Bas Dost bejubelt seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0. Foto: Imago Images / Jan Huebner

Zweites Saisonspiel – erster Sieg! Die Frankfurter Eintracht hat ihr Auswärtsspiel bei Hertha BSC mit 3:1 gewonnen und damit zumindest über Nacht die Tabellenspitze der Bundesliga erobert! Die Tore in der Hauptstadt erzielten André Silva per Elfmeter, Bas Dost nach Freistoßflanke von Daichi Kamada und Sebastian Rode nach tollem Schlenzer-Traumtor. Den Berliner Ehrentreffer erzielte auch ein Eintracht-Spieler: Martin Hinteregger traf unglücklich ins eigene Netz. 

Eintracht-Coach Adi Hütter änderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1-Unentschieden zum Auftakt gegen Arminia Bielefeld auf zwei Positionen. Almamy Toure kam für Danny da Costa in die Partie, in der Mittelfeldzentrale startete Stefan Ilsanker für Dominik Kohr. Offensiv stürmten wieder Bas Dost und André Silva, hinter ihnen spielte Daichi Kamada auf der Zehn.

Kostic Verletzung als Schockmoment

Zu Beginn spürte man, dass sowohl die Hausherren als auch die Hessen um Sicherheit im eigenen Spiel bemüht waren und kein größeres Risiko eingingen. In der neunten Minute dann die erste Chance für die SGE, Filip Kostic kam nach einem Pass von André Silva aber nicht mehr an den Ball, Torunarigha konnte im letzten Moment klären. Schwerwiegender als die vergebene Chance war aber, dass sich der Serbe bei dieser Aktion am rechten Knie verletzte und ausgewechselt werden musste – eine herbe Schwächung für die SGE. Im Laufe der Partie teilte die SGE aber mit, dass die Bänder des Serben wohl nicht schwerer verletzt seien. Für ihn kam Neuzugang Steven Zuber in die Partie (15.). Aber: Die SGE ließ sich davon nur kurz schocken und kam durch Bas Dost per Kopf in der 20. Minute zu einer nächsten Halbchance.

Silva trifft erneut

In der 25. Minute dann die erste große Chance – erneut für die Eintracht. Nach einem tollen Spielzug setzte sich Toure auf der rechten Seite stark durch und flankte punktgenau an den kurzen Pfosten, wo Silva lauerte und per Kopf zum Abschluss kam. Der Portugiese setzte den Kopfball aber knapp über den Kasten. Die nächste Aufregung dann in der 29. Minute: Nach einem tollem Pass von Toure kam es zum Zweikampf im Sechzehner zwischen Silva und Boyata, in dessen Verlauf der Berliner den Stürmer klar foulte. Die klare Entscheidung: Elfmeter für die SGE! Der Gefoulte Silva trat selbst an und ließ Schwolow im Berliner Kasten keine Chance – 1:0 für die Eintracht! Damit erzielte Silva sein neuntes Tor im zehnten Spiel seit dem Wiederbeginn der Liga nach der Corona-Pause, nur Bayerns Lewandowski traf öfter.

Die Berliner traten nun direkt aufs Gas und kamen in der 32. Minute zur großen Chance zum Ausgleich. Am Ende eines schönen Spielzuges konnte Lukebakio relativ frei abschließen, Kevin Trapp im Tor der SGE zeigte allerdings einen starken Reflex und hielt den Schuss. Und die SGE? Die ließ sich nicht lange schocken und schlug vorne eiskalt zu: Nach einem Freistoß von Kamada kam Dost in der 37. Minute zum Kopfball und vollstreckte erneut ins linke Eck – 2:0! Nun zeigte sich der Schick bei den Berlinern, die in der Folge etwas kopflos agierten und die Defensive der SGE kaum vor nennenswerte Probleme stellten. So ging es mit der 2:0-Auswärtsführung für die Eintracht in die Pause.

Labbadia mit dreifachem Wechsel

Hertha-Trainer Bruno Labbadia reagierte zur Pause auf die schwache Leistung seiner Elf in der ersten Halbzeit und wechselte gleich dreifach! John Cordoba, der vom 1. FC Köln kam, Arne Maier und Deyovaisio Zeefuik kamen für die enttäuschenden Pekarik, Piatek und Darida.

Die Hertha versucht nun das Spielgeschehen mehr an sich zu reißen, aber auch in der zweiten Halbzeit war es zunächst die SGE, die den Ton angab. Dost verpasste eine scharfe Hereingabe Silvas in der 52. Minute aber. In der 53. Minute prüfte Toussard dann Trapp aus der Distanz, der Nationalkeeper packte aber sicher zu. Fünf Minuten später dann aber die riesige Chance für die „Alte Dame“, als Lukebakio nach einer Ecke aus fünf Metern zum Kopfball kam, den langen Pfosten aber knapp verpasste. Die Eintracht verstand es zu dieser Zeit nicht den Ball sicher in die Offensive zu spielen und erlaubte sich somit immer wieder schnelle Ballverluste. In der 63. Minute brannte es im SGE dann mehrmals lichterloh, die Hertha konnte aber kein Profit darauf ziehen. Vor allem Cordoba belebte das Offensivspiel der Berliner deutlich und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor der SGE auf. 

Ache mit Bundesligadebüt – Rode mit Traumtor

In der 66. Minute reagierte Eintracht-Coach Hütter und brachte Danny da Costa für Almamy Toure und Ragnar Ache für Bas Dost. Für Ache bedeutete es den ersten Bundesliga-Einsatz seiner Karriere. Nur vier Minuten später dann die Entscheidung für die SGE – durch ein absolutes Traumtor! Sebastian Rode kam am Eck des Berliner Sechzehners zum Schuss und zirkelte den Ball an Freund und Feind vorbei über den Innenpfosten ins lange Eck! Nur kurz danach der nächste Aufreger: Cunha trat Hinteregger auf Höhe der Mittellinie heftig um, warum der Brasilianer nur mit der gelben Karte davon kam, weiß wohl nur Schiedsrichter Bastian Dankert, denn eigentlich war das eine klare rote Karte. 

Berliner Ehrentreffer durch „Hinti“

Die Hausherren gaben aber nicht auf und kamen nach einer starken Einzelaktion zurück ins Spiel: Jordan Torunarigha ließ auf links alle Gegner stehen und flankte in die Mitte, wo Hinteregger falsch stand und den Ball ins eigene Tor lenkte (76.). Anschließend spielte die Eintracht ihren Stiefel aber souverän runter, wodurch das Eigentor Hintereggers nur zum Ehrentreffer wurde. Djibril Sow und Aymen Barkok bekamen in der 85. Minute von Hütter noch Spielpraxis und halfen den Sieg über die Zeit zu bringen. Fast hätte Barkok den Sieg sogar noch ausgebaut, er schoss frei vor Schwolow aber am Tor vorbei. Durch den Sieg steht die SGE nun mit vier Punkten nach zwei Spielen über Nacht auf Platz Eins der Bundesliga und kann voller Selbstvertrauen in die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim am kommenden Samstag gehen. 

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59 Kommentare

  1. Mal ne Frage an die Redaktion. Bisher kamen immer relativ zeitnah die Stimmen zum Spiel und ich fand sehr interessant was die Beteiligten zu sagen hatten. Besteht die Chance das wieder zu Posten???

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  2. Alle Beiträge hier haben Hand und Fuß. Mit @29 stimme ich 100% überein.
    Nach einer starken 1.HZ habe ich in der zweiten dann etwas gezittert.
    Trapp war heute bärenstark sogar seine Abschläge kamen meist an.
    Unsere drei in der Abwehr Hinti, Hase und Vadder haben in der 1.HZ nix anbrennen lassen und wirkten sehr abgeklärt. In der ersten halben Stunde der 2.HZ waren sie zu leichtsinnig, vielleicht ging auch die Puste aus, da haben wir hinten ganz schön geschwommen.
    Rode und Ilse waren sehr zweikampfstark wenn auch manchmal etwas unglücklich in ihren Aktionen.
    Touré hat mir gut gefallen, von Zuber war ich beeindruckt, für mich ein kompletter Fussballer, Technisch stark und auch in den Zweikämpfen top, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Je länger das Spiel dauerte um so besser wurde er. Mit ihm ist mir auch nicht mehr bange falls Kostic wechselt oder länger ausfallen sollte. Kamada fand ich heute nicht ganz so stark. Bas war Man of the Match, da gibt es keine zwei Meinungen. Silva klasse Technik wie immer, lässt sich nur etwas zu schnell fallen. Barkok und Arche haben beide Potential, das kann was werden mit denen. Insgesamt sehr zufrieden mit dem Auftritt bei Hertha.

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  3. @55

    Hi an alle! Wir versuchen die Stimmen zum Spiel immer so schnell wie möglich zu bringen. Da es derzeit aber coronabedingt keine Mixed Zone gibt, sind wir auf die Kollegen der SGE vor Ort angewiesen und wann die uns die Stimmen liefern (was übrigens gut klappt). Daher kann es aber mal etwas länger dauern oder wie dieses Mal einfach auch über Nacht!

    Viele Grüße!

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  4. Ich muss sagen das war eine Glanzleistung von Adi und dem Team ! Im Vergleich zum letzten Spiel war das ein komplett anderes Gesicht der Mannschaft. Kaum Anlass zur Kritik. Die Aufstellung von Touré und Ilse war komplett richtig, auch wenn einige im Vorfeld schon wieder gezweifelt haben. Aber wer beim „Big-City Club“ mit 3:1 gewinnt hat offensichtlich alles richtig gemacht 😉 Dieses Auftreten muss man jetzt versuchen über die ganze Saison zu zeigen.

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  5. @51 NRW-Adler Sehr genau analysiert. Was noch unbedingt hängen bleibt ist die Tatsache das Kostic, der ohne Zweifel eminent wichtig für das Team ist, trotzdem auch ersetzt werden kann. Ich habe das Gefühl das Zuber, der sicherlich nicht ganz die Fußballerische Klasse hat, aber Dampf, Übersicht und Ruhe, uns etwas variabler macht. Es geht nicht zwangsläufig jeder Ball auf links außen und dann irgendwie mit Tempo an der Linie nach vorne, sondern es wird etwas mehr gespielt. Einsatz und das abrufen der jeweiligen Leistungsgrenzen vorausgesetzt. Die Bank läßt uns zudem in dieser Saison mehrere Optionen offen. Touré ist weiter vorne einfach besser aufgehoben. Aber das war ja schon letzte Saison das Thema.

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  6. Das lief ja gestern wirklich super , ist aber auch ein schönes Beispiele wie dicht alles beisammen liegt.

    Wenn gegen Bielefeld Silva die erste Chance , die mit der Hacke , nutzt ,gewinnen wir m.E. das Spiel.
    Umgekehrt , wenn gestern der Schiri den Elfer nicht gibt und der Schuss von Rode vom Pfosten raus statt rein springt : 1-1
    Und das ohne dass man am Spiel irgendwas ändern müsste. Und dann noch die Rettungstat von Trapp …

    Was ich sagen will , die Leistungen beider Spiele liegen nicht so meilenweit auseinander wie die Ergebnisse.
    Für uns steht und fällt alles mit der Chancenverwertung. Da bin ich froh ,wenn wir jetzt einen Dost haben ,der wirklich fit ist.

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  7. Bin froh, dass ich unrecht hatte und die Mannschaft entgegen meiner Einschätzung ein sehr gutes Spiel abgeliefert hat. Jetzt habe ich vermutlich meine alljährlichen Sommerpausendepressionen überwunden.

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  8. @60 ich sehe das ähnlich wie Du. Fussball ist Ergebnisorientiert. Wenn gewonnen wird ist die allgemeine Beurteilung tendenziell positiver und wenn verloren tendenziell negativer. Allein das die Leistung von Trapp hervorgehoben wird sagt aus, dass Berlin auch ihre Chancen hatte. Letztendlich haben wir unsere Chancen effektiver genutzt als gegen Bielefeld. Wobei Berlin aber auch sicherlich stärker einzuschätzen ist.

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  9. Sehr gutes Spiel unserer Eintracht, besonders in der ersten Halbzeit. Das war eine kompakte und ausgeglichene Mannschaftsleistung. Kein Spieler fiel ab und was mich positiv überrascht hat, Kostics Ausfall ergab keinen Knick im Team, denn Zuber hat das richtig gut gespielt.
    Nun sollte man das nächste Heimspiel selbstbewußt, entschlossen und mit derselben kompakten Mannschaftsleistung angehen und den positiven Vibe mit ins Spiel gegen Hoffenheim nehmen. Mit einem weiteren Sieg hätten wir einen prima Start in die Saison hingelegt.
    Danke Jungs und jetzt nicht nachlassen !

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