Tuta ist einer der Gewinner der Eintracht-Saison.

Bis zum 7. Spieltag der aktuellen Bundesliga-Saison 2021/2022 schien es nicht die Spielzeit von Tuta zu sein. Der brasilianische Innenverteidiger hatte nach dem fast schon blamablen Ausscheiden beim SV Waldhof Mannheim in der ersten Runde des DFB-Pokals seinen Stammplatz verloren und fand sich sogar des Öfteren auf der Tribüne wieder. Erst ab dem sensationellen Sieg beim FC Bayern München ab dem 7.Spieltag, bei dem der Brasilianer durchspielte, ist er wieder gesetzt – und überzeugt seitdem mit richtig guten Leistungen. Sowohl in der Defensive, als auch offensiv, denn bisher stehen sogar drei Tore auf seiner Habenseite.

Volle Konzentration auf den Schlussspurt

Im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ betonte der 22-Jährige nun, dass dieser Einsatz gegen den deutschen Rekordmeister etwas wie eine Initialzündung bei ihm gewesen sei: „Ich bin in einer guten Phase, das spüre ich. Seit dem Bayern-Spiel, als ich erstmals in der Startelf stand, hat es eine ordentliche Entwicklung bei mir gegeben. Seitdem passiert vieles auf natürliche Art und Weise, das Selbstvertrauen wächst, man wird stärker, hat mehr Zutrauen. Auf einmal greift ein Rädchen ins andere.“ Er selbst möchte sich aber weiterhin entwickeln, hart an sich arbeiten und die „volle Aufmerksamkeit“ auf die Ziel-Gerade der Saison richten.

An die bereits beschriebene Phase zu Beginn der Saison habe er „wieder in die Spur und mein Selbstvertrauen finden“ müssen, erklärte der Rechtsfuß. Nachdem er zuletzt wieder stark spielte, wurde er mehrfach von Eintracht-Chefcoach Oliver Glasner gelobt. „Das habe ich mitbekommen, weil ich den einen oder anderen Artikel gelesen und grob verstanden habe. Ich habe mich darüber gefreut. Ich spüre, dass man mir vertraut. Ich möchte es mit guten Leistungen zurückzahlen“, freut sich der Innenverteidiger über eben dieses Lob.

Lob für die SGE

In Frankfurt ist Tuta in der Winterpause der vergangenen Saison in die großen Fußstapfen des damaligen Kapitäns David Abraham getreten – der Argentinier hatte seine Karriere beendet, weil er mehr Zeit mit seinem Sohn verbringen wollte. Tuta betonte, dass der ehemalige Innenverteidiger noch immer ein spezieller Spieler für ihn sei: „Natürlich bin ich David Abraham dankbar für alle Tipps und Ratschläge, die er mir gegeben hat – als Mitspieler und als Freund. Er musste sich damals entscheiden, ob er mehr Zeit mit seinem Sohn verbringen oder weiter Fußballspielen will. Er hat sich so entschieden, das kann man ja auch absolut verstehen. Er hat mir damit indirekt eine Chance gegeben, nachdem ich zuvor erst einmal viel Geduld haben musste.“ Aber diese Geduld scheint sich ausgezahlt zu haben, denn Tuta entwickelte sich immer weiter und hat derzeit einen Marktwert von rund zehn Millionen Euro. „Oh, okay, eine markante Zahl. Bei mir ist es so, dass ich ja damals mit all diesen Träumen im Gepäck nach Deutschland zu Eintracht Frankfurt gekommen bin. Das, was jetzt passiert ist, ist die Konsequenz von viel Arbeit und Opferbereitschaft. Das Gesamtpaket, sportliche Stabilität gepaart mit finanzieller Stabilität, ist in Europa gegeben. Deshalb kann ich das Leben hier genießen: Man hat Spaß an seinem Beruf, dem Fußball, und ist gleichzeitig abgesichert“, erklärte der 22-Jährige.

Vorzeitige Vertragsverlängerung als Belohnung – für beide Seiten

Seit einigen Wochen wird über eine mögliche Vertragsverlängerung seines Vertrags, der derzeit bis zum 30. Juni 2023 läuft, spekuliert. Er verriet, dass es bereits Gespräche mit der SGE gegeben habe und diese auch gut laufen würden und sendete eine klare Botschaft: „Ich würde meine Arbeit bei der Eintracht gerne fortsetzen.“ Auch eine Anfrage eines Topvereins wäre hier nicht direkt ein Grund, die Hessen zu verlassen: „Es besteht jetzt kein Grund, irgendwelche Dinge zu überstürzen. Wie gesagt, fühle ich mich bei der Eintracht sehr wohl und unser gemeinsamer Weg muss noch nicht enden.“

Voller Fokus auf Fürth

Während fast die ganze Eintracht-Welt schon sehnsüchtig auf das Viertelfinale in der Europa League gegen den großen FC Barcelona hinfiebert, ist für den Brasilianer dieses Spiel noch in weiter Ferne. Er wolle noch nicht über Barcelona sprechen, sondern sich voll auf das Spiel gegen die Spvgg Greuther Fürth am Samstagmittag konzentrieren. „Wir werden Fürth nicht unterschätzen. Ich stelle mich schon auf ein Kampfspiel ein. Wir haben ja Pläne, wir wollen schließlich in der Liga noch die europäischen Plätze angreifen. Deshalb müssen wir unser Augenmerk komplett auf Fürth richten, Druck und Intensität hochfahren“, gab Tuta die Marschrichtung vor. Dann sei auch noch die Qualifikation für den Europapokal im kommenden Jahr möglich: „Es hängt doch allein an uns, wir spielen noch gegen direkte Konkurrenz, unter anderem Freiburg, Leverkusen, Hoffenheim, Union Berlin. Wir können doch die Liga keinesfalls schleifen lassen, um Gottes Willen, wir wollen das noch schaffen.“

Beim Start dieses Angriffs auf den Europapokal muss die SGE auf den zuletzt wieder erstarkten Martin Hinteregger verzichten, der gesperrt fehlen wird. Tuta wird dadurch hier den Partner wechseln müssen, denn für den Österreicher Hinteregger wird wohl Makoto Hasebe wieder in die erste Elf der SGE rücken. „Beide Spieler haben viel Erfahrung, national wie international. Hase spielt seit vielen Jahren auf allerhöchstem Niveau, er ist ein Stratege und hat die Fähigkeit, ein Spiel zu lesen. Er besitzt eine tolle Spielübersicht und findet immer eine Lösung“, lobte Tuta den „Oldie“ im Team der SGE. Aber auch über Hinteregger fand er nur gute lobende Worte: „Aber auch Hinti, der hart gegen den Mann verteidigt und aggressiv ist, der in Zweikämpfen kaum zu überwinden ist, ist enorm wichtig für das Team. Er ist wie ein Fels in der Brandung, das färbt auf die Mannschaft ab.“

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17 Kommentare

  1. Geerdeter Junge, seine Entwicklung ist beeindruckend. Vertragsverlängerung würde ich sehr begrüßen!

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  2. Der Weggang von Kostic und N’Dicka scheint immer realer zu werden.
    Bei N’Dicka scheint dies plangemäß zu sein (als Talent geholt, weiterentwickelt,
    um eine hohe Ablöse zu generieren).
    Gegensätzlich schien bei Kostic, zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung, auch eine Vertragsverlängerung möglich zu sein.
    Ich hätte dies sehr begrüsst. Kostic, ein stiller, beliebter Star, ein Teamplayer, in der BL ohnegleichen.
    Möchte die SGE nicht in ein neues, ausreichend dotiertes Vertragsverhältnis mit Kostic gehen?
    Wird ein richtig fettes Angebot eines anderen Clubs aus der Sicht eines Profis nicht ausgeschlagem werden können?
    Steht für die SGE einen ordentliche Ablösesumme über einem weiteren Engagements Kostic’s bei uns?
    Vielleicht gibt es bald Klarheit.
    Auf jeden Fall schade, wenn Kostic tatsächlich gehen sollte.

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  3. Mal eine Offtopic-Frage:
    Weiß schon jemand, ob RTL das Jahrhundertspiel am kommenden Donnerstag übertragen wird?

    EDIT: Lt. der RTL Homepage wird das Hinspiel gezeigt!!!

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  4. @3/Lexi: Wie gestern schon im Kompakt berichtet, ja, RTL zeigt sowohl das Hin- als auch das Rückspiel im Hauptprogramm :-).

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  5. Bei Tutto Mercato wurde gestern (nicht heute zum 1. April) gerüchtet, dass Igli Tare bei der Eintracht gehandelt wird. Tare habe noch ein Jahr Restvertrag, aber Lotito plane bei Lazio einen Neubeginn und würde ihm deshalb keine Steine in den Weg legen. Meine Gedanken:
    1. Eine Ente
    2. Was wäre seine Aufgabe? Der neue Igli Hübner?
    3. Was wäre der Unterschied zwischen einem Sportdirektor und einem Direktor Profifußball?
    4. Käme er als Ersatz für…Scheiß Gedanke, nicht weiterdenken.
    5. MK soll nach seinem guten ersten Jahr, weitere Bereiche (Gesamtentwicklung im sportlichen Bereich) übernehmen und es bräuchte jemanden, der zwischen Vorstand, bzw. mit dem Vorstand und dem Direktor Profifußball zusammen, sich hauptsächlich um Transfers und Verträge kümmert. Auch Ben Manga könnte sich dadurch stärker auf den Ausbau des Scoutings, ob nun im Profi- oder auch im Jugendbereich kümmern.
    6. Warum Igli Tare?
    Nun ja, vielleicht nur eine weitere Ente, aber ich bin mir sicher, dass intern Dinge ständig reflektiert und neu überdacht werden, z.B. warum man nicht mit Tuta bereits vor dem Jahreswechsel verlängert hat, warum man bei Kostic nicht die Verlängerung erzielen konnte, als evtl. eine Chance dagewesen ist (alles nur Vermutungen) – es gibt bestimmt immer einen Grund, aber falls es an Kapazitäten liegen sollte, wäre solch eine Ergänzung/Umstrukturierung vielleicht ganz gut.

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  6. das ist aber ein ziemlich starkes 1. April Gerücht.
    Tuta: Bitte unterschreiben, Danke!

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  7. Ich habe mich gestern Abend versucht, an das Hinspiel in Fürth zu erinnern und ich konnte mich nur an die Nachspielzeit erinnern…
    Spätes Gegentor – selbst gegen Fürth schaffen wir es nicht zu gewinnen…..
    Noch späteres Siegtor – typisch Eintracht Frankfurt, was für eine Moral….Borré lässt anschließend seine ganze Restenergie an der Eckfahne aus, seine Mitspieler stürzen sich auf ihn und versuchen ihn davon abzuhalten 🙂
    Was mich dann berührte, war Kevin Trapp, der beim Jubeln Tränen in den Augen hatte. Ich dachte nur, krass, was für ein Ehrgeiz und Erleichterung.
    Wie gesagt, was die 90 Minuten zuvor geschah, habe ich anscheinend schon völlig verdrängt.
    Morgen kommt Part 2 – der Sieg über Greuther fürth uns nach Sevilla! Nur der Kampf fürth uns morgen zum Sieg!

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  8. @7
    solche Gerüchte machen mir gerade bzgl. deines 4. Punktes Angst….ich hoffe nicht, dass BM geht…ich finde allerdings kein Gerücht von gestern…nur vom 27.03 in dem steht, dass er seinen Vertrag bis 2025 verlängern will/wird

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  9. Ich denke, alles was heute so geschrieben wird, sollte man nicht auf die Goldwaage legen. So wie unser AR-Chef verkündet hat ist der AR mit dem gesamten verständigen Dreigestirn hochzufrieden, da wird es keinen Wechsel geben, vor allem nicht am 1.April. Ob noch jemand dazu geholt wird, der quasi als Bindeglied zwischen Vorstand und Sportlicher Leitung bzw. Organisation (Bruno Hübners Aufgaben), kann natürlich immer sein; aber ein Tare wird diese Position nicht bekleiden.

    Tutas Vertragsverlängerung wäre auch ein starkes Zeichen für N´dicka, Kostic und Kamada sich zu den Wurzeln zu begeben und nochmal drastisch darüber nachzudenken, was die Eintracht bietet und ob sich ein Wechsel vor allem sportlich wirklich lohnt. Aber eine solche Reflexion wird meistens von den treibenden Berateragenturen verhindert.

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  10. Man muss den Jungs gute Verträge mit adäquater ausstiegsklausel nach 1-2 Jahren bieten. Sonst kannst die jetzt nicht halten. Das geht erst wenn wir verlässlich und konstant international spielen. Momentan müssen wir uns als gutes Sprungbrett in die top 3-5 platzieren mit einem Gerüst an erfahrenen Spielern, die wir langfristig halten.

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  11. Ein Scherz sind auch die billo Papiertickets für den Stehblock. Auf dem Schwarzmarkt vorm Stadion würde ich um so schlecht gemachte Karten einen Bogen machen und erwarten dass sie ungültig sind und das Geld futsch wäre. 🙂

    Gruß SCOPE

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  12. Ich kann mich noch gut an Igli Tare den Fußballer erinnern, beim Karlsruher SC und technisch ziemlich limitiert. Wenn nur die Hälfte von den Geschichten rund um den Kostic-Deal nach Lazio Rom stimmt, haben sich seine technischen Mängel auch in seinem aktuellen Posten erhalten (z.b.emails schreiben). Wäre für mich relativ unerklärlich, bin aber auch nicht gut über das Scouting von Lazio informiert. Zudem hätte ich jetzt vermutet, dass Tare zu den Leuten gehört, die Kostic eine Entschuldigung schulden (neben dem geschassten Berater).

    Zu Tuta: Der Junge ist absolut klar im Kopf und entwickelt sich prächtig. Man sieht an diesen Jungs (Tuta, Ndicka, Lindström), dass nicht nur Talent, sondern auch Charakter gescoutet wurde. Wäre großartig, wenn er noch einmal verlängern würde, bevor seine Reise weitergeht.

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