliche Aufstellung der SGE:
Trapp – Kinsombi, Zambrano, Anderson, Oczipka – Hasebe – Aigner, Stendera, Inui – Seferovic, Meier
VfL Wolfsburg
Bei den Wolfsburgern gibt es keinen erkennbaren Grund, etwas an der siegreichen Bayern-Elf zu ändern. Dost und Perisic sind zwar etwas angeschlagen – ein Einsatz ist aber dennoch wahrscheinlich.
Die voraussichtliche Aufstellung der Wölfe:
Benaglio- Vieirinha, Naldo, Knoche, Rodriguez – Arnold, Luiz Gustavo – Caligiuri, De Bruyne, Perisic – Dost
4 Kommentare
Hat sich Inui wirklich wieder einen Platz in der Startformation verdient? Okay, Piazon schon lange nicht mehr.........aber ohne wirklichen Druck von Alternativen kann Inui seinen Stuss weiterspielen. Mal eine Bedenkzeit hilft ihm vielleicht auch endlich in die Spur.
Ansich würde ich sagen klare 4:1 Klatsche für uns. Aber bei unserer Diva ist alles möglich...
Warum steht Augsburg so weit vorne?
Die nehmen jeden technisch guten Spieler der gegenerischen Mannschaft erstmals in die mangel, bevor die ihr eigenes Spiel aufziehen.
Mit Hacke Spitze tralala und hopsala kannste heut kein Blumetopf mehr gewinnen.
Die Wolfsburger haben den Mueller ganz schoen bearbeitet. Hat mich schwer an Zambrano erinnert.
Der Goetze hat gleich ein paar auf die Socken bekommen nachdem er eingewechselt wurde.
Danach war Sendepause von ihm.
SGE-FCB 0:4
WOB-FCB 4:1
___________
SGE-WOB 1:8
Letztlich stehen die Vorzeichen genauso schlecht wie für Freiburg bis zur 59. Minute. Verloren ist dieses Spiel noch lange nicht!
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.