“Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin!” Ins Pokalfinale wird die Frankfurter Eintracht in dieser Saison zwar nicht mehr kommen, aber ins Olympiastadion der Hauptstadt schon. Bereits am Samstagabend lädt die Hertha zum Topspiel des 14. Spieltages. Nach der Niederlage gegen Wolfsburg sind die Männer von Adi Hütter auswärts gefordert und wollen dort wieder in die Erfolgsspur zurückfinden und die großen und ambitionierten Ziele, die das Team durchaus hat, untermauern.
Niederlage “analysiert” – Eintracht will zurück in die Spur
Die 1:2-Niederlage gegen die Wölfe war ein kleiner Dämpfer nach über zwei Monaten Dauererfolge und teils spektakulären Auftritten der Eintracht. Doch aus der Bahn werfen lassen will sich davon niemand, auch gerade deshalb, weil es vor allem das Spielglück war, das gegen die Niedersachen gefehlt hat, vor allem in Form eines frühen Tores. „Wir haben es gut analysiert und angesprochen. Ich habe die Woche nicht gesehen, dass die Mannschaft verunsichert ist”, so Adi Hütter auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel. Das, betont er, sei auch nach einer Niederlage zu viel des Guten. „Die Mannschaft hat die Niederlage angenommen und ist weiter stabil.” Die guten Trainingseindrücke der Woche müsse man nun auch wieder auf den Platz bringen. Dazu brauche man gegen die heimstarke Hertha eine „Topleistung von der ersten Minute an.” Das Team von Pal Dardai sei durchaus gut aufgestellt und habe mit dem letzten Auswärtssieg in Hannover Selbstvertrauen getankt. „Es erwartet uns ein schweres Auswärtsspiel. Es geht aber auch um uns, dass wir auf die Niederlage eine Reaktion zeigen wollen. Dass wir wieder in die Spur, in der wir waren, zurückkommen.”
Hütter erwartet taktisch “interessantes Spiel” – Comeback von Salcedo?
Stabilität soll gegen die Herthaner das Stichwort sein. „Wir können nicht ins offene Messer laufen, weil sie ihre Stärke auch im Umschalten haben. Wir müssen die Tiefe im Griff haben”, sah Hütter in der fehlenden Kompaktheit eine der Schwachstellen im Spiel gegen Wolfsburg. Die Abstände seien dort teils viel zu groß gewesen. Möglich sei daher auch eine Umstellung der Grundordnung auf zwei Spitzen und Mijat Gacinovic dahinter. Auch eine Rückkehr von Carlos Salcedo in die Startelf liege im Bereich des Möglichen. Ohnehin erwarte der 48-Jährige vom „Taktischen her ein sehr interessantes Spiel.” Mental und körperlich sei sein Team nach wie vor in einem guten Zustand, trotz zehrender und intensiver Wochen. „Alles, was wir herausholen können, müssen wir nochmal mobilisieren, um in den restlichen fünf Spielen eine Topleistung zu bringen.”
Hütter findet Kostics Ziele gut – Raus aus der Komfortzone
Mit Topleistungen und einer guten Ausgangsposition vor der Rückrunde würde man auch den Träumen eines Filip Kostics näherkommen, der unter der Woche von einer Platzierung unter den Top Vier der Liga und der damit verbundenen Qualifikation für die Champions League gesprochen hat. Sein Trainer findet das gut: „Wenn die Jungs sagen, ihr Traum ist es unter den ersten Vier zu sein, dann finde ich das schön. Ich finde es gut, dass man hohe Ziele hat. Ob man sie dann schlussendlich erreicht, das weiß ich nicht.” Identifizieren kann sich Hütter mit alldem aber definitiv: „Wer keine hohen Ziele hat, wird immer in der Komfortzone bleiben. Manchmal scheitert man auch. Aber ich bin eher ein Trainer, der versucht sich nach oben zu orientieren und trete dementsprechend auch auf.” Doch ambitionierte Ziele müssen auch mit harter Arbeit unterfüttert werden: „Selbstverständlich ist mal gar nichts. Ein Selbstläufer ist auch nichts. Wir haben hart daran gearbeitet, dass wir eine Art und Weise von Fußball spielen, die Spaß macht, die attraktiv ist. Du kannst aber auch nicht jedes Spiel gewinnen”, sieht er seine Mannschaft nach wie vor auf dem Weg.
Favoritenrolle tut gut – Unter den Top Vier am Ende “wäre der absolute Wahnsinn”
Dieser Weg beinhaltet auch nach wie vor Rückschläge und die Tatsache, dass sich die Wahrnehmung der Adlerträger in der Liga geändert hat. Die Hessen müssen nun in Spiele gehen und mit der Favoritenrolle umgehen. Für Hütter kein Problem: „Die Rolle, die wir momentan einnehmen, die gefällt uns, tut uns gut. Ich spüre, dass wir wahrgenommen und respektiert werden.” Die Gegner wissen nun, wie unangenehm sein Team zu spielen sei, „dass wir sowohl defensiv als auch offensiv eine hohe Qualität haben. Die Erwartungshaltung hat sich sicher verschoben.” Ob man nun tatsächlich schon als Gejagter gelte, wisse Hütter zwar nicht, „aber wir werden anders wahrgenommen.” Ob das dann am Ende der Saison letztendlich auch für eine Topplatzierung reicht? „Mir geht es mehr um unsere Entwicklung als Mannschaft und auch individuell. Und dann schauen wir mal, wo wir am Ende stehen.” Aber wenn er auf die Tabelle schaue, muss Hütter zugeben: „Unter die ersten Vier zu kommen, wäre ein absoluter Wahnsinn.” Der nächste Schritt zum Wahnsinn muss in jedem Fall in Berlin erfolgen. Und wie Wahnsinn dort funktioniert, weiß die Eintracht.
4 Kommentare
Im Kühlschrank Olympiastadion, wo es nur im Mai Spaß macht Fußball zu spielen, wäre ich mit einem Punkt zufrieden.
OT: Wir dürfen über das Trikot (3. Ausweichtrikot) abtimmen. Was denkt Ihr so? Einfarbig Gold oder Orange? Hat beides was... Für Orange spricht, dass es sich bei europäischen Auswärtsspielen mit den Fans verbinden würde. Gegen Orange spricht dass es nichts neues ist und die Nationaltrikotfarbe von den Niederlanden, außerdem Auswärts von Barca, Rom, Atletico, Darmstadt, Mainz, Hoffenheim, Bremen usw.
Gold kommt schon sehr edel und hatten die Bayern auch schon. trotzdem wäre es für uns mal was anderes und so oft kommt es eh nicht zum Einsatz.
Gruß SCOPE
@2
Recht hast du. Allerdings zieht es mich einen Tucken mehr zum orange-farbenen Shirt hin. Kann mich erinnern, dass wir mal was ähnliches (Infotec ?) getragen haben.
Habe also schon gewählt. Und wenn das hellere Teil gewinnt, ist auch gut.
@ 2+3 ich fand das güldene iwie schöner da edler und daher war für mich das goldene Trikot das "Richtige"
Forza SGE
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