Laut einem Fußball-Anwalt müssen Spieler trotzt Corona spielen, wenn es ihre Vereine verlangen. (Foto: imago images / Sven Simon)

Spieler müssen spielen: Seit Wochen gibt es in ganz Fußball-Deutschland ein großes Thema: Wann und wie wird die Fußball-Bundesliga fortgesetzt? Was aber, wenn ein Spieler aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus nicht spielen möchte? Laut Fußball-Anwalt Horst Kletke haben diese Akteure dann aber keine Möglichkeit den Spielen fernzubleiben. „Wenn keine Kontaktverbote oder andere Einschränkungen das Trainieren oder Spielen verbieten, muss die Arbeitsleistung erbracht werden“, sagte der Frankfurter in einem Interview der „FAZ“. Wenn der einzelne Fußballer einer Risikogruppe angehöre, hänge dies dann vom Einzelfall und der Art der Gefährdung ab. Auch die Frage nach Quarantänen für Spieler ist derzeit ein Thema. Hier hoffe er auf Akzeptanz: „Insbesondere in diesem Punkt ist auch eine freiwillige Akzeptanz und ein Miteinander gefragt, denn der Arbeitsvertrag hat keine zeitliche Reichweite 24/7.“

DFL bestätigt zehn Coronafälle: Von den 1.724 Corona-Reihentests der Deutschen Fußball-Liga (DFL) stellten sich insgesamt zehn als positiv heraus, wie die DFL am heutigen Montag bekannt gab. Alle Spieler, der Trainerstab und Physiotherapeuten der 36 Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga wurden auf das Virus getestet. Neben drei Fällen beim 1.FC Köln ist auch ein Spieler von Dynamo Dresden betroffen. Die DFL nahm in Absprache mit dem Bundesarbeitsministerium in ihr Hygienekonzept auch „ein verpflichtendes Trainingslager unter Quarantäne-Bedingungen von einer möglichen Fortsetzung des Spielbetriebs“ auf.

Ache freut sich: Ab der kommenden Spielzeit wird U21-Stürmer Ragnar Ache für die Frankfurter Eintracht auf Torejagd gehen. Im Interview mit der „Bild“ betonte der Angreifer nun, dass er sich auf die Zeit in Frankfurt freue: „Die Vorfreude ist riesengroß. Ich bin in Frankfurt geboren, habe als Junge viele Eintracht-Spiele geguckt.“ Des Weiteren habe er schon jetzt Kontakt nach Frankfurt. „Zu Jonathan de Guzmán. Er hat mir erzählt, wie es in Frankfurt ist, wie die Spieler und der Trainer ticken. Auch Jetro Willems habe ich gesprochen“, so der kopfballstarke Stürmer.

Seehofer für Fortsetzung: Bundes-Innenminister Horst Seehofer hat sich in der „Bild am Sonntag“ für eine Fortsetzung der Fußball-Bundesliga ausgesprochen: „Ich finde den Zeitplan der DFL plausibel und unterstütze einen Neustart im Mai. Für mich ist aber auch klar, dass es keine Privilegien für die Fußball-Bundesliga geben kann.“ Wichtig sei aber, dass es durch die vielen Tests für die Spieler und Angestellt der Vereine an keiner anderen Stelle zu Engpässen im öffentlichen Gesundheitswesen komme. Deswegen sei es auch wichtig, dass es im Falle eines positiven Tests genaue Auflagen gebe: „Wenn es einen Corona-Fall in einer Mannschaft oder bei der Mannschaftsbetreuung gibt, dann müssen der gesamte Club und gegebenenfalls auch die Mannschaft, gegen die man zuletzt gespielt hat, zwei Wochen lang in Quarantäne.“

Professioneller Joveljic: Trotz seiner erst 20 Jahre hat Dejan Joveljic vor allem im letzten Jahr so einiges erlebt. Erst ging es aus seiner Heimat Serbien nach Frankfurt, nur ein halbes Jahr später direkt weiter nach Anderlecht, wo er derzeit beim RSC Anderlecht spielt. Er selbst habe mit diesen vielen Ortswechseln kein Problem, gab er im Interview auf der Homepage der SGE an: „Auch wenn ich jung bin, würde ich mich selbst als sehr professionell beschreiben. Die genannten Ortswechsel gehören zu diesem Beruf und für einen Fußballprofi einfach dazu, deshalb waren die Umstellungen nicht allzu hart. Man gewöhnt sich daran.“

- Werbung -

7 Kommentare

  1. War da bei der DFL nicht die Rede von Offenheit , klaren Regeln und Konsequenz in der Umsetzung des Corona-Konzeptes ?
    Na ja, Konsequenz beim „big citi club“ , und Offenheit wenn 6 Corona-Fälle verschwiegen werden ?
    Kein guter Start.
    Ich hoffe, dass unsere Eintracht sich gut und besser verhält.
    Forza SGE !

    0
    0
  2. Die Berliner hätten nicht nur Kalou suspendieren müssen. Jeder der mit ihm abklatscht, hat es nicht verstanden und ist eine Gefahr .

    Wo wurden denn 6 Fälle verschwiegen. die 10 Fälle haben sie ja öffentlich gemacht, nur nicht wo ( was aus meiner Sicht uninteressant ist ). Bin skeptisch , dass da alles klappen wird.

    0
    0
  3. @Joe:
    Das ist nicht ganz richtig.
    Sehr wohl wollte man mit den „Positiv-Fällen“ medial „hinterm Berg halten“, doch man konnte dann gar nicht mehr anders als „die Rolle vorwärts“ zu machen um Schadensbegrenzung in eigener Sache durchzuführen.
    Nicht auszudenken was los gewesen wäre, hätte die DFL und die Vereine weiterhin über die 10 Fälle geschwiegen und die Medien hätten es publik gemacht und „ausgeschlachtet“.
    http://www.kicker.de/774937/artikel/dfl_meldet_zehn_corona_faelle_in_1_und_2_bundesliga

    0
    0
  4. G-Block, du alter Klugsch…. 🙂 ist nicht ernst gemeint.

    Okay, den Zeitverzug kannte ich nicht. Generell ist klar, dass da alle versuchen sauber auszusehen. Je länger es dauert, desto skeptischer werde ich. Aber egal, da müssen wir durch

    0
    0
  5. Übrigens, eins wundert mich. Die BBL ( Basketball) zieht die Restsaison mit 10 Teams durch. Auch da werden jede Menge Test benötigt. Da gab es komischerweise keine öffentliche Diskussion. Ist schon merkwürdig

    0
    0
  6. Joe, die spielen auch nur fünf gegen fünf und Achtung! Körperlos
    Ist auch nicht ernst gemeint und im ernst, verstehe ich auch nicht. Ist halt nur Basketball…

    0
    0
  7. @Dr. Hammer: Außer Werder Bremen spielt keiner körperlos * grins *. Ich denke auch , gegen den Fußball öffentlichkeitswirksam zu sein ist sicher viel interessanter. Und was bei Hertha passierte , das ist Wasser auf ihre Mühlen .

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -