Thomas Broich bei einer seiner vielen Tätigkeiten als Experte. (Quelle: IMAGO / Fotostand)

Vor zwei Wochen gab es das große Beben am Riederwald. Die beiden hochangesehenen Taktikexperten und C-Jugend-Trainer Thomas Broich und Jerome Polenz verließen die SGE bereits nach einem Jahr wieder. Über Chaos wurde berichtet, beide hätten angeblich aufgrund mangelnder Perspektiven hingeworfen. Jetzt äußerte sich mit Broich erstmals einer der Beiden persönlich.

„Habe jede Sekunde geliebt“

Das große Chaos dementiert Broich direkt zu Beginn des Interviews mit Marc Hairapetian auf dem YouTube-Channel „The Spirit“. Der Artikel hätte keinerlei O-Töne von den Trainern enthalten und „die Geschichte, wie wir sie erlebt haben, ist eine andere.“ In Wahrheit war der Job für ihn „absolut fantastisch. Ich habe jede Sekunde mit den Jungs geliebt.“ Für die Trennung haben beide Trainer „unterschiedliche Gründe. Für mich geht es erstmal darum herauszufinden, wie ich meine Zukunft gestalten möchte. Möchte ich im Medienbereich bleiben? Möchte ich Jugendtrainer bleiben? Deshalb benötige ich die Auszeit.“ Die Gründe seines Trainerkollegen dürften indes darin begründet liegen, dass Polenz dem scheidenden Sportvorstand Fredi Bobic nach Berlin folgen könnte.

„Unfassbare Taktung“

Der 40-Jährige ist neben seiner Trainertätigkeit noch in vielen anderen Bereichen beruflich aktiv. „Ich habe während der Saison gemerkt, dass das sehr kräftezehrend war. Ich hatte eine unfassbare Taktung. Ich mache Analysen für die Sportschau, ich war Experte beim DFB-Pokal oder der Champions League, ich habe Radioreportagen produziert und mache am Wochenende noch Bundesligakommentator für die Auslandsproduktion der DFL. Der Job hat kein Anfang und kein Ende“, erklärt Broich sein zurückliegendes Jahr: „Es gab nur Fußball, Fußball und nochmals Fußball.“ Dennoch ist ihm „die Entscheidung nicht leicht gefallen. Doch ich habe dann schweren Herzens entschlossen, dass ich den Stecker ziehen muss.“

Gut aufgestellt für die Zukunft

Über seine Zusammenarbeit mit dem Leiter des NLZ, Andreas Möller, sagt Broich: „Wir waren immer im engen Austausch. Andreas hat sich auf die Hinterbeine gestellt und nichts unversucht gelassen, nicht lockergelassen. Aber am Ende hat er Verständnis gezeigt.“ Er wagt einen kleinen Blick in die Zukunft und glaubt: „dass am Riederwald und im Gesamtverein, richtig was entsteht“, von Markus Krösche „habe ich so viel gutes gehört.“ Broich glaubt „kaum ein Club ist so gut durch die Corona-Krise gekommen, wie Eintracht Frankfurt.“ Für die kommende Saison sieht er die Eintracht „trotz Doppelbelastung stabil genug.“ Die Erwartungshaltung sollte dennoch nicht zu hoch hängen, denn es „gibt es kein Abonnement auf die internationalen Plätze.“

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12 Kommentare

  1. Irgendwie passt der damalige Kommentar von Hessenschau.de überhaupt nicht ins Bild. Würde mich schon mal interessieren, woher die Ihre Quellen hatten.

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  2. Komisch, und für mich total unverständlich warum man dies nicht nach außen hin kommuniziert und so viel Spielraum für negative Spekulationen und damit verbundenen negativen Schwingungen zulässt..

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  3. Kicker-Interview: „Die Entscheidung, Frankfurt verlassen zu wollen, habe ich im Februar 2020 getroffen, und die habe ich meinem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Steubing auch gesagt. Da war Hertha noch gar kein Thema. Das ging nur um mich persönlich, darum, dass ich mich verändern möchte. Es gab in den letzten zwei, drei Monaten vieles, was geschrieben und geredet worden ist – manches davon auch befremdlich. .. “

    Das mag ja alles stimmen. Trotzdem war es auch BEFREMDLICH wie dieser Mitarbeiter seinen Abgang inzeniert hat. Hätte man intern sauber regeln- und am Saisonende den Abgang verkünden können. Aber da hatte wohl Carsten Schmidt etwas dagegen …

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  4. Ehrlich, Ex-Profi oder nicht, ob jetzt ein U15 Trainer den Verein oder Unterhose wechselt und die Zeitung meint, das noch als Thema zu haben, ist völlig irrelevant. Sie sind weg, es kommen neue….gut ist. Vor allem wenn die nur ein Jahr dabei sind….für mich kein Zeile Wert.

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  5. Siggi… Bobic wollte eigentlich nen Sabbatical einlegen, sagt im Februar 2020 bescheid. Dann kommt Corona und all der Stress für alle Beteiligten – er poliert seine weiße Rüstung und holt die Kohlen ehrenhaft ausm Feuer… Und dann verwehrt man ihm Jeanne D’Arc mäßig nicht nur die Ehre, sondern verleugnet den armen Bobic sogar, so dass er gezwungen ist, in der Öffentlichkeit mit Schmutz zu werden…

    Und dann auf einmal denkt sich die Hertha… Oh… Der Bobic… Der wäre was. Aber ist ja noch unter Vertrag – kann man nichts machen… Bobic ist noch voll bis zur dann zugesagten Vertragsauflösung bei der Eintracht tätig und gibt weiter alles.

    Und genau nachdem es klar war, dass die Eintracht und Freddy getrennte Wege gehen, denkt sich Hertha und Freddy auf einmal… Hey, jetzt können wir ja miteinander reden. Und Freddy denkt sich auf einmal: Sch*** auf Sabbatical, da kann ich stressfrei was komplett neues aufbauen…

    Jaaaaaaa… Genau…

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  6. @4 unwichtig ist es nicht. In dem Zusammenhang wurde Möller auch die Qualität abgesprochen und irgendwie liest sich das jetzt etwas anders.

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  7. Jetzt lasst doch mal das Thema Bobic.

    Zu Broich: hatte ich schon in einem der Beiträge damals geschrieben, dass der Artikel, welcher hessenschau(?) veröffentlicht hatte, ziemlich alleine in der Meinung/Meldung war. Das hatte mich schon gewundert, warum des nur exklusiv bei hessenschau rauskommt.
    Daher wäre es schon gut, nicht jeden Artikel für bare Münze zu nehmen und gleich auf irgendwelche Entscheider loszuhaten.
    Entweder sitzt bei der hessenschau jemand, der die Eintracht und/oder Möller nicht ausstehen kann oder hat hoffentlich seine Quellen abgesägt. Die hatten ja auch die Info, dass Glasner garantiert nicht kommt…

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  8. Schnee von gestern !
    Wichtig aber , daß Thomas Broich die Sachen nochmals richtig darstellt.
    Mit den Aussagen von Markus Krösche beginnt sowieso eine neue Zeitrechnung, auch im NLZ und offenbar muss nicht bei Null angefangen werden..
    Forza SGE !

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  9. also der Artikel von der Hessenschau (von Philipp Hofmeister) ist im Nachhinein eine Frechheit. Gut stellt das Thomas Broich hiermit klar. Es ist auch die Rede von anderen Jugendtrainer die das Leistungszentrum verlassen, eventuell beruht der Artikel auf deren Meinung. Unzufriedene Mitarbeiter gibt es aber immer und überall.

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  10. Bobic … ähhh … ja genau … wer war das noch mal ?

    Fünf mal aufgewärmter Muckefuck interessiert auch keinen. Der Typ ist Geschichte – diese ständige Nachtreterei verleiht ihm eine Wichtigkeit, die ihm nicht gebührt.

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  11. Ich finde Philipp Hofmeister könnte gut mit Bobic nach Berlin gehen. Die RBB Schau sucht doch bestimmt auch noch einen top vernetzten Journalisten.

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