Die Standardsituationen von Fares Chaibi waren der Gamechanger gegen Helsinki. (Bild: IMAGO images / osnapix)

Eintracht Frankfurt bleibt weiter im Flow und fegt über schwache Finnen beim 6:0 über HJK Helsinki hinweg. Gegen den frischgebackenen finnischen Meister war die SGE über die komplette Spielzeit on fire und zeigte eine reife, erwachsene Leistung. Nach den beiden Siegen in der Liga gegen Heidenheim (2:0) und Hoffenheim (3:1) klappt es also auch auf internationalem Bankett wieder. Einziger Wermutstropfen: PAOK Saloniki drehte im Parallelspiel gegen FC Aberdeen einen 0:2-Rückstand noch in einen 3:2-Sieg und bleibt damit weiter Gruppenerster mit nun neun Punkten.

Leichte Rotation war im Hinblick auf die aktuelle Englische Woche angebracht. So vertraute Dino Toppmöller Hrvoje Smolcic und Rückkehrer Mario Götze. Dadurch durften Willian Pacho und Hugo Larsson verschnaufen. Die Schienenspieler Niels Nkounkou und Junior Dina Ebimbe ersetzten den nicht gemeldeten Philipp Max und Aurelio Buta. Jens Grahl vertrat den gesperrten Kevin Trapp erneut im Tor.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen HJK Helsinki der vierzehn zensierten Spieler den Wert 2,32. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.

Die Einzelnoten der über 270 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Fares Chaibi: Ein echter Zocker dieser Chaibi. Topmmöller sagte bereits vor ein paar Wochen, dass der algerische Neuzugang Zeit benötige, um sein Potenzial zu entfalten. Man kann so langsam erahnen, welch Instinktfußballer in ihm steckt. Zudem bringt er eine längst verlorene Qualität zurück in das Frankfurter Spiel: Standards! Und das per Ecke oder Freistoß. Tuta und Robin Koch profitierten von seinen Ecken. Dina Ebimbe vom vorigen Freistoß aus dem der Handelfmeter resultierte. Bester Mann gegen Helsinki – und das zu Recht!

Omar Marmoush: Der, der im Flow ist! Erzielte bereits seinen sechsten Treffer für Frankfurt. In Wolfsburg brauchte er für die gleiche Trefferanzahl 48 Einsätze! Beim Ägypter ist ebenfalls eine Entwicklung zu erkennen. „Wir wachsen zusammen“, erzählte er stolz am Mikro nach dem Spiel. Marmoush steht sinnbildlich für die Entwicklung dieses Teams

Junior Dina Ebimbe: Zwei Treffer, einen per Elfmeter. Dina Ebimbe übernahm Verantwortung und zeigte die richtige Reaktion, nachdem er auch öffentlich zuletzt ein wenig einstecken musste. Steht nun auch schon bei fünf Pflichtspieltoren. Mit seiner Physis kamen die Finnen auf dem Flügel überhaupt nicht zurecht.

Robin Koch: 2:0 per Kopf. Ähnliche Kombi wie zuletzt gegen Aberdeen. Hinten selten gefordert. Abgesehen von der ersten dicken Chance der Partie (4. Minute). Da konnte er sich bei Grahl für seine Reaktionsschnelligkeit bedanken, weil er ein wenig zu laissez-faire in die Zweikampfführung ging.

Ellyes Skhiri: Eine Partie, in der Skhiri ohne großen Aufwand seinen Stiefel runterspielen konnte. Zur Belohnung gab es noch einen Treffer oben drauf. Insgesamt gewohnt lauffreudig und als zentraler Mann immer anspielbar. Zog vor allem in der ersten Hälfte die Zügel an und traut sich von Woche zu Woche mehr zu.

Tuta: Dass Tuta Selbstvertrauen getankt hat, sieht man daran, dass er wieder häufiger in Strafraumnähe des Gegners zu finden ist. Erzielte im 23. Pflichtspiel auf internationaler Bühne sein erstes Tor.

Jens Grahl: Was ein europäisches Debüt für Grahl! Konnte nach seiner Rettungstat in der 4. Minute das Spiel in erster Reihe genießen. In der zweiten Hälfte immer mal wieder mit Schüssen geprüft, die er aber souverän abwehrte. Tolle Nummer 2!

Ansgar Knauff: Knauff wünschte man förmlich noch einen Treffer, doch der blieb ihm verwehrt. Einmal hatte die Latte etwas gegen einen Treffer, bei der zweiten Chance rutschte der Ball von seiner Brust über den Kasten. Dennoch bleibt der positive Trend bei ihm weiter erkennbar.

Niels Nkounkou: Mehr als ordentliche Partie von Nkounkou, der zuletzt ein wenig im Formtief hing. Scharfe, flache Hereingaben in den Strafraum waren genau das richtige Mittel, mit dem die Gäste nicht zurechtkamen. Defensiv sehr solide und aufmerksam.

Hrvoje Smolcic: Smolcic war in der Defensive kaum gefordert und moderierte seine wenigen Aufgaben souverän ab. Die Arbeit nach vorne überließ er anderen Kollegen, weshalb er nur selten in Aktion zu sehen war.

Makoto Hasebe: Hasebe kam zwar auch erst rein, als das Spiel schon gelaufen war, aber er fügte sich nahtlos ein. Du kannst den 40-Jährigen reinwerfen und bekommst immer eine Konstante im Spiel.

Mario Götze: Das war noch nicht das Spiel von Götze! Im Spiel 1 nach Kind Nummer 2 war sein Impact noch nicht spielprägend. Wirkte noch ein wenig gehemmt, ist aber sicher auch seiner Abwesenheit in den letzten Spielen geschuldet.

Paxten Aaronson: Aaronson verlor leider hin und wieder in aussichtsreicher Situation den Ball. Ansonsten ein ähnliches Schicksal wie Ngankam. Wenn die Kollegen schon im Feierabendmodus sind, wird es für einen selbst schwerer.

Jessic Ngankam: Ngankam bleibt weiter ein wenig glücklos. Er braucht wahrscheinlich mal eine Reihe von Brustlösern, um ins Spiels zu kommen. War aber auch schwierig sich in Szene zu setzen, wenn die Kollegen mitunter schon einen Gang runtergenommen haben.

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4 Kommentare

  1. Chaibi hebt unser Spiel wirklich nochmal auf ein anderes Level…..gebt dem Jungen einen 5 Jahres-Vertrag !!!

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  2. @okaochs:
    Den hat er doch – zurecht. Wirklich schön, dass es langsam aber sicher auch offensichtlich richtig stark wird.
    Dortmund wird ein weiterer Gradmesser am Sonntag. Mit denen haben wir ja sowieso noch eine Rechnung offen. Hoffentlich diesmal mit einem Schiedsrichter und VAR die ihre Augen aufmachen.

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  3. „Marmoush steht sinnbildlich für die Entwicklung dieses Teams“

    Finde ich gar nicht. Ich finde Omar hat sich von Anfang an reingehängt, war leichtfüßig und schnell. Der Unterschied ist, dass er jetzt gefunden wird und er die Kollegen findet. Eine Entwicklung, die bei einem neuen Trainer mit einer neuen Offensive nicht selbstverständlich ist, man sich aber wegen Omars toller Ansätze erhoffen konnte.
    Für mich der Neuzugang, der mich am meisten positiv überrascht hat (was bei den vielen tollen Neuzugängen echt schwer ist!).

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  4. @Fozzi:
    „Für mich der Neuzugang, der mich am meisten positiv überrascht hat.“

    Bin da voll bei dir. Ich muss zugeben, als ich damals von der Verpflichtung gehört habe, dachte ich noch, joa ok, ablösefrei kann man da nicht viel falsch machen. Ist halt ein flexibler Spieler für die Breite.
    Dass er jetzt als alleinige Spitze so überzeugt und auch noch regelmäßig trifft, hätte ich nie gedacht.

    Natürlich ist auch sensationell, wie schnell sich z.B. Pacho und Larsson in der Mannschaft, Liga und damit auf einem neuen Level akklimatisiert haben. Aber da hatte ich nach den ersten Einsätzen schon das Gefühl, dass sie sich bei uns durchsetzen, wenn auch nicht so schnell und so konstant.

    Trotz des Last-Minute-Abgangs von RKM ohne Ersatz hat Krösche wirklich gute Transfers getätigt, mit viel Weitsicht und einem guten Gespür für vorhandenes Potenzial und Dino scheint mit seinem Team kontinuierlich Schritt für Schritt die Mannschaft als Gesamtes und auch die einzelnen Spieler weiter zu entwickeln.

    Es stellt sich ja langsam die Frage, wen man eingentlich raus nehmen soll, wenn im Winter wirklich ein Stürmer als Stammkraft verpflichtet wird (und ich tippe darauf, dass sogar zwei kommen 😉 ). Gut, dass ich das nicht entscheiden muss.

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