Dino Toppmöller gemeinsam mit seinem Matchwinner Mario Götze. (Foto: IMAGO / osnapix)

Der 3:1-Heimsieg der Frankfurter Eintracht gegen die TSG 1899 Hoffenheim war verdient und wichtig zugleich. Die Hessen schafften so einen Vorsprung von sieben Zählern zwischen sich und die Kraichgauer, die auf Platz sieben der Bundesliga-Tabelle folgen. Zudem zeigte die Leistungskurve der SGE nach den zuletzt vor allem spielerisch oft ausbaufähigen Spielen nach oben, das Spiel gegen die Hoffenheimer dürfte spielerisch zu den besten in diesem Jahr gehört haben.

Diese Leistung hat sich laut Eintracht-Cheftrainer Dino Toppmöller bereits in der vergangenen Woche angedeutet: „Wir hatten eine sehr gute Trainingswoche, es hatte sich bereits sehr gut angefühlt, wir hatten eine gute Energie und Spielfreude in der Truppe. Das war das, was wir ins Spiel transportieren konnten.“ Dabei sei sein Team trotz des frühen Rückstand in der sechsten Minute gut in Spiel gekommen. Auch mit der Reaktion auf den Rückstand sei er sehr zufrieden gewesen. Auch in der Folgezeit habe die Mannschaft viel umgesetzt, worauf man in der Trainingswoche den Fokus gelegt habe: „Ich glaube wir haben heute insgesamt besser und sauberer Fußball gespielt und hatten ein gutes Positionsspiel. Besonders freut mich, dass wir die ersten beiden Tore nach Gegenpressing gemacht haben. Das war immer wieder Schwerpunkt im Training. In der ersten Situation verteidigt Niels Nkounkou nach vorne. Das zweite Tore war ähnlich, wo Omar Marmoush den Ball lockt. Dann macht Mario Götze Mario Götze-Sachen.“ 

Von den Fans durch die Choreo getragen

Vor dem Spiel hatten die Fans der Eintracht eine Choreo zum 125. Geburtstag des Vereins gezeigt – für Toppmöller ein Gänsehaut-Moment: „Ich hatte heute von Anfang ein gutes Gefühl, getragen von einem fantastischen Publikum. Gerade ei der Choreo hatte ich Gänsehaut. Die Jungs haben auch gespürt, dass eine gute Energie vom Stadion aus kam. Wir sind sehr froh über die drei Punkte und bereiten uns jetzt ganz normal auf kommende Woche vor.“ Getragen von den Fans, der Choreo und der wirklich erneut sehr guten Stimmung im Waldstadion legte die SGE gut los und zeigte eine der besten Leistungen der letzten Wochen und Monate. „Für mich ist es wichtig, dass wir mit einer guten Energie reinkommen, das haben wir geschafft. Das Positionsspiel war gut, das haben wir trainiert und bringt eine gewisse Sicherheit. Die Leistung heute ist sicher eine Benchmarkt, aber natürlich muss man sagen, dass ab der 22. Minute nur zehn Hoffenheimer auf dem Platz waren. Aber auch da kann man Probleme bekommen, wenn ein Gegner gut verteidigt. Insgesamt bin ich einfach froh, dass die Jungs diese Gier, diese Wachheit und den Fokus hatten. Das wollen wir auch in den nächsten Wochen auf den Platz bringen“, zeigte sich der 43-Jährige zufrieden. Dabei baute man in Frankfurt auf den wichtigen Auswärtssieg beim 1. FC Heidenheim auf, wo die SGE zwar nicht gut spielte, aber dennoch gewann. „Meine Hoffnung war, dass wir durch Sieg gegen Heidenheim Sicherheit und Selbstbewusstsein bekommen“, erklärte der ehemalige Stürmer und zeigte sich mit dem gespielten zufrieden: „Wir hatten es in der Hinrunde schon bewiesen, dass wir es können. Wir wollten von hinten fußballerisch nach vorne kommen. Wenn wir dann in die Dynamik kommen, haben wir Spieler mit unglaublichem Speed, wo es für den Gegner schwierig wird zu verteidigen. So war es zum Beispiel auch bei der Roten Karte.“ 

Sonderlob für Mittelfeldmann

Ein Spieler, der aus der guten Leistung des Frankfurter Teams herausstach, war Mario Götze. Der Weltmeister von 2014 war Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Hessen und erzielte noch dazu ein Tor und legte ein weiteres auf. „Mario Götze hat das schon angedeutet, er war am Donnerstag Beim Elf gegen Elf im Training schon der beste Spieler“, gab Toppmöller an und erklärte, warum der 31-Jährige zuletzt pausiert hatte: „Ich glaube ihm hat die Pause ganz gut getan, er hat zuvor viele Spiele gemacht und hatte nicht mehr den frischesten Eindruck. Deswegen hat er zuletzt zweimal nicht von Anfang an gespielt.“ Er habe viel von Götze erwartet und dies voll zurückbezahlt bekommen: „Wenn Mario diese Spielaktivität hat, dann ist er von uns ein wertvoller Spieler. Das verlange ich aber auch, ich wollte als Achter von ihm viel Präsenz im Strafraum. Er hatte vorher schon eine große Chance und es freut mich, dass er sich dann selbst belohnt hat, als er mit in die Box geht und den Ball dann vollendet.“ 

Nach dem Sieg und dem damit verbundenen sieben-Punkte-Vorsprung auf die Hoffenheimer fiel das Fazit des Trainers daher natürlich positiv aus: „Es war natürlich ärgerlich, dass wir früh in Rückstand geraten. Ansonsten sind wir schon rundum zufrieden. Ich glaube es war ein gelungener Geburtstag und wir sind froh, dass wir den Fans hier ein Geschenk machen konnten.“ 

- Werbung -

8 Kommentare

  1. Diesmal wurde beim 2:1 auch konsequent weiter auf das 3:1 gespielt. Das war selten so und ich freue mich darüber sehr

    104
    0
  2. War ein geiles Spiel mit vielen in Topform! Zu recht werden Marmoush, Götze etc. über den grünen Klee gelobt.

    In der Betrachtung geht mir aber Hugo Larsson etwas unter, in meinen Augen ist tatsächlich er der Bessermacher. Seit seiner Verletzung war der Wurm drin, mit ihm läuft‘s wieder. Neben ihm sah auch Shkiri gleich wieder aus wie der Alte.

    Er antizipiert extrem gut, ist wendig und schnell und schließt so Räume, hilft anderen immer wieder aus und initiierte auch selbst einiges nach vorne. Unfassbar gut in dem Alter. Ich hoffe, wir werden noch lange Freude an ihm haben!

    107
    2
  3. Für mich war es zwar alles gelungen, aber hintenraus leider ein Muster ohne allzu großen Wert.
    Lediglich die die ersten Minuten bis zur roten sollte man sehen. Und die machen extrem mut denn die TSG hatte schlichtweg eine Chance… Und das war auch noch n Eckball , dieser auch noch zumindest strittig richtig/falsch entschieden.

    Man hatte dieses Feuer von uns gesehen, die Leidenschaft, den unbedingten Willen. Und das seit der ersten Sekunde. Der Gegentreffer hat dieses mal wirklich 0 % Einfluss auf das/unser Spiel.
    Für die erfreulichste Erkenntnis

    Die 7 Punkte Vorsprung sind extrem wichtig. Vor Hoffenheim hab ich weniger Angst, die haben relativ die gleichstarken Gegner wie wir. Also sollte sich das Punktetechnisch ausgehen. Nur Freiburg macht mir Angst. Die haben im Prinzip bis auf 1, 2 Spiele alles „machbare“ Gegner.

    Solten wir aber unsere Form von gestern bestätigen können haben wir auch nur noch machbare Gegner

    20
    14
  4. @windstorm:
    „Nur Freiburg macht mir Angst. Die haben im Prinzip bis auf 1, 2 Spiele alles „machbare“ Gegner.“

    Freiburg spielt noch gegen Leverkusen und Leipzig und ist diese Saison auch alles andere als stabil. In der Hinrunde haben sie gegen Heidenheim verloren, gegen Darmstadt und Gladbach Unentschieden gespielt und gegen Mainz und Wolfsburg gerade so mit 1:0 gewonnen.

    Ich traue ehrlich gesagt keinen Team hinter uns eine echte Serie zu. Die Gefahr, dass ein Team das Feld von hinten aufräumt ist eher gegeben, wenn Mannschaften wie Dortmund, Leipzig oder Leverkusen in der Vorrunde außergewöhnlich schlecht waren.

    Wir haben jetzt ein einziges wichtiges Polster aufgebaut. 6 Punkte (durch das Torverhältnis eher 7) in 9 Spielen sind nicht so leicht aufzuholen.
    Ob das jetzt der große Befreiungsschlag war und wir sogar noch Druck auf die Teams vor uns aufbauen können, muss man abwarten. Da reicht mir ein gutes Spiel nicht.
    Aber wir spielen jetzt gegen die Gegner, die uns Räume geben werden, da wird man dann gucken, ob wir auch über 90 Minuten gegen 11 Mann eine gute Leistung zeigen.

    34
    5
  5. Ich habe bald Geburtstag, da wäre eine nette Abreibung für die Bremer genau das Richtige.

    20
    2
  6. @4. eldelabeha

    Der Vorsprung beträgt sogar 7 Punkte und mit dem Torverhältnis eher 8 😉

    32
    1
  7. Das wirklich seit langem ein Spiel wo man Spaß beim Zuschauen hatte. Es ist natürlich noch lange nicht alles Gold was Glänzt, aber wir haben uns gute Torchancen rausgespielt und generell mehr die Flucht nach vorne statt nach hinten Gesucht. Natürlich kamen uns die Roten Karten entgegen, ich bin mir aber sicher dass wir auch gegen 11 Mann das Spiel gewonnen hätten, wir waren die gefährlichere und auch bessere Mannschaft. Ich hoffe das wir das konservieren können, dann sollte das mit dem 6 Platz auch problemlos klappen.

    29
    1
  8. Die Tiefenpässe waren schon teilweise erste Sahne…
    Das Polster sollte keinen ausruhen lassen, wir hatten schon mal viel Polster in einer der vergangenen Saisons. Gegen die Top 5 sollten wir nicht alles verlieren, das wäre schon nett 😉

    21
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -