Constant Djakpa war vor drei Jahren einer der überragenden Akteure gegen Mönchengladbach.
Constant Djakpa war vor drei Jahren einer der überragenden Akteure gegen Mönchengladbach.

Die Statistik im Sport kann mitunter viel aussagen. Sie kann Theorien bestätigen, Meinungen verfestigen, Mut machen oder auch einfach nur täuschen. Eintracht Frankfurt zum Beispiel hat nur gegen den SV Werder Bremen mehr Bundesligaspiele gewonnen als gegen den heutigen Gegner Borussia Mönchengladbach. So weit das mutmachende Zahlenwerk. Im Widerspruch dazu steht der Blick auf die jüngere Geschichte des Bundesliga-Klassikers. Die besagt, dass die SGE von den vergangenen acht Heimspielen gegen die Fohlen lediglich eines gewinnen konnte. In der Saison 2013/14 war dieser 1:0-Heimsieg am 27. Spieltag jedoch besonders wichtig.

Die Eintracht gefiel in der damaligen Spielzeit vor allem durch rauschende Nächte im Europapokal, vergaß dabei allerdings die Hausaufgaben in der Liga zur allgemeinen Zufriedenheit zu erfüllen. So galt es im Saisonfinale die nötigen Punkte zu holen, um nicht in den ungemütlichen Abstiegssumpf zu geraten. Die Vorzeichen der Rheinländer unter Trainer Lucien Favre waren andere – und der Eintracht von heute durchaus bekannt. Die Borussia spielte eine famose Hinserie und verspielte ihre gute Ausgangslage als Tabellendritter in der Rückrunde durch neun sieglose Partien am Stück.

In das direkte Aufeinandertreffen an einem Mittwochabend gingen beide Teams vor drei Jahren dennoch optimistisch. Die Frankfurter hatten einen überlebenswichtigen 5:2-Auswärtssieg in Nürnberg im Rücken. Gladbach hatte seine Krise mit Erfolgen gegen Hertha BSC und Dortmund beendet. Das gute Gefühl der Hessen trübten jedoch die Ausfälle von Torjäger Alex Meier und Kapitän Primin Schwegler.

Die Anfangsphase gehörte der Heimelf, die von ihrem Trainer Armin Veh perfekt eingestellt schien. Früh gingen die Adlerträger drauf, störten die Gäste im Spielaufbau und zwangen den Gegner zu langen Bällen, die problemlos verteidigt werden konnten. Offensiv setzte Tranquillo Barnetta mit einem Lattentreffer ein erstes Ausrufezeichen. Das zweite lieferte Joselu, der von Aigner freigespielt das Laufduell gegen Martin Stranzl gewann und dem heutigen Barcelona-Keeper Marc-Andre ter Stegen keine Chance ließ – 1:0 (16.). Überhaupt waren es im Frühjahr 2014 die Wochen des von der TSG Hoffenheim ausgeliehenen Angreifers. Auf die Frage, ob man den Spanier denn jetzt fest verpflichten wolle, antwortete Veh gewohnt spitzzüngig: „Ich brauche da keine Tipps zu geben, weil es hier im Verein nicht nur Blinde gibt, sondern auch Sehende.“

Zurück zum Spiel: Die ambitionierten Gladbacher fanden auch weiterhin nicht in die Partie und hatten Glück, dass Joselu vor dem Seitenwechsel nicht noch weitere Treffer folgen ließ. Ein Versuch des Angreifers landete gar am Pfosten. Mit dem 0:1 zur Pause waren die Rheinländer noch gut bedient. In Durchgang zwei blieb es weiterhin die Eintracht, die gefiel. Das Mittelfeld blieb stets kompakt. Die wichtigen Zweikämpfe gingen fast ausschließlich an die Hessen und auch die Konter der Gastgeber waren gefährlicher als die Versuche der Favre-Elf. Einzig Max Kruse und Juan Arango kamen noch zu Ausgleichschancen. Mehr war es dann aber auch nicht vom Champions League-Anwärter.

Gut für die Eintracht, die erstmals in der Saison zwei Siege in Folge feierte und den Abstand zum Relegationsplatz – natürlich besetzt vom Hamburger SV – auf acht Punkte Vorsprung ausbaute. Zudem gelangen der Eintracht mit dem Erfolg gegen die Borussia nun schon mehr Punktgewinne als in der gesamten Hinserie. Schöne Statistiken, die folgerichtig im sicheren Klassenerhalt mündeten.

Tor: 1:0 Joselu (16.).

Eintracht Frankfurt: Trapp – Jung, Zambrano, Madlung, Djakpa (90. Celozzi), Russ, Lang, Flum, Barnetta (88. Stendera), Aigner (83. Kadlec), Joselu. Trainer: Veh.

Borussia Mönchengladbach: ter Stegen – Korb, Stranzl, Dominguez, Daems, Herrmann, Kramer, Nordveidt, Arango, Raffael, Kruse. Trainer: Favre.

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