Nun ist es also soweit. Die Übermannschaft der letzten Saison und Triple-Gewinner FC Bayern München kommt am 2. Bundesliga-Spieltag (Samstag, 15:30 Uhr) zu Besuch ins heimische Waldstadion. Aktuell beträgt der Rückstand der Frankfurter auf die übermächtigen Bayern 3 Punkte – ein klares Spitzenspiel also. Mit einem kleinen Augenzwinkern ist der Satz oben natürlich nicht ganz ernst gemeint. Für die Eintracht war der Saisonstart mehr als misslungen. Viel hatte man sich vorgenommen – als Resultat gab es ein peinliches 1:6 bei Bundesliga-Aufsteiger Hertha BSC. Die Bayern meisterten ihr erstes Saisonspiel sehr souverän mit einem 3:1 gegen Borussia Mönchengladbach. Bei den Frankfurtern, insbesondere dem Fan-Anhang, ist die Stimmung nach dem verpatzten Saisonstart nicht allzu gut. Das „Wort der Woche“ heißt ganz klar „Systemfrage“. Viele stellen sich die Frage, unter anderem Eintracht-Legende Jürgen Grabowski, warum die Eintracht nun im 4-4-2 aufläuft und nicht in dem in der letzten Saison erfolgreich praktizierten 4-2-3-1.

Erste Kritik an Trainer Armin Veh scheint aufzukommen. Dieser wiegelt jedoch zurecht ab und betont, dass Spiele nicht über das System verloren gingen. Das Zweikampfverhalten, individuelle Fehler und läuferische Defizite waren das das Haupt-Manko letztes Wochenende. Während einige die Eintracht schon im Abstiegskampf sehen und „schlimme“ August-Wochen prophezeien, bleibt die Führung der Eintracht ruhig. Auch die Spieler, unter anderem Sebastian Rode, sehen das Spiel gegen die Bayern als Chance auf Wiedergutmachung. Zusammenfassend lässt sich sagen: 1. Spieltag vorbei, 0 Punkte, weiter geht’s. Am Anfang der Saison wird noch nicht über Abstieg und Meisterschaft entschieden (3 Euro für´s Phrasenschwein). Schiedsrichter des Bundesliga-Klassikers wird DFB-Schiedsrichter Peter Gagelmann sein. Die Eintracht wird natürlich vor ausverkauften Haus spielen und vielleicht für eine Überraschung sorgen…

I. Die aktuelle Formkurve

1:6. Räusper. Nun ja. Der Saisonstart der Eintracht hätte wirklich besser sein können. Die Mannschaft von Trainer Armin Veh begann gegen die Hertha im 4-4-2-System, dass in den Testspielen zuvor erfolgreich eingeübt wurde. Unverständlicherweise überließ die Eintracht nach einer guten Anfangs-Viertelstunde der Hertha das Kommando, die mutig und offensiv die Eintracht-Abwehr zu Fehlern zwangen (Zambrano z.B.). Mehrere Lattentreffer und das 0:1 in der 18. Spielminute waren der Startschuss für einen eindrucksvollen Hertha-Sieg. Nach dem zwischenzeitlichen 1:2 durch einen Elfmeter durch Alex Meier, schien es, als könne die Eintracht noch einmal herankommen. Jedoch verpasste Joselu eine gute Chance zum Ausgleich. Wer weiß, wie das Spiel dann gelaufen wäre.

Nach der Halbzeit stellte Armin Veh das System auf 4-2-3-1 um, was aber auch nicht den erhofften Erfolg brachte. Ungewöhnlich war am Ende des Spiels die Statistik: 53 % gewonnene Zweikämpfe für die Eintracht und 56 % Ballbesitz sprechen eigentlich eine klare Sprache und sollten eigentlich auf ein erfolgreiches Spiel hinweisen. Desto mehr verwundert das 1:6, wobei man sagen muss, dass sich die Hertha in einen wahren Rausch gespielt hat und besonders der Innenverteidigung mit Zambrano und Russ enorme Probleme bereitet hat. Die Stürmer Joselu und Rosenthal waren weit von ihrer Normalform entfernt, Kapitän Schwegler konnte auch nicht die gewohnten Impulse nach vorne setzen. Torhüter Kevin Trapp leistete sich zwar keinen groben Schnitzer, aber auch er konnte der Abwehr nicht die entscheidende Stabilität und Sicherheit vermitteln. Auffällig waren besonders die Probleme der Eintracht bei Kontern der Berliner. Da funktionierte das Umschalten keineswegs. Aber nun gilt es, gegen die Bayern zu zeigen, dass das Spiel nur ein Ausrutscher war. Wichtig wäre, dass alle Spieler zu ihrer Normalform finden und vor allem nicht überheblich spielen.

 

Anders die Bayern aus München. Souverän erledigte der amtierende Rekordmeister seine Pflichtaufgabe im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Nach Toren von Robben, Mandzukic und Alaba, sowie einem Eigentor des Brasilianers Dante, siegte die Mannschaft von Neu-Trainer Pep Guardiola verdient mit 3:1. Die Bayern scheinen nahtlos an die letzte Saison anzuknüpfen. Kein Wunder. Wurde die Mannschaft mit Stars wie Thiago und Götze doch zusätzlich verstärkt. Und die beiden Spieler kamen, genau wie 40-Millionen-Einkauf Martinenz noch gar nicht zum Einsatz oder nur wenige Minuten. Die Mannschaft wirkt eingespielt. Gerade das offensive Mittelfeld mit Robben und Ribery, der in der Form seines Lebens ist, ist momentan das vielleicht weltweit Beste. Hinzu kommen natürlich noch Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos und Thomas Müller. In diesem Mannschaftsteil scheint jedes Rädchen in das andere zu greifen – eingespielt, torgefährlich, offensiv und unberechenbar. Auf die Eintracht dürfte gerade im Abwehrverbund sehr viel Arbeit zukommen.

II. Statistik

Bisher fanden 84 Spiele zwischen der Eintracht und den Bayern statt. Von diesen gewannen die Frankfurter immerhin 21, bei 20 Unentschieden und 43 Niederlagen. Viele Tore sind in den bisher absolvierten Partien auch gefallen: 110:159 lautet das Torverhältnis gegen die Eintracht. Die Heimbilanz sieht gar nicht schlecht aus: Bisher 18 Siege für die Heimmannschaft, bei 14 Unentschieden und 10 Niederlagen. Jedoch gelang der Eintracht in den letzten 10 Spielen gegen die Bayern nur 1 Sieg (20.03.2010, 2:1). Gut zu wissen: Nach einer 1:0-Führung verloren die Bayern gegen keine andere Mannschaft der Bundesliga häufiger als gegen die Eintracht. Das letzte Spiel gegeneinander fand am 28. Spieltag der letzten Saison statt: Die Bayern gewannen knapp mit 1:0 und sicherten sich 6 Spieltage vor Saisonende die früheste Meisterschaft der Ligageschichte. Ein Grund, der Eintracht dankbar zu sein. Oder auch nicht?!

III. Die Aufstellung der Eintracht

Ja wie denn nun. Eintracht-Trainer Armin Veh tüftelt noch an seiner Aufstellung, um es den Bayern so unangenehm wie möglich zu machen. Da kommt doch schon wieder dieses leidige Wort „Systemfrage“ auf. Die Position im Tor steht nicht zu Debatte. Dieses wird natürlich weiterhin Kevin Trapp hüten. Davor ist Außenverteidiger Bastian Oczipka gesetzt. Auf der Gegenseite könnte es zu einem Einsatz von Stefano Celozzi kommen, da Sebastian Jung nach Adduktorenproblemen nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte und zu 90% nicht spielen wird können. Das „Problemkind“ stellt die Innenverteidigung dar. Diese, bestehend aus Russ und Zambrano, ist gegen die Hertha einige Male bedenklich ins Wanken geraten.

Besonders dem eigentlich zuverlässigen Carlos Zambrano hat man angesehen, dass er noch nicht zurück zu alter Stärke gefunden hat. Erst am Donnerstagabend kehrte der Verteidiger nach einem 21-stündigen Flug von einem Länderspiel Perus gegen Südkorea zurück – seine Einsatzzeit dort betrug 15 Minuten.Sein Einsatz am Samstag ist noch nicht ganz sicher. Für ihn würde Anderson in die Innenverteidigung rücken, der seinen Stammplatz zwischenzeitlich an Marco Russ verloren hat. Davor werden wohl Schwegler und Rode wieder das Abräumer-Pärchen bilden. Auf Außen könnte Stefan Aigner wieder für Flum in die erste Elf rücken. Alexander Meier bleibt im offensiven Mittelfeld gesetzt – ihm könnte wieder Inui zur Seite rücken. Im Sturm ist noch unklar, ob Joselu noch mal eine Chance von Beginn an erhalten wird, oder der Trainer wieder auf Srdjan Lakic, der am Donnerstag im „kicker“ seinen Unmut über seinen Ersatzspieler-Status kundgetan hat, setzt.

Mit folgender Aufstellung könnte die Eintracht beginnen:

Trapp – Celozzi, Zambrano (Anderson), Russ, Oczipka – Schwegler, Rode – Aigner, Meier, Inui (Rosenthal) – Joselu (Lakic)

IV. Die Aufstellung der Bayern

Eigentlich ist bei den Bayern egal, aus welchen Spielern die erste Elf besteht. Weil es immer die erste Elf sein wird. Im Tor stehen wird selbstverständlich Nationaltorhüter Manuel Neuer. Die Viererkette davor wird von Lahm, Boateng, Dante und Alaba gebildet. Als Abräumer im defensiven Mittelfeld wird Trainer Pep Guardiola auf Bastian Schweinsteiger setzen. Das Mittelfeld wird wohl aus Robben, Müller, Kroos und Ribery bestehen. Die beiden Spanier Thiago und Javi Martinez spielten unter der Woche mit Spanien in Ecuador, deswegen wird wohl die Startelf aus dem Spiel gegen Mönchengladbach auflaufen. Im Sturm wird Mandzukic der Eintracht hoffentlich kein Tor „einschenken“.

Die mögliche Aufstellung der Bayern:

Neuer – Lahm, Boateng, Dante, Alaba – Schweinsteiger – Robben, Müller, Kroos, Ribery – Mandzukic

 

 AUF GEHT´S EINTRACHT – DIE BAYERN NIEDERKÄMPFEN UND SIEGEN!!!

- Werbung -

113 Kommentare

  1. Tor geklaut !!!!
    Elfmeter vorenthalten!!!!
    Eindeutiger betrug!
    Dante muss mit Gel rot vom Platz !!!!
    Gaggelmann ist ein Betrüger der die Bayern eindeutig bevorzugt hat!!!!

    0
    0
  2. Also den elfer hätte ich auch nicht gegeben, obwohl man es mit viel wohlwollen hätte können. Auf der Gegenseite hätte es den sicherlich gegeben.

    Davon abgesehen natürlich extrem schade, dass wieder 0:1 mit einer eklatanten Fehlentscheidung verloren wurde.

    Dennoch guter Auftritt mit sehr starker zweiter Hz, auf der wir jetzt afbauen müssen und in Baku und BS jeweils was holen müssen. UE in Baku und Sieg in BS wäre mir am liebsten.

    0
    0
  3. Also mir wären am liebsten zwei Siege. Auch heute hätte ich gerne gewonnen gegen die Bauern.

    0
    0
  4. Sch… Bayern,immer werden wir da benachteiligt!

    Bin Positiv von Schröck überrascht.

    Was Inui betrift – der gehört SOFORT ENTLASSEN!!!!!!!!!!!

    Dieser Oberpenner,der dribbelt immer zu lange,spielt ultra (wenn überhaupt) spät ab.

    Veh,bitte bitte schmeiß den Typ aus dem Kader!!!!!!!!!!

    0
    0
  5. Gerade erst den Schubser von Boateng gesehen, da gibt es keinen Zweifel: 100% Elfer! Nicht zu fassen, könnte gerade mal den fernseher vom Balkon werfen !!!

    0
    0
  6. Klarer Elfer für Meier. Man sieht es in der Wiederholung von Sky. Boateng hat Meier mal schön von hinten angeschubst. Er konnte den Ball garnicht kontrolliert an Neuer vorbei schieben.

    0
    0
  7. Ich fand Inui hat auch seine guten Momente im Spiel gehabt. Nicht wieder einen Schuldigen regelrecht suchen, wie früher mit Benny oder Alex…

    0
    0
  8. Also ich möchte jetzt nicht noch einen Schiri in Selbstmordstimmung bringen wollen. Ich mach den Schris auch gar net so den Vorwurf. Es kann nicht sein, das es in jedem Stadion eine und mehr Leinwande gibt und man dies mit der heutigen Technik nicht in kritischen Spielsituationen (Tor, Handspiel im Strafraum, aussichtsreiche Abseitssituationen, Torlinie nach Wembley-Art, Schwalbe, Tätlichkeitsverdachtsmomenten usw.) zu Hilfe nimmt. Ist mir echt ein Rätsel. Lasst den Herrn Gagelmann und andere Schiris mal bitte in Ruhe. Die Lösung muß die Technik sein. Chip im Ball brauchen wir dann meiner Meinung auch nicht. Da kann sich auch ein Fehler, durch fehlerhafte Positionierung des Chips im Ball einstreuen. Videobeweis mit den vielen Cam-Blickwinkeln der heutigen Zeit und super schnellen Zeitlupen-Einspielung, ist sowas von überfällig, den Schiedsrichtern als schnelle Hilfe zur Verfügung zu stellen. Dann Aschnelle Abstimmung zwischen den Schiedsrichtern über Mikro, auf was man sich einigt und gut ist.

    0
    0
  9. Also ich stimme Pezzey vollkommen zu…Wenn Fußball heutzutage schon zu so einem Millionen- & Milliarden-Geschäft geworden ist, dann sollten Entscheidungen, bei in denen es mit unter um Millionen geht, auch auf objektiver Basis getroffen werden…Es kann in der Tat niemand von einem Schiedsrichter verlangen dass er in jeder Situation alles richtig sieht, das ist schon per se gar nicht möglich…Daher würde ich auch einen Einsatz solcher Technik begrüßen, dann würden Entscheidungen, die den Verlauf ganzer Spiele beeinflussen können und damit den Verlust bzw den Gewinn einer Menge Geld machen können, nicht mehr auf subjektiver Basis getroffen werden…

    0
    0
  10. Wie bei so vielen politischen Entscheidungen:
    Das breite Volk weiß meißtens viel früher, welche Entscheidungen sinnvoll sind, nur fragt sie keiner! Warum nur???

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -