OczipkaWenn es noch eines Beispiels bedurft hätte, die demonstriert, dass Bastian Oczipka in den letzten Monaten wieder zur alten Stärke gefunden hat, dann muss man die 44. Minute des letzten Testspiels gegen Al Ain FC heranziehen. Nach einer von ihm sehr aktiv gestalteten ersten Halbzeit bekam er den Ball von Haris Seferovic, spurtete mühelos über seine linke Seite an seinem Gegenspieler in Richtung Grundlinie vorbei, um dann präzise nach innen auf Lucas Piazon abzulegen, der technisch fein den Ausgleichstreffer erzielte. Auch schon zu Beginn der Partie, nach 70 Sekunden, legte der in Bergisch-Gladbach geborene Außenverteidiger den Ball gekonnt in die Mitte auf Vaclav Kadlec zurück, der aber am Torhüter scheiterte. Es scheint so, als habe der 26-Jährige wieder zu der Form zurückgefunden, die ihn im ersten Halbjahr der Saison 2012/13 sogar ins Blickfeld der Nationalmannschaft rücken ließ. „Irgendwann kam der Punkt, da habe ich gemerkt, alles klar, ich habe das Fußballspielen nicht verlernt, ich muss nur einen kleinen Schalter umlegen„, äußert sich Oczipka in der Frankfurter Rundschau.

Man kann diesen Wendepunkt ziemlich genau datieren. Am 22. November war die Stimmung im Umfeld der Eintracht am Tiefpunkt, der ungebremste Fall Richtung Abstiegsränge wurde erwartet und der Gegner Borussia Mönchengladbach erschien, gerade im heimischen Borussenpark, eine Spur zu groß. Doch irgendwie rafften sich die Hessen zu einer nicht erwarteten Energieleistung auf. Und mit der Mannschaft auch der zurzeit so fit wirkende Blondschopf. Es gab dann diesen einen Moment, diese Szene, die vermutlich dazu führte, dass man heute wieder vom „alten Oczipka“ spricht. Tief in der eigenen Hälfte gewann der Linksfuß einen ganz wichtigen Zweikampf gegen den weit aufgerückten Rechtsverteidiger der Gladbacher, Julian Korb. Marc Stendera schnappte sich den Ball, setzte Stefan Aigner in Szene, dessen Schuss nur nach vorne abgewehrt wurde und anschließend von Alex Meier zum 2:1 versenkt werden durfte. Auch wenn es noch zwei Stationen nach dem Ballgewinn dauerte, war es doch Oczipka, der dieses wichtige Tor einleitete, als Ausgangspunkt fungierte. „Es ist alles eine Kopfsache„, führt er nun ganz entspannt, nach einer harten Trainingswoche in Abu Dhabi, aus.

20.01.2015, Fussball, Trainingslager Eintracht Frankfurt in Abu Dhabi - Tag 8Dort hätte es die Defensivkraft auch noch länger ausgehalten. Er hat es gerne, wenn man nach dem Training womöglich sogar „für zehn Minuten in den Pool springen“ könne. „Ich hätte es auch zehn Tage ausgehalten“ – mit dieser Meinung steht er, liest man schon die Kommentare der letzten Woche, nicht alleine da. Jetzt aber muss es auch im tristen Grau in Deutschland weiter gehen. Der Rückrundenauftakt gegen den SC Freiburg rückt immer näher, in neun Tagen wird es wieder ernst. Und in 16 Tagen wissen dann alle, wo die Reise der Adler in dieser Rückrunde hingehen wird – dann hat man die schwierigen Partien im Breisgau, gegen den VfL Wolfsburg und den „Angstgegner„, wie Oczipka lachend sagt, FC Augsburg hinter sich gebracht. „Wir sind guter Dinge, etwas etwas reißen zu können„, gibt sich der ehemalige U-Nationalspieler sehr optimistisch, wobei auch er weiß, dass man „genau gut ganz schnell unten reinrutschen“ könne. Zu eng ist die Tabelle, zu ausgeglichen die Spiele in der Bundesliga. Jeder kann jeden schlagen (die Bayern einmal ausgenommen…) und somit ist eine Prognose schwierig. Für den Außenverteidiger gibt es aber keine Gründe, sich zu verstecken: „Wir sollten uns höhere Ziele setzen“, fordert er. „Natürlich ist die Tabelle eng, natürlich stehen Mannschaften vor uns, die vielleicht mehr Potenzial haben. Aber wir wollen zumindest versuchen, an ihnen vorbeizukommen. Auch wenn es schwer wird. Doch mit ein bisschen Glück können wir es schaffen.

1
2
- Werbung -

13 Kommentare

  1. Man darf Basti jetzt auch nicht überbewerten, weil er gerade jetzt bei auslaufendem Vertrag zur alten Stärke zurückfindet. In der Zeit wo er hier ist, gab es aber auch genauso viele Tiefs. In meinen Augen ist er ein kompakter Spieler aber nur auf ihn zu bauen ist sicherlich falsch. Idealerweise müsste man 2 solcher Typen haben, aber Djakpa macht das auch fast tadelos.
    Fazit: Verlängern ja, aber nicht um jeden Preis!

    0
    0
  2. Seh ich genauso. Ist schon erstaunlich wie Spieler kurz vor Vertragsverlängerungen regelmäßig aufblühen; und sich Spieler und Berater dann plötzlich auch nicht mehr an die 1,5 Jahre davor erinnern können 🙂 Ich erinnere mich da nur an Benny Köhler, der gegen M1 das Spiel seines Lebens macht, eine Woche später seinen Vertrag um 3 Jahre verlängert (bekommt) und daraufhin plötzlich kein Bein mehr auf den Boden kriegt!
    Wie du es schon sagtest: Verlängern, aber nicht um jeden Preis!

    0
    0
  3. Der hat doch in der Hinrunde am meisten Patzer und Aussetzer gehabt. Weder Djakpa noch Oczipka haben mich überzeugt.

    0
    0
  4. Man kann Oczipka nur raten, nicht allzu lange zu pokern. Mann, was hat der in dieser Saison schon unterirdisch gespielt und jede Menge Nerven gekostet. Ein paar gute Spiele können jetzt nicht alles übertünchen. Sollte er ein überragendes Angebot eines anderen Clubs haben, dann soll er es halt annehmen. Er ist definitiv nicht unersetzlich.

    0
    0
  5. Ein BO in guter Form ist eine ganz andere Güteklasse wie unser DJ Akpa, bei aller Wertschätzung für ihn. Und so leicht einen ähnlich brauchbaren LV wie Otsche zu finden würde nicht leicht werden! Auch ich habe viel und oft über ihn geschimpft – aber nach der letzten Länderspielpause hat er sich einach total verbessert – und in dieser Form sehe ich derzeit keinen vergleichbaren LV auf dem nationalen Markt, den wir uns leisten könnten…

    0
    0
  6. @ christopher
    so oft hat oczipka abe rnicht eine gute form….
    er hat in der defensive nicht gerade die stärke die jemand brauch der diese position bgeleitet , er fällt doch oft nur als gut auf , weil er offensiv einige akzente setzen kan, hin und wieder aber genauso oft leistet er sich in der defensive üble patzer…
    du stellst ihn viel besser dar als er wirklich ist…

    0
    0
  7. @ball: Ich gebe dir recht, seine Patzer sind manchmal unerklärlich. Aber die haben eben auch andere linke Verteidiger – egal bei welchem Verein. Ich sehe einfach – zumindest im Blickfeld – keinen, der uns wirklich eine deutliche Verbesserung bringt und gleichzeitig mit unserem Budget zu finanzieren wäre. Ich will Bastian Oczipka auf keinen Fall überbewerten und ich weiß, dass auch er krassen Formschwankungen unterliegt – das werden aber so ziemlich alle Spieler tun, die wir kaufen – weil man das bei unserem Budget leider mit einrechnen muss (jetzt mal Trapp ausgenommen…).

    Aber ich halte einfach auch was von Oczipka – vielleicht sehe ich ihn auch zu gut – aber – und ich gucke oft Bundesligaspiele – so viele deutlich bessere Spieler sehe ich da nicht auf der Position (die bezahlbar wären…)

    0
    0
  8. @ Christioher
    Kann es sein, dass du einen Opczipka in guter Form mit einem Djakpa in schlechter Form vergleichst?
    Unsere Trainer haben nicht ganz ohne Grund des Öfteren Djakpa gegenüber Opczipka vorgezogen als beide fit waren. Sicherlich hat Basti offensiv bessere Qualitäten als der Andere aber wahrscheinlich auch eine deutlich höhere Fehlerquote in der Defensive. Und er ist halt Verteidiger!

    0
    0
  9. Was diskutieren wir hier eigentlich? Ob Oczipka besser als Djakpa ist? Ob wir ihn behalten sollen oder nicht?
    Ich verstehe und unterschreibe das er nicht um jeden Preis gehalten werden sollte. Aber ich bitte mal darum, dass jeder sich mal die letzten 10-15 Jahre vor Augen hält und mir dann sagt welche LV’s wir hatten die besser waren als das Duo Djakpa/Oczipka. Von der Konstanz her fällt mir nur Spycher ein. Über ihn könnt ihr alle sagen was ihr wollt, er war einer der besten LV’s der letzten Jahre. Wiedener, Reinhard, Chaftar, Tzavellas. Wiedener eigentlich immer konstant und Reinhard vllt. das vielversprechendste Talent auf dieser Position. Wo kickt der jetzt? Zu Tzavellas brauch ich denke ich nix schreiben. In Erinnerung ist mir aber geblieben wie sehr damals diskutiert wurde wegen der LV Position und wie oft festgestellt wurde, dass es sehr schwer ist da jemanden zu finden. Daher bin ich aktuell mit dem Gespann Oczipka / Djakpa mehr als zufrieden und deswegen für eine Verlängerung. Dazu kommt auch bei mir, wie bei Christopher, dass mir niemand als Ersatz einfällt.

    0
    0
  10. Es ist wie immer das gleiche; wenn ein Spieler nicht sofort den neuen Vertrag unterschreibt heißt es bei vielen gleich „der ist eh nicht so gut“ und „der ist einfach zu ersetzen“; usw.

    Ich sehe es auch so wie die, die sagen dass es für uns nicht einfach wäre, Basti zu ersetzen. Djakpa ist eine Kampfmaschine, ich mag ihn auch gerne, aber Basti ist fussballerisch eine Klasse besser und daher nicht umsonst zuletzt wieder in guter Form.

    Was viele vergessen ist, dass Basti auch wegen Verletzungen letzte Saison nicht allzu viel Spielzeiten bekommen konnte und dann auch wieder bissi Zeit brauchte, um sich wieder in Form zu bringen.

    Fehler machen alle; auch Trapp hatte in WOB beim Naldo-Freistoß beispielsweise nicht sooooo gut ausgesehen; aber dennoch hat für mich Basti zuletzt klar wieder gezeigt, dass er ein guter LV ist für einen Verein wie Eintracht Frankfurt.

    0
    0
  11. @LuxSGE: Ist die Frage bzgl. Djakpa ernst gemeint? Kann es sein, dass hier einige ignorieren, wie vogelwild Constant Djakpa da auf der linken Seite agiert? Das auch er unheimlich viele Fehler macht, unkonzentriert und phasenweise auch naiv in die Zweikämpfe geht? Wie viele Flanken wirklich im absoluten Nichts versanden? Von wo er völlig planlos flankt?

    eagle1978 dröselt es i.m.A. gut auf – Basti hatte letzte Saison eine Spielzeit, die von Verletzungen geprägt war. Im Sommer hat er nicht gleich den Schalter umlegen können – und seine ersten Spiele nach Djakpas Verletzung waren grausam – aber er hat sich reingefuchst und gezeigt, was er kann zum Ende der Hinrunde hin – Seine Spiele gegen Gladbach, Dortmund, Bremen und auch bei der Niederlage in Hoffenheim waren allesamt ordentlich bis gut, er bereitete zwei Treffer vor, vor allem die Vorlage gegen die TSG auf Aigner war wieder ganz der alte Oczipka.

    Und gegen Al Ain zeigte er im Freundshcaftsspiel (das gegen den HSV konnte ich nicht sehen), dass er derzeit fit und gewillt ist, an die Spiele anzuknüpfen. Wer diese Formsteigerung nicht sehen möchte und sagt, ein gut in Form spielender Oczipka sei nur ein schlechter Djakpa – aber gut, jeder hat seine Meinung und das ist auch okey so – unterschreiben könnte ich sie aber nicht ;-).

    0
    0
  12. Bei manchen meins geht die Meinung echt schnell nach unten, wäre klasse wenn basti bleibt, bereitet viele Tore vor,
    ob er oder djakpa spielt ist egal, hält der bessere, das Duo ist gut.

    Klar ist keiner ohne Fehler, selbst ein Kevin Trapp nicht,
    aber über was reden wir, Trapp ist auf einen Niveau das ist Champions League basta.
    Genauso Seferovic, macht er ein schwaches Testspiel, soll er ausser Form sein, könnte immer noch klatschen über seine Vorrunde, lewandowski war ein Witz dagegen,
    Klar muss er es weiter beweisen und lewandowski kann es auch besser als die Vorrunde, aber es ist doch super auf welchen Niveau sich einige unserer Spieler bewegen.
    In der Bundesliga wird es immer schwerer, besonders wegen der geldclubs, dazu wenn Mannschaft wie Hamburg ihr Stadion abbezahlt haben.

    Wenn Inui bis 2018, otsche 2018, Trapp und Zambrano bis 2020 verlängern, können wir eine Woche durch feiern, dazu müsste man in der Sommerpause nur wenige Transfers setzen.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -