Jesús Vallejo zählt zu den positiven Überraschungen bei der Eintracht.
Jesús Vallejo zählt zu den positiven Überraschungen bei der Eintracht.

Vier Minuten war die Partie gegen den SC Freiburg erst alt, als der Querpass von David Abraham zu kurz geriet und Jesús Vallejo mit letztem Einsatz zu retten versuchte, was nicht mehr zu reparieren war. Der Spanier erwischte Gegenspieler Maximilian Philipp und musste hilflos dabei zusehen, wie der Ball über den Umweg Onur Bulut bei Vincenzco Grifo und anschließend im Tor landete. Obendrein gab es die Gelbe Karte, die der erst 19-Jährige anschließend 91 Minuten lang mit sich rumschleppen musste. Doch von irgendeiner Anspannung oder Unruhe war nichts zu spüren. Wie gewohnt, verrichtete er seine Arbeit kompromisslos und technisch sauber. 70 Prozent der Zweikämpfe gewann Vallejo, 89 Prozent der Bälle – die nicht allesamt in die Kategorie „höchste Sicherheit“ einzuordnen waren – fanden den eigenen Mann.

Niko Kovac, der in seiner Karriere einiges gesehen hat, ist angetan vom Juniorennationalspieler: „Das ist wirklich beeindruckend. In der Form habe ich das auch noch nicht erlebt – nicht als Spieler und Trainer.“ Vallejo lernte bereits sehr früh, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen. Bei Real Saragossa war er in der vergangenen Saison Kapitän, die U-19 Nationalmannschaft seines Landes führte er 2015 ebenfalls als Spielführer zur Europameisterschaft in Griechenland. Die Verwunderung darüber, dass Real Madrid bereit war rund fünf Millionen Euro für ihn zu bezahlen, wird zumindest in Frankfurt immer geringer. Obwohl er einen Großteil der Vorbereitung wegen einer Verletzung verpasste, war er sofort da, als er gebraucht wurde. Solide in der Partie gegen den SV Darmstadt 98, sehr stark gegen Bayer 04 Leverkusen und den FC Ingolstadt und wieder mindestens solide gegen Hertha BSC und den SC Freiburg.

Fielen die Gegentreffer, war der Name Vallejo bei der Suche nach der Fehlerquelle bislang außen vor. Kovac lobt seine Einstellung: „Er beschäftigt sich mit seinem Job zu hundert Prozent. Das ist die richtige Mentalität.“ Der Coach geht davon aus, dass ihm eine große Karriere bevorsteht, wenn er denn gesund bleibt. Diese Sorge äußert der Kroate nicht umsonst, schließlich war der hochtalentierte Innenverteidiger vergangene Spielzeit häufiger verletzt. Muskelfaserriss, Achillessehnen- und Oberschenkelprobleme – in jungen Jahren schon musste Vallejo häufiger wochenlang zusehen, wie die Kollegen der Arbeit nachgingen. Bekommt der Abwehrmann diese Probleme in den Griff, steht einer großen Karriere, die im Optimalfall ihre Krönung als Nachfolger von Sergio Ramos bei Real Madrid und in der A-Nationalmannschaft findet, wohl nichts mehr im Weg. Nicht umsonst bemühen sich die Verantwortlichen aktuell schon darum, mit den Königlichen über eine Ausdehnung der einjährigen Leihe zu verhandeln. Denn Jesús Vallejo hat die Klasse, um der Eintracht in jedem Spiel helfen zu können.

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1 Kommentar

  1. Echt ein Super Junge. Hoffe die Verlängerung um ein weiteres Jahr klappt. Unglaublich das er erst 19 Jahre alt ist. Der Spielt so souverän und abgeklärt wie ein 30 Jähriger. Macht echt Spaß ihm zuzuschauen.

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